2016
Auf nach Stutti
Das Jahr neigt sich bereits dem Ende zu, doch was wäre ein Jahr ohne unser Treffen mit all den lieben Leuten aus Neuseeland? Wir wollen es gar nicht wissen und lassen es gar nicht erst darauf ankommen, somit treffen wir uns dieses Jahr bei Julian und seiner Freundin Pia in Stuttgart! Aus allen Himmelsrichtungen reisten wir an, Lina und Jule aus Chemnitz beziehungsweise Berlin, Sebastian aus Konstanz, Ole aus Frankfurt und wir zwei aus Bremen und Bonn. Gegen Abend trudelten wir alle nach und nach an, Chris leider mit gehöriger Verspätung. Ein schönes Wiedersehen! Nach der freudigen Begrüßung, der Bewunderung der zuckersüßen Mäuse und der großen Couch und einem leckeren Vesper, gab es bald die erste Runde der Beschäftigung, die dieses Wochenende prägen würde: Das Spiel ist eine Art Tabu, jeder denkt sich 5 Begriffe aus, welche in einem Sektkühler gesammelt werden. Dieses Mal spielte das Team Couch gegen das Team nicht Couch. In der ersten Runde müssen die Wörter erklärt werden, in der zweiten Runde pantomimisch dargestellt und in der dritten Runde durch ein Wort beschrieben werden. Das Highlight: die pantomimische Darstellung der Bambusstange durch Sebi. Erst spät in der Nacht mümmelten wir uns in unsere Schlafsäcke und wurden vom Herr der Diebe in den Schlaf geflüstert.
2016
Toblerone gegen Tränen
Nach einer luxuriösen Nachtdank herrlich weicher Kopfkissen (die ersten auf dieser Reise!) erwachten wir in Rachels mega cooler WG. Im Morgenlicht waren die riesige Küche und das weitläufige Wohnzimmer noch schöner anzusehen. Einfach nur wow! Wir frühstückten gemeinsam, bis Rachel los zur Uni musste, um am Computer ihre Daten vom Schiff auszuwerten. Wir hingegen bereiteten schon mal die Guacamole vor und übertrugen Fotos und Videos von den Speicherkarten auf den PC bzw. einen USB-Stick.
Danach gingen auch wir hinüber zur Uni, der Victoria University of Wellington, die direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite lag. Die Uni hatte einen Campus, der sowohl als alten als auch aus neuen Gebäuden zusammengesetzt war, die über Gänge im zweiten Stock miteinander verbunden waren. Ein Friedhof lag auch in der Nähe, von wo aus man einen guten Blick über die Stadt hatte, wenn man an den Gräbern vorbei bis zum Abhang lief. Wir befanden uns nämlich an einem Berg.
Wir liefen erst mal etwas planlos durch die Gänge, wobei es uns vorkam als befänden wir uns in einer amerikanischen Highschool. Alle Menschen hier waren außerdem so stylisch angezogen, dass wir uns zunächst etwas außenseiterisch vorkamen. Dann aber landeten wir plötzlich in einer sehr großen Halle, dem „hub“, wo es gemütliche Sitzgelegenheiten gab. Es duftete überall nach unterschiedlichen Gerichten aus anliegenden Cafés. Oberhalb von uns sah man Leute, die im stillen Bereich der Bibliothek lernten und gelegentlich aus auf das trubelige Geschehen hier unten herabschauten. Wir waren mega begeistert von diesem Ort! Da bekam man ja gleich Lust etwas für die Uni zu machen!
Auf einer Übersichtskarte fanden wir den Gebäudeabschnitt, in dem die Kurse für Geologen stattfanden. Man konnte in einen Raum durch die halb gefensterte Tür einen Einblick erhaschen , wo wissbegierige Studenten ihrem Professor lauschten. Ein Tutor entdeckte uns und ermunterte uns hereinzukommen und uns umzuschauen. Wie nett von ihm! An den Wänden hingen Poster von geologischen Landkarten, es gab Regale mit Fossilien, Reihen an Polarisationsmikroskopen und natürlich lagen überall verschiedenste Gesteinsproben herum. Im Gespräch mit dem jungen Mann stellte sich heraus, dass er Rachel gut kannte und er sagte uns, wo wir ihr Büro finden würden. Daraufhin besuchten wir sie und bekamen anschließend eine kurze Führung über den Campus, die letztlich wieder in der WG endete.
Da wir nicht mehr viel Zeit hatten, bis Chris am Flughafen sein musste, machte Chris auf dem Gaskocher ein letztes Mal einen Berg aus Tortillas (mit dem gestern vorbereiteten Teig), sodass Viola noch mal Zeit hatte mit Rachel zu quatschen. Relativ hastig verschlangen wir dann die leckeren Teigfladen und verabschiedeten uns zum wiederholten Mal von unserer Neuseeländerin aus Südafrika. Mit ihrer Skizze der Wegbeschreibung in der Hand machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle in der Stadt. Alles lief gut bis sich Viola plötzlich am Ende einer Treppe in ihrer Hose verhedderte und stolpernd hinfiel. Natürlich auf ein Knie und die Schienbeine, die auf der Wanderung immer extra gut geschützt gewesen waren durch Bandagen. Zwar meinte sie zuerst, dass alles okay sei, doch nach ein paar Metern wurde ihr schlecht und Blut lief aus den Wunden das Bein hinunter. Wir erreichten die Bushaltestelle und Chris verarztete Viola soweit es ging. Dies war leider der Startschuss für einen traurigen Abschied gewesen. Chris tröstete ihre beste Freundin, aber so ganz wollten die Tränen nicht aufhören zu kullern. Der endgültige Abschied am Flughafen wurde so lange wie möglich hinausgezögert, wir würden nämlich leider nicht in den denselben Flieger steigen. Auf Wiedersehen, Neuseeland! Wieder geht eine wundervolle Zeit zu Ende und wir werden dich vermissen! Ka kite ano!
2016
Champions of the World
Dank der Zeitumstellung zur Sommerzeit und unserer erst gestern berichtigten Zeitzone durften wir diese Nacht zwei Stunden länger schlafen. Am Morgen blinzelten wir in die Sonne, welche schon sanft in unser Zimmer schien. Oooooh! So kann ein Tag doch beginnen! Gut gelaunt begrüßten wir Timo und Teresa im Wohnbereich. Timo löffelte bereits seine Wheetbix mit Milch und einer Banane. Also wirklich, wo war die Sonne in den letzten zwei Tagen gewesen?? Bei wunderschönem Wetter fuhren wir noch runter zum Strand, um Gruppenfotos zu machen. Danach verabschiedeten und bedankten wir uns, denn die unsere Gastgeber mussten arbeiten. Wehmütig verabschiedeten wir uns von dem Gedanken mit Timos Jolle aufs Meer zu fahren und zu segeln. Wenn er von der Arbeit kam, würden wir schon verschwunden sein. Jetzt hieß es aber erst mal frühstücken.
Zur Feier des Abschiedstages und da wir noch zwei Eier übrig hatten, wagten wir uns an Pfannkuchen. Der erste Versuch scheiterte kläglich, denn der Teig klebte unten am Boden fest und verbrannte dann. Das, was nicht schon zu Knusper erstarrt war, frittierten wir dann in einer extra großen Portion Öl in einer gusseisernen Pfanne. Es verbrannte immerhin nicht, war dafür aber ganz schön fettig. Die nächsten Versuche zeigten wieder einmal die Schwierigkeit Pfannkuchen in sozusagen unbekannten Gewässern zu machen. Die neue Pfanne wurde nämlich so rasant heiß, dass kaum noch Zeit blieb um „Wenden!“ zu rufen, ohne dass nicht schon ein herrlich schwarzer Fleck auf der Pfannkuchenunterseite entstanden war. Die Bilanz ergab, dass wir nur einen einzigen Pfannekuchen ohne Brandmarke hergestellt hatten. Naja, die Location, Zitronensaft und Zucker machte alles wieder wett.
Gestärkt machten wir uns ans Zusammenpacken. Das Zelt war endlich wieder komplett trocken, was man von unseren Sachen aus dem miefenden Auto nicht gerade behaupten konnten. Wir breiteten uns auf der gesamten Veranda, Wäscheleinen und Büschen aus und stopften dann alles nach und nach in die Rucksäcke. Währenddessen kam Timo noch drei Mal vorbei, weil er irgendwas aus dem Haus brauchte. Mit einer Stunde Verspätung hatten wir dann alles beisammen und machten uns auf den Weg Richtung Picton. „Sag Adé!“, sprach`s und wir landeten fast im Gebüsch. Hehe, nur ein verspäteter Aprilscherz!
Die Fahrt führte wieder zurück nach Takaka und über den Takaka Hill nach Motueka, vorbei an Nelson und schließlich Blenheim. Pak`n Save, wir können einfach nicht ohne dich! Wir wussten gar nicht mehr genau, warum wir hierher gekommen waren, aber irgendwas findet sich in diesem Wunderland immer. Wir wandelten bereits leicht wehmütig durch die Gänge und verabschiedeten uns innerlich bereits für die nächste Zeit. Aber wir werden ja wiederkommen! Ein Kaufrausch lenkte uns von unseren traurigen Gedanken alsbald ab, es gab so viele gute Sachen hier! Eine Süßigkeit nach der anderen wanderte in den Einkaufskorb, wieder zurück ins Regal, wieder in die Hand, wieder zurück. Vor allem die Schokolade machte es uns schwer! Was für tolle Verpackungen die hatten! Die Verkaufsstrategie wickelte uns sofort um den Finger. Und als wir die Kaitaia fire Schokolade sahen war es um uns geschehen. Um einiges ärmer verließen wir den Pak’n’Save und fuhren nun zu Dominos um unser größtes Verlange dieser Reise zu stillen: Pizza! Wie oft hatten wir doch schon von einer geträumt! Und das 5$ Angebot war einfach immernoch unschlagbar! Petra bestellte also eine Schinkenpizza, ließ sich zwischendurch betanken, und holte sie dann ab. Während wir dann gen Picton fuhren fühlten wir uns wie die champions of the world als wir Pizza essen durch die Landschaft cruisten. Wäre esdoch nur nicht unsere letzte Autofahrt hier in Neuseeland für dieses Mal…
In Picton stellten wir das Auto ab, versuchten notdürftig den schlimmsten Dreck zu entfernen, den modrigen Geruch bekamen wir nich ganz heraus, dankten der flotte Petra für ihre guten Dienste, warfen den Autoschlüssel in den Briefkasten und gingen vollbepackt zum Fähranleger, wo wir bald an Bord gingen. Brrr, jetzt wird’s wieder kalt! Blog und Briefkarten schreibend vertrieben wir uns die Zeit.
2016
Irgendwas mit Eisbären
Nach einer Nacht, die von heavy rains und tosendem Gewitter geprägt war, erwachten wir so gegen halb neun. Fix bauten wir das Zelt ab und machten uns ans Frühstük. Mittlerweile gab es zwar keine Nüsse mehr zu den Haferflocken, dafür aber immer eine leckere Nashi zum Nachtisch. Während wir die Cerealien verschlangen, hörten wir Radio. Aals der Radiosprecher die Uhrzeit ansagte, stutzten wir. „It’s 8:10, and you’re listening to…“. Wie bitte? Die Uhrzeit war ja eine ganze Stunde zu unserer versetzt! Oha, Violas Handyuhr ging eine Stunde vor. Naja, da hatten wir wohl ein paar Tage in der falschen Zeitzone gelebt. Dafür konnten wir jetzt umso entspannter sein.
Von Milnthorpe brauchten wir noch eine halbe Stunde bis Takaka, wo wir zur Bücherei wollten um die Blogartikel hochzuladen. Da jene aber noch geschlossen hatte, schauten wir uns auf dem Markt um, der gerade im Aufbau war. Alles war hier handgemacht und local, sehr cool! Zum Beispiel verkaufte eine Frau gehäkelte und gestrickte Mützen aus der Schafswolle von einer weiteren Frau, die diese selber sponn. Des Weiteren gab es handgeschöpfte Seife, Gemüse aus eigenem Anbau, wunderbar duftendes Superfood und auch selbstgemachten Käse. Die Verkäufer waren in guter Stimmung, immerhin regnete es nicht mehr. Bei Käsemann wurden wir sogar ermuntert etwas zu probieren ohne den Zwang etwas kaufen zu müssen. Sehr köstlich. Auch laktosefreie fermentierte Milch kosteten wir.
Nach einem kurzen Büchereiaufenthalt gingen wir zu einem Laden namens „Wildflower“. Dort verkauften sie indische/alternative Klamotten, wo wir vorgestern neue Chillerhosen ins Visier genommen hatten. Nach reifer Überlegung wählten wir nun zwei aus – endlich wieder trockene und saubere Hosen neben dem Berg feuchter und/oder dreckiger Kleidung. Beim fresh Choice kauften wir eine Packung Reis für Timo und seine Freundin Teresa, die wir gleich besuchen fahren wollten und außerdem ein Sesambaguette vom Vortag für 99 ct. Zur Hälfte verspeisten wir dieses bereits auf dem Weg nach Totaranui.
Dort auf dem Campingplatz angekommen riefen wir Timo an, welcher uns daraufhin abholte. Er und Teresa wohnen in einer urgemütlichen Hütte etwas abseits und versteckt von den normalen Wanderwegen. Timo ist Neuseeländer mit deutschen Eltern, spricht also sowohl Englisch als auch deutsch fließend, teres kommt aus Spanien, spricht aber perfektes Englisch. Für die Hauptsaison arbeiten sie für das Department of Conservation, bewohnen daher dieses Haus für einige Zeit.
Freudig wurden wir empfangen und direkt zum Mittagessen eingeladen. Es gab Fisch, Brot mit selbstgefertigten Humus und einen leckeren Salat mit Avocado, Oliven, Schafskäse und Tomaten. Die beiden musste bald wieder zur Arbeit. Wir spülten ab, hingen unser Zelt zum trocken auf und machten uns alsbald auf zum office, wo Teresa arbeitete. Sie empfahl uns die Wanderung von Totaranui nach Anapai, die wir kurze Zeit später in Angriff. Vorher entdeckten wir jedoch in dem Buch, in dem man sich einzutragen hatte, wenn man seine Wanderung beginnt, drei bekannte Namen: Lukas, Viola und Christabel, 15/04/2013. Suuupercool! Wir waren ja schon mal für den Inland Track hier gewesen, hier stand es schwarz auf weiß!
Gerührt liefen wir los zum Strand von Anapai. Goldener Sand und rauschende Wellen erwarteten uns. Das Wetter hielt sich brav, kein Regentropfen fiel herab. Der Sand war vergleichsweise grob – ganz anders als gestern am Wharariki Beach. Dabei waren wir gar nicht so weit davon entfernt. Wir gingen mit den Füßen ins Wasser, doch in unbeobachteten Momenten klatschen die Wellen uns so stark entgegen, dass es aussah, als hätten wir uns in die Hose gemacht. Es gab eine klitzekleine Höhle und eine mysteriöse Fährte, die wie jene eines Bären aussahen. Allerdings führten sie aus dem Meer und wieder zurück. Ein Eisbär? Oder Pinguine mit Riesenfüßen? Dieses Rätsel blieb ungelöst als wir schon wieder auf dem auf dem Rückweg waren.
Im Haus war Timo bereits dabei eine Art Auflauf aus Kidney-Bohnen-Tomatensoße, Nachos und Käse zuzubereiten. Wir indes duschten endlich mal wieder nach 5 Tagen. Eigentlich doch ganz okay, oder? Glücklich und zufrieden, da gewaschen und gesättigt setzten wir uns mit Timo auf den Boden um Karten zu spielen. Teresa hatte noch zu tun und gesellte sich daher erst später dazu. Zwischendurch spielte Timo ein bisschen Gitarre. Es war so gemütlich und schön! Das Holz im Kamin knisterte, erwärmte die Holzhütte, aus der man übrigens einen Meerblick hatte, und zwei Freundinnen erfreuten sich einfach an diesem tollen Moment. Neuseeland. Hach… Wir wollten gar nicht daran denken, dass es schon der vorletzte Abend hier war.
Schläfrig geworden, mümmelten sich bald alle ins Bett. Wow, trocken, weiche Matratze und viel Platz – welch ein Luxus. Mit dem Ende eines TKKG-Hörspiels schlossen wir die Augen und schliefen ein.
2016
Kein Pfand aber Strand in Neuseeland
Heute sollte unser Strandtag sein. Hier in der golden Bay gibt es mit die schönsten Strände Neuseelands. Der blick in den Himmel verhieß allerdings nichts Gutes. Dicke graue Wolken sind das Badewetter schlechthin! Vorbeikommende Anwohner warnten uns immer wieder vor dem heavy rain heute Nachmittag und heute Nacht. Bis jetzt handelte es sich jedoch eher um kleine Schauer, also hielten wir an unserem Plan fest.
Wir brachen also zum Farewell Spit auf. Dies ist eine 28 km lange Landzunge ganz im Norden der Südinsel, die durch die Meeresströmungen immer weiter wächst und ein einzigartiges Habitat für eine Vielzahl an Vogelarten bildet. Ohne Führung darf man nur die Anfänge der Landzunge betreten und wir entschieden und für einen anderthalb stündigen Walk. Dieser bot mal wieder eine Abwechslung wie die nur Neuseeland bieten kann. Zunächst ein Strand voller schöner Muscheln, dann ein Teebaumwald, im Anschluss die Küste auf der anderen Seite. Große Sanddünen aus grau goldenem San formten eine faszinierende Landschaft, das hellblaue Meer brach weiß und tosend an seinen Ausläufer. In Gischt und Nebel gehüllt waren die angrenzenden Felsformationen, die mit Palmen bewachsen waren. Ein wunderbarer Anblick. Ohne das sympathische Muschelsammlerehepaar hätte n wir diesen Anblick wohl noch länger gehabt, denn wir fanden den schlecht beschilderten Weg, der uns als bald durch dichte Regenwälder und später über grüne Schafsweiden mit ganz vielen Flauscheschafen führte, nicht.
Am Parkplatz gab es das wohlverdiente Mittagessen während es draußen zu regnen begann. Wir wissen nun, was aus geschmolzener Margarine wird, wenn sie wieder abkühlt, glaubt uns – nichts Gutes! Über eine gravel road fihren wir nun zum Wharariki Beach. Wir bewunderten die sportiven Jungs, die scheinbar zu trainingszwecke hierhergekommen waren und dem regen ohne Schuhe und Regenjacken trotzten. Wir hingegen kauerten im Auto und zögerten den Aufbruch hinaus. Als wir schließlich einsahen, dass es so bald nicht würde aufhören zu regnen und auch die Jungs zurück gekehrt waren, machten wir uns auf den Weg. Ein 20-minütiger Walk führte uns zum Strand. Wow! Was für eine bezaubernde Landschaft! Schwarz-goldener Sand, noch coolere Dünen als eben, türkisenes Wasser, Felsen, durch die das Wasser Tunnel und Höhlen gespielt hatte, Robben. Der Wahnsinn – trotz des nicht strandtauglichen Wetters! Wir waren eh bereits durchnässt, deshalb machten uns die paar Wellen, die höher als erwartet waren nichts mehr aus, als wir unsere Beine im weichen Wasser badeten. Ein einzigartiger Ort! Wir machten noch einen kleinen Erkundungsspaziergang und bewunderten die tausend verschiedenen Grüntöne des Wassers. Dann lösten wir uns langsam, denn die nassen Körper sehnten sich nach trockenen Klamotten.
Die sollten sie bekommen, doch das Auto ist nun, wenn die Heizung wie kurze Zeit später läuft, eine Dampfsaune. Ob das jemals alles wieder trocken wird? Wir fuhren zurück an unseren Schlafensplatz von gestern und widmeten uns endlich wieder einer Tätigkeit, die wir damals in Neuseeland voller Hingabe ausgeübt hatten: das Flaxen. Noch einigermaßen flüssig gingen uns die Sterne von der Hand. Wie cool und entspannt das war.
Draußen im Dauerregen kochte derweil eine riesen Portion Milchreis vor sich hin, der Reis muss schließlich weg. Bei TKKG wurde diese dann verputzt. In einer Mini-Regenpause erbauten wir das Zelt und entkamen so den Mücken und der Feuchtigkeit unseres Autos. Was wohl die heavy rains und thunderstorms diese Nacht bringen werden?
2016
Sonnenschein über Takaka
Mit einem Sonnenaufgang überm Meer und den Motorengeräuschen der aufbrechenden Camper um uns herum starteten wir in den Tag. Da wir so früh wie möglich timo in Takaka treffen wollten, rollten auch wir bald vom Platz und fuhren gen Nord-Westen. Schon bald wurde die Straße steiler und steiler und wir hoben ab über die Welt. Kurve um kurve schlängelten wir uns erst bergauf, dann wieder bergab. Eine Weile umgab uns noch die typisch neuseeländische grasgrüne Hügellandschaft mit Schafen und Kühen, als wir auf einmal das Ortseingangsschild passierten. Welcome to Takaka!
Wir hielten am Straßenrand und zückten Violas Handy um Timo zu kontaktieren. Er war ein ehemaliger Mitbewohner von Phillip, einem Freund von Viola aus der Uni. Da er nicht ans Handy ging, versuchten wir es übers Festnetz. Am anderen Ende der Strippe erreichten wir jedoch nur einen gewissen Fabian, der uns darüber informierte, dass Timo auf dem Weg nach Totaranui war, wo er arbeitete. Er würde erst nächsten Donnerstag zurückkehren. Okeeee… Das war jetzt blöd, schließlich hatten wir uns für das Treffen so beeilt. Das Datum war schon lange vorher abgesprochen und abgesegnet gewesen.
Da wir nun viel Freizeit zur Verfügung hatten, statteten wir der library einen Besuch ab um unseren blog auf Vordermann zu bringen. Danach schnappten wir uns unseren Toast und alles Weitere, was wir fürs Mittagessen brauchten und setzten uns neben die Cityroller-Skater-Halfpipe. Die Margarine war komplett geschmolzen, der Käse glänzte auch schon, es war wohl sehr warm im Auto geworden. Da die Sonne einem hier so wunderbar auf den Pelz schien, machten wir ein kleines Nickerchen. Anschließend fühlten wir uns wie neu geboren und waren bereit für einen Stadtbummel am Nachmittag.
Takaka war bevölkert mit Hippies und solchen, die es gerne wären. Gandalf, Almöi, Dreadlocks, Barfüßer – dies war hier völlig normal. Es gab coole Läden, vor allem Kunsthandwerk, alternative Klamotten, kruschtelige Souvenirläden, Cafés und Bioläden fand man hier. Wir gingen die Straße einmal auf und wieder ab, stöberten hier und da ein bissel und pausierten im Dangereous Kitchen wo wir uns einen veganen, Schoko-Rote Beete-Kuchen mit Avocado-Schokoladen-Topping mit Mandel gönnten. Sehr delikat! Im Café war eine sehr gemütliche Stimmung. Wir saßen im Hinterhof und genossen wieder mal die Sonne, während wir unter einem Dach aus Trauben dinierten. Herrlich!
Um noch im hellen kochen zu können, füllten wir unseren Wasservorrat am Trinkwasserhahn und zogen dann weiter gen Norden. Noch vor dem Ortsende hielten wir wieder am Straßenrand, denn dort konnte man frisches Obst gegen wenig Geld mitnehmen. 2$ wanderten in die Sparbüchse und 2 kg red Nashis in unsere Hände. Sie schmeckten vorzüglich... saftig und süß! Auf dem Weg zum Farewell Spit bogen wir irgendwann in eine Seitenstraße ein und fanden schon bald einen Platz zum Campen. Nachdem wir den Strand erkundet und Muschel gesammelt hatten, bereiteten wir das Abendessen zu. Heute gab es Spaghetti mit einer Tomaten-Thunfisch-Soße. Die Nudeln verkochten nicht, was das Gericht überaus genießbar machte. Mit vollem Magen lehnten wir uns auf unseren Autositzen zurück, hörten Musik, schrieben Blogartikel und killten Mücken.
2016
Arthur`s Passandflies
Der Blick aus dem Fenster zeigte uns von den Wolken verhangene Hügel. Das sieht zwar auch schön aus, doch für eine Passüberquerung bei der es um die Aussicht geht, ist das nicht unbedingt das was man haben will. Naja, warten wir mal ab. Der Weg begann äußerst vielversprechend! Die Beschreibung von goldgelben Bergen, die weite Ebenen einschließen durch de sich unsere Straße windet, habt ihr vermutlich in der letzten Zeit schon ein paar Mal gelesen, und doch hat diese Landschaft jedes Mal ihren eigenen Charme. Faszinierende Felsformationen erquickten Violas Geologenherz. Wir stiegen langsam n die Höhe und die Landschaft wurde nun von Südbuchenwäldern dominiert. An der höchsten Stelle machten wir in Arthurs pass Village halt. Wo wir schon all die Mehrtageswanderungen die es hier gibt, links liegen lassen mussten, wollten wir nun wenigstens einen kleinen Walk machen. Über Brücken und Stufen erklommen wir einen Berg und überholten dabei voller Stolz Kinder und Alten. Ziel war der Fuß eines 131 m hohen Wasserfalls, welcher uns zu tiefgründigen und philosophischen verleitete. Als die Nachzügler eintrafen stiegen wir wieder ab. Mittlerweile war die Wolkendecke aufgerissen und die Sonne erwärmte uns. Wir haben einfach unsägliches Glück mit dem Wetter! So konnten wir uns nun den Pullis entledigen und mit unserem Merchandise-T-Shirt zu unserem Kiwizone-Buch ein Fotoshooting neben den ganzen Werbetafeln machen, die hier erfreulicher Weise im ganzen Land aufgestellt sind. Nun hatten wir uns genug blamiert und verließen diesen Ort durch die steile Abfahrt des Passes, welche beeindruckende Aussichten in die Schlucht bot. Unten angekommen nahmen wir unser Mittagessen zu uns, leider begleitet von einem Haufen Sandflies, welche sich über unsere Körper hermachten. Als wir alle erlegt hatten ging es weiter über eine kleinere Straße. Am Lake Brunner genossen wir die wärmende Sonne an einem idyllischen Strand. Einfach wundervoll diese ganzen Seen in den Bergen. Doch auch hier verhinderten die Sandflies einen längeren entspannten Aufenthalt. Nervige Viecher!
Und weiter ging die Fahrt, begleitet von freudigen Gesängen unsererseits. Gute Stimmung und die tolle Aussicht machen die schon teils zermürbend langen Strecken, die wir im Auto zurücklegen, mehr als erträglich. Wir haben dieses Mal übrigens ein Radio, doch wir wissen nun, dass wir damals mit unserem Loch, wo eigentlich das Radio war, ähnlich viele Sender empfangen konnten wie jetzt. Man ist meistens einfach zu weit ab vom Schuss. Und ob man sich den sexual orientation wizard wirklich geben muss, ist auch zweifelhaft.
Einer Eingebung folgend machten wir einen Abstecher zum Lake Rotoroa. Man könnte meinen wir hätten genug Seen gesehen, doch auch dieser zwar bezaubernd und ja, wir wiederholen uns, die Sandflyschwärme sind unerträglich. Das Wasser war wundervoll klar, doch für ein Bad war es uns bereits zu frisch. Nach langer Überlegungsphase im Auto und in der der Sandflylage entsprechenden Kleidung begannen wir nun vor den sich im Abendlich rot färbenden Bergen unser Curry zu kochen, was wir auch dem Steg an so Tischen verzehrten.
Da wir morgen in Takaka sein wollten, mussten wir jedoch noch weiterfahren. Die Tankanzeige blinkte bereits als wir in Takaka eintrafen, doch unsere Kalkulation ging gerade auf, und wir schafften es wohlbehalten zur Tankstelle. Hier waren wir schon mal. Erinnerungen an unsere Zeit mit Lukas kamen auf, als wir die Hauptstraße herunter und auf unseren altbekannten Schlafplatz fuhren. Damals standen hier die verrücktesten Wagen mit den faszinierendsten Menschen, wisst ihr noch? Dieses Bild hat sich gewandelt. Ein Meer an weißen Riesencampingbussen breitete sich vor uns aus, Oha, scheinbar hat uns unser Eindruck nicht betrogen, dass die Dichte an Touris in Neuseeland deutlich zugenommen hat seit 2012. Ein Vorteil: Man kann sich mi unserem Miniauto gut dazwischen verstecken. Wir fühlten uns etwas weniger sichtbar als wir es in Wirklichkeit waren, als wir auf unseren Sitzen chillten und in den gegenüber liegenden Campervan schauten. Die Typen darin waren sich von auch nicht ihrem Unterhaltungswert bewusst, denn sie boten uns eine hervorragende Autokinovorstellung. Doch wie zur Hölle passen die drei Männer oben in ihren Schlafbereich? Ihre wohlgeformten Astralkörper, die sie anscheinend gerne fast unbekleidet darstellten, natürlich gut eingecremt, nehmen doch schon einiges an Platz ein. Das Kinopopcorn wurde durch den Wein ersetzt, den wir stilvoll aus der Flasche tranken. Schließlich fiel jedoch der Vorhang und so hieß es für uns Schlafenszeit.
2016
Fahren, Fahren, Fahren
Trotz des weiten Weges, den wir vor uns hatten, wollten wir uns ein köstliches Frühstück nicht nehmen lassen: Pancake-Zeit! Schnell war der Teig angerührt und die Äpfel geschnitten und sehr langsam formten sich daraus gold-gelb-frittierte Pfannekuchen. Allerdings immer nur auf einer Seite, beim Umdrehen ergab sich dann eher eine Kaiserschmarrn-Form, die dem ölig-teiigen Geschmack aber keinen Abbruch tat. Der Lookout entpuppte sich mittlerweile als beliebter Hotspot- der wilde Fluss in der Schlucht sah auch cool aus, aber das bedeutete für uns Aufbruch gen Norden.
Wir wählten eine andere Route als beim Hinweg. Zum einen, um Neues zu entdecken, zum anderen, um den spritfressenden Bergen auszuweichen. Sie war nicht ganz so spektakulär, aber was heißt das schon in Neuseeland? Mal Berge, mal sanfte grüne Hügel, viele Seen und verschlafene Städtchen.
In Timaru machten wir bei unserem Lieblingssupermarkt halt und füllten unsere Vorräte, die sich bereits auf eine Kiste reduziert hatten, auf. Auf einmal Verwirrung-wo wollten wir überhaupt hin? Arthur`s Pass, das war klar, doch warum waren wir auf dem Weg nach Christchurch? Wir hatten den Fehler begangen, die Karte nicht genau studiert zu haben und hatten gedacht, dass der Abzweig nach Arthur`s Pass nach Christchurch kam. Falsch gedacht, aber naja. In Christchurch gab es immerhin eine Bib, die laut Reiseführer bis 22 Uhr geöffnet hatte. Also auf, dorthin! Der Blog bedarf unserer Pflege. Oha, Stadtverkehr, ein Graus! Doch wir fanden einen Carpark und standen bald mitten in der Stadt. Wie damals: der Anblick der noch immer zum Großteil zerstörten Innenstadt erschreckte! Noch dazu war es Abend und nur wenige Menschen unterwegs, so erschien es wie eine trostlose Geisterstadt. Wenig hat sich seit dem letzten Mal getan. Die Kathedrale liegt immer noch in Trümmern, ein Haus, dessen Abbruch wir beobachtet hatten, fehlte, doch viele zerstörte, abgesperrte Gebäude waren immer noch vorhanden. Allerdings sind viele neue Kunstgegenstände dazu gekommen. Jedenfalls fanden wir die Bücherei nicht auf Anhieb, die Beschreibung im Reiseführer stammte noch von vor 2011. Als wir sie fanden- Enttäuschung! Sie hatte geschlossen. Wifi gab es auch draußen, doch ohne Strom brachte dies uns nichts. Wir streunten durch die Stadt auf der Suche nach Power. Und siehe da, in einem kreativen Viertel namens „the commons“ mit Pflanzentauschanlage und Klavier fanden wir zwei Steckdosen, eigentlich gedacht für Essenswägen konnten sie doch genauso unserem Laptop Strom spenden. In stundenlanger Arbeit tippten wir in der hereinbrechenden Nacht Blogartikel ab und luden sie vor der Bücherei hoch. Noch schnell gecheckt wo der nächste Domino`s war, wieder eine Enttäuschung: sie hatten alle zu. Also fuhren wir hinaus auf einen netten Rastplatz, wo wir uns Couscous machten und schließlich einschlummerten.
2016
Kepler Track Tag 4: 1000 Schritte bis zur Pause
Die Nacht war nicht so ungestört gewesen wie wir es uns erhofft hatten. Schon in der ersten Sekunde als sich unsere Köpfe dem Kissen zuneigten, hörten wir ein leises aber beharrliches Summen. „Sind das Mücken? Aaaah! Wo sind sie und warum hören wir sie so laut?“ Es war echt merkwürdig. Als ob unzählige Viecher direkt unter unserem Zelt in der Erde hausten.
Am Morgen hatten wir dann das Desaster. In unserem Vorzelt und zwischen dem Haupt- und dem Überzelt hatten sich hunderte von Mücken einquartiert. „Iiih“, quäkten wir. Das Frühstück wurde im Zelt abhalten. Da wir irgendwann doch raus mussten, sahen wir wie wunderschön der Lake Manapouri im Morgenlicht lag. Die Mücken taten uns zum Glück nicht so viel. Wir packten unsere sieben Sachen und machten uns auf den Weg zum Carpark. Zwischendurch trafen wir immer wieder einen Vater mit seinem Sohn, was ganz amüsant war, denn wir überholten uns ständig gegenseitig. Außerdem sangen wir hin und wieder in engelsgleicher Manier vor uns hin, was vorbeihetzende Jogger mit einem "beautiful singing!" quittierten.
Wir gingen recht zügig um die 5 Stunden Laufzeit herunter zu kürzen und bald erreichten wir den Rainbow Reach Carpark, welcher jedoch noch 3,5 Stunden vom eigentlichen Carpark entfernt lag. So eilten wir voran um endlich anzukommen. Chris zählte bis 1000 und dann wurde eine Pause eingelegt. Danach jedoch taten unsere Beine ganz schön weh. Der Muskelkater hatte uns volle erwischt. Schleppend ging es weiter. Während ab und an gut duftende Menschen an uns vorbeliefen, fragten wir uns wie wir wohl riechen würden. Hmm… Wahrscheinlich nicht ganz so gut… Doch irgendwann waren auch für uns die letzten Kilometer geschafft und wir erreichten unser Auto.
In Te Anau gabs erst mal eine erfrischende Dusche und einen Abstecher in den Souveirladen. Danach snackten wir Chips (Pommes), beziehungsweise Fish’n‘Chips bei einem chinesischen Takeaway bevor wir tankten, Wasser abfüllten und die Stadt gen Queenstown verließen.
In der Stadt der Adrenalinjunkies bummelten wir ein wenig durch die Straßen. Bei ferg burger war eine mega lange Schlange, welche es damals noch nicht gegeben hatte. Am Ufer spielte ein pianist kitschige Klavierkompositionen und viele Passanten blieben stehen und lauschten. Es war so eine quirlige, lebendige Stadt! Supercool! Wir genossen es hier zu sein und das Flair der Stadt in uns aufzusaugen. Welch ein herrlicher Abend!
Als Schlafensplatz suchten wir uns später einen Lookout in der Roaring Meg Gorge aus, wo wir einen Italienischen Abend einläuteten mit Spaghetti Napoli und Sauvignon Blanc. Da es keine Wiese weit und breit gab, verzichteten wir auf unser Zelt und kauerten uns zum Schlafen auf die zurückgeklappten Sitze des Autos. Nicht so gemütlich wie im Dummerchen, aber die flotte Petra machte sich doch ganz gut.
2016
Kepler Track Tag 3: Schneise der Verwüstung
Als der Wecker um 7:45 Uhr klingelte waren wir noch wach vom letzten Kampf mit dem Kea. Entkräftet von der ereignisreichen Nacht und mit dem Wissen, dass mit dem einsetzenden Tageslicht der Spuk ein Ende haben sollte, drehten wir uns um und schliefen noch tief und fest bis wir um 9 Uhr wirklich raus mussten. Während Chris noch mit dem Aufwachen beschäftigt war, begutachtete Viola die Schäden. Chris` Schuhe hatten die Attacke gut überstanden, Violas Schuhe hingegen hatten schon besser Tage gesehen. Insgesamt drei große Löcher hatte das gefräßige Biest hinein gehauen, zwei davon stachen bis in den Innenraum. Das Gefluche, gepaart mit verzweifelten Lachattacken wurde nicht kleiner als der zerfressene, eigentlich extrem robuste Gummizug und die Löcher im Zelt unter die Lupe genommen wurden. Warum macht ein bescheuerter Arschlochvogel das? Gibt es eine Kea-Versicherung? Wie knapp waren wir einem Schädel-Hirn-Trauma durch Kea-Schnabel-Schläge entkommen? Fragen über Fragen über die heiß mit den Franzosen diskutiert wurde, während wir frühstückten. Arnaud und Floran machten sich auf den Weg und wir packten unser trockenes (!) Zelt zusammen. Als letzte des Campgrounds machten wir uns auf die vorletzte Etappe unserer Wanderung. Sie führte hauptsächlich durch den Regenwald und vorbei und über Bergflüsse über gut begehbare Wege. Auch das Wetter spielte dank uns (denn wir trugen unsere Regenjacken) mit und entgegen der Wettervorhersage blieb es trocken. Und doch war das Gejammer groß! Die Nacht war zu kurz gewesen, die Knöchel zu stark angeschwollen, die Beine und Füße taten weh. So richtig wollte es heute nicht. Umso größer war die Freude als wir die ersten vorgegebenen drei Stunden innerhalb von 2,5 h zurückgelegt hatten. Das musste erstmal mit unserem 5-Gänge-Mittagessen auf einer Insel im Fluss belohnt werden. Obwohl die Energiereserven nun gefüllt waren, ging es nun nicht schneller voran, wir schleppten uns von Marderfalle zu Marderfalle. Wundervolle Vogelmelodien hingegen versüßten die Quälerei etwas. Doch nach dieser Idylle kam auf einmal etwas in Sicht, was wir schon zu gut kannten: Zerstörung. Alle paar Meter breitete sich ein Schlachtfeld vor uns aus, zerschmetterte Fliegenpilze wohin man auch sah. Keiner stand mehr auf seinem Fuß, außer ab und an mal ein Kinder-Fliegenpilz. Kilometer um Kilometer verfolgten wir das Schauspiel, doch trotz haufenweiser Theorien fanden wir keine Antwort. Mit den Kräften schon fast am Ende erreichten wir die Moturau Hut. Wir zapften Apfelsaftwasser aus den Wasserhähnen und nutzen die Toilette, dann ging es weiter zu Shallow Bay Hut. Dort wollten wir heute unser Lager aufspannen. Wir erreichten sie nicht ganz, denn schon zuvor sichteten wir den perfekten Zeltplatz am Strand mit Blick auf See und die Berge. Unsere Nachbarn machten indes ein Lagerfeuer. Wir kühlten unsere Füße im Seewasser, bauten das Zelt auf, fläzten uns sofort hinein und kochten im Zelteingang einen famosen Apfel-Ingwer-Aprikosen-Milchreis mit der besten Aussicht. Wie gut es tat, hier zu liegen! Schließlich begann es stark zu regnen und das Geprassel vervollständigte die gemütliche Atmosphäre. Auf eine ungestörte Nachtruhe!