Berichte von 12/2015

21Dezember
2015

Bunter Herbstrock von Promod

Es war Aufbruchstag, und so konnten wir unseren bewährten Schlafrhythmus nicht fortführen, denn Lukas Mitfahrgelegenheit sollte ihn bereits um 10 Uhr morgens nach Köln bringen. Wir erhoben uns nach und nach und ein wie immer reichhaltiges Frühstück wurde gezaubert. Dann stand uns leider der erste Abschied bevor, er fiel uns schwer, zum einen wegen dem Frühstückstisch vor der Eingangstür, zum anderen wird es der Erfahrung nach wieder lange dauern, bis wir uns das nächste Mal sehen.

Eine Stunde wurde weitergeschlemmt und angefangen aufzuräumen und um 11:15 Uhr winkte wir Julian und Sebastian hinterher. Unsere Runde wurde zunehmend kleiner. Um 12 Uhr verabschiedeten wir auch noch Ole. In der verbliebenen Mädelscrew wurde nun noch ein letzter Kaffeeklatsch gehalten, bei Tee und den Fotos des Wochenendes. Gemeinsam verließen wir die Wohnung gegen 13:05 Uhr, um zunächst Lina zur Fernbushaltestelle zu bringen. Natürlich hatte der Bus wieder mal Verspätung, doch genau als wir den herzzerreißenden Abschied hinter uns gebracht hatten erschien er am Horizont. Auch Jule sagten wir schon Lebewohl, sie wurde von ihrem Vater abgeholt, um weiter nach Trier zu fahren. Wir gaben in Windeseile den Schlüssel des Museums noch im Büro ab und rannten den Berg zur Wohnung hinauf, um unser Gepäck zu holen. Kurz bevor unser Zug einfuhr hatten wir es noch zum Bahnhof geschafft, dann verließen wir Marburg gen Süden und bogen dann in Frankfurt nach Westen ab, wenig später nach Nordwesten. Rätselt selbst wo wir ankamen!

Anklage an Michèl:

Unentschuldigte Fehltage: 4

Erreichbarkeit und Kommunikation: ungenügend

Vorschläge der Lehrerinnen zur Verbesserung des Schülers: tägliche Nutzung der Sozialen Medien (Facebook, Whats app) MUSS eingeführt werden! Handy muss in 24/7 in Bereitschaft sein. Dazu sollte die Nummer weitergereicht werden. Änderung der Anschrift bitte umgehend mitteilen.

Nichtsdestotrotz: Biiiiiitte komme wieder, wir vermissen dich!!!!!!!!!!!!!!!!!! <3

20Dezember
2015

Wir sind wieder da! reloaded

Es war schon wieder Mittag als sich die schlaftrunkene Masse aus der Waagerechten erhob. Da es Sonntag war, hatten wir einen Grund mehr ein besonderes Frühstück zuzubereiten. Sebastian kümmerte sich mit viel Liebe um die Pfannkuchen und harrte stundenlang aus bis ein kleiner Berg mit köstlichen Teiglappen entstanden war. Chris machte ein Stachelbeer-Mus mit einer Kiwi und einer halben Banane, die hervorragend dazu passte. Hm, sooo lecker und gemütlich müssen Frühstücke sein! Pech hatte immer der, der einen Bimbo-Platz an der Küche hatte und ständig aufsprang, um nach den Brötchen zu schauen etc.

Als dann auch der letzte Mensch geduscht hatte und sich mental darauf vorbereitet wurde in die Welt hinauszuziehen, zeigte die Uhr schon 16 Uhr. Mannomann, wir waren in der Tat keine Frühaufsteher. Wir schafften es pünktlich zum Kino, dem kleinen Capitol, das das gigantische Cineplexx von der anderen Straßenseite kritisch beäugt. Selbstverständlich saßen wir im kleinen Kino auch noch im kleinsten Saal und dort auch noch in der ersten Reihe. Da die Hobbit-Filme abgeschlossen sind, mussten wir uns was Neues überlegen und hatten daher beschlossen, den Streifen „Er ist wieder da“ zu gucken. Es handelt von Hitler, der in unserer Zeit sozusagen wiedergeboren wird, jedoch erkennt ihn zunächst niemand als den echten Hitler, sondern nur als einen Schauspieler, der sich täuschend echt wie er verhält. Er begeistert mit seinem Gedankengut die Bevölkerung und erst gegen Ende durchschaut ihn der Journalist, der ihn gefunden hat. Niemand glaubt ihm aber, dass Hitler eine Gefahr ist und man erklärt ihn für verrückt. Schockierend sind einige Szenen, in denen echte Situationen und Interviews mit Leuten auf der Straße gezeigt werden, zu denen der Hitler-Schauspieler hingegangen ist, um mit ihnen zu reden. Wie viele Leute einfach nur bescheuert sind und dumm!! Das ist kaum zu glauben, aber es sind noch einige mit rechten Ansichten unter uns… Auf jeden Fall ein Film, der zum Nachdenken und Diskutieren anregt. Lohnt sich!

Da heute unser Tag der Bildung ist, ging es vom Kino zum Museum Anatomicum, wo Chris arbeitet. Dies ist ein medizinhistorisches Museum mit einer großen anatomischen Sammlung, die von Christian Heinrich Bünger gegründet wurde. Dort sind Präparate aus den Jahren 1650 bis 1950 zu sehen und es ist nicht unbedingt was für Jedermann. Wer sich allerdings für Schädel, Skelette und konservierte Gewebe interessiert, der ist hier genau richtig! Bei der spannenden und informativen Führung von Chris lernten wir viel über alle möglichen Krankheiten, faszinierende Turmschädel und besonders die aufgeschnittene schwangere Frau, das Marburger Lenchen, versetzte uns in Staunen. Lukas und Julian allerdings wandten sich des Öfteren mit blassen Gesichtern ab.

Zu Hause ernannte sich Lukas zum Chefkoch, was wir voller Vertrauen billigten, da wir von seinen zubereiteten Speisen schon oft entzückt kosten durften. So brutzelten nach der lustigen Kochsession bald zwei duftende Nudelaufläufe im Ofen vor sich hin, auf dem Herd wurden noch spontan Schoko- und Vanillepudding gekocht. Ganz begeistert waren wir, als nach dem Essen wirklich alle drei Schüsseln Salat verputzt waren! Es hat wie immer alles grandios geschmeckt!

Bei dem obligatorischen Glühwein und köstlichen Afghans von Lina wurden nun die Karten ausgepackt und Shithead gespielt. Hat man die Regeln sich einmal eingeprägt, so sollte es eigentlich recht leicht sein, doch Lukas wollte einfach nicht einsehen, warum er die vier nicht legen durfte… Da kommen Erinnerungen an Mau-Mau-Spielrunden in Kaitaia auf!

Ausklingen lassen haben wir den Abend auf unserem Matratzenlager mit wohltuendem Sprechgesang namens Deutschrap. Während wir uns alle so richtig gangsta fühlten, brachte uns das Sandmännchen nach und nach einen Orangensaft und so gegen 5 Uhr schlummerten wir in unseren Betten ein.

19Dezember
2015

Schleuderhand des Schlafenden

Am nächsten „Morgen“ erwachten alle so nach und nach. Lukas ächzte und maulte über die „ungemütliche“ Luftmatratze. Ole ging als Erster duschen. Chris tauschte Weihnachtsgeschenke mit Melissa aus, welche danach nach Hause fuhr. Vor allem Sebastian kümmerte sich um das Frühstück und bald saßen wir mit warmen Aufbackbrötchen und dem Schweizer Käse von Julian und Sebastian im Flur. Der Tisch und die Stühle begrenzten die Durchgangsmöglichkeiten zur Küche, sodass Chris einmal unter Julians und Violas Stühlen durchkrabbeln musste, um auf die andere Seite zu gelangen, aber wir sind ja noch jung und fit, alles kein Problem! Naja, Ole hatte leider Rückenschmerzen, aber da konnten wir auch nicht so richtig was gegen tun.

Da Marburg so eine tolle Stadt ist, dürfen alle Menschen an den Adventssamstagen kostenlos mit den Bussen umher fahren, sodass wir dies natürlich gleich ausnutzten, um wieder mal zum Aldi zu fahren. Schließlich mussten wir Nachschub besorgen! Wir kauften alles für einen feinen Nudelauflauf und grünen Salat und machten wieder kehrt. Bevor es später den Berg hinauf ging, spaltete sich die Alkoholgruppe ab, um einen Schlenker zum EDEKA zu machen. Ach ja, Glühwein war natürlich auch wieder dabei! Kaum waren wir oben angekommen, mussten wir bald auch schon wieder runter zum Bahnhof, denn endlich endlich endlich mit 17 Stunden Verspätung erreichten Lina und Jule Marburg! Was für ein Erlebnis! Allerdings schienen sie sehr happy und gar nicht so müde wie unsereins, was uns sehr überraschte. Das ist Kiwi-Reise-Power!

In der WG gab es erst mal eine Teerunde für alle. Und da unsere beiden Nachzügler doch ziemlich unternehmungslustig waren, ging es auch schon los zum winzigen Weihnachtsmarkt an der E-Kirche (Elisabethkirche), der jedoch ganz gut ankam. Lukas war ja nicht so der Fan von Weihnachtsmärkten, dort sei jeder zweite Stand entweder einer für Bratwürste oder Sachen aus Holz. Julian und Lina waren da etwas begeisterter und schauten sich die Stände auch wirklich an. Chris entdeckte einen Vogel, dessen Leib aus einer Kokosnuss bestand, deren „Haare“ so abstanden als handle es sich um Federn. Es sah faaaaaast aus wie ein Kiwi! Jedenfalls mit einer Menge Fantasie.

Nach der kleinen Weihnachtsmarkt-Session gingen wir den Steinweg hoch zum Marktplatz, vorbei an alten Fachwerkhäusern und natürlich bergauf. Denn wer Marburg nicht kennt, dem sei eins gesagt: Es geht immer entweder bergauf oder es regnet! Und an Sport war es für uns noch nicht getan, wir erklommen auch noch die letzten Höhenmeter zum Landgrafenschloss von Phlipp dem Großmütigen. Da oben hat man eine gute Aussicht auf die Stadt, vor allem, wenn man wie der Uhu oben auf einer Zinne sitzen könnte.

Bald regten die leeren Mägen zum Weitergehen an. Wir gingen runter in die Oberstadt zurück zum „early“, wo wir uns zwei Tische durch Warten sicherten, um die berühmten Aufläufe zu bestellen, die man als Student hier ist. Es war sehr käselastig und lecker, vor allem Sebastian lobte alles zur Genüge. Irgendwann passierte es, dass einige Augenpaare an einer Kellnerin haften blieben, die hin und her lief und bediente. Warum? Tja, sie sah anscheinend einer Ex-Freundin von Ole ähnlich, was Grund genug war, dass wir sie alle anstarrten.

Mit einem zufriedenen Lächeln verließen wir das Bistro und machten uns auf den Heimweg. Zuhause wurde direkt wieder der Glühweintopf auf den Herd gestellt und drei Flaschen darin entleert. Mjomjom, natürlich wieder mit den aromatischen Orangenscheiben. Wie genau es dazu kam, das wissen die Autorinnen nicht, aber es gab wohl einen Moment, in dem Sebastian und Ole auf die Idee kamen Energydrink in ihren Becher voll gutem Aldi-Glühwein zu kippen und diesem Gedicht eines zuckersüßen Heißgetränks den einzigartigen und einprägsamen Namen „E-glow“ zu geben. Von da an wurden alle möglichen Variationen dessen entworfen und welche Wirkungen sie haben könnten.

Bis tief in die Nacht lungerten wir noch auf dem mit Matratzen ausgelegten Boden herum, Sebastian war schon längst eingeschlafen und hatte sich damit natürlich einen der besten Plätze gesichert. Das schrie ja förmlich nach einer künstlerischen Gestaltung seines Gesichtes durch wasserfesten und permanenten Edding, doch nach langer Abwägung und besänftigendes Einwirken unsererseits, entschieden wir uns milder und der Edding wurde durch einen glitzernden Herzsticker ausgetauscht. Operation Sticker wurde durchgeführt durch Violas künstlerische Hand, alles dokumentiert von Chris. Nicht ganz elegant, man könnte fast sagen plump, verlief der erste Versuch, und der Sticker fiel unter sein Kinn. Doktor Bibber-mäßig fischte sie ihn wieder heraus ohne irgendwas zu berühren und der nächste Anlauf wurde gemacht. Dieses Mal landete er auf der Wange, doch das leichte Andrücken war zu viel des Guten gewesen und die Schleuderhand des Schlafenden wischte ihn fort und das Grummeln gab uns zu verstehen, dass die Aktion nicht auf viel Gegenliebe gestoßen war.

Es wurde ein schöner Abend, bei dem sich in Liegestützen gebattled wurde, bei dem Sebastian wie erwähnt schon wieder viel zu früh einnickte, Ole sein Fotoalbum von Neuseeland und Asien zeigte, Chris` Bett zum wiederholten Mal einkrachte und wo an dessen Ende alle einen gemütlichen Schlafplatz hatten, auch Lukas, Lina und Jule!

18Dezember
2015

Feierawend! Hip, Hop, Schoppe in de Kopp! - Lasst uns mal nach diesem erfolgreichen "Arbeitstag" trinken gehen.

Es würde ein guter Tag werden, das hatten sie alle im Gefühl. Was dann letztlich daraus wurde war weit mehr als nur „ein guter Tag“- es war die Wiedergeburt einer Legende, genauer gesagt einer Familie, die im Jahre 2012 zu sich fand. Zusammengewürfelt aus verschiedensten Ecken Deutschlands und vereint im besten (und einzig bewohnbarem) Hostel in der kleinen Stadt Kaitaia auf der Nordinsel Neuseelands. Ein Hauch von Kriminalität umhüllt diese Wohnstätte für Reisende aus aller Welt, nichtsdestotrotz erlebte dort eine Vielzahl von Menschen eine wunderbare Zeit. Einige davon waren wir, eure altbekannten Kiwis Viola und Chris, und die anderen waren u.a. Lina, Jule, Lukas, Julian, Sebastian und Ole. Es sind die Leute des diesjährigen Neuseeland-Treffens in Marburg, wo Chris studiert.

Nachdem die letzten Staubkrümel aufgesaugt und Flecken auf dem Küchenboden weggewischt waren, schnappte sich Chris Handy, Schlüssel und Portemonnaie und machte sich auf den Weg zum Hauptbahnhof. Ausnahmsweise zu früh stand sie am Gleis und wartete auf den hereinrollenden Zug, den zwei nette junge Herren verließen: Julian und Sebastian. Meine Güte, waren die groß geworden! Oder waren sie das auch schon in Neuseeland gewesen? Nun, drei Jahre sind vergangen seit wir die beiden das letzte Mal gesehen haben und da ist es legitim, dass Erinnerungen unter Umständen verblassten. „Hallo, ihr beiden!“, krächzte Chris mit ihrem schleimigen Hals, einem Zeugnis der aufgekommenen Erkältung, die sie nun klingen ließ wie eine Raucher-Oma, die zudem noch die letzte Nacht durchgefeiert und alle Lieder mitgegrölt hatte. Wie dem auch sei; sie schnappte sich die Südländer aus Konstanz und Stuttgart und führte sie ins traute Heim. Es war das erste Mal für heute, dass sie den Berg zu Chris` Wohnung hochgingen. Ächz.

Oben angekommen, gab es erst mal einen Tee und die ersten Gespräche über die vergangene Zeit wurden geführt. Oh Mann, es war so cool sie hier zu haben! Das war doch verrückt! Sebastian wiederholte jetzt schon die ganze Zeit, dass er so froh war, dass das mit dem Treffen geklappt hatte und wir alle wussten, dass ein fabelhaftes Wochenende vor der Tür stand. Wir machten uns bald auf, um einkaufen zu gehen, dafür besorgte Chris allen ein schickes „Call a bike“-Fahrrad, womit wir in Windeseile zum Supermarkt düsten. Haufenweise Essen wurde in den Einkaufswagen geschmissen und auch die ersten zwei Flaschen Glühwein fanden ihren Weg zu uns. Voll bepackt radelten wir zurück zum Bahnhof, wo wir einerseits die Räder abstellten und andererseits ein weiteres Familienmitglied begrüßen durften: Ole. Mit einem riesigen Koffer stand er da vor uns und machte kein glückliches Gesicht als wir ihm eröffneten, dass ihn gleich ein Berg als Challenge erwarte. Die letzten Meter zog dann Sebastian den Koffer, er war der Größte unter uns und scheinbar mit Bärenkräften ausgestattet!

Da für heute Abend eine kleine Party angesetzt war, machten wir uns alsbald an die Vorbereitung. Julian und Ole erbarmten sich und liefen runter zum EDEKA, um einen Kasten Bier zu besorgen. Als die Bergsteiger zurückkamen, strahlte Ole übers ganze Gesicht, denn er hatte ein lange verloren geglaubtes Getränk gefunden, das er mal auf einem Festival kennen gelernt hatte und zwar „29“. Ein Getränk, dessen Name Programm ist, denn es kostet nur 29 ct. Währenddessen bereiteten Sebastian, Melissa (Chris` Freundin und Mitbewohnerin) und Chris das 5-Sterne-Menü zu. Auf den Tisch kamen heute eine Quiche Lorraine, Ofengemüse mit Hirtenkäse und Tsatsiki, ein Baguette mit Kräuterdip und Rohkost und eine Riesenportion Couscous-Salat. Als Anne und Patrick, zwei Studienfreunde von Chris, kamen, wurde sich auch professionell um den Glühwein und Kinderpunsch gekümmert. So gegen 20 Uhr machten sich Julian und Chris auf, um Viola entgegen zu gehen und ihr Gepäck abzunehmen, denn sie reiste doch tatsächlich mit Cello an. Oh, es war so cool, dass sie und der Möhrenkuchen jetzt auch da waren! Jetzt konnte die Party ja endlich zu uns kommen!

Und nichts anderes geschah. Es war eine gemütlich Runde mit leckerem Büffet und tollen Leuten. Irgendwann kamen noch Fischi (auch ein Studienfreund von Chris) und seine Freundin, um Mitternacht herum trudelte auch Lukas ein, der den Weg vom Bahnhof allein hergefunden hatte. Damit war die Runde komplett. NEIN!, denkt ihr? Da fehlen noch zwei? Stimmt! Lina und Jule sollten eigentlich mit Lukas zusammen ankommen, stattdessen hingen sie in Leipzig fest aufgrund von Verspätung von Jules Zug. Der nächste Fernbus würde erst um 1:45 Uhr losfahren, also kämen sie erst morgen früh an. So ein Mist!

Da wir jedoch nicht so viel von hieraus machen konnten, außer sie mit Telefonanrufen aufzuheitern, wobei sie eigentlich trotz allem erstaunlich gut gelaunt klangen, vielleicht weil sie den Leipziger Weihnachtsmarkt erkundeten, genossen wir weiterhin den Abend. Nach und nach lichtete sich die Runde bis nur noch die NZ-Menschen da waren. Leider nahm die Unglückssträhne in Leipzig zu, denn der Fernbus kam nicht. Naja, er kam schon, nur nicht da, wo Lina und Jule gewartet hatten, sondern an einer Ersatzhaltestelle, von der aber nichts in der Beschreibung gestanden hatte. So mussten sie sich wohl oder übel in den MacDoof setzen und mit anderen Gestrandeten die Nacht verbringen bis sie um 9 Uhr den nächsten Bus direkt nach Marburg nehmen konnten.

Lukas und Julian schnickten um den letzten Matratzen-Platz. Lukas zog den Kürzeren und musste mit der Thermarest vorlieb nehmen, aber immerhin hatte er drei Decken! Der beste Spruch vor dem Einschlafen kam von Ole, der neben Sebastian auf der großen Matratze seinen Schlafplatz in Besitz nehmen wollte. Sebastian hatte allerdings schon relativ viel Platz eingenommen, sodass Ole ausrief: „Er ist so groß!“ Dies hört sich für durch Glühwein-vorgeschädigte pubertierende Zwanzigjährige natürlich recht zweideutig an und brachte dementsprechend noch ein paar Lacher. Während der Einschlafphase irritierten dann nur noch merkwürdige Laute im Wald, die wie Töne eines Synthesizers klangen. Immer vereinzelt und in anderen Tonhöhen… sehr mysteriös! Nun denn, das hier war der erste Abend, die nächsten folgen sogleich!