Berichte von 02/2013

28Februar
2013

Mit Lau bei den Hot springs

Hot springImmer gut gelaunte LauWenn man die Beine ins Wasser hält werden sie krebsrot!

Zusammen mit Kira, Lynn und Sophie  frühstückten wir direkt am Fluss. Wir genossen die köstlichen Croissants und die Schokostange, oh, war das köstlich! Chris bekam von den drei Mädels ihre lang ersehnte Peanutbutter geschenkt, die sie sich selber nie angeschafft hatte, da Viola sie hasst! Das war nicht das einzige zusätzliche Gewicht, was in unserem Auto Platz fand, zwei Campingstühle haben ihren Weg zu uns gefunden. Sie standen mutterseelenallein am Ufer und wir nahmen uns ihrer an.

Wir hatten uns für heute 11:00Uhr mit Lau im French Café verabredet und so verabschiedeten wir uns bald von den drei Mädels. Habt noch eine schöne Zeit hier und kommt dann gut nach Hause! Wenig später saßen wir in der französischen Idylle und warteten noch eine Weile, bis Lau zu uns stieß. Bei Cappuccino, Mochaccino, ice chocolate und einem Pain aux raisins tauschte wir uns über die vergangene Zeit aus, erfuhren, dass sie bis September in dem Café arbeiten wird. Traumjob!   

Wir wollten uns in einer Stunde wieder treffen, bis dahin räumten wir unser Auto auf und Lau ging zur Bank. Um 1:30Uhr brachen wir gemeinsam zu den Hot springs auf, ein heißer Strom Wasser in einem Fluss. Kostenloser Spa! Vorsichtig testeten wir das Wasser aus. Puuh, das war ja echt sehr, sehr heiß. Es war recht schwer eine Stelle zu finden, wo das Wasser eine erträgliche Temperatur hat, entweder verbrühte man sich die Haut, oder es war zu kalt.. Insgesamt aber ein schöner gemeinsamer Ausflug. Wir versuchten noch uns ein wenig zu duschen, doch wir mussten später feststellen, dass unsere Haare jetzt irgendwie komisch riechen. Hm. Wir brachten Lau nach Hause und stellten uns wieder vor das French Café, wo wir ein kleines Picknick machten. Beim Spülen munterte uns eine weitere Baguette-Gabe des Cafés auf. Kurz vor Ladenschluss gingen wir noch kurz in die Stadt, um Chris neue Flip-Flops zu kaufen (absoluter Sparfuchs-Preis: 2$) und winkten dann ein letztes Mal unserem Café zu. Wir verließen Taupo in Richtung New Plymouth, wo wir demnächst auf den Mt. Taranaki steigen wollen. Wir hatten den See noch nicht einmal hinter uns gelassen und in der Ferne konnte man auch noch die Lichter Taupos sehen, da fanden wir unsere Bleibe auf einem einsamen Ratplatz, wo wir nach Nudeln mit Tomatensoße einschlummerten.

27Februar
2013

Hinweis an alle Leser!

Hallo ihr fleißigen Leser!

Der Eintrag von 27.02 ist jetzt fertig! Also, wenn ihr spannende Berichte vom fantastischen Maori-Abend nicht verpassen wollt, dann lest nochmal nach!

Viel Spaß!!

27Februar
2013

Ein besonderer Tag!

Unser LieblingscaféGeburtstagsfrühstück mit Crêpe und scrambled eggsHappy Birthday von und mit Kiwi!

7 Uhr: Der Wecker klingelt…so was Blödes. Naja. Zum Geburtstag kann man nie früh genug aufstehen (dieser Satz ist nicht von Viola). Und nach einem Besuch im „Bad“ überraschte Viola Chris mit einer süßen Geburtstagsgirlande aus Panzertape und Kordel und einem kunstvollen Origamibecher in einem selbst gefalteten Kästchen. Und was las Chris entzückt, als sie den Becher auseinander faltete? „Wie wär’s?“ las sie und ein Blick auf die Bildchen darunter erklärte alles: Frühstück im French Café! Juhuuuu! Na klar!!! Es gibt kein besseres Geschenk, schließlich träumen wir beide schon seit wir hier parken von einem Besuch darin. Endlich war es soweit!!! Voll cool! Voller Vorfreude hüpften wir über die Straße in den Garten, der sich vor dem Café erstreckt. Und nun? Wie geht das nochmal? Setzt man sich hier draußen hin oder muss man reingehen? Unentschlossen standen wir auf halben Weg herum und guckten verwirrt umher. Der Junge auf der Veranda, der gerade an seinem Kaffee nippte, schmunzelte schon. Oh, wie peinlich… naja, dann gingen wir mal hinein. Und wen sahen wir dort? Hinter dem Tresen?  Die Französin, die mit uns auf einem Zimmer war, damals in Auckland! Dreieinhalb Monate waren seitdem vergangen und wir hatten nicht mehr voneinander gehört. Und hier stand sie! Was für ein Zufall! Wir redeten freudig miteinander und dann standen wir lange wie immer vor der Kuchenauslage. Oh, wie herrlich… Irgendwann entschlossen wir uns für ein Crêpe und scrambled eggs. Den Kaffee bekamen wir von Lau (der Französin) ausgegeben und wir genossen das allerbeste Frühstück unseres Lebens. Hmmm…Wir verabredeten uns mit Lau für später und sind nun in der Bücherei, um euch auf dem Laufenden zu halten. Heute Abend haben wir endlich unsere Maori cultural experience mit einem Konzert und dem traditionellem Essen, dem Hangi. Das wird bestimmt super! So, Leute, jetzt seit ihr gefragt. Daaaaa unten (Pfeil nach unten) ist ganz viel Platz für Kommentare! Ein persönliches Statement von dem Geburtstagskind: „Oh, ich vermisse euch daheim heute ganz besonders, ich schicke euch allen eine Umarmung und einen Kussi!! Hab euch liiiiiiiieb <3“

Nachtrag:

Nach der Bücherei fanden wir eine Notiz von Lau hinter dem Scheibenwischer unseres Autos. Sie hatte schon um 13:40 Uhr Schluss gehabt und war schon nach Hause gegangen, aber wir könnten uns morgen treffen. Während wir unschlüssig in der Gegend herum standen, kam eine Mitarbeiterin vom Café herüber und offerierte uns ein zwei tägiges Jobangebot: Sie suchten fürs Wochenende einen Tellerwäscher. Wir fänden es zwar super cool in unserem Traumcafé zu arbeiten, doch leider passt dies nicht in unseren Zeitplan.

Ohne Lau liefen wir also zum Lake Taupo, wo wir uns an einen Picknicktisch setzten und den guten Geburtstagskuchen aßen, den Viola als Geschenk in scheinbar güldenes Seidenpapier verpackt hatte. Man könnte meinen, einen ganzen Kuchen zu zweit zu essen, wäre etwas maßlos, geschweige denn möglich, aber ihr habt es mit professionellen Kuchenverspeisern zu tun; soll heißen: am Ende blieb nur noch das Seidenpapier übrig. Zwei Geburtstagskerzen von Weihnachten trugen zu einer feierlichen Stimmung bei, es war ein schön ruhiger Nachmittag.

Als wir wieder zum Auto zurückgingen, da es Zeit war, zu den Wairakei Terraces zu fahren, fanden wir noch etwas auf der Windschutzscheibe. Es war eine Papiertüte, die quasi randvoll mit Croissants und einer Schokostange aus dem French Café gefüllt war!! So eine Überraschung, Dankeschööön!!! Wir liefen noch schnell über die Straße, um uns zu bedanken, dann ging es auch schon zum Maori-Abend bei den Wairakei Terraces.

Als wir ankamen, zur Rezeption gingen, bezahlten und uns dann im Garten auf der Wiese niederließen, warfen wir einen Blick in die Runde. Aha, wir waren nicht mehr als 50 Leute und es gab sogar drei Mädchen in unserem Alter (aus Deutschland). Zu Beginn gab es eine kleine Einführung von unserem guide, natürlich einem Maori. Er erklärte uns, wie der heutige Abend ablaufen würde und dass seine Familie ihn gestalten würde. Dann wählte er einen Anführer (Rangatira) aus, denn wir alle seien jetzt ein Stamm. Nachdem jener also den Holzstab namens Mr. Smith überreicht bekommen hatte, machten wir uns alle auf zum marae, wo auf einmal entfernter Gesang und Töne wie aus einem Didgeridoo erklangen. Kurz darauf sprang ein junger tätowierter Mann, bekleidet mit einem traditionellen Federgeflecht um den Hals und als Lendenschurz, aus dem Gebüsch und während er sich dem Anführer in tänzerisch-kämpferischer Weise vorsichtig annäherte, wurde uns klar, dass es ein ganz spezieller Abend werden sollte. Mit einer gleitenden Bewegung legte er ein Farnblatt vor die Füße des Anführers, welcher sich langsam danach bückte, um es aufzuheben. Der Maori hatte nun herausgefunden, dass wir seinem Stamm friedlich gesonnen waren. So durften wir näher herantreten. Mit einem Tanz von sieben Maori begann die Begrüßungszeremonie (Powhiri), dann folgte eine Ansprache auf Maori und unsererseits auf Englisch, woraufhin uns deren Anführer so einiges über die Geschichte dieses speziellen Stammes und ihr Leben der Traditionen erzählte, das andere Maori mit der Kolonisation schon längst abgelegt hatten. Nun aber durften wir auch etwas tun. Erst mussten wir unser spontan einstudiertes Lied präsentieren, welchem es zugegeben noch an Textsicherheit und Musikalität fehlte. Danach kam es zum traditionellen Hongi, der Begrüßungsgeste, bei der sich zwei Menschen an Nase und Stirn berühren, als Symbol der physischen und geistlichen Begegnung.

Nun folgte der Rundgang durch das Dorf. Die Wairakei Terraces sind wieder aufbereitete Thermalquellen, wo sich Menschen ins heiße Wasser legen und die Mineralien in ihre Körper strömen. Soll sehr gesund sein. Das wirklich Interessante dabei waren allerdings die Hütten (whare) mit Menschen davor, wo uns jeweils etwas live veranschaulicht wurde. Zuerst zeigte uns der junge Mann vom Anfang die Schnitzkunst der Maori. Dann spielten zwei andere Kinderspiele, die viel zu kompliziert für unsere Augen und Köpfe waren. An alle zuhause: Schmeißt die Playstation weg, es geht auch anders! Ein paar Schritte weiter lag eine Frau auf dem Boden und wurde tätowiert (nicht wirklich!). Die Maori benutzen dabei keine Narkosemittel, um den Schmerz zu lindern, sondern singen meditative Gesänge, die eine Trance hervorrufen sollen. Wir freuten uns vor dem nächsten Haus etwas Bekanntes wieder zu sehen: Weben mit Flachs! Wissentlich schauten wir uns an, als der guide den Umgang mit den „Familien“ der Pflanze erläuterte. Zu guter Letzt beeindruckten uns zwei Kämpfer, nicht nur durch die Imitation lautloser Vogelschritte, sondern vor allem durch ihren gekonnten und sicherlich sehr schmerzhaft enden könnenden Einsatz ihrer Waffen. Sie trainieren dies schon seit sie kleine Kinder waren, sind nun etwas älter als wir, und haben ihre Kampfkunst über die Jahre perfektioniert.

Kommen wir nun zum kulinarischen Part: Selbstverständlich gab es zum Abendessen das berühmte Hangi. Fleisch, Kartoffeln und Kürbis waren vier Stunden lang in dem traditionellen Erdofen vergraben unter Erde, auf heißen Steinen liegend, gegart worden. Es war sooo lecker! Dazu gab es noch Salat, so was Ähnliches wie zerkrümelte Semmelknödel und Soße. Nach einiger Zeit, unterhielten uns die Gastgeber mit Tänzen, Gesängen, Poi-Spiel und als Höhepunkt dem Haka. Das war so krass! Den muss man mal erlebt haben. Der Kriegstanz wurde früher dazu eingesetzt, die Kämpfer vor einem Kampf als Gruppe zu einigen und Mut zu geben und nicht zu Letzt die Feinde abzuschrecken. Aus unserem Stamm wurden auch ein paar tapfere Männer auserwählt den Haka in den Grundzügen zu erlernen, aber das essentielle Furchteinflößen hatten sie noch nicht raus! Eher kicherte und lachte die Meute im Saal, während sie den leckeren nach uraltem Rezept gemachten Nachtisch aß. Zum Abschluss gaben die Maori noch ein wunderbares Geburtstagslied zum Besten (Danke Viola!), worüber sich jemand seeehr gefreut hat! Wenn es am schönsten ist, soll man bekanntlich aufhören. Wir wollten aber noch lange nicht aufhören, sondern uns noch mit den Maori unterhalten. Leider aber wartete der Stammesbus auf uns, und so schlürften wir noch ein bisschen heißen Tee, stopften uns mit dem Kuchen und Obst voll und rannten eilig in den Bus. Natürlich war kein Platz mehr frei, sodass wir stehen mussten…

Während des Essens hatten wir die drei Mädchen aus dem Garten kennen gelernt. So fuhren wir diese Nacht nicht wieder zu unserem Stammplatz vor dem French Café, sondern folgten ihnen zum freee campground nicht weit von der Stadt entfernt. Lange unterhielten wir uns abends mit den Zwillingen Kira und Sophie und ihrer Freundin Lynn, schwärmten von dem außerordentlich faszinierenden Maori-Abend, den wir alle sehr genossen hatten. Die drei sind echt cool und uns gar nicht so unähnlich, wir sind froh, euch getroffen zu haben!

Challenge (Wero): Was wollen die Fremden?HongiTerracesTätowierenSchnitzenWebenSpielenKämpfenHangi mit Lynn, Kira und SophieTanzBeim Haka

26Februar
2013

Letzte Worte vor dem Sprung

Hallo Leute!!!! Gleich geht`s los, wir sitzen in der Halle von Taupo Tandem Skydiving und warten darauf, dass es bald in luftige Hoehen geht:15,000 ft!! Wuenscht uns Glueck! Das wird sooooo cool!!!!!

26Februar
2013

Da fällt man ja aus allen Wolken!

Chris fällt aus dem Flugzeug Chris kann fliiiegen! Schaut mal, wie hoch wir sind! Wie coool! Da stehen wir mit unseren Tandemmastern Kopfüber gehts los - nach unten! Nicht die verzerrten Gesichter beachten! Daumen hoch! Awesome!

Der Wecker klingelte, riss uns (fast) aus dem Schlaf und langsam begann unser Puls zu steigen. Ihr wisst es ja schon: Wie aus unseren letzten Worten zu entnehmen ist, heute stand uns ein Sprung aus 15,000 ft bevor. Eine Minute freier Fall. Auf so etwas bereitet man sich nicht oft in seinem Leben direkt nach dem Aufstehen vor. Auch wenn der Blick in den strahlend blauen Himmel alles sagte, mussten wir um 8:50 Uhr zum weather-check zum i-Site. Ja, der skydive würde wie geplant stattfinden. Um Punkt 9 Uhr stand auch schon der Taupo Tandem Skydiving-Bus vor der Tür, der uns zum Flugplatz brachte.

Dort angekommen, hieß es nach einen kurzen Einweisung erst einmal warten, wir waren erst in der zweiten Runde dran. Somit schickten wir mit dem free Wifi unsere letzten Worte in die Welt und schauten den anderen beim Starten zu. Dann wurde es langsam ernst. Wir zogen uns die passenden Anzüge an, bekamen eine Rettungsweste umgeschnallt, wurden von den Gurten, mit denen wir an unserem Tandempartner festgemacht wurden, ganz eng zusammen geschnürt, und bekamen eine zweite Einweisung mit Angaben wie wir uns während des Fluges verhalten müssen. Ob man daran wirklich noch denken kann, wenn man mit über 200 km/h auf die Erde zurast? Wir waren uns da nicht ganz sicher, aber unsere Tandemmaster, die wir nun trafen, versicherten uns: „Ihr könnt nichts falsch machen!“. Puh. Ein letzter Wink in die Kameras, die uns begleiteten, und schon saßen wir im kleinen gelben Flugzeug. Wir beide ganz vorne, ganz nah an der Tür, wir würden als Erste springen. Die Räder des Flugzeugs lösten sich vom Boden, und steil ging es in die Lüfte. 20 Minuten würden wir brauchen, bis wir die volle Höhe erreicht hätten.  Nach ca. 10 Minuten wurde unsere Ausrüstung vervollständigt. Stylische Kappen wurden uns aufgesetzt, wir atmeten Sauerstoff über so Plastikteile ein und zu guter Letzt bekamen wir noch beine Brille auf die Nase gequetscht. Dann ging plötzlich alles ganz schnell. Und damit meinen wir ganz schnell. Die Tür ging auf, der Begleitflieger mit der Kamera auf dem Helm klammerte sich spidermanartig außen ans Flugzeug, und schon hing Viola am Bauch ihres Tandemmasters aus der Tür heraus. Bitte Lächeln! Und schwups, war sie weg. Kopfüber in den Himmel. Unter sich nichts außer Luft und ganz weit weg der Erdboden. Chris folgte zügig. Fliiiiiegen!!! O mein Gott, ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie das ist, einfach zu fallen. Es ist sooooooooooo amazing, krass, geil, hammer, unbeschreiblich, so was von genial, ach, das kann man nicht in Worte fassen, ihr müsstet es erleben!!!  Koordinationslos wabbelten unsere Beine und Arme  über der Welt herum, anstatt wie geplant die „Bananenform“ einzunehmen. Wir versuchten ein bisschen für die Kamera zu posen, machten Faxen, und hatten unseren Spaß dabei, mann, sahen wir fesch aus. Und nicht zu vergessen: unsere Herkulität! Cheers! Unerwartet öffnete sich dann der parachute, der Fallschirm, und von der Waagerechte änderte sich unsere Lage in die Senkrechte. Das Adrenalin strömte durch unsere Körper, noch bevor es zu Ende war, wären wir am liebsten noch einmal gesprungen! Wow. Wie weit man sehen konnte. Dank der klaren Sicht konnten wir die Vulkane im Süden sehen, den Mt. Taranaki an der Westküste und theoretisch Coromandel und die Ostküste, aber das hatten wir während des Fluges vergessen. Alles war so winzig klein! So segelten wir noch eine Weile umher, winkten uns zu und genossen die Aussicht. Viola durfte sogar selber lenken, cool oder? Und dann war leider auch schon alles wieder zu Ende. Beine ausstrecken uuuuuuund landen! Alles Roger? Ja, klar! Zum Abschluss drehten wir noch eine Abschiedssequenz und dann suchten wir uns noch ein schickes T-Shirt aus, bevor uns der driver wieder nach Hause zum Auto fuhr. Wenn ihr euch das alles noch mal in live anschauen wollt, so folgt einfach nur dem Link: (Hier sollte er stehen, aber anscheinend haben die das noch nicht ins Internet gestellt. Schaut einfach in den nächsten Tagen auf youtube unter Taupo Tandem Skydiving 26.02.13 Load 2.)

Nach diesem spannenden Auftakt mussten wir erst einmal was essen. So gingen wir also zum geliebten Pak’n save und kauften uns u.a. ein riesiges Brot, 1kg Käse und ein Fass Butter. Damit marschierten wir zum See und aßen gemütlich zu Mittag. Ach, konnte das Leben schön sein!

Bis zum Abend passierte nichts mehr, außer dass wir unsere Premiere im Milchreiskochen feiern konnten. Lecker! Er hatte uns allerdings sehr müde gemacht, sodass wir schon fast eingeschlafen wären. Da allerdings morgen nicht IRGENDEIN Tag sein würde, rafften wir uns noch mal auf, und folgten ein paar Leuten aus der Skydiving Crew in die Element Bar des Base Hostels. Pünktlich um 00:00 Uhr kamen wir an und fielen uns um den Hals. Happy Birthday, liebe Chris! Ende- Gelände. Keine jungen 18 Jahre mehr….die 19 steht vor der Tür! So feierten wir ihren Geburtstag mitten in der Mitte der Nordinsel Neuseelands, Kilometer weit entfernt von der Heimat, im schönen Taupo. Die Party war gar nicht so schlecht, wir haben neue Leute kennen gelernt, mal wieder nichts für die Getränke bezahlt und sind um ca. 03:30 Uhr totmüde in unserem mobilen Zuhause eingeschlafen.

25Februar
2013

Tongariro Northern Circuit: Endspurt

Lower Tama Flyer-Kappe Geschafft!

Letzter Tag! Ein nasses Zelt hielt uns davon ab, früh und motiviert aufzubrechen. Es trocknete vor sich hin, während wir frühstückten, während wir gegen die Sandflies kämpfen, während wir packten, während wir weiterhin gegen die Sandflies kämpften- es trocknete langsam! Gegen 9:45 Uhr brachen wir dann doch auf. Der heutige Weg führte uns zwischen Mt. Ngaurahoe und Mt. Ruapehu hindurch, durch eine hügelige Graslandschaft und vorbei an kleinen Flüssen. Wir waren noch nicht weit gelaufen, da machten wir auch schon eine Pause, doch nicht etwa um uns zu erholen, sondern um uns die alte Waihohonu Hut anzuschauen. Das war eine alte Berghütte, in der Männer und Frauen noch getrennt schliefen. Die Männer, die Memmen, hatten einen Ofen, um sich zu wärmen, den Frauen wurde lediglich ein Spiegel zur Verfügung gestellt. Nach dieser kulturellen Unterbrechung ging es dann weiter durch die Steppenlandschaft, die Hügel rauf und wieder runter. Schließlich kamen wir an einem Abzweig zu zwei Bergseen an. Na, eine Dusche wäre mal wieder angebracht so nach neun Tagen, also nichts wie hin! Wir schafften es nur bis zum 10 Minuten entfernten Lower Tama, dessen blaues Wasser uns so in den Bann zog, dass wir uns direkt an den Abstieg dort machten. Ein Geröllweg, wie wir ihn momentan zu oft hinab rutschten, dann über den breiten Asche-Sandstrand hinüber zum See. Wir tunkten einen Zeh ins kühle Nass-und zückten zurück, das war WIRKLICHJ kühl! Aber was soll’s! Wenn man nicht in ein Hostel will, um Körperhygiene zu betreiben, muss man halt mit dem Vorlieb nehmen, was man so kriegen kann. Und wir hatten uns ja extra das Kathmandu-Shampoo gekauft! Chris schaffte es relativ schnell ins Wasser, was daran lag, dass sie unfreiwillig hinein fiel, da sie im Sand einsank. Viola brauchte ihre Zeit und es dauerte etwas, bis sich ihre Atmung im eiskalten Wasser normalisiert hatte. Schnell alles gewaschen, sogar Violas Schlafanzug musste dran glauben, und ganz fix wieder raus. Wir wunderten uns eine ganze Weile über diese komische Kälte die unseren Körper befiel, so ganz tief im Inneren, scheinbar für immer dort bleibend. Doch bei Salami- und Nutellabroten wärmten sich unsere Körper langsam wieder auf. Als wir zwei Stunden später die Senke, in der der See lag, wieder verlassen hatten, packte uns doch der Ehrgeiz, den noch höher gelegen Upper Tama zu sehen. Wir ließen unser Gepäck unten stehen und kamen so in den Genuss ohne die schwere Last auf de, Rücken die Berge zu besteigen. Wie einfach das plötzlich sein kann! Oben genossen wir noch kurz die Aussicht, stellten noch mal beeindruckt fest, dass wir tatsächlich oben auf dem riesigen Vulkan gestanden hatten, und machten uns wieder an den Abstieg. Die Sonne stand bereits etwas tiefer, sodass sie uns direkt ins Gesicht schien. Chris hatte keine Sonnenbrille dabei, also mussten wir backpackerhaft kreativ werden. Ein Flyer auf den Kopf, mit einem H.A.D.-Tuch befestigt, schon war die selbst gemacht Kappe fertig.

Unsere Beine wurden schon langsam schwer, doch der Weg bis nach Whakapapa Village zog und zog sich. Da, in der Ferne war es schon zu sehen, doch viele weitere der beiden Bergriesen mussten überquert werden, bevor wir uns abklatschen und sagen konnten: „Geschafft!!!“. Überglücklich kamen wir an unserem Auto, das zu unserer Freude noch unversehrt war, an und fuhren bald zurück um den Lake Taupo nach Taupo. Dort werden wir noch zwei bis drei Tage bleiben, morgen früh findet hier nämlich unser super krasses Mega-Event statt. Die Aufregung steigt.! Nach einer leckeren Avocadocreme mit Crackern vielen wir in einen sanften Schlaf auf unseren weichen Matratzen, aus dem uns nur die juckenden Sandfly-Stiche reißen konnten.  Doch davon abgesehen, können wir sagen:“ Wir sind stolz, unseren ersten Great Walk gemeistert zu haben, das hat sich wirklich gelohnt!“.  

24Februar
2013

Tongariro Northern Circuit: Sonntagspaziergang

Sehr verständliche und professionell mit Paint bearbeitete Karte

13:30 Uhr: Da wir schon wussten, dass wir heute nur 2-3 Stunden würden laufen müssen, ließen wir uns viel Zeit bei den morgendlichen Ritualen: Ausschlafen, Frühstücken, Zelt einpacken und Wasser holen. Kaum waren wir zurück vom Wasserfall, bereit, das Wasser zum Trinken abzukochen, da meinte der Hut Warden, wir könnten auch das wenige restliche Trinkwasser abfüllen, da wir sonst heißes Wasser trinken müssten. So positionierten wir unseren 4L-Behälter unter dem Wasserhahn und drehten ihn voll auf. Langsam tröpfelte es auch schon hinein. Wow, das könnte lange dauern. „I hope, you’re not in a hurry!“, sagte der Hüttenwächter zwinkernd. Nein, das waren wir in der Tat nicht. So setzten wir uns auf die Veranda in den Schatten und fingen an unseren Blog vorzuschreiben. Nach einer guten Stunde war unsere Flasche dann auch endlich voll, sodass es losgehen konnte. Halb zwei, joa, nicht schlecht!

Auf dem Weg zur nächsten und letzten Hütte  geht man erst durch offenes, leicht hügeliges Land, dann bergab durch Südbuchenwälder (falls euch das was sagt-jedenfalls totaler Kontrast zu der Landschaft davor) ins Tal und nach der Brücke auf die andere Seite und das ganze Stück wieder hoch. Das war echt der anstrengendste Teil. Doch wie so immer meisterten wir auch dies und während wir uns fragten, ob die zwei Jogger von eben auch hier ihr Tempo nicht reduziert hatten, kamen wir auch schon an der Waihohonu Hut an, wo wir auf andere Wanderer trafen, die auch jeweils in den Hütten Halt gemacht hatten, wo wir auch gewesen waren.

Dieser Sonntagsspaziergang endete mit instant noodles in einer neuen großen Hütte, das ein großes Fenster mit Blick auf den Mt. Ngaurahoe besaß. Da oben waren wir schon gewesen, verrückt!

23Februar
2013

Tongariro Northern Circuit: Gipfelfieber

Doppeltes Gipfelfoto auf dem Mt. TongariroCoole WanderinRed CraterEiner der Emerald lakesMan sieht die Anstrengung in den Gesichtern der Menschen

9:20 Uhr: Heute ging es an die zweite Etappe unseres großen Walks. Von der Mangatepopo Hut machten wir uns ein drittes Mal an den Weg am Bach vorbei und über die Devil’s Staircase hinauf zu dem Plateau, wo die verschiedenen Abzweigungen losgehen. Den Mt. Ngaurahoe ließen wir rechts liegen und wandten uns dem Mt. Tongariro zu. Es war zwar nicht ohne dort hochzukraxeln, aber wesentlich besser als gestern. Man ging eher lange am Berg seitlich entlang und musste nur am Anfang und kurz vorm Ende steile Stellen bewältigen. Nach 40 Minuten waren wir oben und wurden wieder einmal mit einer tollen Landschaft belohnt. Hoch oben, über den Gipfeln, legten wir dann eine gemütliche Mittagspause ein. Es war perfekt- bis auf eine dumme Biene, die immer in die unmöglichsten Stellen flog: zwischen die Brotdosen, unter deren Deckel, auf unsere Beine, zum Toast… Wir hatten schon fast das befremdliche Gefühl, sie sei betrunken. Tzz…

Nachdem das obligatorische Gipfelfoto geschossen wurde, die Rucksäcke wieder aufgesetzt und die müffelnden Schuhe angezogen waren, machten wir uns wieder auf den Abstieg. Unten angekommen, ging es dann weiter mit dem Ziel: Oturere Hut, unserer Unterkunft für diese Nacht. Zuerst mussten wir noch ein bisschen weiter gehen um zum Red Crater zu kommen, einem roten Krater mit grotesken Steinformationen. Von dort aus konnte man auch den höher gelegenen Blue Lake und die zwei tieferen Emerald Lakes sehen. Lange konnten wir die Aussicht jedoch nicht genießen, da uns die biestigen Sandflies dazu zwangen weiterzugehen. Boah, sind die nervtötend! Mal wieder rutschend und schlitternd ging es einen Abhang hinab mitten hinein in die „Volcanic Flying Rock Zone“, wo man nicht stehen bleiben durfte, das wurde auf dem Schild eindeutig gesagt. Natürlich hielten wir uns ordnungsgemäß nicht daran, schließlich wollten wir noch mediale Erinnerungssequenzen aufnehmen. Wenn Steine durch die Luft fliegen würden, würden wir das noch rechtzeitig bemerken. Als wir genug gesehen hatten, und nun in die Ferne schauten, konnten wir nicht viel erkennen. Eine karge Landschaft voller Sand und Felsen, mit flachen, knorrigen, blassgrünen Büschen stand uns also bevor. Wo war denn nur die Hütte? Weit und breit nicht zu sehen. Vielleicht dort hinter dem nächsten Hügel? Wir überwanden jedoch Hügel um Hügel ohne auch nur die leiseste Spur eines Hauses zu sehen. Oh man, wann waren wir denn endlich da?! Dieser Psycho-Weg zog sich eine ganze unerträgliche Weile bis wir endlich endlich Zelte und eine Berghütte sahen! Juhuu!

Angekommen, bauten wir unser Zelt auf, zerstörten dabei die romantische Sonnenuntergangsstimmung. Der Mt. Ngaurahoe zeigte sich dabei in seiner prächtigsten Weise: die orange-rot getauchten Wolken, die um seine Spitze waberten täuschten einen stummen Vulkanausbruch vor. Hübsch, hübsch.

Zum Abendessen packten wir alle nötigen Zutaten  für ein gekonntes  Chili-con-Carne aus: Reis und Kidney Bohnen-basic eben! So langweilig wie es sich anhört, so langweilig schmeckte es auch. Aber naja, wir wurden satt davon. Und so ging auch der letzte Abend, nach einer Waschung am Wasserfall (der Wasserhahn war tot), zu Ende. Nach insgesamt 8 Stunden Wandern schlummerten wir auch bald ein (wenn es auch eine Nacht wurde, in der wir oft aufwachten, warum auch immer).

22Februar
2013

Tongariro Northern Circuit: Rutschpartie

Plankenweg am unsichtbaren BachMt. Ngaurahoe alias Mt. DoomOben am KraterHuhu!Aussicht auf den Mt. Tongariro und den Blue LakeZermürbender Abstieg

6 Uhr: Wir erwachten in der Dunkelheit auf einem Campingplatz 8km entfernt von dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Einem Campingplatz? Nanu, wie waren wir denn hierhin gekommen? Eine Rückblende:

Am Abend zuvor waren wir ca. 85km von Taupo über Turangi nach Whakapapa Village gefahren, wo am nächsten Morgen unser erster Great Walk, der Tongariro Northern Circuit, starten sollte. Da wir nicht genau wussten, wo wir parken sollten, hielten wir einfach an der Straße wie die anderen Autos. Wir waren schon fast bettfertig, Viola hatte sogar schon einen schaumigen Zahnpastamund, da sahen wir aus der Ferne ein Auto heranrollen und langsamer werden-Polizei? Oh je, durften wir hier nicht stehen? Schnell krabbelten wir nach vorne auf die Vordersitze, zupften uns die T-Shirts zurecht, kramten den Reiseführer heraus und setzten im letzten Moment noch ein entspanntes und höchst unschuldiges Lächeln auf (Viola schluckte hektisch die Zahnpasta runter), bevor wir ein Fenster herunter kurbelten und den Polizeibeamten begrüßten. Freundlich erkundigte er sich nach unserem Verbleiben, sagte, wo wir unser Auto parken könnten während wir auf Wanderschaft waren und fragte uns dann nur noch, ob wir wüssten, wem das Auto neben uns gehören würde. Wir verneinten, und schon wandte er sich uns ab und wir waren höchst erleichtert. Puh, keinen Ärger mit der Polizei. Einige Minuten vergingen, mittlerweile lagen wir fast schlafend in unseren Schlafsäcken, da blendete uns ein Licht, dass sich um unseren Wagen herum bewegte. Umkreiste uns etwas? Wohl kaum ein Auto, viel mehr ein Mensch! Als es klopfte, erhob sich Chris, schob den Vorhang beiseite und öffnete die Schiebetür. Vor uns stand ein in orange gekleideter Mann mit einer Pistole. Ein Verbrecher!!! Aaaah!! Freundlich erkundigte er sich nach unserem Verbleiben. Häh?! Zum Glück stellte es sich nur als der Security-Mensch heraus, der uns sagte, dass wir hier nicht schlafen könnten, da uns der Ranger morgen früh sonst eine Strafe von 200$ aufbrummen würde. Außerdem fügte er hinzu, dass momentan ein Mann sein Unwesen hier trieb, nach welchem die Polizei fahnde und es somit gefährlich für uns sei hier zu bleiben. Er schickte uns also mit einem besorgten Stirnrunzeln zu jenem Campsite, wo wir umsonst übernachten könnten, wenn wir ihn nur früh genug verließen.

Und nun ging die Gruselnacht weiter. Uns war ja schon recht mulmig zumute, als wir den Motor starteten uns losfuhren. Als wir dann noch auf einmal das Kiwi-Warnschild am Straßenrand bemerkten und wir deswegen extra vorsichtig fuhren, um ja keines der wertvollen Geschöpfe zu überfahren, obwohl wir am liebsten weggerast wären wie sonst was, wurden unsere Nerven noch weiter strapaziert, da uns ein lebensmüdes Wildkaninchen von der Bahn drängte. Uaaaah! Das war knapp, beinahe hätten die Reifen unseres Autos Blut an sich kleben gehabt. Als der Platz endlich erreicht war, fühlten wir uns schon wohler und konnten auch bald ins Reich der Träume fliehen.

So, nun wisst ihr, was letzte Nacht noch so alles geschah. Nun aber zum wichtigeren Teil:

8 Uhr: Tongariro Northern Circuit, wir kommen! Unser Rundweg startete hier, in Whakapapa Village. Wir hatten uns einiges für heute vorgenommen und so ging es auch schon los. Zuerst liefen wir ca. zwei Stunden durch Graslandschaft, später durch den Wald. Munter summend liefen wir so durch die Gegend und konnten schon von weitem die Vulkane erkennen, die wir besteigen wollten. Ziemlich beeindruckend! Und wir lernten sogar im Vorhinein etwas sehr Wichtiges. Auf einer Infotafel stand geschrieben: „Lava ist sehr heiß!“. Nein, wirklich?! Eigentlich wollten wir doch darin eine Vulkan-Party feiern! Nun denn, mittlerweile waren wir nicht mehr alleine, denn wir wanderten nun auf dem Weg, den auch die Tageswanderer des Tongariro Alpine Crossings hinter sich zu bringen hatten. An einem seichten Bach entlang führte der gut ausgebaute Pfad („bitte NICHT die Wege verlassen!“) immer näher zu dem gefürchteten Anstieg über die Devil’s Staircase, die 300 Höhenmeter nach oben zu den Vulkanen führt. Es war eine wirklich anstrengende Partie- vor allem wegen unserer riesigen Rucksäcke-, während welcher wir mit aufmunternden, anerkennenden und teils belustigten Worten und Blicken bedacht wurden. Doch auch die brachten wir noch gut hinter uns.  Oben auf 1650m angekommen, legten wir erst einmal eine Salamibrot-Pause ein, bevor es an den harten Kern ging. Vor uns erhob sich nämlich bereits begierig wartend der 2291m hohe Mt. Ngaurahoe. >Schluck<. Ein Respekt einflößendes Monstrum an Berg türmte sich vor uns auf. Wir standen noch am Fuße des kolossalen Vulkans, dann ein letzter Blick nach oben. Die Sonne lugte hinab auf die Erde, um uns winzige Ameisen zu belächeln. Noch einmal Luft holen. Das Herz pochte. Es gab nur noch den Berg und uns. Und los. Wer erwartet, einen schönen Pflasterweg mit Treppengeländer vorzufinden, wird bitter enttäuscht werden. Nein, der „Weg“, wenn man ihn so nennen will, war unbefestigt und man „ging“ auf lockerem Staub und losen Steinen. Da der „Hauptweg“ senkrecht nach oben führte und man dort keine Möglichkeit hatte, sich festzuhalten, stapften wir erst links daran vorbei über eine Serpentine nach oben. Ab und zu lagen größere Felsbrocken im Weg, woran man sich festhalten konnte, doch meistens war es ein mühsames Hinaufquälen, da das den Anstieg negativ beeinflussende Prinzip „Zwei Schritte vor, zwei zurück“ nicht gerade bei Laune hält. Kennt ihr das Gefühl, wenn man einfach keinen Bock mehr hat, am liebsten stehen bleiben würde, alles hinschmeißt? Tja, Chris packte auf den 541 Höhenmeter nach oben dieses missmutige Gefühl, doch aufgeben gibt’s nicht! Nach zwei Stunden war es dann auch endlich geschafft, wir standen am Krater des Vulkans, der übrigens Peter Jackson als Inspiration für den Schicksalsberg (Mt. Doom) für die Verfilmung von J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“ gedient hat, und schauten umher in die Welt. Was für eine umwerfende Aussicht!! Man konnte die anderen Vulkane, Mt. Tongariro und Mt. Ruapehu, sehen, außerdem den Blue Lake, weite Landschaft und sogar den Lake Taupo!! Es war so wunderschön, wir waren wie verzaubert. Doch irgendwann geht auch der schönste Moment vorbei und wir mussten uns an den gefürchteten Abstieg machen. Oh nein, bitte nicht, BITTE NICHT!!!! Es war die Zeit gekommen, um den „Hauptweg“ hinunter zu kommen. Wie? Na, rutschen! Eine gewisse Angst durchlief unser Mark und Bein. Da runter? Doch es blieb keine andere Wahl. So schlitterten wir wankend hinab. Wir waren noch nicht so weit gekommen, da landeten wir beide auf dem Hosenboden. Aufstehen? Näää. Eine Welle der Lustlosigkeit übermannte uns, denn der Abstieg war zermürbend. So saßen wir eine Weile herum, fingen an das französische Trinklied „Tourdion“ (Grüße an das OVE!) zu singen (ohne uns gegenseitig zu hören) und verweilten auf ca. 2100m auf einem riesigen Vulkan, die Erde zu unseren Füßen. Was für ein irreales, aber erhebendes, freies Gefühl!

Dann bemerkten wir wie ein Mann, der den steilen „Hauptweg“ hochgekrabbelt war, anhielt und auf uns wartete. Wie weit es noch wäre? –Najaaa, schon ne Weile. Er hatte schon recht viel geschafft, sodass er-gegen den rationalen Verstand, der gesagt hatte, dass es besser sei umzukehren, da er der Letzte hier war und es bald dunkel wurde-vom berühmten Gipfelfieber gepackt wurde und doch noch hoch kletterte, während wir den Weg nach unten fortsetzten und von dort die zurück über die höllischen Treppen, dann am Bach vorbei zur Unterkunft für diese Nacht, den Campingplatz der Mangatepopo Hut, ansteuerten.

Nach einer guten Stunde waren wir dort angekommen, bauten unser Zelt auf und fingen an das Abendessen (instant noodles) zu kochen. Dabei schaute uns auf einmal der junge Mann vom Berg über die Schulter. Huch, hallo! Sein Name war Nicolas. Wir plauderten noch die restliche Zeit, zeigten ihm Fotos, und gingen dann auch bald ins Bett. Müde wie noch nie, nach 11 Stunden Wanderung und Kletterei hatten wir es uns aber auch verdient!

Sunset

21Februar
2013

Vorbereitungstag

Heute genossen wir das französische Baguette als Käse-Tomaten-Salat-Sandwich und lugten beim Essen neugierig auf die andere Straßenseite. Neben dem lärmenden Kindergarten war das Café. Spielten sie vielleicht wieder Boule oder begrüßten sich mit einem Küsschen auf jede Wange?

Momentan sind wir in der Taupo Library und erfreuen uns an kostenlosem und unbegrenzten (wenn man von den Öffnungszeiten absieht) Internet. Wir haben eben nach Jobs auf der Südinsel in Nelson gesucht und festgestellt, dass es besser ist, vor Ort persönlich vorbei zu schauen, so wie wir es in Kaitaia gemacht hatten. Gleich waschen wir uns noch mal ein bissl, buchen noch die Fähre zur Südinsel und  unsere Geheimaktion (schon jemand ne Idee?-->Kommentare!), gehen Einkaufen für die Wanderung, packen unsere Sachen und fahren nach Whakapapa Village, von wo aus unser Great Walk morgen früh losgeht.

Wir melden uns dann in ein paar Tagen!

20Februar
2013

Haushaltsliquiditätsanalyse

Auf dem morgendlichen Weg zur Bücherei schauten wir bei zwei Second-hand-Läden vorbei, in einem kaufte Chris einen Löffel für 0,20$, da ihrer verloren gegangen war. Bestimmt taucht er wieder auf, wenn wir es gerade nicht erwarten…

Nachdem wir unseren Blog aktualisiert hatten gingen wir zurück zum Auto und legten eine Mittagspause ein. Salaaaat! Danach folgte der Finanzcheck. Wir nahmen unser Kassenbuch zur Hand und addierten unsere Ausgaben zusammen, stellten Tabellen von unserer Quartalsübersicht auf und errechneten eine Haushaltsliquiditätsanalyse für die kommenden Monate. Unsere Taschenrechner qualmten, der Kulli kratzte, das Papier entflammte und dann-in letzter Not-kam ein Engel herab: „Hey girls, how‘s it going? I want to give you something, we have too much. “ Sprach‘s und legte uns ein Vollkornbaguette auf den Schlafsack. Dazu muss man wissen, dass wir gegenüber vom „French Café“ geparkt hatten (schon seit mehreren Tagen) und während des Meetings mit unseren fiktiven Balkendiagrammen die Kofferraumtür sperrangelweit offen gelassen hatten. So kam der weiß gekleidete Bäckersgeselle zu uns rüber und hatte uns mit dieser Leckerei überrascht. Danke, du Fremder,  das sichert uns morgen das Frühstück!

Nun aber wieder zu den essentiellen Dingen. Herausgefunden haben wir, dass wir noch mal irgendwo zwei Wochen arbeiten gehen müssen um über die Runden zu kommen und unsere deutschen Konten weitestgehend unberührt zu lassen. Des Weiteren werden wir unseren Taupo-Aufenthalt verlängern müssen, da der Maori-Abend erst nächsten Mittwoch, am 27. Februar 2013, stattfinden wird (welchen wir eigentlich für heute Abend eingeplant hatten) und wir nach unserem Tongariro-Trip noch ein Riesen-Action-Super-Event-Kassenleerer machen! Könnt ihr euch denken, was gemeint ist? Überlegt…

Wir blätterten noch einige Zeit im Reiseführer, informierten uns über dies und jenes, kochten Spaghetti mit Spinat ohne Soße (lasen derweil den Wikipedia-Bericht über Salami durch) und schauten einen Film zu Ende („Crank“--> nicht gut), fingen einen an („Für immer Liebe"-->auch nicht unser Geschmack) und brachen einen anderen ab („Der Ja-Sager“-->keine Lust mehr). Gute Nacht!

19Februar
2013

Verschlüsseltes Geheimnis: 8K=9747s6#56245X2654*fdsfs ---xs4dcvf6gbnu8mi9kol 305

Zum „frühen“ Frühstück machten wir Pancakes ohne Milch. Stattdessen benutzen wir Wasser. Es war 9:00Uhr morgens und trotzdem schon unerträglich heiß, sodass wir auch schon in das erste Geschäft flüchteten, dass uns bei unserer Taupo-Erkundungstour ins Auge fiel. Es war eine Apotheke. Sonderbarer Weise verkauften sie hier nicht nur Medikamente, sondern auch Schminksachen, Haarbürsten, Schmuck, Parfüms, Schnuller und anderen Kram, den wir zu Hause eher einem Drogeriegeschäft zugeordnet hätten. Faszinierend fanden wir auch Infoblätter über verschiedene Krankheiten. „Schau mal Viola, soll ich dir was über Diarrhoea und Vomiting vorlesen?“ – Naja, auch wenn es interessant war, hatten wir bald genug von Viren, Bakterien und Pilzen gelesen, sodass unser Blick auf etwas anderes fiel: In der Ecke stand eine Waage. Oha, die Stunde der Wahrheit war gekommen. Und tatsächlich – wie vermutet hatten unsere gesunde Küche und ausgewogene Ernährung unsere Figuren nicht unangetastet gelassen, was uns wahrscheinlich trotzdem keine Kalorien zählen lassen wird. Keine Sorge, sooo deformiert sind wir noch nicht, ihr würdet uns noch wiedererkennen.

Aus der Apotheke ging es raus, zwei Geschäfte weiter, dann rein in den Buchladen zu den Kochbüchern. Hmmm… köstlich! „Schau mal hier…“, „Ohh, wie lecker das aussieht!!“ – man stelle sich diese Art von Dialog zahlreiche Male wiederholt und alles in einer verträumt schwärmerischen bis hin zu enttäuschten (weil wir von den meisten Köstlichkeiten nur träumen können, wie z. B. Lasagne) Stimmlage vor. Drinnen fiel uns außerdem ein Bierbuch in die Hände, von dem wr aber annehmen, dass der Autor unverständlicher Weise deutsches Bier nicht mag, da er Kölsch als fad und auf keinen Fall als wirklichen Biergenuss betrachtet und das Oktoberfest nur n die dritte Stelle von weltweiten Bierfesten setzt. Tzz…

Ziele waren für heute eigentlich: Erkundigungen zur Tongariro-Wanderung anstellen, Sonnenbrille für Viola, Day Pack für Chris kaufen. Den ersten und zweiten Punkt haben wir erledigt bekommen. Auch wenn das mit der Buchung der DOC-Campsites etwas kompliziert war, weil uns entweder der Secure-Code für die Kreditkarten, Strom oder Internet fehlte und es lange dauerte, bis wir alles zusammen hatten. Jetzt steht unserer 4-Tages-Tour nichts mehr im Wege, bleibt nur noch zu hoffen, dass die Vulkane uns keine Steine in den Weg legen <höhööö>.

Lektion des Tages war eigentlich eine andere gewesen. Als wir nach dem Salat-Nachmittagessen nochmal zur Bücherei wollten, schlossen wir ganz normal die Schiebetür. Rucksack, Handy, Laptop, sämtliche Ladekabel, zwei Äpfel, alles dabei, dann kann’s ja losgehen. Doch im selben Moment, als mit einem Rumms die Tür ins Schloss fiel, versteinerten sich unsere Gesichter. Noooooo! Wir hatten es immer kommen sehen, irgendwann musste es soweit sein: Alle Türen zu, der Schlüssel im Auto. Menno. Ok, was tun? Wie gut, dass direkt gegenüber eine Tankstelle war, wo wir Hilfe erbitten konnten. Sie leiteten uns weiter zur nahegelegenen Toyota-Niederlassung, die wir sofort aufsuchten. Zum Glück hatte sie noch offen und Craig, der Schlüsselmeister, konnte uns schnell helfen. Für 40$ bekamen wir eine Fahrt im smoothen, so beeindruckend leisen Firmenwagen zurück zum Auto, und eine Einführung ins problemlose und sekundenschnelle Einbrechen in unser Auto. Ist das beunruhigend? Nö, denn jetzt wissen wir immer, was im Ernstfall zu tun ist. Wie genau das geht, bleibt aus Sicherheitsgründen ein verschlüsseltes Geheimnis: 8K=9747s6#56245X2654*fdsfs ---xs4dcvf6gbnu8mi9kol 305. Viel Spaß beim Rätseln!

Erleichtert, dass wir nicht auf der Straße schlafen mussten, ohne Essen, suchten wir ein abendfüllendes Programm, als Alternative zum Verschimmeln und Verkrusten in unserem Auto. Denn wer rastet, der rostet! Um die hässlichen Rostflecken nicht in unserem Auto zu haben (das mindert den Verkaufspreis!), rosteten wir nach reiflicher Überlegung und Abwägung aller Faktoren einschließlich der Spielfilmlänge im Kino. Nach vielen Pro-Contra-Listen und Statistiken, die wir aus Besuchermeinungsumfragen generierten, entschieden wir uns schließlich für den Film „Flight“ mit Denzel Washington und dem Regisseur von „Forrest Gump“ und „Cast away“. 2h38min und eine mittlere Tüte salzigen Popcorns später, fiel der Vorhang zu. Ein rührendes Ende war ein schöner Abschluss für den Tag. „The most fascinating person I never met – Who are you? “ – “That’s a good question…”.

18Februar
2013

Wai-O-Tapu

Künstlich ausgelöster Lady Knox Geyser Vor der Artist's Palette Links: Champagne Pool, rechts: Artist's Palette Devil's Bath Mud Pool

Um 7.30 Uhr klingelte der Wecker, denn für die heutige Aktion mussten wir schon etwas früher raus. Nach dem Müsli-Frühstück ging es auch schon direkt los. Knapp 30km südlich von Rotorua erreichten wir unser Ziel: Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. So, nun wisst ihr, wofür die Tickets, die wir gestern gekauft hatten, bestimmt waren. Außer uns hatten noch viele andere Touris den Weg hierher gefunden. Zuerst stand auf dem Programm: 10.15 Uhr, Lady Knox Geyser bricht aus. Wir saßen auf einer Tribühne und lauschten erwartungsvoll der Einführung, in der es um die Entdeckung dieses Thermalgebiets durch prisoners ging. Sie hatten sich nach der Arbeit in den heißen Quellen gewaschen und so durch Zufall den ersten Ausbruch ausgelöst, da ihre Seife die Wasseroberflächenspannung gelöst hatte und so zwei Wasserschichten aufeinandertrafen, von der eine ganz heiß und die andere kalt gewesen war, die nur so die Energie nach oben freilassen konnten. Dies wurde heute nachgestellt und so spritzte kurze Zeit später eine ca. 15m hohe Wasserfontäne in den Himmel. Bald (nach 15 Sek.) war das ganze Spektakel auch schon wiedervorbei. Also löste sich die Versammlung auf, um zum richtigen Eingang des Parks zu fahren. So auch wir. Nur, dass wir etwas später ankamen. Was war passiert? Nein, keine Panik, nichts Dramatisches. Uns ist nicht etwa aufgefallen, dass die Kühltasche irgendwo zurückgeblieben ist, und ebenso wenig hat sich jemand von uns im heißen Wasser des Geysirs verbrüht. Es gab nur ein kleines Meet & Greet mit unserem Auto und einem Wicked-Camper-Bus. Die sind aber vor dem grünen Busch mit ihrer wilden dunkelgrünen Bemalung auch sehr gut getarnt. Da kann es mal passieren, dass man einen von ihnen beim rückwärts Ausparken übersieht. Erst ein kurzes dumpfes *Bumm* zeigte uns, dass es sich nicht um Farne hinter uns handelte. Schnell und unkompliziert wurden nun Kontaktdaten ausgetauscht und ein aufmunterndes „Shit happens! Let’s see the thermal springs!“ des Fahrers des Mietwagens später befanden wir uns auf dem Weg zum anderen Parkplatz. Wie gut, dass es Versicherungen gibt, die kleine Beule kein großes Problem ist und unser Auto eine fette Stoßstange besitzt, die sich somit durchsetzen konnte. Nun aber ab in die Natur!

Der beißende Geruch nach faulen Eiern leitete uns den Weg zu den ersten kollabierten Kratern. Tief unten in den Erdlöchern brodelte es gehörig und die gelben Felsen zeigten uns, dass dies nicht gerade der lebensfreundlichste Ort ist. Wer will schon in einer „Hexenküche“ wohnen?! An Matschlöchern, kochenden Seen und weiteren Kratern vorbei, erreichten wir den Champagne Pool und die anliegende Artist’s Palette. Beide tragen ihre Namen zu Recht. Unter dem aufsteigenden Dampf des Ersteren, erkennt man das perlend klare Wasser, das wirklich etwas des leckeren Getränks hatte und die Artist’s Palette ist ein flaches Gewässer, das tatsächlich alle möglichen Farben enthält: grün/gelb (acid-sulphate), orange (antimonic/arsenic), grau (carbon) und viele weitere Farben. Unsere Chemiekenntnisse wurden nach langer Zeit mal wieder auf die Probe gestellt, wir versagten. Sorry, Herr Kompa, Frau Lutz, Herr Dirnberger und Frau Gemein…Schon beeindruckend, was die Natur alles zu bieten hatte. Den Abschluss des Rundweges bildete „Devil’s bath“, ein giftgrüner See, der zwar echt krass aussah, von dem wir uns aber doch schnell wieder verabschiedeten. Der Teufel jagte uns zwar keine Angst ein, aber der Gestank war nicht länger zu ertragen.

Es war inzwischen 14 Uhr, wir lungerten noch eine Weile im Souvenir-Shop herum und gingen dann zum Auto, wo es erst einmal Mittagessen gab: Käsebrote mit Tomaten aus Tauranga. Wir fuhren noch ein kleines Stück, bis wir am Mud pool ankamen, einem See voller Schlamm, der teilweise ganz schön hoch in die Luft geschleudert wurde.

Nun stand uns aber der Sinn mal wieder nach schwefelfreier Luft und wir begaben uns auf den SH5 in Richtung Taupo. Wir machten Halt bei den Aratiatia rapids, ein Staudamm, wo man einen Fluss mit extremen Stromschnellen erleben kann. In der brüllenden Hitze wanderten wir zu zwei Lookouts und fuhren dann in die Stadt, wo wir direkt am See parkten. Am anderen Ufer kann man schon die Vulkane des Tongariro National Parks sehen. Über allem thront der Schicksalsberg aus “Herr der Ringe“. Ist das der richtige Name? Wir sind da nicht so die Experten. Wir unternahmen einen kurzen Walk durch die City, fanden den Kathmandu, der leider schon geschlossen hatte, grübelten eine ganze Weile, ob wir ins Kino gehen sollten (wir gingen nicht) und kühlten uns stattdessen in den Kühlregalen des Pak’n Save ab. Herrlich!

Abends sahen wir den Sonnenuntergang überm Lake Taupo und die in blau getauchten Berge. Nun bereiten wir unseren Reis mit Spinat und Soße zu, danach werden wir uns noch einen Blockbuster in unserem privaten Heimkino anschauen.Lake Taupo

17Februar
2013

Sonntags-Duft und Rotorua-Mief

Rotorua-Lake Trauertanz Rotorua Museum of Art and History, es war früher ein Badehaus PukekoNanu? Wem begegneten wir denn da im Badezimmerspiegel? Zwei ordentlich gekleidete, sauber von Kopf bis zu den Zehen gewaschenen junge Frauen blickten uns entgegen. Heute gingen wir zur Kirche - das erste Mal seit drei Monaten. Nach einem gesunden Frühstück (inkl. Der von uns geschälten, geschnittenen und gekochten Äpfel) folgten wir Kathy in unserem Auto. Die Fahrt erinnerte an jene Verfolgungsjagden mit Tim, denn auch Taurangas Hügel stellten eine Herausforderung für unseren Light Truck dar.

Unsere Gastgroßeltern sind sehr engagiert in dieser Methodistengemeinde, an diesem Morgen waren wir also schon eine halbe Stunde eher da, damit sie alle begrüßen konnten, die den Gottesdienst besuchten. Besonders an dieser Messe war, das wir extra begrüßt wurden <hihi> und vor allem, das ein Ehepaar aus Fidschi, das gerade geheiratet hatte, heute noch einen besonderen Segen bekam. Zur Feierlichkeit sang ein Chor bestehend aus Fidschis ein Lied, was wir beide sehr cool fanden, da die Menschen wirklich Spaß dabei zu haben schienen. Wir würden auch mal gerne wieder in einem Chor singen… nach der Messfeier wurden wir noch zum gathering eingeladen; bei einer Tasse Tee kamen wir mit Gemeindemitgliedern ins Gespräch. Leider war niemand in unserem Alter dabei. So war es dann auch bald Zeit zum Abschied nehmen. Wir gaben Kathy noch ihre Genesungskarte und bedanken uns noch einmal  für das Gemüse aus ihrem Garten, das wir geschenkt bekommen hatten.

„Lass mal nach Rotorua fahren!“, dachten wir uns und schon befanden wir uns auch schon auf der Hauptstraße 29 nach Rotorua. Na gut, ganz so spontan war’s nicht gewesen, aber naja. Endlich durchbrachen wir den ewigen Zirkel um Auckland herum. 60km weiter südlich war es dann auch so weit. Und natürlich stieg uns auch schon ein merkwürdiger Mief in die Nase. Man muss wissen, dass diese Stadt für seine Geothermalquellen uns blubbernden Schlammgruben bekannt ist. Neben den Spa-Angeboten trifft man also auch auf schwefligen Gestank nach faulen Eiern. Baah! Für heute hatten wir uns vorgenommen, die Stadt zu erkunden, so dass wir als erstes zur St. Faith’s Anglican Church gingen, welche zu einem Maoridorf gehört. Deshalb ist die Kirche auch maorisch geprägt mit kunstvollen Schnitzereien und einem Jesus im Maorigewand, der einen von einer Fensterscheibe aus anschaut, welche einen wunderbaren Blick auf den dahinter liegenden Rotorua-Lake freigibt. Auf dem Platz vor der Kirche entdeckten wir etwas Seltsames: Die Steine des Bodens wiesen Risse auf, in denen es brodelte und aus denen Qualm empor stieg. Wir hingen noch im Giftshop herum und verliebten uns in eine Fotoalbum, dessen Cover aus Kauriholz geschnitzt und mit Paua-Shells verziert war. Leider kostete eines der Unikate 90$, weshalb wir uns mit seinem Anblick begnügen mussten.

Danach liefen wir am See entlang. Man konnte vor der Insel Mokoia Wassersportler sporteln sehen, Helikopter und Wasserflugzeuge von Touri-Touren über die Vulkanlandschaften zurückkehren und außerdem scheinbare Möwentrauertänze und Versammlungen um eine tote Kameradin in ihrer Mitte beobachten. Wir gingen weiter zum Government Garden, wo die ganzen Thermalbäder sind und sich ein Miniaturengland samt schneeweiß bekleideter Golfspieler und akkurat geschnittener Rasenbowlingflächen befinden. Komisch war neben den hübschen Blumenbeeten, die Petersilie, die da wie ein Prachtgewächs spross. Doch nicht nur diesen Part sahen wir, sondern auch am See entlang die stinkend qualmenden Schwefellöcher, die uns manchmal dazu brachten nur ganz flach zu atmen und unentwegt unentspannt zu sein.

Auf dem Weg zum Auto, das wir nahe eines Parks abgestellt hatten, machten wir noch im i-Site halt, wo wir noch in Flyern stöberten und uns schon die Tickets für morgen kauften… Wofür? Wird noch nicht verraten! Begonnen mit dem gesunden Frühstück beendeten wir den Tag mit einem leckeren Salat, wobei wir wohl Interesse bei einem Pukeko (Das ist DER Vogel neben dem Kiwi) geweckt hatten der neugierig vorbei stakste. Jetzt liegen wir im aufgeräumten Auto (Sonntagsklamotten längst verstaut) und mampfen gleich noch Weihnachtsplätzchen. Wir wissen noch nicht, dass ir gleich einen ganzen Stollen essen werden…

16Februar
2013

We take a shower - wir nehmen die Dusche mit

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Tauranga, wo wir noch einmal Kathy und Roger besuchen wollten. Während der Fahrt erprobten wir unsere Spionagefertigkeiten bei einer wilden (den Möglichkeiten unseres Toyotas entsprechend) Verfolgungsjagd. Zielobjekt war ein anderer Toyota-Bus, der anscheinend mit übermäßig gutem Mobiliar ausgestattet war. Wir gingen sogar soweit, dass wir an der gleichen Tankstelle, wie sie tankten, obwohl wir es doch gerade erst gestern getan hatten. Aber bei diesem Preishammer von 203,9ct/l kann man seinen Tank guten Gewissens vollständig füllen. Bei dieser Gelegenheit fanden wir auch heraus, dass der Fahrer des Wagens doch nicht zur Mafia gehörte, was die Sache etwas unnötig und langweilig werden ließ, so entließen wir den Wagen unseren forschenden Blicken entkommen. Wir erreichten stattdessen nach einigem Suchen das Warehouse in Tauranga. Da Kathy am Montag eine Hüft-Operation hat, wollten wir ihr eine get-well-soon-Karte schenken, also druckten wir ein Foto von uns aus und schrieben einen netten Gruß drauf. Wieder vor dem Geschäft wurden wir auf große Sale-Schilder aufmerksam. Summit-Club-members (wir sind stolze Mitglieder!) hatten im Kathmandu 40% Rabatt. Also nichts wie rein! Chris‘ Schuhe machten nach dem Track nicht mehr den zuverlässigsten Eindruck und da wir ja ab jetzt nur noch die anspruchsvollsten Wege gehen, ist auch nur noch das Beste an Ausrüstung gut genug für uns. Nein im Ernst: Die Schuhe sind reif für den Müll. Wir hätten den ganzen Laden leer kaufen können, da gibt es echt mega coole Sachen, wie Termo-t-shirts, 10 Mann zelte, Solaraufladegeräte, Rucksäcke, Merinosocken und eben die Schuhe für einen Spottpreis. Perfekt geeignet für unsere ganzen Vorhaben, bequem an den Füßen, wasserdicht und sehr apart, was soll man da noch sagen? So verließen wir den Laden mit einem großen Schuhkarton unterm Arm. Jetzt können wir jeden Gipfel erklimmen!

Wir hatten noch etwas Zeit, bis wir zu Kathy und Roger fahren konnten, also nahmen wir erst einmal unser Mittagessen zu uns. Ein letztes Brot mit Pickles, dann wanderte es endlich in den Abfall, es sah inzwischen schon echt sehr seltsam aus.

Fast pünktlich kamen wir bei unseren Gastgebern an und wurden freudig begrüßt. Mit einem kühlen Glas Saft setzten wir uns auf die Terrasse und plauderten eine Weile, tauschten uns über die vergangenen zwei Monate aus. Irgendwann wurde es zu warm draußen, also gingen wir in die Küche und halfen Kathy bei der Zubereitung des Abendessens und allerlei anderem. Heute Abend gab es den bereits bekannten und beliebten Spinach-Pie, dazu Kartoffeln, Karotten und Rote Beete. A delightful meal! Als Dessert aßen wir Eis mit Joghurt und Beeren. Hmmm….

Den restlichen Abend verbrachten wir gemütlich im Wohnzimmer auf den Sofas. Kathy und Roger hatten von ihrer Familie in Auckland erfahren, dass wir dort mit Kayin und Mereani viel gesungen hatten und wünschten sich nun auch noch eine kleine Darbietung. Wir gaben unser Standartrepertoire zum Besten, vor Allem die Trilingualität beeindruckte. So hatten wir uns dann die Tasse Tee und das Stück Kuchen verdient!

Heute gab es dann auch tatsächlich mal wieder eine echte Dusche. War nach einer Woche auch so langsam mal wieder fällig..

15Februar
2013

Moss Creek Walk

Unser Zelt ohne Fly (Überzelt) Nach einem erfrischenden Flussbad Da kamen wir her: voll die Wnaderpros!

„12 Stunden sind uhuuum!“, flüsterte Chris in die Dunkelheit. Zeit zum Aufstehen? Nee, bei weitem nicht. Doch nicht, wenn man nichts sieht. Man hörte nebenan schon, wie unser Nachbar sein Zelt zusammenpackte und den Zeltplatz verließ. Stunden später war es erst wirklich 8 Uhr morgens und wir hatten einen halben Tag im Zelt liegend verbracht. Das war die doppelte Dosis Schlaf, als die, die wir unter der Woche gehabt hatten, als wir noch bei Bell’s gearbeitet hatten. Wir schafften es nicht einmal mehr uns zum Frühstück zu erheben, aßen stattdessen wie die Römer im Liegen dekadent unseren Käse mit Brot. Kurz trockneten wir noch unsere Zeltplanen in der Sonne, dann ging es auch schon los. Moss Creek Circuit wir kommen!

Laut Schild sollten es noch drei Stunden bis zum Kauaeranga roadend sein, wir hatten also nicht so viel vor wie an den vorangegangenen Tagen. Zu unserem Grauen bewahrheitete sich allerdings die Beschreibung unseres Zeltnachbarn, der den Weg gestern gegangen war: very steep. Sehr lange ging es sehr steil hinab, so wie gestern nur extremer. Wie war er nur hier hoch gekommen? Hilfe! Und trotz des stetig absteigenden „Pfades“ hatten wir nicht das Gefühl, dem Tal näher zu kommen. Irgendwann kamen wir an einen Punkt, es soll nicht dramatisch wirken, aber ja, wir hatten uns verlaufen. Wo waren die orangen Pfeile?! Viola durchforstete rechts und links das Gestrüpp, Chris ging noch mal ein Stückchen zurück und nahm einen anderen Weg, der auch an die gleiche Stelle führte. Nach stetem Suchen aber die Lösung! Verborgen hinter Lianen und anderen Pflanzen entdeckte Chris einen Wegweiser. Hier entlang! Erleichtert führten wir die Wanderung auf dem vorgesehenen Weg fort, welcher im Übrigen nicht mehr so steil war wie am Anfang.

Wir hatten angeblich nur noch eine Stunde zu gehen, als wir wieder vom Weg abkamen (das war aber auch dicht bewachsen hier!) und an einer breiten Stelle des Flusses landeten. Auf und ab liefen wir auf den Steinen im Fluss um am Waldrand eine Stelle zu finden, an der der Weg weiterging. Viola erblickte schließlich den Wegweiser, Chris dagegen eine Möglichkeit endlich den Schweiß der vergangenen Tage loszuwerden: Flussbad! Da mussten wir nicht lange überlegen, Klamotten runter und in Unterwäsche schrubbten wir uns von Kopf bis Fuß ab, auch wenn das Wasser eisig kalt war.

Sauber wie nie zuvor nahmen wir die letzte Stunde in Angriff. Wir kamen am Auto an, beglückwünschten uns selbst, räumten auf und machten uns irgendwann auch mal vom Acker, wieder mal nach Thames zum Pak’n Save-Hunger quälte nämlich unsere Mägen. Unsere Vorräte waren nämlich bis zum letzten Krümel perfekt aufgegangen, sind wir nicht großartige Drei-Tages-Wanderer-Allesesser?

Jetzt sitzen wir in einem uns bereits bekannten McDonald’s in Paeroa, tanken Strom, ernähren uns außerordentlich gesund und füttern euch mit unseren Berichten. Mal sehen, wohin es uns als nächstes verschlägt. Das war jedenfalls unsere Zeit in Coromandel:begonnen mit drei Tagen Strand, fortgeführt und beendet mit drei Tagen Wandern in der Coromandel Range.

14Februar
2013

Über Stock und Stein

Krumme Sache...? Schräg, was?! Nur noch 6 Stunden...3 für heute, drei für morgen! Im Zauberwäldchen Über Stock und Stein

Ein lautes Dröhnen weckte uns. Eine Motorsäge o.Ä. wurde direkt neben dem Zeltplatz lautstark eingesetzt. Naja, es war auch schon 9.30 Uhr. Noch im Liegen aßen wir unser Frühstück: Avocadobrote. Hmm, nichts von unseren Sachen war getrocknet, aber immerhin schien draußen die Sonne, sodass wir wenigstens dort alles ausbreiten konnten. So war bald der ganze Zeltplatz mit unseren Klamotten und Zeltplanen übersät. Es wurden noch einige 5 min-walks zur Toilette bzw. zum Spülen, Zähneputzen und Wasserflaschen-Auffüllen unternommen, dann packten wir alles zusammen und machten uns auf den Weg. 12.15 Uhr: eine sportliche Zeit. Wir sind beeindruckt von uns selbst. Wenigstens die Mittagshitze hatten wir schon hinter uns. Schade, der Rucksack war nicht spürbar leichter geworden.

Fünf Stunden bis zum nächsten Campingplatz standen uns nun bevor. An der Abzweigung auf den Moss Creek Walk sprang uns ein Schild ins Auge. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieser Weg nur für Wanderer mit einer hohen backcountry experience und survival knowledge begehbar ist und von einem halben Tag bis zu mehreren Tagen dauern kann. Also wie gemacht für uns.

Direkt der Anfang sah abenteuerlich aus. Einen Weg gab es nicht richtig zu erkennen, nur Felsen. Wenn wir gewusst hätten, dass wir diesen Anblick später noch einmal haben würden, nur in einer Schräge, die Wandern auf zwei Beinen nicht mehr zuließ, hätten wir uns über diesen Teil  noch gefreut. Mit Wandern hatte das Ganze die nächste Zeit im Übrigen wenig zu tun. Entweder balancierte man über ein paar Baumstümpfe über moorastige Matschsümpfe, in denen man auch mal ab und zu, wenn man sich verschätzt hatte, bis zum Knöchel versank, oder man kletterte Felsen hinauf oder rutschte sie hinab. Oftmals standen wir auch erst mal einige Momente vor einem Wasserloch und grübelten, welcher Weg wohl der Beste sei, oder besser: ob es überhaupt einen Weg gab. Runter ins Tal (senkrecht den Berg hinab, das System der Serpentine ist hier nicht wirklich bekannt) und wieder hinauf an der anderen Seite, ebenso steil. Schließlich kamen wir an einer Kreuzung an bis zu der die ausgeschriebene Zeit zwei Stunden betrug, genauso lange hatten wir gebraucht. Nun brauchten wir eine kleine Pause. Käsebrote, Kuchen, Kekse und Äpfel (3K+Ä), brachten uns unsere Kräfte zurück. Die restlichen drei Stunden teilten wir uns in zwei gleich lange Etappen auf, dazwischen sollte es eine weitere kleine Trinkpause geben. Quer durch Farne, halb an Lianen schwingend, sich um Bäume windend, halb im Matsch versinkend und Kletterkünste beweisend, kamen wir nun recht zügig voran. Nach der Pause motivierten wir uns mit dem Gedanken: nur noch anderthalb Stunden. Nach 30 Minuten erreichten wir einen Wegweiser, auf welchem stand, dass es nur noch 10 Minuten bis zum Zeltplatz waren. Ja, sowas, doch nicht noch eine ganze Stunde! Wir überlegten kurz, noch weiter die drei weiteren Stunden bis zum Parkplatz zu laufen, entschieden uns aber dann doch für das Zelt.

Der Zeltplatz war glücklicherweise kostenlos, aber auch sehr einfach. Ein Plumpsklo und Platz für zwei Zelte. Es gab keinen Wasseranschluss, wie gut, dass wir mitgedacht hatten und genug Wasser für zwei Tage dabei hatten, außerdem noch unsere Micropur forte- Tabletten, die uns das Wasser aus dem nahe gelegenen Fluss hätten reinigen können. Professionell und ohne Anleitung bauten wir heute unser Zelt auf und kochten endlich mal wieder unter freiem Himmel. Instant noodles gab es heute. Die machen echt wahnsinnig satt. Also wurde noch eine Orange aufgeschnitten, eine andere leider entsorgt (als Erste und Einzige aus der 5$-Kiste), dazu ein Stück Käse gereicht und schließlich noch der Kuchen vernichtet. Wir putzten unsere Zähne und richteten uns im Zelt ein. 19.55 Uhr: Zeit zum Schlafengehen. Na toll. Und wie soll das gehen, wenn einen noch die Sonne auf der Nase kitzelt?! Jeder Versuch des Einschlafens wurde von einem Lachflash unterbrochen, wir kamen uns schon sehr komisch vor. So wurde der Handy-Empfang gecheckt und siehe da: Neuigkeiten flatterten ins Zelt. Lukas hat sich in Christchurch einen Van gekauft. Glückwunsch! Es wurde langsam dunkel und wir gaben uns weiter Mühe ins Reich der Träume zu gelangen, gegen 21.45 Uhr hatten wir endlich Erfolg.

13Februar
2013

Pinnacles

Viola auf der Ein-Mensch-Hängebrücke Hoch oben (759m) auf den Pinnacles Gipfeljubelsturm Tarnzelt

Wie echte Wanderer klingelte unser Wecker in der Früh um 7 Uhr. Viola wickelte sich vorbildlich wieder in ihren Schlafsack ein und drehte sich noch einmal um. Schlafende Violas weckt man besser nicht…Um 9 Uhr wollten wir mit der Wanderung beginnen (es wurde letztlich 11.45 Uhr). Dafür mussten wir allerdings noch frühstücken, die Rucksäcke für drei Tage packen, die Wasserflaschen auffüllen, zum Wanderstartpunkt fahren und uns noch mal genau die Route anschauen. Das visitor centre lag also noch ca. 14 km nord-östlich der Stadt und war dann auch leider geschlossen als wir endlich ankamen. Nur zwei freundliche Bauarbeiter waren vor Ort, die uns weiterhalfen und uns sagten, wo wir das Auto parken konnten. Wie alle Neuseeländer erkundigten sie sich danach wie lange wir schon hier waren, woher wir stammten und wie es uns gefiel. „So you are Kiwis now!“, sagte einer von ihnen lächelnd. Schüchtern und bescheiden drucksten wir herum „aaaaalmost!“. Wir?! Kiwis? Wie endcooooool!!!!!! Hahaaaaaa, juhuuuu, wir waren in die Kiwi-Gemeinschaft aufgenommen worden!! Wie geil! Beglückt fuhren wir die Schotterstraße weiter hinauf, parkten und aßen noch einen letzten Anzac bevor es losging.

Hier im Kauaeranga Valley in Richtung des Gebirgszugs, der die Coromandel Peninsula der Länge nach durchzieht, gehen mehrere Wanderwege ab. Wir entschieden uns für eine große Rundwanderung aufgeteilt auf drei Tage. Am ersten Tag war unser Ziel die Pinnacles Hut, eine Berghütte, wo man (vorgebucht!) für 15 $ p.P. schlafen kann. Da hat man dann ein Bett, ne Küche, Plumsklo und ne kalte Dusche. Wir aber wollten zum nahe gelegenen Campingplatz, wo wir die Premiere unseres neuen Zeltes feiern wollten. Es war ein wirklich anstrengender Aufstieg für den ersten Tag. Uns lief der Schweiß nur so übers Gesicht. Chris klagte darüber, dass ihr der Schweiß ins Auge tropfte! Iiiih! Steil bergauf, bergab, über rostig klapprige Ein-Mensch-Hängebrücken über den Fluss,am Webb Creek entlang,  wenigstens liefen wir im Wald, die Bäume hielten die Sonne ab. Der Kauri Trail, so hieß unser Weg, folgte dem Weg, den in den 1920er-Jahren die Waldarbeiter mit ihren Packpferden gegangen waren. Wir dachten nur immer wieder an die armen Tiere! Wie waren die denn nur mit Holz und Verpflegung für die Arbeiter hier hoch gestapft?! Nach zweieinviertel Stunden (exkl. einer 10 minütigen Pause) kamen wir am Pinnacles Hut an. Mittlerweile hatte es zu nieseln begonnen, es vermischte sich Schweiß mit Regen. Supa. Gut, wir waren also da, setzten uns auf den Hosenboden und verschlangen unser 3K-Mittagessen (Käsebrote, Kuchen und Kekse!).

Nach der Pause nahmen wir den zweiten Teil der Tagesetappe in Angriff: Hoch zum Aussichtspunkt zu den Pinnacles. Um die 759 Höhenmeter zu erreichen, war es nötig 619 Treppenstufen, bzw. Leitern und Eisenhaltegriffe hinter uns zu lassen. Unser Puls schlug hart, die Waden brannten, wie lange denn noch? Am Ende war es eine Kletterei, die sich aber doch gelohnt hatte. Denn nach 40 min (10 Minuten schneller als die Angabe auf dem Schild!)waren wir oben und wurden mit einem nahezu fantastischen Blick über den Wald mit seinen alten Rata-, Rimu- und Kauri-Beständen bis hin zu den beiden Küsten belohnt. Nahezu fantastisch, weil es leider wieder zu regnen begann und sich das befreiende Wehen der Haare im Wind in ein frierendes Zittern unter der Regenjackenkapuze änderte. Der Abstieg dauerte zwar nur 30 min, aber dafür musste man auf seinen Tritt achten, denn es wurde rutschig, die unendlichen Stufen machten einen irgendwann auch noch schwindelig.

Wir hatten es aber doch geschafft und wollten einfach nur schnell ins Zelt kriechen, da trafen wir den Hut warden, also den Hüttenwächter, der uns noch 10 p.P. $ abknöpfte fürs nicht-vorreserviert-Haben. Manno. Nagut. Trotz des fortwährend leichten Regens machten wir uns sehr gut als Zeltaufbauer (mit Anleitung) und schlüpften hinein als es bombenfest im Humus stand. Leider waren unsere Sachen nass und klamm…mmmh. Diese Klamotten verbannten wir ins Vestibulum. Innen kochten wir unser Abendessen: Reis mit Gemüse. Der Dunst kroch aus unserem Ventilatorlüftungsloch nach draußen, wo man rings um uns nur Bäume sah. Natur! Da Viola anscheinend keinen Reis runterschlucken kann, wenn keine Soße drauf ist, hatte sich ihr Magen durchs langsame Essen schnell gefüllt und Chris durfte den Rest verputzen. Abspülen, Schlafengehen. Schlafengehen? Um 21Uhr? Wie befremdlich. Aber da wir keine Taschenlampe, Stift und Papier dabei hatten, konnten wir den Blogeintrag noch nicht schreiben. So lagen wir etwas gelangweilt im Zelt herum bis uns dann auch endlich mal die Augen zufielen.

12Februar
2013

2 an einem Tag

Auf dem Puku Hill in Tairua Wie im Kindergarten! Julian wird an Land gespült

Um pünktlich 8 Uhr standen wir alle auf. Unerlaubterweise standen wir schließlich in Tairoua auf einem Parkplatz auf dem freedom camping mit einem Bußgeld von 200$ bestraft wird. Nach Tims Wissen kamen die Ranger im so zwischen neun und zehn Uhr vorbei, um ungezogene Wildcamper in ihre Schranken zu Weisen. So auch heute. „Oha!“, dachten wir, als ein weißer Wagen am Straßenrand direkt vor unseren Autos hielt. „Jetzt müssen wir Lügen wie gedruckt!“, schoss es uns durch den Kopf. Diese unangenehme Angelegenheit übernahmen glücklicherweise Arek und Simon, die dem Ranger erzählten, wir hätten Kuotuno auf dem Campingplatz geschlafen und wären dann hierher zum Frühstück gefahren (das hätte stimmen können, wir hatten einen superschönen See vor der Tür, nur war besagter Campingplatz so weit weg, dass wir schon um 7Uhr dort hätten losfahren müssen. Ohne Frühstück…?!). Dass der Ranger uns die Story abkaufte ist demnach zu bezweifeln, jedenfalls kamen wir nochmal davon und machten uns rasch vom Acker, bevor sich doch noch die Bewohner der Häuser beschweren konnten.

Unser erstes Ziel war der Puku-Hill, der in der Stadt lag und von dem aus man, die fabelhaft schimmernden Wassertönungen beobachten kann. In der Ferne war sogar eine Pinguin-Insel. Leider konnten wir keine erkennen. So schnell wie wir oben waren, so schnell liefen wir wieder hinunter. Tims rasanter Fahrstil übertrug sich anscheinend auch aufs walken. Im Übrigen war es – mittlerweile 10Uhr- schon so heiß, dass man einfach nur noch zum Strand gehen konnte, um der Hitze etwas entgegen zu setzten. Exakt dies taten wir auch.

Am Strand chillten wir viele, viele Stunden. Vorbildlich cremten wir uns alle ein (Arek hatte von gestern komischen Fleckensonnenbrand auf dem Bauch), stürzten uns in die Wellen, ließen uns von ihnen mitreißen, wurden abgetrieben, kamen immer wieder erfrischt zum Handtuchlageplatz zurück, wo wir uns von allen Seiten bräunten. Es war ein sehr entspannter Vor- und Nachmittag! Irgendwann hatten wir auch wieder zu singen begonnen. Zuerst hatten wir Queens „we will rock you“ gerockt, geendet hatten wir dann mit dem romantischen „Can you fell the love tonight?“  von Elton John. Ach, wie schlecht unsere Stimmen doch in Form waren. Uuurgh… menno.

Um 16Uhr packten wir dann unsere sieben Sachen, hüpften rasch unter die Toilettenaußenwanddusche (wir probierten zum ersten Mal das biologisch abbaubare Waschmittel aus*)und mussten uns trauriger Weise schon nach zwei Tagen von Tim, Simon und Arek verabschieden. Die drei würden nach Auckland zurück fahren. Aus Wiederseeeeehen! Wir haben uns sehr gefreut euch nochmal zufällig <hust> zu treffen, war ne coole Coromandeltour und wir erwarten einen Berg an Nürnberger Würstchen, wenn wir euch besuchen kommen!!

Zeit für Zweisamkeit war noch nicht gegeben, denn sogleich riefen wir Julian zurück, der uns angerufen hatte. Wo waren er und Sebastian? Am Hot water Beach?! Ob wir auch kommen wollten? Und ob! Während die beiden also schon mal ein Loch in den Sand gruben, fütterten wir die Möwen während wir wegfuhren mit Brotkrumen und fuhren ca. 33km zurück.

Angekommen, bot sich uns ein skurriler Anblick: Ganz viele Leute, die in Sandlöchern hockten, wie damals im kindergärtnerischen Sandkasten. Wir entdeckten mitten derer Julians leuchtend orange Badehose und begrüßten ihn und Sebastian auch schon bald. Zusammen planschten wir also in einem Wasserloch mit heißem Wasser, das aus der Tiefe empor stieg – bis nach und nach die Flut kam und uns von hinten mit kaltem Meerwasser überwellte. Neeeeein! Wir waren so schön im Sand vergraben gewesen! Als wir leider auch kein verlassenes Wasserloch mehr fanden, suchten wir das Weite in der Weite des Meeres. Julian und Sebastian zeigten uns, wie man sich elegant von der Welle an den Strand tragen lassen konnte. Welle abwarten, früh genug springen und paddeln. So einfach geht’s. Wenn wir doch nur Badeanzüge unter den Bikinis tragen würden… Blöde Wellen! Die Strömung war recht stark, manchmal musste Sebastian uns ziehen, damit wir vorankamen. Nja, irgendwann ist jeder Spaß vorbei. So gingen wir zu unseren Autos zurück, ließen die beiden von unserem Lemon Curd probieren und verabschiedeten uns, denn die beiden wollten noch zur Cathedral Cove.

Wir indes brachten endlich die 63km hinter uns nach Thames. Dort hielten wir wieder auf dem Pak’n save Parkplatz, suchten erfolglos nach Steckdosen, kochten auf dem Bett unsere Lauchsuppe, tarnten Viola als Gesundheitsaktivistin im Maccas und schrieben unseren Blog. Gleich gehen wir schlafen; morgen müssen wir früh raus zum Wandern!

 

*es würde umsonst gewesen sein, aber lest selber weiter!

11Februar
2013

Cathedral Cove und Hot water Beach

Tim, Arek, Simon (v.l.)FelsformationGraziös und anmutig wie Schwäne haben wir hier zwei Individuen der SpeckulatiiTim im Sprungverkehrte WeltDrei lachende Gesichter

Rechtzeitig verließen wir den Campground, um nach Whitianga zu fahren. Dort in der Nähe befindet sich die bekannte Cathedral Cove und der Hot water beach, unsere heutigen Ziele. Wir hatten gerade Whitianga erreicht, da fiel uns auf, dass etwas fehlte: die Kühltasche! Sie war noch im Kühlschrank des Zeltplatzes. Schnell wurde Tim im Auto vor uns angerufen. Wir waren so stolz gewesen, fast gleichzeitig mit ihnen anzukommen, denn das ihnen-im-Auto-Folgen ist bei hügeligen Regionen fast unmöglich (aber unser Van gibt sich größte Mühe), da hieß es für u        ns und das geliebte Essen holen, während die anderen ihr geliebtes Bier einkaufen gingen. Eine ganze Weile später waren wir mit der Kühltasche im Gepäckl alle zusammen bei der Cathedral Cove angekommen bzw. den Parkplätzen, denn zur eigentlichen Sehenswürdigkeit musste man noch 45 min laufen. So viele Autos und Touris auf einmal haben wir in Neuseeland noch nie gesehen. So gestaltete sich die Parkplatzsuche auch nicht ganz einfach und in die winzige Parklücke am Hang auf dem Bordstein hätten wir es zugegebenermßen nie geschafft, wie gut, dass wir Arek, der das Steuer übernahm, und Tim und Simon, die professionell einwiesen, dabei hatten. Wir schauten besorgt, aber auch entspannt, denn wir waren ja aus dem Spiel, dabei zu, wie sich unser Gefährt langsam, aber sicher einparken ließ.

So, und nun war aber endlich die Cathedral Cove angesagt. In einem Affentempo, wie das für Tim üblich ist, legten wir den Weg dorthin zurück und erreichten den Strand. Der erste Eindruck war, dass sich dort echt viele Menschen befanden. Doch das minderte nicht die Schönheit dieses Ortes. Die beeindruckende Höhle, die den am Meer liegenden Berg durchquert und die zwei Strände verbindet, und die Felsen im blau-grünen Meer machten schon was her! Wir platzierten unsere Sachen am Strand und ließen die Sonnencreme vorschriftsmäßig einwirken, während die Jungs schon im Wasser waren. Als sie wieder auf die Wertsachen aufpassen konnten, gingen wir schwimmen.

Die anderen hatten vom Meer aus eine Höhle entdeckt und jetzt wollten auch wir unseren Mut beweisen und dort hineinschwimmen. Bei den Riesenwellen gar nicht so einfach! Würden wir am Felsen zerschmettert oder aber nie wieder herauskommen, da die Strömung zu stark war? Zögernd tasteten wir uns heran. In unseren Köpfen spielten sich Schreckensszenarien aller Art ab und wir wollten schon fast umkehren, doch da wir adventurous sind, nahmen wir uns dieser Herausforderung an. Mit der nächsten Welle gaben wir uns einen Ruck und mit ein paar kräftigen Schwimmbewegungen kurvten wir vorbei an den Felsen ins Innere der Höhle. Geschafft! Wir verewigten uns mit unseren Namen im Sand und wollten uns dann auf den Rückweg machen, doch einige Monsterwellen ließen uns daran zweifeln, jemals wieder herauszukommen. Wir wollten es jedoch wenigstens versucht haben. Eine Mörderwelle türmte sich vor uns auf und als sie uns passiert hatte, war plötzlich das Wasser unter Chris verschwunden und ihr Bauch schrappte an einem Stein entlang. Die Kratzer, die sie davontrug, werden noch lange von der Dramatik des Augenblicks zeugen. Auch Viola wurde gegen einen Felsen geschleudert, doch schließlich erreichten wir mit unseren Abenteuerverletzungen den Strand.

Den Nachmittag gammelten wir rum, beobachteten die drei Jungs beim Handstandmachen, sprangen von einem Felsen ins Meer, schwammen um die Cathedral Cove herum, gammelten noch mehr und kamen gegen 18 Uhr am Parkplatz an.

Das nächste Ziel war der nicht weit entfernte Hot water beach. Da die Flut jedoch schon eingesetzt hatte, war es unmöglich, noch irgendwo an heißes Wasser zu kommen. So genossen wir noch einmal die Wellen. Schade, aber wir waren immerhin mal da gewesen.

Schlafen wollten wir in Tairua. Die Fahrt dorthin sollte eigentlich endlich mal von uns angeführt werden, doch wir bogen direkt vom Parkplatz falsch ab, mussten also mal wieder den anderen hinterher hetzen. Da wildes Campen hier überall verboten ist, fanden wir nicht auf anhieb einen Schlafplatz und mussten, von der Suche ganz entkräftet, in einem Takeaway Burger mit Pommes Fish’n Chips zu uns nehmen. So gestärkt ging die Suche nun ganz leicht und wir parkten direkt vor einem Verbotsschild, aber mit Blick aufs Wasser und die Stadt. Bald gingen wir schlafen.

Nachtblick am Schlafplatz

10Februar
2013

Acht schönster Strand Neuseelands

Vogelherde am Thameser Ufer Das Vogelbeobachtungshaus   Bereits vor 8 Uhr kletterten wir aus unseren Hochbetten. Unten angekommen (ja, das dauert bei diesen Riesenbetten etwas) schalteten wir den Laptop ein, steckten ihn tatsächlich in die Steckdose und Chris begann damit Fotos zu bearbeiten, während Viola das Frühstück machte. Es gab die restliche halbe Wassermelone und einen Liter Joghurt, der eigentlich fürs Backen gedacht war, außerdem noch geröstete Haferflocken. Wir wurden nicht ganz fertig mit dem Blog bis 10 Uhr, der Auscheckzeit, sodass wir im Auto vor dem Hostel noch das verbleibende Internet von dem Gutschein, den wir bekommen hatten, nutzten.

Nun wollten wir ein wenig die Umgebung erkunden. Durch einen Mangrovenwald erreichten wir eine Holzhütte mit Blick auf das Ufer uns das Meer. Idylle pur, wenn man den Pak’n Save im Süden missachtete. Von hier aus sollte man ganz toll Vögel beobachten können. Doch so sehr wir uns auch anstrengten, etwas richtig Spannenden konnten wir nicht entdecken. Die zwei Vogelherden, die dort Rast machten, machten auch wirklich Rast, sie bewegten sich überhaupt nicht. Wir blieben- immer unsere Kameras in Bereitschaft in Erwartung eines Ereignisses- noch eine ganze Weile, gaben aber schließlich auf.

Es folgte der nächste Erkundungspfad: In der sengenden Hitze erklommen wir einen Berg, wo es einen Aussichtspunkt zu erreichen galt. Doch schon bald stellte sich heraus: der Ausblick war noch langweiliger als die Vögel. Also wieder runter und ab ins Auto. Wir hatten nämlich mit Tim und Simon telefoniert, die auf dem Weg nach Coromandel (Stadt) waren, um dort ihren polnischen Freund Arek abzuholen. In dieser Gegend wollten wir uns treffen. Die Fahrt dorthin war echt wunderschön, gesäumt von Pohutekawas schlängelte sich die Straße an der schroffen Felsküste und Buchten entlang. In Coromandel erfuhren wir, dass die drei Jungs bereits an der Ostküste auf uns warteten, also einmal quer durchs Gebirge auf die andere Seite der Halbinsel.

In Whangapoua mussten wir noch ca. 30 min wandern bis wir den new chums beach, den acht schönsten Strand Neuseelands, erreichten. Dort trafen wir Tim, Simon und Arek. Freudig wurde sich über die vergangenen zweieinhalb Monate ausgetauscht und dann begaben wir uns schon in die Wellen, die hier wirklich besonders hoch waren. Was für ein Spaß!

Nach einer kleinen Brotzeit in unseren Autos machten wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz. In Kuaotunu fanden wir ihn. Während Chris wie in Kindertagen schaukelte, konnte sie einen Blick in die Küche werfen, und was sah sie dort mit Adleraugen? Tatsächlich zwei-Öfen!! Unter verwunderten Blicken unserer Gefährten schleppten wir sofort alle Zutaten für ein neues Brot und Anzacs in die Küche und backten was das Zeug hielt! Parallel bereiteten wir noch unser Abendessen, Nudeln mit Zucchini-Gurken-Paprika-Tomatensauce zu.

Nachdem wir alle gegessen hatten und das Brot aus dem Ofen war, machten wir noch einen kurzen nächtlichen Spaziergang ans Meer, schauten einige Momente verträumt ins Wasser und in den mal wieder wunderschönen Sternenhimmel. Nun war Zeit zum Schlafengehen. Die Zeiten, in denen wir zu zweit im Auto schliefen, waren schon wieder vorbei, heute schlief Arek bei uns, denn im anderen Auto wäre es schon sehr eng gewesen und wer will nachts schon bitte ein Zelt aufbauen? Wir haben immer ein Plätzchen für Bedürftige in unserem lieben Toyota.Auf dem Weg nach WhangapouaNew Chums Beach mit Simon

09Februar
2013

"Superhostel"

Kürbisvariationen

Chillen in Hängematten

Wir verpassten es knapp, die ersten im Pak’n save zu sein, aber trotzdem war der Einkauf unsere erste Aktion am heutigen Tag. Wie immer wanderten mehr Produkte in unseren Einkaufswagen, als auf unserer Liste standen. Seit langem mussten wir uns mal wieder Brot kaufen… Hoffentlich können wir bald wieder selber eins backen!

In unserem Auto bereiteten wir uns danach Rührei zu, statt Milch verwendeten wir Wasser, das stellte sich aber nicht gerade als Geschmacksverstärker raus. Dazu gab‘s Toast. Wir telefonierten eine Weile mit Chris‘ Eltern, erfuhren von Müttern, die panische Treffen vereinbarten, um über ihre Töchter zu reden und gingen dann zum wöchentlichen Markt in der Pollen Street. Direkt der erste Stand ließ uns verzückt anhalten: Bretzeln, leckeres Brot und vor allem: hausgemachte Thüringer-Bratwürste mit Senf! Aber wir blieben stark, wir hatten ja gerade erst gefrühstückt, also passierten wir den Stand und ließen uns weiter treiben. Hier gab es so coole Sachen! Von Blumen, über Schmuck und Schnitzereien, köstliche Salamis, Brot, Käse, Gemüse und Obst, selbstgemachte Marmelade, einfach alles, was das Herz begehrt. Wir probierten fleißig die Probierhappen, doch wir schonten unseren Geldbeutel, bis… ja, bis wir am Kuchenmann vorbei kamen. Vor unseren Augen präsentierten sich unendlich viele Kastenformkuchen aller Art. Lange schwebte unser Blick über dem Kuchen und die Hand überm Portemonnaie und als uns dann noch von Passanten eingeflüstert wurde, dass er sich ja soo lange hält, wenn man reist und einpackt, konnten wir nicht mehr widerstehen und ganz schnell wechselten 4$ und ein lemon-and-berry-cake den Besitzer. Wir rissen uns von nun an zusammen und kauften nichts mehr, unser Auto quillt ja eh vor Essen über, aber dann kamen wir plötzlich an Avocados für 1$ vorbei. Was soll man da machen? Immerhin wanderte nur eine einzige in unseren Rucksack. Wie wir so weiter schlenderten, kamen wir an einem second-hand-Laden der salvation-army vorbei, in dem wir nach kurzen Hosen vorbei, bzw. Hosen, die man noch zu solchen verarbeiten konnte. Doch anscheinend geben Menschen unserer Statur nicht besonders viele Sachen ab, sodass wir kein geeignetes Stück fanden. Wir hatten den Laden bereits wieder verlassen, als wir durch das Schaufenster plötzlich noch ein unglaubliches Angebot entdeckten. Gab es da eine ganze Tüte Knöpfe für 50ct? Her damit!

Der Markt war nun fast beendet und wir wollten nur noch schnell das Rezept der deutschen Brotbäcker erfragen. Also suchten wir nochmal den Stand auf und brachten alsbald das Geheimrezept in Erfahrung. So geheim war es gar nicht, eigentlich ziemlich ähnlich dem unseren. Wir unterhielten uns eine ganze Weile mit den beiden Verkäufern und schließlich hatten wir mal wieder großes Glück, denn wir bekamen doch tatsächlich eine Bratwurst mit Brot und Senf geschenkt! Lecker! Bevor wir uns auf den Heimweg machten, saßen wir einige Zeit in der Eingangshalle des Kinos herum, das sieht echt sehr stilvoll aus! Wie schade, dass unser Geld nicht dafür reicht, auch das wirkliche Kino zu betreten.. Wir telefonierten mit Tim, erinnert ihr euch? Wir hatten damals in Auckland Tim und Simon kennengelernt, ihnen habt ihr die Blogeintragsüberschrift „a weng, a weng!“ zu verdanken. Sie kommen morgen nach Coromandel und wir wollen dann zusammen mit ihnen weiter diesen Teil Neuseelands erkunden. Wir verschoben unseren Sitzplatz nun vor eine Kirche unter einen Baum, wo wir versuchten, diesen und den nächsten Tag zu planen, kamen jedoch nicht zu einem richtigen Ziel. Die Lösung fanden wir erst, als wir kurze Zeit später an einem Buchladen vorbeikamen, der draußen Kochbücher liegen hatte. Was gab es dafür leckere Rezepte! Schnell die Handykamera gezückt, ein paar Seiten abfotografiert und schon stand der Beschluss fest: Wir gehen heute in ein Hostel und backen. Und, ebenfalls nicht ganz unwichtig: Wir könnten auch mal wieder eine Dusche vertragen. Hier unser Backplan: ein neues Brot, Anzacs, Afghans, Müsliriegel und ein Joghurt-Zitronen-Kuchen. Wir kauften alles Nötige ein und fuhren dann zum Hostel. Erste Enttäuschung: Man konnte nicht im Auto schlafen. Naja, dann halt ein Zimmer für 20$. Hauptsache wir haben einen Ofen und wir können unsere Sachen mal wieder kühlen. Ein erster Blick ins Hostel sagte uns: Super-Hostel, wie es im Reiseführer steht! Wunderschöne, gemütliche Aufenthaltsräume samt zwei verstimmter Klaviere, ein schöner Garten mit Hängematten, ein riesiger Balkon mit weichen Sofas, Zimmer mit meterhohen Decken und fast genauso hohen Betten und Stuck an der Wand, freier Kaffee und Tee, massenweise Gewürze, überhaupt eine schöne Küche, aber… NEIN!!!!! Wo war der Ofen? Das kann doch nicht wahr sein, passierte uns gerade dasselbe, wie damals beim ersten Mal in Kaitaia? Auch damals hatten wir eingekauft und konnten es dann nicht benutze, weil wir wieder abreisten. Nun also kein Ofen. Na toll. Wenigstens konnten wir endlich mal unseren Riesenkürbis zubereiten. Wir packten also alles, was wir benötigten in zwei Kisten und schleppten sie in die Küche. Kaum waren wir dort angekommen, tauchte plötzlich die Hostelleiterin vor uns auf und war ganz und gar nicht zufrieden. Ein wenig mehr Respekt sollten wir bitte haben. Sie zeigte uns ganz deutlich, wie unerwünscht wir hier waren. Genauso Leute wie wir sind es, die dafür sorgen, dass die Hostels nicht mehr so viel bieten können. Leute, die die Hostels ausbeuten. Ja, wir bezahlen für das Bett und nicht dafür, auch den ganzen Rest ausgiebig zu nutzen. Oh man, die konnte uns echt nicht leiden, den Grund konnten wir nicht ganz erkennen. Wir trugen also unser Obst, was wir eigentlich in den Kühlschrank, in dem noch massig Platz ist, zurück ins brüllend heiße Auto und stellten uns dann unter die warme Dusche. Warum kann man hier nicht kalt duschen?! Als Nachmittagssnack schnitten wir nun unsere letzte Melone von Bell’s an und fläzten uns auf die Hängematten. Ganz schön langweilig.. Wir trauten uns zwar nicht mehr so richtig in die Küche, überwanden uns aber schließlich und fingen an, den Kürbis zuzubereiten. Parallel dazu machten wir ganz unauffällig noch lemon curd, in Erinnerung an Lina und Jule. Zum Glück bemerkte niemand, dass das ja für die Zukunft gekocht war und nicht zu Jetzt-Verzehr. Wir lernten sogar jemanden kennen: Eine Kanadierin und ein deutsches Ehepaar, welches uns beim Kochen Gesellschaft leistete und auch einige hilfreiche Tipps parat hatten. Heute waren wir aber auch mal wieder sehr experimentell unterwegs: Zuerst kochten wir Kürbiswürfel mit Zimt zu einem cinnamon-pumpkin-mash, dann brieten wir kleine Portionen an und würzten sie mit unterschiedlichen Gewürzen: five spices and salt, garam masala, curry und tumarec und eine Kontrollprobe ohne Gewürz. In alter Kaitaiamanier, waren wir die letzten, die zu Abend aßen, aber wir waren auch wie immer pünktlich mit allem fertig. Vor allem Chris hat für’s erste nun genug von Kürbis, aber eigentlich war es gar nicht so schlecht.

Wir hatten uns ja fast schon wieder ein bisschen wohler in diesem Hostel gefühlt, doch das würde sich bald wieder ändern. Ganz friedlich und leise, Chris schlief schon fast, saßen wir im Aufenthaltsbereich neben der Küche und schrieben unseren Blog. Da kam die rechte Hand der Hostelfrau, nämlich der Hostelmann und störte sich doch sehr daran, dass wir den Strom anzapften. Genauso wie die Frau, ärgert es ihn, dass wir die ganze Woche lang kostenlos auf der Straße schlafen und dann einmal ins Hostel kommen, um alles aufzuladen, für die nächste Woche vorkochen und den anderen Hostelbewohnern keine Chance mehr lassen, die facilities zu nutzen. Aha. Haben wir jetzt nicht so empfunden. Naja, wie seltsam, der letzte Hostelleiter weint bei unserem Abschied und diese beiden würden uns am liebsten gleich rausschmeißen.  Wie auch immer, wir waren sauer, doch zum Glück würden wir morgen schon gehen! Jetzt sitzen wir oben im Flur auf dem Boden im Dunkeln und bringen halt hier den Text zu Ende. Ohne Strom vom Hostel. Oh man, hoffentlich zerdrücken wir den Teppich nicht!

08Februar
2013

Karangahake Gorge

Ausblick in die Schlucht Glow worm Hängebrücke Chris als Minenarbeiter spektakulärer Wasserfall Tramway

Wir haben es gestern Abend tatsächlich noch geschafft, uns von der Raststätte zu lösen und sind aufgebrochen Richtung Coromandel. Tief in der Nacht fanden wir unseren Schlafplatz auf dem Parkplatz eines McDonald‘s in Paeroa. Hier gab’s wieder free wifi! Wir aßen noch unsere restlichen Laugenbrötchen und das Aioli auf und gingen dann direkt ins Bett. Ok, eigentlich mussten wir nur noch unsere Körper in die Waagerechte bringen, denn wir hatten ja schon im Bett gegessen.

Nächster Morgen: Zum Frühstück machten wir uns einen luxuriösen Obstsalat mit Kokosraspeln, Mandeln, Rosinen, einer Mango (!), Bananen, Äpfeln und Mandarinen. Klingt gut, oder? Wir saßen dabei im Park auf unserer Emirates-Decke, wie bei einem richtigen Picknick. Nach diesem idyllischen Frühstück, folgte der peinliche Teil. Unter befremdlichen Blicken schlichen wir uns unauffällig direkt an der Theke vorbei, versteckt hinter einem Berg von Geschirr auf die Toilette des Maccas. Im Waschbecken hatten wir also nicht nur unsere Füße gewaschen, die wir danach unterm Handföhn trockneten, nein, auch unserem Geschirr wurde hier zu neuem Glanz verholfen.

So, nun fuhren wir zum visitor-centre, um uns Informtaionen über die Karangahake gorge einzuholen. In dieser Schlucht wollten wir nämlich heute wandern. Mit Karten und Infos ausgestattet machten wir uns auf den Weg, es waren 5km östlich aus der Stadt heraus. Am Parkplatz mussten wir erst einmal die Karten studieren und die verschiedenen Wanderwege verstehen. Das war nicht ganz einfach, irgendwann hatten wir uns jedoch für zwei verschiedene walks entschieden. Als erstes wollten wir uns auf den etwas kürzeren windows-walk begeben. In dieser Schlucht wurde bis vor____ Jahren Erz abgebaut, da sich darin Gold und Silber befand. Die Mine war die drittertragreichste in ganz Neuseeland. Die Tunnel, die in den Fels gehauen wurden, existieren noch und können bei diesem Weg erkundet werden. Windows-walk heißt er, da man immer wieder durch größere Felslöcher eindrucksvolle Blicke in die Schlucht hat.

Wir machten uns also, ausgestattet mit einer Taschenlampe auf den Weg, lasen uns vorbildlich alle Informationstafeln bis ins letzte bisschen durch, diskutierten immer nochmal darüber, bis wir auch alles verstanden hatten und erreichten schließlich den ersten Tunnel. Aha, spektakulär! Wofür bitte braucht man hier eine Taschenlampe? Es war recht hell im Tunnel, man hatte ja die windows. Aber schon bald tauchte plötzlich neben uns ein schwarzes Loch auf. Eine Tunnelabzweigung direkt in den Berg hinein. Mutig wie wir sind, traten wri in die Dunkelheit. Unsere Taschenlampe ließ alles taghell erscheinen. Nicht. Dafür sahen wir an der Decke kleine leuchtende grüne Punkte. Glow worms! Jetzt konnten wir sie auch ml richtig anschauen. Wir leuchteten sie an und waren überrascht! Ganz dünne schleimige Würmer, die inmitten von schleimigen Bindfäden hängen. Faszinierend, die Fauna in diesen Tunneln. Wir tasteten uns bis zum Ende des Tunnels vor und mussten, als die Taschenlampe aussetzte  uns den Weg mit Hilfe des Blitzes der Kamera erhellen. An alle besorgten Eltern, die jetzt glauben, dass wir unvorbereitet uns in eine lebensgefährliche Situation gebracht hätten: Die Taschenlampe funktionierte ab und zu mal und man hätte den Weg auch mit der Lampe der Videokamera leuchten können, aber das wäre lange nicht so gruselig und adventureous gewesen, wir das immer wieder aufflackernde Licht! Nach vielen weiteren Tunneln, einer Brücke über den Fluss in der Schlucht und noch mehr glow worms, kamen ir schließlich wieder in der Nähe des Parkplatzes an. Dort machten wir eine Brotzeit, es gab unser nicht mehr ganz frisches Brot mit Nutella und jeweils eine Banane. Bevor wir uns zur zweiten Runde aufmachten, stand erst Mal ein Fotoshooting mit einem  Pappminenarbeiter aus, dessen Kopf wir ersetzten. Das sah echt echt aus!

Nun war es Zeit weiter zu gehen. Wir wollten den Rail tunnel loop machen. Das Spektakulärste daran war ein ein Kilometer langer gerader Tunnel. Dort fuhren früher die Transportfahrzeuge von den Goldcompanies entlang. Heute ist er ausgeleuchtet, sehr kalt und ab und zu tropft es von der Decke. Wir wollten danach noch nicht wieder direkt zurück, also entschieden wir uns noch weiter bis zu einem Wasserfall zu gehen. Die Erwartung eines riesigen Wasserfalls, trieb uns dazu an, den als 1 ¾ h walk ausgeschriebenen Walk, innerhalb von einer halben Stunde zurück zu legen. Hmm. Wasserfall? Es war eher ein Rinnsal, was an der Felswand herunter tröpfelte. Aber egal, es war unser eigener privater Wasserfall, mitten im tiefsten Dschungel, circa 300m vom Hauptweg entfernt. In aller Ruhe aßen wir unseren Apfel, der seltsamerweise hart, aber nicht knackig war, spielten mit unseren Kameras und genossen die Abgeschiedenheit, während die Vögel um uns herum zwitscherten. Auf dem Rückweg überkam uns plötzlich das Karnevalsfieber und wie die Jecken trällerten wir Karnevalslieder vor uns hin. Einen Zwischenstopp legten wir noch am Fluss ein, setzten uns direkt in die Mitte auf große Felsen und entspannten in der Abendsonne.

Wir hatten auf dem Weg einen Ast eingesammelt, in weiser Voraussicht, denn nun wollten wir professionell unseren Autospiegel reparieren. Damit man mehr als nur den Boden sehen kann, klemmten wir den Stock als Stütze hinter den Spiegel, um ihn aufzurichten und befestigten ihn mit Tape. Es hält wunderbar, sieht nur etwas seltsam aus! Bevor wir weiterfahren wollten, kochten wir noch unser Abendessen. Wir hatten ja massenhaft Gemüse, was bietet sich da besser an, als eine Reispfanne? Richtig: Reis mit Soße und Gemüse dazu! So wurde erst der Reis gekocht, dann Zucchini, Zwiebel, Knoblauch und Paprika angebraten, dann Blumenkohl gekocht und schließlich noch unsere erste eigene helle Grundsoße hinzugegeben. Sehr lecker und sehr sättigend.

Es war mal wieder sehr spät, als wir endlich weiter gen Norden fuhren. Unser Ziel war Thames, wo wir auf dem Parkplatz des Pak’n save, des McDonald‘s (wifi!), des warehouse und des KFCs parkten. Ein Traumstandort! Würden wir es schaffen, morgen die ersten im Pak’n save zu sein?

07Februar
2013

Raststättenminiaturstadt

  Schnäppchenjagd im KaufmannsladenBella MuffinHere's your FREE paper plate

Puuuh, was für eine Hitze! Wir erwachten durch einen Hitzestau in unseren Schlafsäcken. Sie wurden geöffnet, dann schliefen wir weiter und machten noch Musik übers Handy an (ja, da wir wissen wie es um die Steckdosen bestellt ist, können wir uns diesen Luxus erlauben!). Irgendwann machten wir einen Abstecher zu den Toiletten. Hui! Die sahen aber schick aus. Wie ein kleines Badezimmer, mit Spiegeln, in denen man sich sehen konnte, sauberen Fußböden, Seife und viel Platz zum Waschen! Nach einer ausgiebigen Katzenwäsche samt Haarwäsche frühstückten wir unsere gesunden Haferflocken-Rosinen-frische Bananen-Mandeln-Wasser-Tassen.

Danach lagen wir eigentlich nur noch herum, recherchierten Synonyme (siehe letzter Eintrag), berechneten statistische Werte in Bezug auf Menschen, die wir hier kennen gelernt haben aus, vervollständigten noch weitere geheime Listen und kauften uns einen zuckersüßen Schoko-Haselnuss-Muffin, den wir gerecht aufteilten. Dabei mussten wir an Lukas denken, wie er in diesem Moment die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde, wenn er sehen könnte, wie wir sogar die klebrigen Krümel auf den beiden Messerseiten separierten.

Gleich gehen wir zu Subway (verflixt, immer dieses Junk-food!!) und dann brechen wir vielleicht doch irgendwann auf. Von Auckland kommt man einfach nicht so schnell los! Und außerdem gefällt es uns sehr gut hier in dieser Raststättenminiaturstadt. Es gibt hier immens viel zu essen: McDonald’s, Noodle Hut, Indian/Kebap/Thai-Restaurant & Takeaway, Subway, das Autobahncafé, das Sushi-Haus, Bombay hills fruit & veg, Bombay Bakery, die Tankstelle mit free Wifi und natürlich und nicht zu vergessen unser Badezimmer samt Steckdose!

Wohin uns unser Weg heute noch führt, werden wir euch später noch wissen lassen. Wir hatten nur Angst, dass ihr zu wenig zu lesen habt, die letzten Berichte sind ja eher kurz ausgefallen, nicht wahr? Das war übrigens Ironihiiiii!! (Hey, dieser Satz geht an alle Eltern dies so gihihiebt, wir schicken Grüße raus an jede besorgte Mutter, an alle Papas und nervigen Geschwister. Ach, ihr versteht das gar nicht…*kicher*)

Sooo, denkt euch jetzt einige Stunden Pause. Wir haben den Steckdosenzugang um einige hundert Meter in den McDonald’s verlegt. Weiter geht’s:

Auf dem Weg lugten wir mal in alle Geschäfte, was hatten die denn so zu bieten? Also, im Subway trafen wir auf eine Rudermannschaft, aber weit und breit kein Strom und kein WiFi! Raus hier! Du bist nicht mehr im Team! Darum wanderten wir weiter, vorbei am indischen Takeaway zum Bombay hill fruit & veg. Da blieben wir hängen. 2$ für eine Tüte voll Orangen? Das hörte sich doch nach einem guten Angebot an. So traten wir in den Laden. Huch! Waren wir in einem Kinder-Kaufmannsladen gelandet? Es sah fast so aus. Der Boden war wie in einem Kinderzimmer mit Teppich ausgelegt und neben Obst und kühlen Getränken wurden ebenso Babystrickklamotten und Honig verkauft! In den Regalen war nicht alles vollgepratscht wie im Pak’n Save, nein, im Gegenteil, man fand oft nur ein Produkt einsam vor sich hin stehen. Hier mal eine Packung Backpulver, dort ne Tüte Chips und hier und da eine Flasche Olivenöl. Komisch, komisch…Wir waren schon fast auf dem Weg nach draußen, da fiel Viola eine große Kiste ins Auge: es blinkten nur die zwei Zeichen: 5$! Sofort wanderten unser aller Augen auf besagte Pappkiste. Hm…für das Geld lag aber ganz schön viel zu Essen in der Schachtel. Bananen, Zucchini, eine Mango, Orangen, Äpfel, Lauch, Sellerie, Blumenkohl, eine Gurke, eine Nektarine und Paprika. Alleine eine Paprika kostet schon über 2$! Warum zögerten wir denn noch? Naa, das Gemüse und das Obst sahen halt nicht mehr gaaaanz so frisch aus. Die Paprika waren schon verschrumpelt, die Bananen grau und fleckig, die Orangen hatten lila Sprenkel und auch die Mangohaut hatte wohl Cellulite. Dass der Blumenkohl bereits kleine Schimmelsporen enthielt fiel uns erst später auf. Ihr könnt erraten, was also passierte: Willig nahmen wir den Karton und schleppten ihn entzückt zur Theke. Lukas, verzeih uns bitte, aber für 5$...was kann man da noch falsch machen?  Wir breiteten unseren Kauf vor unserem Auto auf dem Boden aus und mampften gleich mal zwei Bananen. Heute Abend Reispfanne mit Gemüse? Das war doch ein Plan!

Da wir aber JETZT schon hungrig waren, spurteten wir zu Maccas, brachten unsere Vliesjacken als Klimaanlagenprotektor mit, schlossen Laptop und Kameraakku an die vorhandenen Steckdosen an, kauften uns einen BigMac bzw. einen Bacon-Cheeseburger mit Pommes, nahmen Platz und richteten uns kurz gesagt häuslich und mit Hinblick auf eine längere Arbeitsphase ein. Hier sitzen wir immer noch und warten darauf, dass Lightroom die Fotos auf die neue noch in Plastikfolie eingewickelte externe Festplatte exportiert. Viola hat übrigens noch die letzten Knöpfe an unser Kopfkissenbezug-Top genäht. Es ist jetzt offiziell fertig gestellt!

 

06Februar
2013

Wishing you well

Heute am Steuer: Viola Heute auf dem Bett: Florian Liegewiese Der schöne Schmodderbodensee Taurarua in Auckland

Wohlig eingeengt erwachten wir so gegen 9.30 Uhr. Ganz gegen die Konvention konnte nur Viola nicht wieder einschlafen. Merkwürdig…Da aber vor unserem Auto schon ein Parkplatzwächter in Sicht war, machten wir uns dann doch rasch vom Acker, denn eigentlich galt das freie Parken nur bis morgens um 8.30 Uhr, nicht bis 10.30 Uhr, als wir wegfuhren. Naja, vielleicht wurde das heute, am nationalen Feiertag anlässlich des Waitangi Treatys von 1840 nicht so eng gesehen. Michèl wies uns den Weg zu einem kleinen Binnensee inmitten von Auckland, mit einem Strand und einer schönen Liegewiese. Auf dem Steg aßen wir bei strahlendem Sonnenschein unser letztes gemeinsames Frühstück: Florian und Michèl wir immer Toastbrot mit massenhaft ‘ahselnütt (Florians Sprechweise für Hazelnut-spread =Noname-nutella) und wir Zwiebelbrot mit eben diesem Aufstrich und Marmelade. Als wir wieder alles einpacken wollten, strömte und auf einmal ein pestillenzartiger Gestank entgegen. Wo kam der denn her? Unsere Schnuppernäschen fanden ganz schnell die Quelle: Unsere Kühltasche, die diesen Namen eigentlich längst nicht mehr verdient. So jetzt musste nur noch der Übeltäter gefunden werden. Und da war er auch schon: Unsere letzten Zucchini waren ganz matschig, sonderten eine komische Flüssigkeit ab und stanken bis zum Himmel. Also ab damit in die Tonne. Es folgten der Rest Käse und Feta, die in der Suppe ein Bad genommen hatten. Nachdem wir alles gesäubert hatten, nahmen auch wir ein Bad. Allerdings nicht in der ekligen Brühe, sondern in dem See. Das Wasser war echt erfrischend! Man durfte nur auf keinen Fall aufhören sich zu bewegen, sonst hätte es leicht kühl werden können. Wichtig war auch, den Boden nicht zu berühren, da dieser ganz seltsam schleimig war. Recht schnell verließen wir den See wieder und ließen uns die Sonne auf den immer noch bleichen Bauch scheinen und beobachteten Cricket-Spieler dabei. Den Sinn des Spiels haben wir immer noch nicht erfasst.

Die Anmerkung von Florian, dass Chris in zwei Stunden Dreadlocks bekommt, wenn sie ihre momentane Hygieneroutine beibehält, brachte uns auf die Idee, doch mal die öffentliche Dusche am See zu benutzen. Da wir ja nicht das Mehr verschmutzen wollen, benutzten wir selbstverständlich keine Seife, aber wir fühlten uns trotzdem schon tausendmal sauberer. Und bis jetzt hat uns weder jemand auf unseren Geruch angesprochen, noch ist Chris zu einer Rastawomen geworden. Also warum was ändern?

Nun mussten sich Michèl und Florian entscheiden, ob sie heute aus Auckland mit dem Bus abfahren, oder ob sie sich noch einmal das Auto anschauen und eventuell kaufen. Sie entschieden sich schließlich gegen das Auto, da ein Kauf bedeuten würde, dass sie direkt nach dem Surfkurs in Raglan wieder Arbeit haben müssten, was eigentlich nicht ihr Plan war. So blieb noch eine Stunde bis zur Abfahrt des Busses.. Unsere letzte Stunde zusammen für die nächste Zeit. Wir fuhren also wieder ins Centrum von Auckland und stellten uns dort direkt in eine Tow-away-area (Abschleppzone). Naja, die Abschlepper werden schon Mitleid mit uns haben. Wir packten also den gesamten Kram der beiden zusammen und warfen, als alles draußen war einen verblüfften Blick ins Auto. So viel Platz nur für uns beide! Nun war der Zeitpunkt des Abschiednehmens gekommen. Viele lange Umarmungen, Aufmunterungen und Beteuerungen des baldigen Wiedersehens später, verließen uns die Jungs und verschwanden mit ihrem Riesengepäck hinter der nächsten Ecken. Wir winkten bis zum letzten Moment. Kaum waren sie verschwunden, fielen wir uns in die Arme, klatschten uns ab, lachten laut und riefen begeistert: „Wir sind wieder zu zweit!“. Diese komische Gefühlsregung verging so schnell, wie sie gekommen war und schon waren wir wieder traurig. Wie sie uns fehlen würden! Es war so anschaulich, ansehnlich, attraktiv, bezaubernd, geschmackvoll, hinreißend, sexy, traumhaft, verführerisch, wundervoll, ästhetisch, eindrucksvoll, erheblich, herrschaftlich, astronomisch, absurd, besessen, degeneriert, exaltiert, exzellent, galaktisch, linkisch, paranoid, phänomenal, schizoid, wahnwitzig, wirr, edel, wohlproportioniert, zauberhaft, charmant, drollig, herzig, lieblich, niedlich, possierlich, putzig, schnurrig, ulkig und zwergenhaft, witzig, abenteuerlich, eklig, abwechslungsreich, kurzweilig, unterhaltsam, anregend, außergewöhnlich, spannungsreich, spritzig, sprudeln, abenteuereich, mutig, verwegen, wagemutig, wechselvoll, wild, bewegt, vertrauensvoll und episch mit euch! Wir werden diese Zeit niemals vergessen. Wir freuen uns schon euch alle wiederzusehen!

Jetzt musste aber erst mal unser Plan für heute abgearbeitet werden. Großes Ziel: Ein Zelt kaufen! Also ab zum Kathmandu. Mit im Gepäck ein Handtuch und ein T-shirt von Lukas, dass er bei uns vergessen hat. Ja, wir würden ihn und Felix schon wieder treffen, werden wir uns jemals für langer als einen Tag nicht sehen? Im Kathmandu fanden wir schnell das perfekte Zweimannzelt für uns. Kostenpunkt: 749,98$. Oha. Das ist einiges. Aber wir Glückpilze und Sparfüchse sind genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen, es gab 50% Rabatt! Nach einer kurzen Internetrecherche in unseren Handys auf bequemen Campingstühlen war klar: Ein super Angebot. Bevor wir jedoch zuschlagen konnten, wurden wir auf einmal von Lukas freudig in die Arme geschlossen. Wir waren wieder vereint! Wir chillten noch eine Weile gemeinsam rum, ließen uns von Felix noch ein allerletztes Mal den Rücken einrenkten, stöberten ein wenig im Laden rum, fanden ein fast ganz Umweltfreundliches Shampoo, was noch in den Warenkorb wanderte und legten dann unser gesamtes Bargeld auf den Tisch. Ade, liebes Geld, Willkommen Zelt! Jetzt können wir ALLES machen! Wir verabschiedeten uns zum letzten Mal von Lukas und Felix und gingen zum Geld abheben. Obwohl es schon halb sechs war, gingen wir nicht zum Auto, um endlich Auckland zu verlassen, sondern – zur Bücherei. Free wifi halt. Und ihr wollt ja Blogeinträge, oder? Die Bücherei hatte geschlossen, das Internet war noch da. Jetzt brauchten wir nur noch Strom. So setzten wir uns das erste Mal in Neuseeland in ein Café, das Esquires Coffee und bestellten uns einen Cappuccino und einen English Latte. Also wurden sämtliche Elektro-Geräte in die Steckdose gesteckt und fleißig Blog geschrieben. Wir blieben, bis die Türen bereits abgeschlossen waren. Und auch dann konnten wir uns nicht vom Internet verabschieden. So setzten wir uns raus in die Kälte und erledigten alles. Und blieben immer noch. Denn wann hat man schon Mal die Chance „How I met your mother“ zu schauen? Als wir nach einer Viertelstunde gerade mal vier Minuten im Video weit gekommen waren, brachen wir schließlich ab und gingen endlich zum Auto. Wir bereiteten unser Nahtlager und werfen dann bei einem Haferkeks einen Blick auf die Karte. Wohin fahren wir? Interessant, es war nicht weit bis Bombay. Wer wollte nicht dort schon Mal eine Nacht verbringen? Unser Ziel für den Abend stand also fest und los ging die Fahrt. Wir machten noch einen Stopp an der Tankstelle und tankten und pumpten die Reifen auf. Um 11Uhr kamen wir in Bombay an und mussten feststellen, dass erstens Auckland noch in Sichtweite war und zweitens die Stadt viel zu gruselig für uns war. Wir waren doch nur noch zu zweit, ohne unsere männlichen Beschützer! Wir fuhren wieder zurück in Richtung Highway und parkten auf einer Raststätte, die gar nicht gruselig war, direkt neben wunderschönen Toiletten mit Steckdose, einem McDonalds und einer Tankstelle mit freiem Internet. Wir überlegen uns für immer hier zu bleiben, man hat hier einfach alles, was man braucht! Den restlichen Abend verbrachten wir im Eingangsbereich der Toilette. Jaja, Strom ist schon was Feines! Während wir unsere Gefühlswelt von gestern zu Papier brachten, lauschten wir „wishing you well“ von Stanfour. Das Lied gehört euch, Gute Reise!

05Februar
2013

Ein Schlag wie von Mikes Elektrozaun

Pizzaessen im Albert ParkHarbour BridgeWolkendrache in der SkylineAm Queen's Wharf

Ganz ohne Wecker wachte Lukas um 8 Uhr auf und weckte uns. Es war Zeit die anderen abzuholen. Wir kamen pünktlich am YHA an und schmuggelten uns erst einmal hinein um unsere Trinkflaschen aufzufüllen, unsere Blasen hingegen zu entleeren. Entwarnung: Das eine floss nicht in das andere! So schlau waren wir auch noch. Nachdem wir Michèls und Florians Gepäck wieder bei uns aufgenommen hatten, sie zu den offices von deren Work & Travel - Organisationen liefen, suchten wir mit Lukas einen Parkplatz für den Tag. Am oberen Ende der Queen Street wurden wir fündig. Für 10, 50 $ konnten wir den ganzen Tag dort parken. Wir spülten noch unsere ekeligen Dosen, dann machten wir uns auf den Weg ins CBD (central business district). Unser erstes Ziel war die Post, da wir ein Paket nach Deutschland schicken wollten mit unserer kaputten Festplatte und einer unlesbaren SD-Karte, die unsere gesammelten Videoclips beinhaltet und dringend repariert werden muss. Da unser Paket noch nicht vollständig gefüllt war (Chris hätte noch Muscheln gehabt, aber die mal wieder im Auto vergessen…), packten wir halt noch Müll hinein, den wir in unseren Taschen gefunden haben. Viel Spaß beim Öffnen!!

Als das erledigt war, liefen wir die Queen Street runter zu Bond+Bond, einem Elektronikladen, wo wir uns eine neue externe Festplatte kaufen wollten. 1 TB war uns aber zu groß, sodass wir uns trotz des Schnäppchens nicht dazu verleiten ließen nicht doch noch einen Preisvergleich durchzuführen. So liefen wir die Queen Street noch weiter hinunter zu Dicksmith. Dort wartete unsere neue hard drive auf uns: seagate, 750 GB, 109 $. Wir haben alles verglichen, bestes Stück für uns! Viola kaufte sich noch einen Adapter für die Mini-SD ihres Handys, Lukas ein neues Kabel für seine Kopfhörer. Das viele Geld ausgeben hatte uns hungrig gemacht, sodass wir uns mit Michèl und Florian bei Domino’s Pizza neben dem Skytower trafen. 15 Minuten später trug Florian unsere fünf duftenden Pizzen in den Händen, während wir uns den steilen Berg zum Albert Park hochkämpften. Michèl musste uns beide ziehen, sonst wären wir in hundert Jahren noch nicht angekommen. „Michèl, woher nimmst du die Energie?!?!?“-„Ich hab son Hunger!!!“ Ach so, das erklärt Einiges. Hunger verleiht halt manchmal Flügel. Oben fläzten wir uns neben die majestätische und würdevolle Statuette von Sir George Grey und verschlangen dann unsere Pizzen. Leeeeecker!!

Essen macht müde, das wissen wir ja bereits. Deshalb legten wir ein kleines Mittagsschläfchen ein, das uns allen ganz gut tat. Die Sonne schien uns auf den Pelz und irgendwas im Gras biss uns in die hübschen Waden. Um 15.30 Uhr bekamen wir Besuch von Tian! Sie kam gerade von Wohnungsbesichtigungen und hatte den Nachmittag frei um ihn mit uns zu verbringen. Voll cool! So gingen wir, das Wetter ließ uns keine andere Wahl, zu Valentino’s gelato am Hafen. Dort verspeisten wir gemütlich unsere speziellen Eissorten: Fejoa, Pineapple, Passionfruit und Zabajone (Honig, Wein, Gewürze). Lukas hingegen liebte es klassisch mit Schokolade und Stracciatella. Tian aß eine Waffel mit einer Kugel weißer Schokolade und auch Stracciatella. Nach ner Weile bekamen wir einen Anruf von Felix, er war aus Kaitaia nach Auckland getrampt. Kurze Zeit später hatte er den Weg zu uns gefunden und gesellte sich mit Eis zu uns an den Tisch. Im Gepäck hatte er noch Sachen, die in Kaitaia vergessen worden waren: Michèls geliebten Kulturbeutel und Lukas Kamerahalterung.

Mit versammelter Mannschaft gingen wir noch die Queen’s Wharf entlang, setzten uns auf eine Mauer mit Blick auf die Harbour Bridge. Wir genossen das schöne Panorama vor und hinter uns. Hinter uns erhoben sich nämlich große schwere weiße Wolken, die eindrucksvoll die Skyline untermalten und sich wie ein chinesischer Drache durch die Hochhäuser wanden. Nach einer Weile des Chillaxens war es Zeit Abschied zu nehmen, Tian ging zu einem Geburtstag und wir wollten ja nun auch endlich mal Auckland verlassen! Wir sechs gingen die Queen Street also wieder hoch, machten eine Toilettenpause bei Burger King und erfuhren dann von zwei Backpackern, die ihr Auto verkaufen wollten. Es war wohl so ein Bus wie unser Toyota Hiace, und die beiden wollten nur 1500 $ dafür haben, da sie schon in zwei Tagen abreisen würden. Michèl und Florian waren interessiert, schauten sich den Wagen an, wir wollten ihnen folgen, doch verloren sie bald, sodass wir wieder umkehrten und bei Domino’s auf sie warteten.

Sie kamen irgendwann zurück, waren jedoch noch unentschlossen, was den Autokauf anging. Da sich schon der Tag dem Abend zuneigte, mussten wir mal langsam einen Plan für den weiteren Verlauf aufstellen. Wenn die beiden das Auto kaufen wollten, dann würden wir ja noch mindestens bis morgen bleiben müssen. Doch dann kam alles anders. Auf die Frage hin, ob sie denn jetzt überhaupt noch mit uns nach Coromandel reisen wollten, wenn sie ihr eigenes Auto hätten, folgten erst nur ein betretenes Schweigen und dann eine zögerliche Erklärung. Das Auto war nicht der Grund….dass sie uns verlassen würden. Waaaaaaaaaas?!?! Wir dachten, wir hörten nicht richtig. Wir waren doch gerade erst aus Kaitaia weggefahren und hatten doch noch so viel vor! Anscheinend hatten sie sich gestern Abend umentschieden, wollten frei sein wie wir. Und halt nicht nach Coromandel, sondern nach Raglan fahren. Na gut….nein, nichts war gut. Traurig füllten sich unsere Augen mit kleinen Kullertränen. Warum denn hatten sie den ganzen Tag nichts zu uns gesagt? Immer wieder nebenbei hatten wir Andeutungen von Felix und Lukas gehört, doch zu uns hatten sie kein Wort gesagt. So traf es uns doch wie ein Schlag von Mikes Stromzäunen- ganz tief drin. Keine Ahnung, was wir jetzt sagen sollten. Plötzlich standen wir mit leerem Auto, leeren Herzen und einem leerem Magen da. Ab in den Countdown und Frustessen kaufen. Warum ist das so teuer?! So kann man nicht Frustessen. Ja, wir meinen, wenn man schon mit dem Vorsatz reingeht: „Brauchen wir irgendwas?“- „Nein, wir gehen rein und finden was, das wir kaufen können!“, dann sollte doch auch was Anständiges bei rausspringen. Aber unser Sparfuchsgeist war noch am Leben, sodass wir uns doch keine zwei Schokoladenkuchen für 7 $ kauften, auch keine 1,5 L Eispackung, kein Tiramisu in Plastikfolie, kein Glas Nutella, keine zwei 1L-Joghurtbecher für 9 $...wir waren schon wieder verzweifelt, da kam die erhellende Bananentheke gerade rechtzeitig: billiger als üblich und noch dazu Pheromontransporteur! Glückshormone konnten unsere Stimmung nicht aufhellen, eine Welle aus Wut und Traurigkeit, Unentschlossenheit und absoluten Wahnsinns überkam uns. Wir entflohen den Umarmungen, den tröstenden Worten, den Besänftigungen, wir wollten nur noch weg. So sprinteten wir wie Verrückte Hand in Hand die Queen Street hinauf- ja, in unserer üblichen herkulischen und sportiven Art und Weise. Dabei ignorierten wir eine rote Ampel, zogen uns gegenseitig an Abgründen vorbei, rauften uns die Haare, blieben stehen, regten uns auf, waren leer, waren traurig, wieder sauer. Aaaaaaaah. Dann überholten uns die anderen auf der anderen Straßenseite und wir flohen weiter. Immer immer immer weiter hinauf. Am Parkplatz angekommen schluckten wir unseren Frust erst einmal hinunter, wir waren ja keine Memmen. Doch dann…flossen die Tränen doch noch. Lukas, Michèl und Florian trösteten uns wie sie nur konnten. Wir werden uns doch wiedersehen. Und seid doch nicht so traurig. Irgendwann ließen wir es dann auch zu. Und ehrlich, wir verstehen, dass ihr frei sein wollt. Das ist auch unser Traum!

Plan: Heute noch einmal im Hostel schlafen, duschen (seit zwei Tagen nicht mehr gemacht), Handy und Laptop aufladen, Lukas und Felix ins BBH-Hostel bringen. Morgen trennen sich unsere Wege. Fast so ging der Plan auf. Lukas und Felix brachten wir zum BK-Hostel in der K’road. Wir verabschiedeten uns von ihnen, die beiden würden am Freitag nach Christchurch fliegen. Die zwei anderen und wir wollten eigentlich ins YHA, doch die waren schon ausgebucht, sodass wir wieder mal auf dem Parkplatz schliefen. Vorher kamen Lukas und Felix noch zu uns, denn wir hatten noch Sachen von Lukas im Auto gefunden. Darunter leider auch eine Dose mit gekochten Eiern. Michèl öffnete sie-iiiiih, das stank ja bestialisch!!!! Bloß weg damit. Naja, die Nacht verbrachten wir vier dann also eingequetscht auf unserer Matratze, ganz nah beieinander. Ach, ihr Lieben, ihr werdet uns so fehlen.

04Februar
2013

Gaskochertest erfolgreich abgeschlossen!

Pancakealarm

Lukas und Chris erkundeten den Strand und die Dünen, während Michèl, Florian und Viola noch selig schliefen (sie hatten je jetzt mehr Platz zum  Ausbreiten).  Als alle erwacht waren, probierten wir beide endlich unseren Gaskocher, den Billy (Topf) und die Pfanne aus, als wir hausfrauenmäßig für alle Pancakes zubereiteten. Für Florian ohne Apfel und den Rest mit wurden sie echt lecker und wir finden schon, dass wir das ganz gut gemacht hatten- so fast in der Wildnis, ne? Nach dem Spülen, was von den Männern im Auto übernommen wurde, so wie wir das aus Rogers und Kathys Beziehung kennen, nahmen wir noch ein Bad im Meer, wo es doch schon mal da war. Das Wasser war anfangs noch kalt, aber dann fanden wir es sehr angenehm, da es sich so merkwürdig weich anfühlte- wie mit Meister Proper gewaschen! Die Wellen waren dennoch ansehnlich und so hatten wir wie immer unseren Spaß. Chris versuchte außerdem Fotos mit ihrer professionellen Einweg-Unterwasserkamera von Dm zu machen, aber an diesem merkwürdigen antiken Mechanismus mit dem manuellen Drehen des Films und so weiter scheiterte sie zuerst, dazu kam, dass der Standort im Meer mit sich bringt, auch mal von einer Welle mitgerissen zu werden, was nicht unbedingt zu einem verwacklungsfreien Bild beiträgt. Wir werden das Ergebnis erst in Deutschland sehen!

Erfrischt setzten wir unsere Reise fort. Es passierte eigentlich nichts Spannendes. Nur hielten wir in einem kleinen Kaff, um Lebensmittel einzukaufen und einen Happen zu essen. Hmmm…Hamburger! Es war schon später am Abend als wir in Auckland ankamen und dort schnurstracks das Auckland International  anpeilten, indem wir schon damals in der ersten Woche in Neuseeland gewohnt hatten. Kompliziert wie in jeder Großstadt war die Suche nach einem Abstellplatz fürs Auto. Beim YHA, wo Michèl und Florian schlafen würden, war kein Platz mehr. Wir kontaktierten Tian, Chris‘ Cousine, und sie riet uns in den Nebenstraßen der Symond Street zu schauen. Dort fanden wir zwar nichts, dafür aber in der Nähe des Kinos den Parkplatz eines Health Centres, wo wir kostenlos bleiben konnten. Lukas und wir beide schliefen also hier. Chris unternahm eine kleine Reise zu einem Klo, das sie schließlich irgendwann fand, während Viola schon das Abendmahl zubereitete: wie gewohnt, aber wahrscheinlich zum letzten Mal für die kommende Zeit: Avocadocreme! Lukas hatte seltsamerweise keinen Hunger, sodass wir beide sie aufaßen. Zum Ausklang des Abends wollten wir noch einen Film schauen, doch unsere Festplatte war leider kaputt und Lukas‘ befand sich in den Händen von Michèl und Florian, sodass wir den einzigen verfügbaren anschauten: Zusammengeschnittene  Szenen von Arnold Schwarzenegger. Sehr witzig, zum Brüllen komisch…für uns nicht. So ließen wir auch schon bald davon ab und kuschelten uns stattdessen zu dritt (welch ein Platzkomfort!) auf unsere Matratze.

 

03Februar
2013

Unberechenbare Freiheit

   Unsere allerliebsten Freunde und fast Familie <3 Unsere Lieblings-Kaitaia-Familie Getapeter Seitenspiegel

So, der Tag an dem wir Kaitaia nach fast zwei Monaten wieder verlassen wollten war gekommen. Unser Zimmer sah nicht danach aus, als wir um kurz vor halb acht aufstanden. Wie üblich sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Wir begannen den Tag damit Anzacs zu backen, schließlich brauchen wir ja viel Proviant, besonders, da wir nicht zu zweit, sondern zu fünft reisen werden. Lukas wird bis Auckland bei uns bleiben und Michèl und Florian werden noch zusammen mit uns Coromandel unsicher machen. Das wird sooo cool, wir freuen uns schon! Wir füllten noch viele weitere Dosen mit Nahrung und leerten gleichzeitig eine ganze Eispackung, bis wir zum traurigen Teil des Vormittags übergingen. Lina und Jule reisten mit Jordi und Craig ab. Groß und ausgiebig war die Umarmungszeremonie, wir konnten uns gar nicht genug verabschieden, es war so ähnlich, wie das Gefühl, wenn man sich von seinen Freundinnen vor den langen Sommerferien verabschieden muss. Wir werden euch voll vermissen, es war eine wunderschöne Zeit mit euch, OHA!!!

Viel Zeit zum Trauern blieb uns nicht, denn wir hatten noch viel zu tun, schließlich wollten wir das Hostel bis 12Uhr verlassen haben. Es blieben noch zwei Stunden, um die Blogeinträge zu schreiben, zum Warehouse zu gehen, um das Starterkabel und die Kühlakkus zu kaufen, zu duschen, Ludwig und Moritz zu verabschieden, unsere Wäsche abzuhängen, unsere Sachen zu packen und im Auto zu verstauen. Würden wir das schaffen? Wir gaben uns wahnsinnig mühe, doch komischer Weise hörten wir irgendwann schon die Frage, ob wir überhaupt heute abfahren würden. Seltsam, sah man uns nicht an, dass wir mitten im Aufbruch steckten? Ok, vielleicht könnte es für andere so aussehen, als ob wir uns entspannen, wenn sie uns dabei beobachten, wie wir einen Rockmelon-Quark (ja, echter Quark aus dem freefood!) in der Lounge essen, aber in Wahrheit kreisten unsere Gedanken währenddessen unaufhörlich um das Problem, wie wir unser Sack und Pack im Auto unterbringen sollten. Chris, das Tetrisgenie wird doch wohl eine Lösung einfallen! Und tatsächlich, irgendwann war alles im Auto-darunter ein Riesenkürbis, eine Monstermelone und eine schnuckelige kleine Rockmelon! Als Abschiedsgeschenk erhielten wir von Mike noch einen Hochglanz-Kulli und eine Visitenkarte des Hostels-subba (mit sächsischem Akzent in Andenken an Markus und Ruben)! Als es endlich soweit war, waren wir immer noch nicht so weit, denn auch uns verabschiedete man nicht ohne Pauken und Trompeten.  Abschiedsfoto an Abschiedsfoto wurde geschossen, tausend Mal umarmt und noch einmal tausende Beteuerungen sich auf der Südinsel wiederzutreffen. Ihr werdet es vielleicht nicht glauben, aber Mike vergoss- tears of sadness or tears of joy? Wir waren verwirrt. Guter Mann, wieso so ein Gefühlsausbruch mitten am Tag? Waren wir so tolle Hostelbewohner? Wolltest du uns gestern nicht noch rausschmeißen und am Tag davor die Polizei holen? You and your british irony, we will never get it!

Kaitaia verlässt man nicht ohne dass man ein Andenken mitnimmt. Und was das angeht, haben wir ein wunderschönes bekommen. Wir werden Matt niemals vergessen, der einen Fußball so exakt geschossen hatte, dass er unseren linken Seitenspiegel traf. Tja, der war jetzt ab. Unser Panzertape rettete uns mal wieder aus dieser unsäglich schwierigen Lage. Der Spiegel wurde fachmännisch von Lukas fixiert, sodass der Fahrer beim Hineinschauen den Straßenbelag begutachten kann. Wo die Autos sind, muss der Beifahrer herausfinden.

Also dann: planmäßige Abfahrt wie bei der deutschen Bahn, d.h. mit vier Stunden Verspätung brausten wir dann mit Gehupe und Gejohle über den Parkplatz zur Ausfahrt- Auf Wiedersehen Kaitaia! Und das war leider wörtlich gemeint. Denn schon als wir die Straße erreichten, fragten wir uns: „Rechts oder Links?“ Wo geht es denn hier nach Auckland, bitte? Also, schlussfolgerten wir, sollten wir erst einmal zu Subway fahren. Dann hätte es soweit sein können, als Viola ihren Objektivdeckel vermisste. Wo war der denn jetzt schon wieder hin? Doch nicht etwa auf dem Parkplatz vom Hostel? Wir ließen Tim danach suchen, er fand nichts, so kehrten wir dann noch mal persönlich dahin um. Hallo Leute, wir sind wieder da! Ohne Deckel, dafür mit einer Wegbeschreibung ging es dann wirklich los! Naja, fast, denn wie soll ein Auto ohne Sprit fahren? Nächster Halt hieß also Tankstelle des Pak’ n Saves. Endlich war es dann soweit: Bye, bye Kaitaia, city of crime!

Gut gelaunt fuhren wir los. Mit der Fähre setzten wir von Kohukohu nach Rawene über, vorbei an der Hokianga Bay und ab zum Waipoua forest. Wiedersehen macht Freude, lieber Tane Mahuta, father of the forest. Die Jungs staunten nicht schlecht beim Anblick des gigantischen Kauris-17m Stammhöhe, 52m insgesamt (obwohl das jetzt nicht mehr so ist). Wir dagegen blieben ganz cool, waren ja schon voll die Experten! So brauchten wir auch nicht noch mal die Wanderung zu den four sisters zu machen, es hatte sowieso schon angefangen zu nieseln. Als alle wieder da waren, machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz, ein Blick auf die Uhr sagte nämlich bereits den achten Glockenschlag an. Da Lukas gerne noch einmal fahren wollte, ließen wir uns von ihm zum Maunganui Bluff beach kutschieren, wo wir unmittelbar am Strand hielten. Leider war unmittelbar neben uns ein verwunschenes Fort auf dem Dach eines LKW mitsamt dessen Inhabers, der, aufgeschreckt durch das Bellen seiner Wachhunde, zu uns trat und uns in die geheime Regelwelt seines Anwesens einweihte. Nur eine Nacht. Kein Müll. Keine Musik. Ärgert die Hunde nicht. Seid einfach unsichtbar! Das wären wir auch gewesen, hätten wir von dem stillen Alarm gewusst, den Chris unbewusst auslöste, als sie ihre Kamera auf dem Zaun aufstellte um die Sterne zu fotografieren. Heute konnten wir nämlich nicht nur orion’s belt sehen, sondern auch die Milchstraße, die wie tausende kleine Glühwürmchen am Firmament erstrahlte und uns den Atem raubte. A propos Glühwürmchen: als wir einen kurzen Nachtspaziergang am Strand machten, stutzten wir beide auf einmal. Warum glitzerte der Sand unter unseren Füßen so sehr? Eine Halluzination? Hatte der fremde Mann uns verzaubert? Nein, Millionen von Glühwürmchen erhellten uns den Weg! Quiekend wie man das von uns kennt, hüpften wir nun umher und deuteten immer wieder auf kleine Pünktchen im Sand.

Gebettet im weichen Sand, über uns ein zauberhafter Sternenhimmel mit zahlreichen Sternschnuppen, schliefen wir ein. Leider weckte uns der Nieselregen sanft, aber unangenehm , sodass wir schleunigst ins Auto wechselten. Kuschlig, eng, schwitzig und unbequem gestaltete sich das Ende der Nacht. Trotzdem konnten wir einigermaßen schlafen. So fühlt sich halt die Freiheit an: Unberechenbar.

In der Ferne sieht man Sterne 2.0

02Februar
2013

Vorbereitung für die Abreise

Wir verließen Kaitaia nicht. Chris ging statt in den Bus zur Bücherei, Viola schlief mal wieder aus. Sie erwachte schließlich und begab sich mit Michèl zum Auto. Michèl hatte angeboten das Bett, was unter der Menschenlast gelitten hatte (eine tragende Holzleiste war gebrochen) zu reparieren und das Auto zu säubern. Mike, er war wieder uns gegenüber komplett besänftigt, stellte uns Holz und Nägel und Säge und Hammer zur Verfügung. Chris kehrte schließlich zurück und wir machten eine große Waschaktion. Währenddessen bereiteten wir Brotteig zu, wir wollten uns heute auch mal an Laugenbrötchen versuchen. Nun wurden noch im gesamten Hostel fleißig Fotos, Filme, Musik, Hörspiele, etc. ausgetauscht, die Festplatten wechselten rasant von einem Zimmer zum anderen. Mit dabei auch immer wieder kleine Bücher, in die jeder Sprüche, Bilder, Erinnerungen und vieles mehr eintragen kann.  Unser Zimmer war noch kein bisschen ordentlicher, zumal wir morgen aufbrechen wollten, als die Idee aufkam, doch nochmal zum Wasserfall zu fahren. So wurden schnell die Sachen gepackt und die Menschen im Auto verstaut und natürlich noch nicht losgefahren. Lina und Jule entschieden sich nämlich spontan doch noch mitzukommen und auch Felix änderte seine Meinung nochmal, so dauerte alles mal wieder länger als geplant. Im beginnenden Regen fuhren wir dann vollgepackt los und trafen am Wasserfall auf die Italiener, Matt und Tim. Die Mädels unter uns konnten sich nicht dazu überwinden bei diesem Wetter sich die Klippe hinab zu stürzen, stattdessen dokumentierten sie alles auf „Band“. Die Jungs hingegen bewiesen ihre Männlichkeit und sprangen nach einigem Zögern doch. Ein kleiner Spaziergang beendete diesen Ausflug und gegen halb acht machten wir uns auf den Heimweg.

Zu Abend aßen wir zusammen mit Lukas, es schmeckte mal wieder umwerfend, dieses Mal allerdings schummelte er so wie wir damals mit der Salatsoße, die nämlich einer Fertigpackung entstammte. Zum Nachtisch machte Chris sich noch Frühlingsrollen, die dann auch unter anderen hungrigen Mäulern weitergereicht wurden. Die übrigen 20 Stück vermachten wir Julian, Sebastian und Felix. Sind wir nicht nett? Den Abend verbrachten wir mit „packen“  und dann mit beim-Packen-von-Lina-und-Jule-Zuschauen, während unsere Jungs tatsächlich nochmal die Taverne unsicher machten.

01Februar
2013

The final Showdown!

  Die Kumara-Crew

Nicht mal an unserem allerletzten Arbeitstag schafften wir es, etwas pünktlicher aufzustehen.. Doch wir immer schafften wir es noch gerade rechtzeitig zur Arbeit.

Dort teilten sich wieder unsere Wege: Viola ging wieder zum harvesten und Chris ging mit Lina und Jule und zwei Argentiniern zu den Kürbissen. Bei ihr war der Tag heute relativ entspannt, denn Gerry war heute zu einigen Schwätzchen aufgelegt. So wurden mit einigen Zwischenpausen erst große Kürbisse und dann kleinere. Jetzt ratet mal, wie viel so ein großer grün-grauer Kürbis kostet. Hier die Antwort: Normalerweise so um die 6$, doch zur Weihnachtszeit muss man 30$ dafür blechen. Wahnsinn, was für Luxusgüter wir da ernten! Zur selben Zeit stand Viola mal wieder auf dem Anhänger und wurde von oben bis unten eingestaubt. Nach der Mittagspause arbeitete sie größtenteils blind und nur mit unterdrückter, schwacher Atmung, da der Staub dermaßen stark aufgewirbelt wurde. Die Tränen, die ihr dabei übers Gesicht liefen waren aber natürlich nicht deshalb, sondern aus Trauer über den bevorstehenden Abschied von den Kumaras. So wurde kräftig der Countdown runtergezählt, noch 4 Stunden, noch 2 Stunden, noch eine halbe Stunde, noch 20, noch 15, noch 10 Minuten, noch – oh nein, das kann ja wohl nicht wahr sein. Da kam doch tatsächlich 10 Minuten vor Schluss einer der Bosse vorbei und fragte uns, ob wir nicht Lust hätten etwas länger zu bleiben, da für diesen einen Auftrag noch 5 Kumarakisten benötigt werden. Na gut… dann zögert sich der Feierabend halt noch etwas hinaus. So viel war es gar nicht, denn nach 20minuten war die Arbeit getan und wir konnten endlich zurück zum Haus fahren. Und ein ganzer Stundenlohn mehr ist doch auch nicht schlecht. So wurden jetzt schnell noch die letzten Wasser- und Rockmelons for free eingepackt, die wir jemals in unserem Leben bekommen würden und ab ging’s.

Zu Hause wurde dann nicht etwa von der Arbeit entspannt, nein, vielmehr liefen alle geschäftig durch das Hostel. Allen voran Michèl, der Organisator des after-work-Abschieds-party-Spieleabends. Getränke wurden besorgt, ein officeraum zum Club umgebaut, Pläne geschmiedet, Poster gemalt, halt alles, was so eine echte Party braucht. Pünktlich, wie wir halt so sind, schmissen wir gerade, als es endlich losgehen sollte unseren Fisch, bzw. unser Schnitzel in die Pfanne. Wir beeilten uns aber umso mehr mit dem Essen und so schafften wir es gerade noch rechtzeitig zur Teamzusammenstellung. Wir beide wurden in unterschiedliche Tams gewählt, was unseren geheimen Plänen sehr entgegen kam. Wir hatten nämlich in den Gewinnertopf eine Tafel Schokolade gelegt, die wir um jeden Preis zurückgewinnen wollten. Und wenn unser eigenes Team darunter leiden muss.

Beim ersten Spiel, nämlich Bierpong, mussten wir unsere Erwartungen allerdings direkt etwas nach unten korrigieren. Souverän gelang unseren beiden Mannschaften die Niederlage. Wahnsinn. Aber wir gaben die Hoffnung nicht auf und bei Limbo kratze Chris schon am Sieg, musste sich dann aber doch Mareike ganz knapp geschlagen geben. Also gaben wir bei Twister unser Bestes. Jeweils ein Mitglied aus jedem Team trat an, wir waren beide von der Partie und ignorierten wie die Indianer den schmerzenden Muskelkater. Viola brauchte schließlich die Unterstützung von Julian, der ihren Fuß hielt, der sich eigentlich in der Luft befinden sollte, verlor aber doch irgendwann das Gleichgewicht und Chris scheiterte an der Aufgabe doch bitte beide Füße in die Luft zu heben. Nun wollten wir wenigstens beim letzten Spiel ein Pünktchen holen. Viola und Moritz teilten sich eine Zeitung und Chris und Lukas. Doch auch hier war das Glück und das Gleichgewicht nicht auf unserer Seite und so belegten wir Platz drei und vier von vier Teams und sahen so den Siegertopf an die Konkurrenz gehen. Schade… Aber wir gönnen es ihnen ja!

So wurde nun noch ein bisschen gechillt und dann noch ein weiteres Spiel gespielt. Sechs Jungs mussten sich hinsetzten und die Augen verbinden lassen und so sechs vorher ausgewählte Mädels ertasten. Doch wieso war das auf einmal so schwer? Die unterdrückten Lacher aus dem Publikum  deuteten an, dass hier etwas faul war. Tatsächlich, waren da nicht auf einmal ein paar Männer zwischen die Mädels gerutscht? Schokiert war Viola, als Moritz beim Befühlen der wirklich raspelkurzen Haare von Craig voller Überzeugung „Viola!“ rief und ihn weiter zum nächsten Kandidaten schob. Nach dem Spiel wurde ein wenig bei nicht allzu lauter Musik getanzt, bis die Party plötzlich durch unseren Partyhengst Mike unterbrochen wurde, der die Musikanlage aus der Steckdose riss und mitnahm. Dabei ließ er uns noch wissen, dass wir doch morgen früh um sieben alle den Bus raus aus Kaitaia nehmen sollten. Naja, so wurde halt noch leiser weiter Party gemacht und schließlich gegen halb sechs sich in die Betten gekuschelt. Ob wir es wohl schaffen würden bis in 1 ½ Stunden alle unsere Sachen zu packe und das Hostel und die Stadt zu verlassen? Wir werden es euch wissen lassen!