29März
2016

Fahren, Fahren, Fahren

Trotz des weiten Weges, den wir vor uns hatten, wollten wir uns ein köstliches Frühstück nicht nehmen lassen: Pancake-Zeit! Schnell war der Teig angerührt und die Äpfel geschnitten und sehr langsam formten sich daraus gold-gelb-frittierte Pfannekuchen. Allerdings immer nur auf einer Seite, beim Umdrehen ergab sich dann eher eine Kaiserschmarrn-Form, die dem ölig-teiigen Geschmack aber keinen Abbruch tat. Der Lookout entpuppte sich mittlerweile als beliebter Hotspot- der wilde Fluss in der Schlucht sah auch cool aus, aber das bedeutete für uns Aufbruch gen Norden.

Wir wählten eine andere Route als beim Hinweg. Zum einen, um Neues zu entdecken, zum anderen, um den spritfressenden Bergen auszuweichen. Sie war nicht ganz so spektakulär, aber was heißt das schon in Neuseeland? Mal Berge, mal sanfte grüne Hügel, viele Seen und verschlafene Städtchen.

In Timaru machten wir bei unserem Lieblingssupermarkt halt und füllten unsere Vorräte, die sich bereits auf eine Kiste reduziert hatten, auf. Auf einmal Verwirrung-wo wollten wir überhaupt hin? Arthur`s Pass, das war klar, doch warum waren wir auf dem Weg nach Christchurch? Wir hatten den Fehler begangen, die Karte nicht genau studiert zu haben und hatten gedacht, dass der Abzweig nach Arthur`s Pass nach Christchurch kam. Falsch gedacht, aber naja. In Christchurch gab es immerhin eine Bib, die laut Reiseführer bis 22 Uhr geöffnet hatte. Also auf, dorthin! Der Blog bedarf unserer Pflege. Oha, Stadtverkehr, ein Graus! Doch wir fanden einen Carpark und standen bald mitten in der Stadt. Wie damals: der Anblick der noch immer zum Großteil zerstörten Innenstadt erschreckte! Noch dazu war es Abend und nur wenige Menschen unterwegs, so erschien es wie eine trostlose Geisterstadt. Wenig hat sich seit dem letzten Mal getan. Die Kathedrale liegt immer noch in Trümmern, ein Haus, dessen Abbruch wir beobachtet hatten, fehlte, doch viele zerstörte, abgesperrte Gebäude waren immer noch vorhanden. Allerdings sind viele neue Kunstgegenstände dazu gekommen. Jedenfalls fanden wir die Bücherei nicht auf Anhieb, die Beschreibung im Reiseführer stammte noch von vor 2011. Als wir sie fanden- Enttäuschung! Sie hatte geschlossen. Wifi gab es auch draußen, doch ohne Strom brachte dies uns nichts. Wir streunten durch die Stadt auf der Suche nach Power. Und siehe da, in einem kreativen Viertel namens „the commons“ mit Pflanzentauschanlage und Klavier fanden wir zwei Steckdosen, eigentlich gedacht für Essenswägen konnten sie doch genauso unserem Laptop Strom spenden. In stundenlanger Arbeit tippten wir in der hereinbrechenden Nacht Blogartikel ab und luden sie vor der Bücherei hoch. Noch schnell gecheckt wo der nächste Domino`s war, wieder eine Enttäuschung: sie hatten alle zu. Also fuhren wir hinaus auf einen netten Rastplatz, wo wir uns Couscous machten und schließlich einschlummerten.