Berichte von 06/2013

26Juni
2013

Kernenergie

Back to Bonn with Beethoven Französische Crêpes Türkischer Döner

Nach einer unkonventionellen Nacht am Flughafen, wachten wir morgens auf, als es mit der Zeit begann, immer geschäftiger zuzugehen. Viola wollte noch ein paar Minuten liegen bleiben, Chris konnte das harte „Bett“ nicht mehr ertragen und machte sich stattdessen auf einen kleinen Spaziergang durch das Gebäude. Sie war auf der Suche nach Sara, auch ein Mädel aus unserer Stufe, die ebenfalls in Neuseeland gewesen war, welche auch heute ankommen sollte. Wir würden später erfahren, dass sie erst nachmittags angekommen war. Um 8 Uhr deckten wir uns mit frisch belegten Brötchen von Kamps ein und schritten dann erhaben mit unseren Gepäckwagen zum Bahnhof. An unserem Gleis angekommen, bissen wir in die Semmeln und unsere Lebenskraft aktiviert. Dies äußerte sich so: zereeeeeeppp…und happidi-bumm!!! Wir machten ein Video, das unseren kleinen Ohrbooten-Ausbruch dokumentierte. Ein bisschen Zeitungslesen als Tarnung, doch dann: der Kracher „Autobahn“ und wildes Gedance am Bahngleis. „Tok, tok“, dachte sich so mancher Geselle, der geduldig auf seinen Zug wartete.

Der Zug rollte in den Bahnhof  und wir mit unserem Gepäck in das Triebzeug. Uff. Und direkt machten wir Bekanntschaft mit einem Aussi. Sein Name war Nick und er kam aus Melbourne. Er besuchte in Bonn einen Kumpel, der ein professionelles BMX-Stunt-Video machen wollte. Ziemlich cool! Er war indes begeistert von der deutschen Landschaft und den ganzen Burgen, die wir nach unserem Umstieg in Mainz zu Gesicht bekamen. Wir konnten natürlich mit sämtlichen Sagen und Legenden aufwarten wie zum Beispiel der berühmten Loreley.

Um 11:42 Uhr kamen wir dann am uns sehr bekannten Bonner Hauptbahnhof an. Huhu! Wir sind wieder da. Als Begrüßungsgeschenk bekamen wir belgische Waffeln geschenkt, nachdem wir unser finales „Einlaufvideo“ gedreht hatten. Die 30kg Gewicht auf Rücken und Bauch mit uns schleppend, schlurften wir mühsam direkt in die Innenstadt. Denn bevor es endgültig nach Hause ging, verwöhnten wir unsere Gaumen mit bönnsche Köstlichkeiten: französische Crêpes, italienisches Eis und türkische Döner. Nicht umsonst heißt unser Slogan: Stadt.City.Ville.Bonn. Wir sind halt multi-kulti! Nach der kleinen Verköstigungsreise durch die Innenstadt und einem Päuschen auf dem Rathaus wurde es allerdings schon langsam Zeit zu gehen, es gab in diesem Leben wieder Menschen, die auf einen warteten. Hm, ungünstig. Da wir hier schon als Zu-spät-Kommer bekannt waren, war die Tatsache, was im Folgenden passierte, nicht sonderlich neuartig. Chris wollte direkt nach Duisdorf fahren, Viola hingegen fuhr zur Schule ihrer Schwester, um sie dort abzuholen. Wir saßen also so im Bus, Viola verpasste ihre Haltestelle und dann hieß es verabschieden... Hm, komisch, das mussten wir die letzten acht Monate nicht tun. Wir könnten jetzt genauso tragisch beschreiben, wie wir uns ein letztes Mal umarmten und dann unsere Blicke verloren, als der Bus mit nur einem von uns weiter fuhr, doch Fakt ist, dass wir uns, im Gegensatz zu Michèl, Florian und den anderen, morgen schon wieder sehen können! Von daher folgt jetzt die partagierte Berichterstattung, von den Geschehnissen nach der Trennung im Bus:

Chris:

Chris fuhr weiter bis zur Station „Im Feldpütz“ und stieg aus. Puh, die letzten Meter bis nach Hause. Das wird schon noch klappen. Es ging an der Grundschule vorbei. Ob die kleine Lena von nebenan wohl grad auf dem Schulhof spielt? Einmal die Ampel überquert, da kam auch schon eine Begrüßung von der anderen Straßenseite. „Hallo Christabel!“-„Hallo Lisa-Marie!“. Ach, wie gut, man wird noch von seinen Messdienerschülern erkannt. Nach 100 Metern kam  Chris zu Hause an. Ding-dong. Und schon öffnete Chris‘ Bruder die Tür. <Grins> „Wie siehst du denn aus?“ Ach, der Gammellook in Schlabberhose und Abipulli konnte immer wieder faszinieren.

Und wer lugte hinter dem Türrahmen des Wohnzimmers hervor? Es war Chris‘ Freund, der schon seit zwei Stunden wartete, hupsi… Aber die Schlemmerwoche hatte begonnen und das Essen in der Stadt war schon lange geplant gewesen. Na, denn. /jetzt folgt ein privater Teil/ Und dann saßen wir auf dem Sofa rum, Chris erzählte wie ein Wasserfall und packte Tonnen an Geschenken aus ihrem Rucksack. Das meiste war Essen aus Malaysia. „Und das ist für dich...“

Irgendwann kam auch Chris‘ Mama von der Arbeit und ihr anderer kleiner Bruder. Auch Papa kehrte Heim, verschwitzt vom Radfahren wie er war, schickte Chris ihn zwar erst einmal unter die Dusche, aber freute sich natürlich trotzdem super dolle, ihn wieder zu haben!! Alle freuten sich natürlich alle sehr, ihre Lieblingsschwester/-tochter wieder zu sehen, ist doch klar! Und die Schwester/Tochter freute sich auch! Abends verabschiedete sie sich von ihrem Freund und ging mit ihrem groß gewordenen kleinen Bruder zum Chor. Ach, wie schön! Endlich wieder singen!!! Und alle Leute wieder sehen (und viele neue Gesichter). Viola kam auch, es war eine gute Probe, der Chor war ohne uns doch nicht so schlecht dran! Auch unsere Chorleiterin und ehemalige Musik-LK-Lehrerin war glücklich, uns gesund und munter  zu sehen. Juuuuuhu!! Sweet as!

So nach und nach werden wir also wieder zu Hause in den Alltag integriert.

Viola:

So ging es nun also alleine weiter, bzw. ein Stückchen zurück. Doch bald war der Weg zum EMA geschafft und so zählte diese nicht geliebte Schule zu einen der ersten Orte, die von Viola in Deutschland besucht werden sollten. Eine Schande. Viola wartete und wartete. Niemand kam. Ok, eigentlich kamen ziemlich viele Kinder aus den Klassenzimmern geströmt und liefen hinaus in die Freiheit, nur bekannte Gesichter fehlten. Hatte sich Elisabeth etwa so verändert? Und Johanna war doch auch hier auf der Schule, oder nicht? Schließlich traf Viola auf Leonie, die beste Freundin von ihrer Schwester, die ihr die frustrierende Nachricht überbrachte: Der Besuch der Schule war umsonst gewesen, Viola und Elisabeth hatten sich verpasst. Warum gibt es denn auch mehr als einen Ausgang aus dem Gebäude?

Also wieder in den Bus gesetzt, ausversehen mit Neuseelanddollar bezahlt und ab nach Hause. Klingeling! Die Tür öffnete sich, der Duft nach leckerem Essen strömte Viola entgegen und wen sah sie da mampfend und um circa einen halben Meter gewachsen gemütlich am Tisch sitzen? Elisabeth! Es wurde sich begrüßt und verwirrende Fluggeschichten erzählt, dann warf Viola trotz längst vollem Magen, die Maultaschen in die Pfanne. Wie immer: köstlich! Und wie einfach, wenn man einfach das dreckige Geschirr in die Spülmaschine stecken kann und kurze Zeit später kommt es blitzeblank heraus. Lange blieb Viola nicht zu Hause, die erste Autofahrt stand an, denn Elisabeth wollte zur Musikschule gebracht werden. Oha, alles andersrum.. Es klappte ganz gut, manchmal wischte plötzlich der Scheibenwischer die staubtrockene Scheibe, anstatt dass der Blinker Signale gab und nicht immer klappte das Anfahren problemlos, aber die Straßenseite stimmte schon mal.

Viola nahm noch eine Dusche, entspannte etwas und ging dann zum Chor. War das schön, mal wieder richtig mit vielen Leuten zu singen. Und wir werden sogar direkt nächsten Mittwoch beim Konzert mitwirken. Da sind wir also schon komplett in Deutschland angekommen, doch bis wir uns wieder richtig an den Alltag gewöhnt haben, wird es wohl noch dauern. Viola hat jedenfalls jetzt schon wieder Heimweh (es ist ja fast unser zweites zu Hause geworden) nach Neuseeland.

So schnell kann’s gehen: Singend vereint!

25Juni
2013

We are back

Never leave your luggage unattended!

Wir hatten es also tatsächlich ins Flugzeug geschafft und unsere Plätze gefunden, selbstverständlich saßen wir nicht nebeneinander. Chris schaute zwei Filme, Viola schaute einen noch nicht beendeten zu Ende und unterhielt sich mit ihrer Sitznachbarin, sonst wurde die Zeit hauptsächlch zum Schlafen genutzt. Und Qatar-Airways enttäuschte uns ein zweites Mal: Wir beide konnten nicht mehr als zwei Happen von dem Dinner essen, da es so eklig schmeckte. Auch in diesem Punkt hat Emirates eindeutig die Nase vorn! Mit dem Sonnenaufgang kamen wir in Doha an, wir hatten jetzt aufgrund des umgelegten Fluges nur eine Aufenthaltsdauer von circa 4 Stunden. Viola brauchte dringe etwas zu Essen und kaufte sich ein Hotdog, dann gingen wir zu unserem Terminal, wo wir die restliche Zeit rumlungerten. Spannend war es hier nicht gerade. Bevor wir in das nächste Flugzeug, dass uns nun endgültig nach Deutschland bringen würde, einstiegen, lernten wir eine Südafrikanerin kennen, die für ein Jahr nach Deutschland kommt, um hier Au-Pair zu machen. Es ist so komisch, gerade ganz am Ende einer Reise zu sein, während andere gerade das große Abenteuer beginnen. Knapp sieben Stunden Flug trennten uns noch von Frankfurt, dann waren wir da. Wie komisch das ist, plötzlich sprechen alle wieder deutsch, ein seltsames Gefühl. Wir waren überrascht, unsere beiden Rucksäcke auf dem Förderband zu finden, Glückwunsch, liebe Airline, toll gemacht! Wir erfragten den Schalter von Qatar-Airways, denn wir wollten keine Zeit verlieren und uns direkt unser Geld zurück holen. Schade nur, dass niemand da war. Wir setzen und gegenüber des Schalters auf eine unbequeme Metallstange und lehnten uns auf die Gepäckschiebewagen. Tja, es kam und kam niemand. Trotzdem war es interessant und extrem belustigend die ganzen vorbeiziehenden Leute zu beobachten. Ein krasser Unterschied zu den Menschen aus Neuseeland oder Asien. Haufenweise Bierbäuche, die Vermeidung von Blickkontakt und niemand, der einen fragt, ob er helfen könnte. In Neuseeland hätten sich schon massenhaft Menschen für unser trauriges Schicksal interessiert und uns bedauert, dass wir die nächsten 18 Stunden am Flughafen verbringen müssen, vermutlich hätten wir schon längst eine Unterkunft angeboten bekommen. Aber ganz schlimm ist es auch hier nicht. Immerhin ein, augenscheinlich aus Afrika stammendes Paar, welches aber wohl in Deutschland lebt, erfasste unsere müden Gesichter und unterhielt sich mit uns. Die waren nett. Kurz darauf kam die Frau zurück und bot uns an zu Starbucks, wo sie arbeitet, zu kommen, wir könnten da freie Getränke bekommen. Wie lieb! So schoben wir unser Gepäck durch die Hallen, bestellten uns Cappuccino – und mussten zahlen. Och nee, sind wir betrogen worden? Nein, es war unsere eigene Dummheit, wir hatten sie mit einer ihr sehr ähnlich sehenden Kollegin verwechselt. Huch! Die wusste natürlich von dem Angebot nichts. Was soll’s, der Kaffee schmeckte. Genug relaxt, wir wollen schließlich 100€ wieder bekommen. Nun konnten wir mit einem Schaltermenschen on Qatar sprechen, doch er sagte, wir müssten zu der Zentrale in Frankfurt gehen. Blöd, wenn man weder in die Stadt kommt, noch Guthaben auf dem Handy hat und freies Internet gibt es hier auch nicht. Sieht so aus, als ginge uns Qatar aus dem Weg. Nervig! Auch Steckdosen sind n diesem Flughafen nicht gerade zahlreich gesät, unter einer Treppe fanden wir endlich welche und so verbrachten wir die nächsten Stunden hier auf dem Steinboden, massenhaft Blogeinträge abtippend. Und damit wir nicht einen zu großen Kulturschock bekommen: Auch hier müssen wir eine lange Wanderung zum Klo unternehmen. Es wurde Abend und wir bekamen Hunger. Wir hatten schon die unzähligen altbekannten Leckereien in den Kästen liegen sehen, belegte Brötchen, Bretzeln und was nicht alles. Für uns sollte es urdeutsch werden. Jeder aß zwei Weißwürste mit süßem Senf und einer Bretzel. War das gut!

Nun bleibt uns noch eine letzte backpackerhafte Nacht, ob wir wohl unser Zelt aufschlagen werden?

 

24Juni
2013

Letzer Halt vor... Frankfurt

Cable Car nach Sentosa Regenwald und Hochhäuser Chinatown Dumpling noodles - Esserin Viola Wanton-Esserin Chris Persönlicher Stempel gefällig? Hier gibt es alles, was das Touri-Herz begehrt Geschäftiges Treiben in der Metro Orchard Rd

Es war mal wieder Schlafnachholen vom Körper gefordert, sodass wir erst zwischen 10:00 und 10:30Uhr aufstanden und duschten. Herrlich! Wir hatten die Nobelwohnung ganz für uns alleine. Zum Frühstück gab es Schweizer Müsli mit richtiger Milch und noch zwei Orangen aus Malaysia, was wahnsinnig gut getan hat. Zur Abrundung aß jeder von uns noch ein Marmeladen-/Honigtoast. Gestärkt zogen wir Wanderschuhe an, packten die Karten in den Rucksack von Joachim und verließen das Haus. Wir wollten nämlich eine Wanderung machen, die uns Joachim vorgeschlagen hatte. Sie führte durch zwei Parks und am Ende über einen tree-top-walk zur Straße zurück. Körperlich war es nicht sonderlich anstrengen, doch bei einer Temperatur von 34°C und einer Luftfeuchtigkeit von 50% schwitzten wir so dermaßen, dass es nicht mehr feierlich war. Trotz Karten kamen wir vom eigentlichen Weg ab, kamen aber wieder auf den richtigen Pfad. Unterwegs passierten wir die Cable-Car-Station, die von da zur Fun area Sentosa führt. Der tree-top-walk verlief zwischen und über dem Regenwald, was teils befremdlich war, wenn die teilweise nicht allzu weit entfernten Wohnsiedlungen beachtet wurden. Nach zweieinhalb Stunden, kamen wir wieder im Apartment an, welches uns beim Betreten mit einer wunderbaren kühlen Luft empfing. Wir stellten uns vor den Ventilator zum Trocknen und entspannten eine Weile. Mensch Meier, war es da heiß draußen.

Doch natürlich wollten wir den Tag nicht hier drinnen verbringen, sodass nun die Flip-Flops angezogen wurden und wir zur Bushaltestelle liefen. Die Busse haben hier zwar eine feste Strecke, jedoch keinen Zeitplan. Wenn die gewünschte Linie anfährt, muss man frühzeitig ein Handzeichen geben, um dem Fahrer verständlich zu machen, dass er anhalten möge.  Ganz schön tricky. Wir fuhren mit dem exzellent klimatisierten Bus durch die Stadt nach Chinatown, wo wir in einem Hawker-Cetre zu mittag aßen: Wanton-, Dumplingnoodles und ein chicken and pork bun. Im Hawkercenter sind viele kleine Essensstände aneinander gereiht, die zum Teil Gerichte aus unterschiedlichen Ländern anbieten. Man kann sich da also sein Mittagessen zusammenstellen und sich an einen der vielen Plastiktische setzen. Zur Erfrischung holten wir uns noch einen Papaya-Orange-juice, mit dem wir uns auf ins Getümmel der vielen Stände machten, die sich in den Straßen dicht an dicht drängte. Viele verkauften good luck-knots, Knoten, die Glück bringen sollten, andere gravierten Stempel mit Namen in Englisch und Chinesisch; wieder andere boten auch einfach nur gefälschte Markenklamotten und andere Kinkerlitzchen feil.

Als wir genug gesehen hatten, fuhren wir mit der Metro zur berühmten Orchard Road, der Champs-Elysées von Singapur. Eine Mall reiht sich an die nächste. Prada, Gucci, Rolex, Luis Vuitton, Tommy Hilfiger usw. Überwältigen lassen kann man sich, jedoch nicht einschüchtern. So wagten wir uns auch in eine Mal rein. Oh ja, im zweiten Stock prangte ein Schild von Promod. Hier konnte sich auch unsereins glücklich shoppen. Keine Sorge, wir verprassten nicht all unsere Singapurdollars. Chris kaufte sich ein rotes Kleid und konnte so zufrieden aus dem Einkaufsparadies entschwinden.

Bevor wir in Joachims Wohnung zurückkehren würden, wollten wir uns noch das berühmte Singapur-Wahrzeichen anschauen. Es ist ein wasserspeiender Steinlöwe am Fluss. Gleich auf der gegenüberliegende Seit des Marune Bay Strand Hotels. Jetzt bei Nacht wurde der Löwe namens Merlion hell erleuchtet und viele Touris machten Fotos von sich mit ihm und der architektonisch interessanten Skyline im Hintergrund. So auch wir! Singapur war schon irgendwie eine coole Stadt und es war eindeutig mehr los als in Auckland und Wellington zusammen.

Gegen 21:30Uhr waren wir wieder in der Wohnung, Joachim war auch schon lange von die Arbeit zurück. Wir duschten ein drittes Mal an diesem heutigen Tag – Rekord! Dann teilten wir uns eine Tafel Rittersport und redeten dabei. Bis 11:00Uhr hatten wir die letzten Sachen in die Rucksäcke gepackt und per Lift in die Tiefgarage gebracht. Wir fuhren einmal von Süden nach Norden urch die Stadt zum Flughafen, wo wir uns herzlich bedankten und uns verabschieden. Oje, jetzt ging es wirklich Richtung Deutschland. Wir waren lange vor 0:00Uhr dagewesen, unser Flug würde um 2:20Uhr gehen. So verpackten wir unser lugage, wogen alles und gingen zum Eincheckschalter von Qatar Airways. Allerdings geriet hier alles etwas aus den Fugen. Angeblich hatte unsere „reservation“ den Flug auf morgen umgebucht. Hä? Und jetzt gab es keine Möglichkeit den ursprünglichen Flug zu nehmen, den wir im Internet gebucht hatten, außer mit einer Umbuchungsgebühr von 100€=171S$. Sollte das in Scherz sein? Wir hatten nichts umgebucht und dann wurde auch noch der Flug von Doha nach Deutschland umgebucht, sodass wir schon am 25.06 um 14:00Uhr in Frankfurt ankommen würden, anstatt des 26.05 um 06:55Uhr. Toll. Leider hatten wir schon das Zugticket gekauft. Ziemlich verärgert zahlten wir, wobei niemand sagen konnte, ob wir es zurückbekommen würden. Das war nicht fair! Vor allem hatten die uns eineinhalb Stunden warten lassen, bis sie sich um unseren Fall gekümmert hatten. Niemand schien wirklich eine Ahnung zu haben und wir haben uns echt vergackeiert gefühlt. So eine Frechheit. Wenigstens nahm man uns mit dem Caddy mit durch die Flughafenhalle. So ein Dreck!

23Juni
2013

Und wieder ab in ein neues Land

Die Muschelbauten sind Gewächshäuser Geile Aussicht vom Marina Bay Strand Hotel Italienisch Essen am Fluss Partymeile Cafés und Bars Unser privater Pool

Wieder mal hieß es früh aufstehen, denn heute wollten wir in die Kirche gehen. Gemeinsam mit Cornelius und Ama machten wir uns 7:15Uhr auf den Weg. Die Kirche und den Pfarrer kannten wir schon vom letzten Mal, das einzige, was sich verändert hatte war, dass wir nicht mehr so empfindlich auf die Klimaanlage reagierten. Nach dem Gottesdienst sagten wir noch Peter Fong und seiner Frau hallo, er hatte uns damals auf die Farm mitgenommen. Wir hatten noch nicht gefrühstückt, deshalb ging es nun schnurstracks in ein Restoran, dort waren wir auch schon im November gewesen und aßen Roti Canai und tranken Teh tareh. Wenn ihr ganz sorgfältige Blogleser seid, dann wisst ihr noch, was das genau ist! Zu Hause saßen wir die meiste Zeit im Wohnzimmer herum, unsere Sachen waren bereits mit einiger Mühe und Not gepackt. Heute würde nämlich unser letzter Tag in Malaysia sein, dan geht es weiter nach Singapur. Wir probierten noch von der Torte und so war dann die erste auch schon verputzt und dann rückte auch schon der Zeiger auf der Uhr auf die zwei vor. Zeit zum Abschied nehmen. Es wurde fleißig umarmt, beteuert, wir würden wiederkommen, Fotos gemacht und noch lange im Auto gewinkt. Onkel Francis würde uns über die Grenze bringen. Ein riesiges Dankeschön nochmal an die Familie von Chris, wir hatten wieder eine tolle Zeit und freuen uns darauf, wieder zu kommen!

Nein, wir fuhren nicht direkt nach Singapur, wo wir uns mit Joachim, einem Freund von Violas Mutter treffen wollten, da wir bei ihm die nächsten zwei Tage leben würden. So wurde noch ein Halt eingelegt, um noch mal ice Kajang zu essen. Ein Stau ließ uns mit einiger Verspätung ankommen und nach etwas suchen erblickten wir auch den 2m großen Joachim zwischen den Menschen aufragen. Wir bedankten uns und verabschiedeten uns von Francis und wuchteten dann unser Gepäck in Joachims Auto. Heiß war’s mal wieder. Auf der 45 minütigen Fahrt zu seinem Apartment bekamen wir schon einiges von der Stadt zu sehen. Schließlich hatten wir die Wohnung erreicht. Und was für eine Wohnung! Hypermodern, in einem Gebäudekomplex für die Neureichen der Stadt. Vom Balkon aus hat mal Aussicht auf mehrere große Pools, die zur freien Verfügung stehen, sowie auf einen Golfplatz und die architektonisch wertvollen Hochhäuser. Hier lässt es sich aushalten! Wir machten uns jedoch recht schnell wieder auf den Weg, denn Joachim wollte uns die Stadt zeigen. Mit dem Bus ging es zum Marine Bay Sands Hotel, das berühmte aus drei hohen Türmen bestehen Hotel. Die drei Türme sind oben über eine Verbindung die einem Schiff nachempfunden ist, verbunden. Was es nicht alles gibt. Schon die Lobby beeindruckte uns durch ihre immense Größe. Uns reichte das aber nicht und so stiegen wir bald auf in die Lüfte, 52 Stockwerke höher auf die Aussichtsplattform. Wir hatten Glück, der Smog war heute nicht so schlimm wie die letzten Tage, und so hatten wir eine gute Aussicht auf Singapur. Hochhäuser, das Meer, der Fluss, riesige botanische Gärten, allerlei interessante Gebäude und über allem schwebend, die blutrote Sonne, die gerade dabei war, unterzugehen. Anstatt wie viele anderen uns in den Freiluftpool, direkt an der Kante des Hochhauses zu drängeln, schlürften wir einen Sling, ein typisch singapurianischer Cocktail. Ein letzter Blick auf das faszinierende Panorama und dann fuhren wir wieder abwärts, denn nun wollten wir das eben gesehene noch aus der Nähe betrachten. An einem sehr interessant gebauten Kunstmuseum vorbei und über eine Brücke, welche eine DNA-Helix darstellen soll gingen wir in die Innenstadt. Schließlich kamen wir zur „Fressmeile“, eine Straße am Fluss, wo ein Restaurant neben dem anderen ist. Ausnahmsweise konnten wir uns heute mal schnell entscheiden, wohin wir gehen wollten, italienisch sollte es sein. Wir kehrten ein, setzten uns an einen Tisch mit Flussblick und bestellten unser Essen. Schon die Vorspeise war ein Knaller: Buscetta mit Tomate und Mozzarella, dazu Salami und Schinken, außerdem Oliven, getrocknete Tomaten, Parmesankäse und Rucola. Wie hatten wir so etwas vermisst. Die Hauptspeise war nicht weniger gut. Joachim hatte sich Nudeln mit einer Seafood-Soße bestellt, Chris schob sich als bald Gnocchi mit einer Lachs-Soße in den Mund und Viola bekam endlich ihre langersehnte Lasagne. Köstlich. Die ganze Zeit über unterhielten wir uns gut, über Singapur, Neuseeland, Bergtouren, etc. Doch das Essen war noch nicht vorbei, als unsere Teller geleert waren. Es gab tatsächlich noch eine Nachspeise. Ein großes Stück Tiramisu für Joachim, einen Eiskaffee für Chris und ein Mousse al Chioccolate mit Orange. Sehr leckeres Essen!

Nun machten wir noch einen Spaziergang durch die Stadt, erst weiter an den Restaurants vorbei, dann durch die Partymeile Singapurs zur Metro. Singapur gefällt uns, irgendwie besitzt diese Stadt Atmosphäre! Mit der Metro fuhren wir zurück zur Wohnung, kamen auf dem Weg an einem Pool vorbei und da es immer noch so heiß war, beschlossen wir beide, obwohl es schon 22:30Uhr war, noch ein Bad zu nehmen. Joachim ging derweil schon ins Bett, er muss schließlich morgen arbeiten. Wir hingegen fühlten uns einmal im Leben wie reiche und schöne Leute, als wir im Licht des Mondes unsere Bahnen zogen. Ob jedoch die wirklich reichen Leute auch Handstandübungen machen, Meerjungfrau spielen, wie Geister durchs Becken laufen, um einen grauen Haargummi auf einem grauen Untergrund wiederzufinden, wissen wir nicht ganz sicher. Wir mussten irgendwann aufs Klo, also gingen wir in die weichen Handtücher gehüllt zurück in die Wohnung. Zum Duschen waren wir zu müde, also legten wir uns gleich in die schneeweißen Betten schlafen.

 

22Juni
2013

Im Nebel zurück nach JB

  

Frühstück!  Unser Restaurant mit MeerblickDa haben wir Kokosnuss-Bonbons bekommenDurian-Verkauf am StraßenrandHier gibt es fried oysters

Das Frühstück bestand heute aus Reis, baked beans, Soße, Gurken, Suppe, und wie gestern Toast und Müsli. Der Blick aufs Meer sagte uns, dass der Rauch heute besonders stark war, Viola brannten die Augen davon. Unsere Fähre sollte kurz nach 10:00Uhr ankommen, also packten wir unsere Sachen, lungerten etwas an den Tischen bei der Rezeption herum und gingen dann auf den Steg, um auf das uns zum Festland bringende Schiff zu warten. Dieses Mal saßen wir draußen und langweilten uns etwas bei der Fahrt. Nach eineinhalb Stunden hatten wir wieder Mersing erreicht, wo wir schon von Francis erwartet wurden. Sofort stiegen wir ins Auto und düsten nach Johor Bahru, natürlich nicht, ohne einen Zwischenstopp zum Essen einzulegen. Es gab Bakuteh, eine sehr beliebte Suppe, die hier nach Geheimrezept gekocht wird und echt lecker schmeckt. Jeder hatte noch eine Schüssel Reis, wir beide bekamen noch eine zweite im späteren Verlauf, und dazu gab es zwei Portionen Bakuteh, eine Schüssel mit Tofu und eine Schüssel mit Schweinemagen in Suppe. Gesättigt legten wir die letzten Kilometer nach JB zurück. Dort wurden wir fröhlich in Empfang genommen und dann ging es auch schon wieder los mit Chris‘ Opa zum Kokosmilch trinken. Wie erfrischend an diesem heißen Tag.

Von dort ging es nicht wieder nach Hause, sondern zum Laden von Uncle Bartholomäus, wo wir ihn, seine Frau und ihren Sohn Jacky trafen. Gemeinsam mit Jacky gingen wir nun zu U-desserts, eine Nachtischkette, die interessante Kreationen im Menu hat. Wir brauchten wieder ewig zum Auswählen, immerhin konnten wir den gesamten Durian (ihr erinnert euch: die Stinkfrucht)-Teil überspringen. Unsere Desserts essen, hatten wir viel Spaß dabei über sein Studium, unsere Reise und alles Mögliche andere zu plaudern. Wir verabschiedeten uns dann wieder von der Familie und fuhren mit A-kong zum season, ein Tortenladen, wo wir zwei Sahnetorten für die Familie kauften, als kleines Dankeschön. Nach dem Abendessen gingen wir dann mit Cornelius, Chin Nee und Clement einkaufen, in einem großen Einkaufszentrum, einem kleinen malaysischen Geschäft und dann noch in einem Food Court. Obwohl wir mehr als satt waren, mussten wir das Muschelomelett probieren, war lecker, nur viel passte echt nicht mehr in unsere Bäuche. Es waren auch noch Bartholomäus, diesmal mit Frau, Jacky und Jackson zu Besuch gekommen. Es wurden noch Gruppenfotos gemacht, dann Abschied genommen und schließlich dem Körper der Schlaf gegönnt.

 

21Juni
2013

Neptuns wundervolles Reich

Don't forget the proper gear!-goggles Auf dem Schnellboot geht es ab Schon Freunde gefunden? Ein Cocktail an der Bar

Frühzeitig standen wir auf, zogen Badesachen drunter und gingen zum Frühstück. Heute auf dem Menu: Nasi Lemak (Reis mit Fleisch), dazu Gurken und Reisporridge. Wer noch was süßes wollte, konnte danach noch zum Toast mit Marmelade oder Erdnussbutter greifen. Um etwas später als 08.15 Uhr klopfte es an unserer Tür. Oh! Wir wurden abgeholt zum Treffen. Dabei dachten wir, dass das mit der Pünktlichkeit nicht so genau genommen wird. Zu unserer Gruppe gehörte ein malaysisches Paar und eine Familie aus Kuala Lumpur. Außerdem waren noch zwei Aufpasser dabei. So kletterten wir alle in ein kleines Boot und rasten mit hohem Tempo wie ein Jetboot übers Meer an der Westküste Tiomans entlang. Erster Halt: Rengis island. Es war eine winzig kleine Insel, etwa 100 Meter vom Strand entfernt, wo wir nach einer kleinen Einweisung ins Wasser gingen. „The sharks are somewhere over there. Don’t worry, they aren’t dangerous!“. Ah ja… Wir umrundeten die Insel einmal, während der Rest beim Boot blieb. Wasserscheu? Wir bestaunten die bunten Korallenriffe und Fischschwärme, die vorbei zogen. Große, kleine, einfarbige, bunte, dicke, dünne, alles dabei. Manche kamen sogar immer wieder auf einen zu geschwommen und beobachteten einen. Kurz bevor man dachte, dass sie gegen die Brille schwimmen, wichen sie aus. Kein einziges Mal streifte uns ein Fisch, waren es auch noch so viele. Die wunderliche Unterwasserwelt bekam noch ein i-Tüpfelchen aufgesetzt. Als wir einen eineinhalb Meter langen Hai sahen. Spitzenmäßig! Leider mussten wir erfahren, dass sich am Boot selber, wohl ganze vier Haie und eine Schildkröte haben blicken lassen. Menno. Dafür haben wir die Vielfalt rundherum erkundet.

Nach diesem einstündigen Schnorchelgang fuhren wir weiter zum Marina Park. Am Steg, der zum Strand führte, konnte man im Wasser an einigen Plattformen schwimmen und Fische beobachten. Hier waren auch sehr viele andere Menschen, von denen die meisten orangefarbene Lifevests trugen und damit wie ein Apfel an der Oberfläche trieben. Wir hatten darauf verzichtet. Es gab zwar reichlich Fische hier, doch sie waren nur grau und nicht so schön, wie beim ersten Platz. Am Boden wuchsen auch keine Korallen; im Sand lagen nur Betonsteine. Spektakulär wurde es, wenn einige Personen die Fische mit Toast fütterten und dann in Sekundenschnelle eine Horde aufgeregter fische an einem Punkt zusammen kam. Gegen 12:00Uhr gab es Mittagessen. Wir gönnten uns noch ein Eis und schon konnte es weitergehen zum dritten und letzten Halt: Tekek. Attraktion? Der Duty-free-shop… Eine Stunde Aufenthalt waren uns dort vergönnt, dann fuhren wir mit unserem Boot den ganzen Weg zurück zum Sun Beach Resort, wo wir nur kurz die Taschen ins Zimmer brachten und dann weiter schnorchelten. Wir brauchten nämlich noch unbedingt ein Foto von den Clownfischen. Wir bekamen es hoffentlich, es wird sich zeigen, wenn der Film entwickelt worden ist.

Während wir so vor uns hin dümpelten, kam uns ein Kayak entgegen, dessen Fahrer unser Bootskapitän Dumak war. Er ist ein richtig lustiger Kerl, echt verrückt. Wir brachten uns gegenseitig deutsch, bzw. malaysisch bei. „Guten Morgen“, merkt er sich mit „Captain Morgan“. Und wir lernten Basiskenntnisse, wie „Guten Abend“ (Selamat malan), „Dankte“ (Teramakase), oder „warum“ (mana). Irgendwann kamen wir auf die Wortbedeutung von „Kacang“ zu sprechen, was ihn dazu verleitete, uns zum ice kacang einzuladen. So saßen wir vor einer Portion Wassereis mit Jelly, quitschbunten Lebensmittelfarben und obendrauf noch Milopulver. Sehr lecker! Gegen 18:00Uhr bedankten wir uns und gingen zum Haus, wo wir duschten und gegen 19:15Uhr zum Abendessen von einem Staff-member abgeholt wurden.

Das Abendessen gab es im Restaurant, wo wir unseren Hunger an Reis, Hühnchen, Squid und einer Suppe stillten. Auch das Obst durfte nicht fehlen. Amid und Dumak gesellten sich zu uns und wir machten einen Spaziergang zum Jetty, der Anlegestelle für die Bote, was allerdings nicht so spannend war. Es gab dort nur ein paar erfolglose Angler. Wir wollten mit Dumak zur Bar gehen, wir mussten jedoch noch aufs Klo. Als wir wiederkamen, sagte er, er käme gleich nach. So aßen wir alleine unser Supper und bestellten zwei Cocktails: Margarita und Pina Colada. Wir bekamen von der Ladyboy-Kellnerin/Bartender/Köchin/DJ sogar noch zwei frische Mangos geschenkt, die wir gleich aßen. Dumak kam später und wir saßen noch ne Weile zusammen. Er ist ja eigentlich supernett, nur ein bisschen anstrengend, wenn er sich ständig wiederholt. Da wir vom Schnorcheln sehr müde waren, machten wir uns um Mitternacht auf ins Bett. Es war ein schöner Tag in Neptuns Reich gewesen!

20Juni
2013

Tioman

Welcome to Sun Beach Resort! Blick von unserer Veranda Henna-Tattoo Das Leben hat auch schöne Seiten parat

 Alle anderen im Haus warnen bereits wach als auch wir aus unseren Betten krochen. Doch nicht, dass ihr glaub, wir hätten lang geschlafen, nein, es war gerade 6:00 Uhr. Eine halbe Stunde später saßen wir bei Francis im Auto und fuhren nach Mersing. Dort würde die Fähre nach Tioman losgehen. Die 2-stündige Fahrt nutzten wir für ein Nickerchen. Wir, bzw. Francis, holten unsere Boardingpässe ab, bekamen einen Sticker mit der Aufschrift „Sun Beach Resort“ aufs T-Shirt geklebt, dann gingen wir frühstücken. Zum Milo aßen wir fried rice, jeweils einen Apfel und gingen an Bord der Bluewater 10. Nach weiteren zwei Stunden und einem weiteren nap und nem Apfel erreichten wir Tioman. Vielleicht habt ihr von den Waldbränden in Indonesien gehört. In Singapur, JB und hier ist alles in Rauch gehüllt, alles ist nebelig, der Himmel grau und die Sonne verdunkelt. Doch das würde unserem Strandurlaub keinen Strich durch die Rechnung machen. Nach etwas Verwirrung, wo wir ausstiegen müssten, erreichten wir doch unser Ziel. Wir waren übrigens die einzigen, die solche Aufkleber trugen, außerdem kannten die Mitarbeiter schon Chris‘ Namen. Anscheinend traut man uns nicht richtig zu, alleine den Weg hierher zu finden. Naja, schadet nie. Wir checkten ein, bekamen die Schlüssel zu Zimmer 6 E und bezogen unser eigenes kleines Häuschen direkt am Strand. Die Hitze war erdrückend und so fielen wir ins Bett, entspannten, aßen einen Apfel und plauderten fröhlich.

Um 14:00Uhr konnten wir unsere Schnorchel abholen, die wir eigentlich erst morgen brauchen würden, doch schon jetzt ausprobieren wollten. Wir legten uns kurz auf Liegestühle unter einer Kokospalme, mampften eine Orange und begaben uns ins warme Meer, die Taucherbrillen auf der Nase und die Schnorchel im Mund. Hui, ist das schön! So viele bunte Fische und Korallen, vor den schwarzen, riesigen Seeigeln hatten wir etwas Angst, doch glücklicherweise sind unsere Beine nicht soo lang. „Einfach schwimmen, schwimmen, schwimmen!“, dachten sich wohl die Clownfische und schwommen aus ihren Seeanemonen hinaus und wieder hinein und rundherum. Wunderschön! Doch auch viele tote Korallen bekamen wir zu Gesicht. Wir chillaxten noch lange im Meer, dann auf unseren Liegestühlen bei einer Orange und einem Apfel. So ist das Leben schön! Wir duschten und dann… ja, dann hatten wir nichts zu tun. Wir legten uns also wieder aufs Bett und spielten ein Brettspiel. Nein, wir hatten weder ein Brett noch ein Spiel, nur unsere Kreativität und so wurde aus dem besagten Aufkleber ein Spielplan und gleichzeitig eine Art Würfel. Das Spiel ähnelte „Wahl, Wahrheit oder Pflicht“, unseres war jedoch eher nur „Pflicht“. Und so wurden bald die lustigsten Dinge verformt.

19:00Uhr sollte es eigentlich BBQ am Strand geben, also waren wir auch punkt sieben da, doch das Essen war noch nicht fertig. Wir schauten uns also den Sonnenuntergang hinter dem Smog über dem Meer an, wanderten durch den Ort, schauten nochmal beim Essen vorbei, warteten weiter, bis um -19:30 Uhr endlich zum Essen gerufen wurde. Und dann wurde geschlemmt. Chicken wings, Fisch, Würstchen, beef, squid, Reis, Nudeln, Krautsalat und Soßen. Und das alles in Mengen! Wir wurden schon belustigt beäugt von den Menschen hinter dem Buffet. Unsere Mägen waren bereits überfüllt, als wir zum Nachtisch übergingen. Es gab Mangopudding, Wasser- und Honigmelone. Wir waren als erste da gewesen und verließen das BBQ als letzte. Wir unterhielten uns mit den Buffetmenschen, lagen auf den Liegestühlen und im Zimmer herum und gingen dann zum Supper. Es gab eine süße warme Flüssigkeit mit Erbsen und dazu Tee. Lecker! Wir setzten uns an den Tisch der Leute, die wir vorhin kennen gelernt hatten. Einer hieß Amid, die restlichen Namen konnten wir leider nicht verstehen und kommunizierten teilweise durch Gestikulation, da Englisch hier nicht von jedem gesprochen wird. Nun war aber Schlafenszeit, wir fielen in unser Bett und rollten in die Mitte, da die Matratze so durchgelegen war, aber immerhin – ein echtes Bett, was will man mehr?

19Juni
2013

Pain? No, no... - aua!

Es war an einem heißen Mittwochmorgen, als wir das erste Mal nach siebeneinhalb Monaten wieder im Haus von Chris‘ Großeltern in Johor Bahru in Malaysia aufwachten. Die Kinder waren bis auf die jüngsten seit 6:30Uhr aus dem Haus, um zur Schule zu gehen. Ein Schritt aus dem klimatisierten Zimmer ins Wohnzimmer – hola – ganz schön schwül. Der Frühstückstisch war schon gedeckt, es gab vor allem eins: Reis mit Hühnchen, frittierte Gemüsebälle, sowie Toast mit allerlei süßen Aufstrichen, sowie Käse. Besonders gerne mochten wir das Kaya, die Kokosnussmarmelade. Als Nachtisch bot uns A-kong noch eine halbe Wassermelone an. Yummy!

Gut gestärkt setzten wir uns dann mit den anderen ins Wohnzimmer uns schauten fern. Es waren hauptsächlich Cartoon-Serien, weil Asher die schauen wollte. Er ist sieben Jahre alt, Chris‘ Cousin und musste erst später zur Schule. Da wir bei der Hitze und dem dreckigen Dunst in der Luft (ganz Singapur und Teile von Malaysia sind von den Auswirkungen der Brandrodungen auf Sumatra betroffen) nicht rausgehen wollten, chillten wir halt au den neuen Holzsofas. Ihr denkt vielleicht, dass das ganz und gar nicht bequem klingt, ist es aber sehr! Auf einer Couch mit Lederbezug, würde man eh nur unnötig kleben bleiben. Wir bastelten für Aaron Himmel und Hölle-Spiele und ein kleines Schiffchen aus Papier, mit denen er fortan vergnügt spielte.

Als es Mittag wurde, kamen Carol und Clement aus der Schule zurück und A-kong lud uns beide und Clement in sein Teksi und fuhr uns zu einem Restaurant, wo wir chicken-rice, bzw. pork-mince mit mi aßen. Dazu tranken wir frischen Lemon Juice. Sooo erfrischend! Wir hatten zwar zuerst das Gefühl, dasss uns alle anstarrten, aber das ist verständlich, wir sind ja schließlich die Gäste im Land. Zurück zu Hause gab es später noch Mangos, die wir verputzen sollten. „Makan!“, also „esst!“ (die häufigste Vokabel, die wir hier hören). A-kong ist so lieb! Er gab sich sehr viel Mühe, uns all die guten Köstlichkeiten der Gegend zu zeigen.

Gegen 16:00Uhr stand Francis Wagen vor dem Tor, er hatte einen seiner Mitarbeiter kommen lassen, um uns zur indonesischen Massage zu bringen, für die er uns einen Termin besorgt hatte. So lagen wir kurze Zeit später mit dem Kopf in einem Loch auf einem Massage-Bett, umgeben von Vorhängen, schummrigen Licht, Entspannungsmusik, einem Hauch von Räucherstäbchen in der Lust und unseren Masseurinnen im Spa. Es ging los mit Hals und Rücken. Alles wurde gnadenlos durchgeknetet, Aaaah! „Pain?“ – „No, no… it’s all right“. Himmel. Wie sollte man sich denn dabei entspannen? Gedanken wie „Alle Muskeln werden verschoben!“ und „Ich muss mich aktiv entspannen!“, schossen uns durch den Kopf. Manchmal benutzen die Masseurin auch den ganzen Unterarm oder heiße Becher zum Massieren. Kein Fleckchen Körper wurde ausgelassen. Vom Kopf bis zu den Zehen wurde alles durchgeknetet, darauf rumgeklopft, daran gezogen oder verbogen. Angst hatten wir am Ende, als sie unsere Köpfe schief gelegt, „Relax!“ gesagt und ihn dann so schwungvoll gedreht hatten, dass unsere Nacken knacksten, als würde jemand ein altes verrostetes Spielzeugauto aufziehen. Die Panik  wuchs nach dem Schock, weil nun der Kopf in die andere Richtung geneigt wurde. So werden Vampire in „Twilight“ geköpft! Aber relaxen ist angesagt… Wenn man also nicht gerade das Blut in den Armen abgequetscht bekommen hatte, oder sonstige Schmerzen erlitt, waren das eineinhalb Stunden Tiefenentspannung mit anschließendem Tee gewesen. Leider taten unsere Schultern übelst weh danach. Wirkung verfehlt…

Wieder zu Hause gab’s auch schon leckeres Abendessen mit gebratenen Fischen und Hühnchen, zum Nachtisch Papaya. Davor hatten wir kurz noch Clement, Auntie Chin Nee und Ama Fotos aus Neuseeland gezeigt, danach saßen wir eine gute Weile mit Uncle Cornelius am Esstisch und redeten. Da wir morgen früh raus mussten, gingen wir nach der Dusche und einem kurzen E-Mail-Check ind Bettlein. Selamat Malan!

18Juni
2013

Makan!

Wir konnten schlafen, das war auch bitter nötig gewesen. Wir schauten beide einen Film. Chris „Jango unchained“ und Viola „Side effects“. Dann kamen wir mit 20 Minuten Verspätung in Singapur an. Wieder einen neuen Stempel im Pass holten wir unser Gepäck ab und erblickten bald A-kong und den Fahrer von Francis, die uns abholten, in der Menge. Wir waren zurück! Die erste Frage: „Are you hungry?“ – Nein, waren wir nicht, doch selbstverständlich bekamen wir zuhause sofort Reis, chicken, beef und Fisch aufgetischt. Bald war auch wieder die ganze Familie versammelt, wie schön, alle wieder zu sehen! Wir duschten und schauten uns dann mit der ganzen Familie die höchst dramatischen Fernsehserien an. Wir waren noch nicht wieder hungrig, aßen aber trotzdem noch die Satay-Spieße, die Cornelius für uns gekauft hatte. Und auch die köstlichen Wassermelonen konnten wir nicht abschlagen. Es hat sich dahin gehend nichts verändert seit letztem November. Wir saßen noch gemeinsam im Wohnzimmer, dann gingen wir ins Bett. Obwohl wir müde waren, hielten wir tapfer die Augen offen, um Blog zu schreiben, dann schliefen wir ein.

17Juni
2013

Let's go to the mall

Mall, Mall, Mall Wer braucht schon Schlittschuhfahren in der Mall?-Alles ist möglich! Vor dem höchsten Gebäude der Welt-Burj Khalifa Der Brunnen vor dem BK und einige skyscraper spices Sand dune bashing Die Karawane zieht weiter... Arabischen Tee und Datteln Viel bleibt nicht mehr von uns übrig Frische Henna-Tattoos Derwisch-Tanz Klangwelle in Dubai

Wir verließen das Flugzeug und folgten der Menschenmenge. Fast hätten wir uns wieder verlaufen, doch wir fanden die Abzweigung zur immigration und arrival hall. Bis wir diese allerdings betraten, mussten wir noch durch riesige klimatisierten Hallen, an einer Wasserwand vorbei, uns von auf Glasscheiben projizierten künstlichen, sprechenden Menschen den Weg weisen lassen, mit dem Zug fahren und und und… Direkt auf den ersten Metern in Dubai wird einem klar gemacht, wie riesig diese Stadt ist. Wir bekamen unser automatisches 30-Tage-Visum, tauschten ein paar Neuseelanddollar in Dirham und gingen dann zu dem Ort, wo man Gepäck aufbewahren lassen kann. Wir wollten natürlich nur das Nötigsten auf unsere Erkundungstour mitnehmen. Erst einmal chillten wir jedoch auf den bequemen Sesseln herum, packten dann die Rucksäcke um, und machten uns dann mit nur einem Gepäckstück auf den Weg. Wir fanden die Metro, kauften uns ein Ticket, mit welchem wir unbegrenzt fahren können.

Bis jetzt hatten wir noch keinen Kontakt mit der heißen dubaianischen Luft gehabt und das sollte sich auch nicht so bald ändern. Wir setzten uns in die Bahn, welche selbstverständlich ohne Schaffner fährt und fuhren los. Sofort fiel uns die komische Luft auf, der Himmel erschien grau, obwohl keine Wolke zu sehen war und alles war irgendwie trüb und nebelig. Naja. Dubai besteht eigentlich, so kam es uns bei der Fahrt vor, aus mehreren Hochhausinseln und dazwischen ist nicht so richtig viel. Zunächst fuhren wir am City Centre vorbei, recht nah am Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt. Bald entschwand es unserem Blick, wir wunderten uns weiter über die komisch geformten Gebäude und schließlich konnten wir in einiger Entfernung das Burj Al Arab, das 5-Sterne plus-Hotel, erblicken. Aussteigen? Nö, schließlich war die Fahrt bezahlt und eine angenehme Art, einen Überblick zu bekommen. Bis zur Endstation fuhren wir, dann ging es zurück ins Stadtzentrum. Wir machten uns schon auf die Affenhitze gefasst, doch wir konnten beruhigt sein: um zur Mall zu kommen, dem riesigen Einkaufszentrum direkt neben dem Monsterhochhaus, braucht man nicht nach draußen zu gehen, man kann sich auf Fahrbändern durch einen klimatisierten gang dorthin transportieren lassen. Unser Plan war jedoch, die Mall erst später anzuschauen, also öffneten wir die Tür ins Freie und prallten zurück. Ein Schwall unglaublicher Hitze schlug uns entgegen, Chris‘ Brille beschlug und Viola fiel das Atmen schwer. Oha! Wie liefen ca. 60 Meter, dann gaben wir auf und liefen zurück in die uns mehr zusagende Klimazone. Dann halt doch eben erst Einkaufszentrum. Das stimmt doch eigentlich nicht ganz, es gibt hier auch noch einen Unterwasserzoo, eine Schlittschuhbahn, Wasserfälle und alles, was das Herz begehrt. Wir liefen und liefen, schauten uns die Menschen und die Shops an. Die Männer laufen hier zum Großteil wie Scheiche herum, also weißes Kleid und weißes Kopftuch, die Frauen komplett vermummt in Schwarz. Die Shops sind auch komisch und absolut nicht unsere Preisklasse. Der 40.000$-Fernseher, den man mit Handbewegung steuern kann, und die Gucci-und Prada-Läden für Kinder sind schon eigenartig. Wir setzten uns auf eine Sofabank, genossen mehr oder weniger unser Brot, liefen dann weiter an den Geschäften vorbei und dann war es so weit. Wir mussten in die Außenwelt! In Sekundenschnelle waren wir vom Schweiß durchnässt, das war die absolute Hölle dort unten. Wir konnten das Burj Khalifa in die Höhe ragen sehen, doch wir mussten noch den Weg finden. Ganz einfach war dies nicht, doch uns halfen die Mitarbeiter eines  5-Sterne-Hotels, die uns erst Wasser schenkten, mit uns plauderten und uns dann den Weg durch die Lobby in die Mall hinunter zur Dubai Fountain vor dem Turm lotsten. Mann, war das hoch! Die 828 Meter lassen sich schon sehen! Ein paar Fotos gemacht, gestaunt und wieder ab in die Kühle. Das war ja kaum zu ertragen! Wir liefen zurück zur Metro und fanden mit Hilfe vieler, vieler Menschen Dubais gold and spice souk. An diesem Ort  werden in den ganzen kleinen Gassen Gold und Gewürze verkauft, doch richtig zum Schauen kommt man nicht, da man ständig von Händlern angequatscht wird, die einem gefälschte Handtaschen andrehen wollen. Viel Zeit hatten wir eh nicht, wir kauften uns einen erfrischenden lemon juice und fuhren zurück zur Mall. Um 15:30 Uhr hatten wir nämlich eine Verabredung in der Lobby des Hotels, wo uns vorhin so nett geholfen worden war. In wilder Hektik liefen wir durch das Gebäude, verliefen uns, kamen um 15:50 Uhr schweißgebadet an. Hm, eigentlich müsste da jetzt noch ein Auto für desert safari auf uns warten. Aber sofort wurde uns zur Hilfe geeilt, Wasser gebracht und schließlich durften wir von Moses‘ (ein Mitarbeiter) Handy aus bei der Organisation anrufen und wir erfuhren, dass der Fahrer in fünf Minuten ankommen würde. Was für ein Glück, dass auch die nicht pünktlich waren! Wir stiegen ins Auto, wo noch zwei Inder und zwei Cousinen aus Ägypten bzw. Kanada saßen und befanden uns auf dem Weg in die Wüste. Neben der Autobahn (wie komisch, Rechtsverkehr, alle falsch rum) ragten Sanddünen auf und ein Kamel zockelte entlang. Es wurde ein kurzer Stopp an einem Touri-Laden gemacht, dort trafen sich die ca. 15 Autos der Safari. Ihr seht, liebe Eltern, es besteht eher ein geringes Entführungsrisiko. Dann ging es los in die Wüste. Sand dune bashing stand an. Es wurde gedriftet, die steilsten Hänge hoch und wieder hinunter gefahren, gebangt, das Auto möge nicht umfallen, gehofft, der Magen würde alles mitmachen, doch alles in allem: ziemlich cool! Naja, fast das Gleiche hat unser Toyota auf dem ninenty-mile-beach auch hingelegt! Wir hielten in der Mitte der Wüste an, um Fotos zu machen und die Motoren etwas abzukühlen (haha, bei 40°C klappt das bestimmt gut!). Wir fuhren dann zum Camp, wo die restlichen Aktivitäten stattfanden. Es gab dort ein kleines Dorf, aber wir blieben erst einmal draußen, uns zog es nämlich zu den Kamelen. Uiuiui, die waren groß! Um aufsteigen zu könne, legten die Tiere sich auf den Boden, dann geht es mit zwei ordentlichen Sitzen in die Höhe. Nach einer kleinen Runde war der Spaß auch schon wieder vorbei, das Tier ließ sich auf den Boden fallen und wir stiegen ab. Wir werden noch echte Reitprofis! Im Dorf tranken wir zunächst einen traditionellen arabischen Kaffee, dann verkleideten wir uns als Muslime. Ojemine, darunter lässt sich die Hitze noch weniger ertragen. An den Schischa-Pfeifen gingen wir vorbei, denn: Keine Macht den Drogen! Stattdessen wir uns Henna-Tattoos auf die Hände malen. Schließlich gab es noch ein großes BBQ und dazu eine Tanzdarbietung. Wie schafft es die Bauchtänzerin so lange die Hüften zu schwingen ohne sich der Hitze geschlagen zu geben? Nach der Aufführung und dem Essen wurden wir zurück in die Stadt gebracht. Wir liefen noch einmal zum Burj Khalifa, wo jetzt von den Wasserfontainen zu „Thriller“ von Michael Jackson getanzt wurde. Schönes Schauspiel, aber Bonns „Klangwelle“ ist natürlich noch beeindruckender! Dann fuhren wir mit der Metro zum Flughafen – oder auch nicht. Wir hätten bei der vorletzten Station aussteigen müssen, verschliefen aber, verpasster daher den letzten Zug zum Flughafen, nahmen das Taxi und wieder alles von vorne. Einchecken, security, warten, boarden, das kennen wir ja schon. Ein anstrengender Tag, mal schauen, ob wir uns im Flugzeug entspannen können.

16Juni
2013

See ya, Aotearoa!

See ya, Aotearoa!

Merkwürdiger Weise gingen wir das zweite Mal innerhalb von drei Tagen duschen. Wie kommt’s? Ach ja, wir wohnten ja noch im Hostel. Doch nicht mehr lange. Genauer gesagt bis 10:00Uhr, der Auscheckzeit. Im Eiltempo brauten wir uns einen Mischmasch-Porridge aus den restlichen Haferflocken, Rosinen, Kokosraspeln und Wheatbix aus dem YHA-Free food zusammen, schierten hastig unsere Lunchbrote mit Schichtweise Marmelade und Nutella, wobei leider jeweils ein Loch in der Mitte der Brotscheibe war, da, wie wir mit Bedauern feststellen mussten, das Brot außen verbrannt und innen noch roh war. Den Teig pulten wir noch raus, formten eine kleine Kugel und erhitzen sie im Backofen. Ein Brötchen war geboren! Leider vergaßen wir es dann und Chance Nr. 2 hatte gefailt. Pünktlich um 10:00Uhr gaben wir unsere Zimmerkarten ab und brachten unsere großen Rucksäcke in den Gepäckaufbewahrungsraum sammelten noch schnell unser Hab und Gut aus dem kleinen Gemeinschaftsraum zusammen und verließen das „Fat Camel“. Draußen regnete es in Strömen. Ach mal, zu blöd, dass wir kein Fenster im Apartment gehabt hatten, um dies vorher zu sehen. Wird schon gut gehen, oder wie die Kiwis sagen: „She’ll be right“.

Unsere erste Station heute war die Post, denn wir sollen noch so nen Brief wegen des Ownership-Wechsels abschicken. Leider hatte die Post sonntags geschlossen, sodass wir keinen Briefumschlag kaufen konnten. Also bastelte Chris einen in der Bücherei und verklebe ihn mit bandweise Tesa-Film. Hoffentlich kommt er auch an. Wir checkten unseren bevorstehenden Flug. Alles ok! Und nochmal ein bissl Blog aktualisieren. Wahnsinnig spannend. Die Zeit Schritt weiter voran, was würden wir noch Tolles im Land der langen weißen Wolke erleben? Nicht mehr so viel. Ein allerletztes Mal in einen schönen Souvenirladen, der nicht so furchtbar beengend war, wie die anderen auf der Queen Street und danach hasteten wir nur noch über Pfützen springend zum Hostel, wo Tian uns um 15:30Uhr abholen würde. Natürlich war sie on time und wir fuhren zum Flughafen – international departures. Oh Mann. Das Wetter konnte die Abschiedsstimmung nicht gerade aufhellen. Da oben haben wohl die Engel geweint, dass wir gehen. Doch es ist ja nicht verloren, wir kommen bestimmt mal wieder, auch wenn’s ein Weilchen dauern könnte.

Wir verpackten unsere Rucksäcke, wogen unser Handgepäck, checkten ein und mussten uns schon von Tian verabschieden, die die ganze Zeit gewartet hatte. Och neeeein! Muss das sein? Abschied nehmen ist nichts, was uns leicht fällt. Vor allem Viola hatte schon Tränen in den Augen, bevor wir überhaupt im Flugzeug saßen. „Bye, bye Tian. We’ll meet again, visit us in Germany! “, dann „Bye, bye New Zealand, see ya!” Auf den Plätzen in unserer Dreier-Reihe am Fenster sitzend, brachten uns besorgte Emirates-Stewardessen Wasser und Schokolade. Wie lieb! Langsam fingen die Motoren an zu dröhnen, als die Airbus A380 beschleunigte und schließlich vom Boden abhob. Ein komisches Gefühlt machte sich in unserer Magengegend breit. Und es war nicht nur das typische Abhebegefühl, sondern ein trauriges Schluchzen, das Aufstieg. Und bald schon lagen wir uns heulend in den Armen, rotzen unsere Pullis voll, bekamen krebsrote Augen uns hochrote Köpfe. Warum gingen die siebeneinhalb Monate so schnell vorbei? Alles vom ersten Mal im YHA, der Autokauf, Cape Reinga, Kaitaia, Nordinsel, Südinsel, all die Leute, die wir kennengelernt hatte, all die wir erklommen hatten, alle PAK’nSAVEs, die wir durchstöbert hatten, all die Natur, das Leben, die Kultur der Maori… Als hätte einer mit dem Finger geschnipst und wir hätten einen Zeitsprung in die Zukunft gemacht. Hey! Wir waren noch gar nicht bereit gewesen. Doch die Gegenwart war Realität. Wir saßen in einem Flugzeug, dass Auckland verlassen hatte und Dubai ansteuerte. Neuseeland, 4,4mio Menschen, einige Kiwis und viele, viele Schafe verschwanden wie eine Spielzeuglandschaft unter uns. Ein tolle Zeit war zu Ende, doch eine neue würde beginnen. Was die Zukunft uns wohl bescheren wird?

Wir landeten jetzt erst einmal nach 19 Stunden Flug und einem kurzen verwirrten Zwischenstopp in Sydney in der größten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate: Dubai. 2,106mio Einwohner, 4km², geteilt vom Dubai Creek, Wüste, höchstes Gebäude der Erde, Skihallen, Malls… 180° Kehrtwende zum eher ruhigen Neuseeland. Was uns da wohl erwarten wird? Wir landeten so gegen 6:30Uhr Ortszeit.

 

15Juni
2013

Alles muss raus

Im Restaurant-nach dem koreaniscen BBQ

Während Viola schlief, ging Chris duschen und bereitete den Brotteig zu – nein, Toast verweigern wir und die Hefe muss auch noch aufgebraucht werden. Aus diesem Gedanken heraus, entwickelte sich der Tag zu einem Backtag. Es folgten nämlich och ein „Alles-muss-raus“-Schokokuchen, der unser restliches Kakaopulver, Rosinen, Mandeln, 4 Eier, Zucker, Mehl, Sirup und „Milch“ beinhaltet. Der Kuchen wurde – so wie unsere anderen Backwaren – von unseren WG-Bewohner gelobt, ohne vorher probiert worden zu sein. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben… Um die Mittagszeit gingen wir kurz ins Internetcafé, wo wir kostenlos ins Internet durften, da es zu Hostel gehörte und machten hauptsächlich langweiligen Organisationskram. Dann gingen wir wieder zurück. Auf einem Backblech warteten schon die vorgeformten Dampfnudeln. Ja, ihr habt richtig gelesen! Wir machten uns was Feines zum Mittagessen. Leider gab es keinen Topf, der groß genug war, sodass alle hinein passten, darum  mussten wir sie nach einander kochen. Die klappte allerdings nicht so wie gedacht. Über 50% der acht Knödel waren innen nicht durch und gar nicht fluffig. Die Vanillesoße war auch nicht so der Knaller, mit unserem ach so tollen Vanille-Essenz-Imitat. Wir wurden jedoch satt, das zählte. Miri probierte einen der garen Happen und fand ihn gut. Immerhin.

Wir spielten zusammen noch ein paar Runden Karten, dann packten wir unsere Rucksäcke <stopf, stopf> So… Passt! Sogar das Zelt hatte einen Platz gefunden. Gut, dass wir immer fleißig Unterhosen und Socken weggeschmissen hatten. Jeder cm³ macht was aus. Als dies erledigt war und wir ein bisschen Panik bekamen, weil wir in circa 5 Minuten mit Tian verabredet waren, stürmten wir hinunter in die Bar. Dort wurde gerade ein Spiel der All Blacks gegen Frankreich auf der Leinwand übertragen. Da wir noch den Haka sehen wollten, schnappten wir uns noch eine kleine Portion Spaghetti Bolognese, welche wir verschlangen und gingen dann zum nahegelebenen Britomart, wo Tian schon wartete. Wir hatten uns aber auch schon lange nicht mehr gesehen! Da wir sie noch zum Essen einladen sollten, marschierten wir die Queen Street hoch zu einem Koreanischen BBQ samt „all you can eat“. Wir setzten uns an einen Tisch und türmten Teller voller roher Fleischberge auf. Hmmm… Tian wusste mal wieder, welche Sorte zuerst drankam und war professionell am Handwerk, während wir ihr zuschauten, bzw. Reis und Soßen holten. Im Vergleich zu einer Esssituation mit einem normalen Gericht, dass man sonst serviert bekommt, ist immer was los am Tisch – Fleisch, Fisch oder Zwiebel nachlegen, neue Alufolie holen, etc. Das Essen war lecker, da passte auch noch genug hinein, trotz der vorangegangenen Spaghetti.

Irgendwann hatten wir langsam genug und verließen das Restaurant – mit einem gehörigen Schwall BBQ-Fettgeruch in den Klamotten. Wir quatschen die meiste Zeit über das, was in der Vergangenheit passiert war. Tian hatte beispielsweise Besuch von ihrer Familie bekommen, sich entschlossen nach dem Business-Bachelor Kunst zu studieren und erzählte von der neuen WG in der sie lebt. Als wir am IMAX vorbei kamen, fragte sie, ob wir Lust auf Kino hätten und wir bejahten. Bevor der Film anfing, hatten wir noch Zeit, die wir bei Kaffee und Tee im Starbucks verbrachten, wo Tian uns einige ihrer neuesten Computerzeichnungen zeigte. Echt schön und mit vielen Hintergedanken. Uns haben sie sehr gut gefallen. Um 23:15vUhr saßen wir mit Popcorn und Cola im Kinosaal und sahen Owen Wilson und Vince Vaughn in „The Internship“. Eigentlich bloß ein Werbefilm pur für Google, aber trotzdem ganz lustig. Nach dem Film war unser letzter Abend mit Tian und in Neuseeland überhaupt zu Ende. Da sie angeboten hatte, uns zum Flughafen zu fahren, fiel der Abschied nicht zu schwer. Dann ging es ein letztes Mal bei Nacht durch Aucklands fabulöse Queen Street.

14Juni
2013

Höhenflug über Auckland

Auckland von oben Da geht es runter-nur für Schwindelfreie! Vorbereitung zum Skyjump Fabian, Chris, Twain Und Viola Auckland bei NachtNa, findet ihr uns?294.695 km

Die Nacht war nicht lang gewesen, so ist es, wenn man spätestens um 8:30 Uhr wach sein muss, um keinen Strafzettel zu bekommen. Anstrengend, aber heute auch das letzte Mal, denn es war die letzte Nacht in unserem Dummerchen gewesen. Nicht nur die Knöllchen-Angst, auch eine Verabredung hatte uns aus den Federn geholt. Um 10 Uhr trafen wir uns am Fuße des Skytowers mit Twain und Fabian, das höchste Gebäude Neuseelands sollte erklommen werden. Okay, wir nahmen den Aufzug, der uns binnen 40 Sekunden 192 Meter höher katapultierte. So konnten wir das Rundum-Panorama des wolkenverhangenen Aucklands genießen. Cool, wir kennen uns inzwischen aus in der Großstadt, auch aus der Vogelperspektive. Wir konnten Adrenalinjunkies beim Skyjump beobachten und blickten auf die Spielzeuglandschaft hinab. Das Parkticket wollte irgendwann verlängert werden, also ging es wieder down to earth. Doch Abschied nehmen von Twain und Fabian, die heute noch nach Kerikeri wollten, hieß es noch nicht, wir gingen stattdessen zum Starbucks, wo wir als Dank für die Autogeschenke auf eine köstliche heiße Schokolade eingeladen wurden. Hmm… Zahlreiche gute Wünsche später, gingen wir dann getrennter Wege. Habt eine gute Zeit, ihr beiden! Das wird super! Wir sehen uns in Boston!

Wir telefonierten nun mit einem dead or alive – Autohändler, der uns am Sonntag 2000$ geboten hatte und vereinbarten ein Treffen. Nicht unser Traumpreis, aber besser als nichts. Er würde genügend Cash mitbringen, also wer weiß, vielleicht wechselt unser Heim heute noch den Besitzer. Das bedeutete für uns erst einmal, den ganzen Kram zusammen zu packen. Huch, das wird ganz schön eng werden im backpack. Wir hatten heute noch nichts gegessen, so konnten wir nicht widerstehen, wir mussten ein letztes Mal zu Domino’s. Neuste Namenskreation: Chritabel und Yona. Wunderschön! Also wir mit den duftenden Pizzen zum Auto zurückkehrten, sahen wir zwei Menschen unseren Liebling verliebt betrachten. Unglaublich, aber wahr, wir hatten nicht mehr daran geglaubt, aber tatsächlich reagierten Leute auf die Schilder im Auto. Und obwohl wir sehr hungrig waren, machten wir sofort einen Testdrive. Cool, unser aller erster! Sie schienen nicht abgeneigt zu sein, als sie uns am Hostel absetzten, wollten sich aber noch besprechen, also verständigten wir uns auf eine spätere Nachricht. Doch die brauchten wir gar nicht abwarten, denn nach fünf Minuten waren die beiden Kanadier wieder da. 2600$ war ihr Angebot. Ob wir annehmen würden? Und ob! Wie krass, ein Stein der Erleichterung fiel uns vom Herzen. Es war geschafft! Sie wollten sofort das Geld abheben gehen, wir blieben glücklich springend und abklatschend zurück. Jippieh! 300$ Verlust in der off-season waren hinnehmbar (hatten es ja für 2900$ gekauft). Wir checkten ein und erhielten den Anruf, dass die Käufer inklusive Geld draußen warteten. Dort zählten wir dann Unmengen von 20$-Geldscheinen und fuhren gemeinsam zur Post, wo wir innerhalb von vier Minuten die ownership wechselten. Schlüsselübergabe, ein Handschlag und weg waren sie. Vielen Dank, treues Dummerchen, dass du uns an die schönsten Orte Neuseelands gebracht hast! Wir werden dich vermissen, sei schön brav!

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge liefen wir zum Hostel. Wir schliefen dort in einem mixed dorm und unterhielten uns gleich mit unserer Mitbewohnerin Miri bis wir uns aufmachten zum Skytower. Wir wollten Auckland noch einmal bei Nacht sehen, lagen bald in luftiger Höhe auf der Bank herum und ließen die vergangenen Monate Revue passieren. Wie schnell die Zeit vergeht. Wir trafen zufällig noch Philipp aus dem „globe“, talkten und gingen ins Hostel. Chris ging sofort schlafen, da sie sich nicht so gut gefühlt hatte, Viola schrieb unterdessen Blogeinträge und saß im Gemeinschaftsraum bei unseren anderen Apartmentbewohnern.

13Juni
2013

Hoola-hoop und Limbo

The Domain Wintergarten Pohutukawa im Winter?

Obwohl bereits öfters in Auckland, kennen wir immer noch nicht viel mehr als die Queen Street und unseren Parkplatz. Das wollten wir heute ändern. So fuhren wir ca. zehn Minuten weg vom City Centre gen Westen zur großen Grünanlage von Auckland, der Auckland Domain. Wir besuchten nicht das bekannte Auckland War Memorial Museum und da wir zu diesem Zeitpunkt eh noch davon ausgingen, dass es für uns Eintritt kosten würde, au0erdem hatten wir nur einen begrenzten Zeitraum von ca. 45 Minuten zur Verfügung – wahrlich nicht genug für einen Museumsbesuch. Also gingen wir über Sportfelder, den Skytower immer im Blick, hinüber zu den Winter Gardens. Sehr interessiert und entzückt begutachteten wir jedes Pflänzchen und jedes Pflanzenmonstrum, echt schaaade, dass wir das Tropenhaus aufgrund der Schwüle schon bald verlassen mussten. Wir machten noch einen kurzen Spaziergang durch die fernery, wie damals am Anfang in Whangarei. Es drehte sich alle im Kreis. Nach einem Plausch mit dem lustigen Gärtner, gingen wir über kleine Umwege zurück zum Auto. Die Zeit wurde langsam knapp. Wofür? Tatsächlich, wir wollten heute in ein Kammermusikkonzert gehen. Wir hatten die perfekte Veranstaltung für uns gefunden: kostenlos und ungezwungen (heißt: unsere „Ausgehschuhe“ sind akzeptabel). Die Rede ist von den sogenannten „lunch time concerts“, die kurz nach 12 Uhr in der Bücherei in Auckland stattfinden.  Heute stand ein Quintett auf dem Programm. Noch genau sieben Minuten hatten wir, um vom Parkplatz die Queen Street runter zur library zu kommen. Sportiv und voller energetischen Kondition sprinteten wir durch die Menschenmenge und kamen vor einem leeren Konzertsaal an. Abgesagt, erfuhren wir wenig später. Wie schade! Da wir aber schon einmal hier waren, konnten wir dann auch etwas WiFi zapfen, bzw. nur Chris, denn sobald Viola einen Finger im Netz rührte, ging gar nichts mehr.

Nun liefen wir noch zum unteren Ende der Queen Street, genauer gesagt zum Nomads Fat Camel, wo wir unsere Schlafplätze für die letzten zwei Nächte in Neuseeland sicherten. Vom Hunger getrieben, wollten wir zum Auto, kauften noch Toast beim Countdown, Viola konnte einem 5$-Kebab nicht widerstehen und schon saßen wir getoasteten Toast mampfend im Van. Wir verwarfen aufgrund des Wetters den Plan heute zum Skytower zu gehen und statten stattdessen Twain, Fabian und Kai einen Besuch ab, um ihnen noch einige Accessoires für Twains Auto zu geben. Twain hatte Kai gerade sein Auto abgekauft und wir brauchten unser Zeug ja nicht mehr. Als wir gerade wieder gehen wollten, wurden wir von einem Typen auf die ladies night im „globe“ aufmerksam gemacht, free drinks until 9pm. Okay, wir hatten eh noch keinen Plan, also warum nicht!? „Free“ ist immer gut! Noch kurz im Auto die nicht mehr ganz taufrischen Haare gemacht und los ging’s. Wir machten erst noch eine kleine Erkundungstour durch die Nebenstraßen der Queen Street und gingen dann in den Club. Viel war noch nicht los, aber alleine waren wir auch nicht. Zwei Freigetränke später war 21 Uhr auch schon durch, doch wir blieben, denn nun sollte das „battle oft he sexes“ stattfinden. Ah so. Der Barkeeper meinte, das sei „fun“, also standen wir wenige Minuten später den Hoola-hoop-Reifen um unsere Hüften kreisend auf der Tanzfläche. Joa, so vier Sekunden schafften wir es, ihn oben zu behalten. Tja, die Männer haben anscheinend den besseren Hüftschwung, jedenfalls gewannen sie dieses Spiel haushoch. 15 Minuten danach war Limbo angesagt. Es war knapp, doch komischerweise stand es bald 2:0 für das männliche Geschlecht. Wir lernten bald die anderen Clubgänger kennen und saßen in einer großen Runde an der Bar und hatten unseren Spaß. 22:30 Uhr, der Spielstand war nur 2:1, wir mussten gehen.

Der Inder aus Bombay (NZ) hatte sich unbedingt mit uns treffen wollen, also wollten wir uns um 22:45 Uhr am IMAX sehen. Er war nicht da, wir unterhielten uns stattdessen mit Twain, Kai und Fabian, die im Kino gewesen waren. Deepak kam nicht, sagte, wir sollten in einer halben Stunde da sein. Obwohl wir eh keine Lust auf das Treffen hatten, warteten wir, doch als er dann immer noch nicht da war, wurde es uns zu blöd, wir brachten Kai zum YHA und dann Twain und Fabian zu ihrem Hostel, wo wir noch lange redeten. Nun gingen wir zurück ins „globe“ und tanzten, bis der Laden geschlossen wurde. Wir quatschten noch eine ganze Weile mit den Leuten und gingen dann ins Auto, wo wir kochten (das Übliche der letzten Tage) und um 5:30 Uhr endlich schlafen konnten. Puh, waren wir müde.

12Juni
2013

Was kräucht denn da?

Giraffen wollen nicht im Zoo sein Die große Giraffe hat Hunger-seelenverwandt Shhhh-Kiwis sind nachtaktiv Kiwi, Kiwi, Kiwi Ein Kea fliegt davon Die Orang-Utans lesen Zeitung?

8:00 Uhr aufstehen, anziehen, wegdüsen. So ein Stress am Morgen. Aber wenn man keine Parkplatzgebühren bezahlen möchte, unvermeidbar. Wir stellten uns auf den 30 Minuten – Parkplatz und gingen zum ACB, um Lenaique zu verabschieden. Er fliegt heute nach Belgien zurück. 08:45 Uhr <klopf, klopf> Natürlich machte keiner auf, alle schienen noch im Traumland versunken zu sein. So schrieben wir einen kleinen Abschiedsgruß und schoben ihn unter der Tür durch. Zurück ging es zum Auto und schon cruisten wir auf dem MWY 16 gen Osten. Auch wenn wir an unserem Zielort zuerst frühstückten, war dies nicht unser eigentlicher Beweggrund gewesen, hierher zu kommen. Nein, wir standen vor dem Auckland Zoo und warteten, dass jener seine Pforten öffnete. Bald standen wir dann schon vor dem Giraffengehege. „There’s a baby giraffe!“, sagte ein kleiner Junge und wir lächelten ihm zu. Jaja, eine Baby-Giraffe. Klar, war ja auch echt wiiinzig, das Tier. Naja, ist ja auch noch klein, das Kind. Sekunden später mussten wir feststellen, dass er wohl mehr von dieser Spezies verstand als wir, denn aus dem hinteren Teil des Geheges stolzierte elegant ein noch viel größeres Exemplar in unsere Richtung. Hupsi, warum sind die Kinder hier alle so verdammt schlau?!

Wir wanderten immer weiter durch den Zoo, sahen „the big five“ und weitere Tiere der Savanne, echt immer wieder atemberaubend, was da so der Schöpfung entsprungen ist. Nun kamen wir in den Neuseeland-Teil, unser eigentliches Ziel. Nun?, fragt ihr euch. Wir sind 7 ½ Monate durch das Land gereist, haben so gut wie jedes Tal, jeden Gipfel, jeden See und jeden Wald gesehen und wollen uns nun noch einmal nachgestellt in einem Zoo anschauen? Ähhhm, stimmt. Wir haben einiges mit den Sinneszellen unserer Augen erfasst und an den fur seals, den Pinguinen (es waren eh grad keine im Gehege) und der Albatross-Nachbildung konnten wir zügig vorbei gehen, doch trotz mehrfacher intensiver Versuche der Vogelbeobachtung, fehlten uns noch die Wahrzeichen Neuseelands. Als erstes das Highlight: der Kiwi. Wir betraten ein dunkles night house, bald waren unsere Augen „adjusted to the darkness“ und plötzlich sahen wir sie. Den brown kiwi, bald sogar zwei, krochen schüchtern aus ihrem Unterschlupf hervor. Cool, wir sahen echte Kiwis!! Und groß waren sie! So richtig trauten sie sich nicht in den helleren Teil vor der Scheibe, sodass die meisten Besucher schnell weiter gingen. So nicht wir, wir harrten aus, verfolgten den Kiwi auf Schritt und Tritt und tatsächlich: er kam in unsere Nähe, das Warten hatte sich gelohnt! Sogleich übernahmen wir den Job der volunteers, indem wir ihnen und den Besuchern die aktuelle Position des Kiwis im dunklen Unterholz beschrieben. Nicht „longest customer ever“, „longest visitor ever“ hätte die heutige Auszeichnung heißen müssen.

Es musste aber voran gehen und so konnten wir auch Tui und Kea abhaken. Nun haben wir echt alles gesehen oder fällt euch noch etwas ein? Wir schlenderten durch den Rest des Zoos, unterhielten uns mit Papageien, die uns mit „hello“ oder „hello captain“ antworteten. Wir haben uns nicht geändert, wir sind immer bis zum Schluss da, so auch heute. Hinter uns wurden die Tore geschlossen, als wir zum Auto gingen und Mittag aßen. Dann ging’s zurück nach Auckand City, und dort in die Bücherei, der Strom…

Dann wurde gekocht, Reis mit Brühwürfel-Soße, Zwiebel und Trockenfleisch. Es läuft hier übrigens alles ein bisschen anders ab, oder zieht man sich bei euch, wenn man auf der Suche nach einem Topflappen ist, eine Socke aus? Wir machten einen kurzen walk zum Aotea Square, von wo Gesang erschallt war und stellten fest, dass wir ein Event verpasst hatten, warfen einen kurzen Blick in die town hall und setzten bzw. legten uns vor die Glotze. „Kill Bill“ war an der Reihe. Mit einem glücklichen „Wir haben einen Kiwi gesehen!“, legten wir uns schlafen.

11Juni
2013

Blöde off-season

Skytower hinter dem Albert Park

Anstatt wie von der Parkplatzkontrolleurin empfohlen, alle halbe Stunde eine Parklücke auf dem Parkplatz weiter zu wandern, um kein Knöllchen zu bekommen, verließen wir unseren Stammplatz kurzzeitig, um zum YHA zu fahren. Wir hatten nämlich vergessen, die Karte, die es uns erlaubt hatte auf dem Hostelstellplatz zu parken, zurück zu geben. Als das erledigt war, unterhielten wir uns kurz Kai, Twain und Fabian, die wir auf dem car market kennen gelernt hatten. Twain hatte Kai gerade das Auto abgekauft und wir boten ihm an, etwas aus unserem Sortiment auszusuchen. Denn wir sehen unsere Einrichtung doch lieber bei einem Backpacker als bei einem dubiosen Autohändler.

Nun parkte wir wieder auf dem Parkplatz und gingen in die Stadt aufs Klo. Dann kontaktierten wir verschiedene Interessenten für unser Auto, wurden von einem direkt eingeladen und machten uns nach einem Tankstopp sofort auf den Weg. Zwischendurch wurden wir an der Ampel nach unserer Nummer gefragt. Wir wollten uns schon geschmeichelt fühlen, doch nicht wir sondern unser Auto hatte attractet. Nach einigem Suchen fanden wir das Gelände des Händlers und ließen unserer Van begutachten. 1500$ das Angebot, blöde off-season! Naja, er sagte, wir können uns melden, wenn wir niemand anderen fänden, joa, der war wenigsten etwas sympathisch. Wir fuhren zurück zum Albert Parks, wo wir Mittag aßen. Und es war kein Problem, dass es keine Butter gab, denn auf Grund von ausreichenden Gasvorräten gab es heute in der Pfanne getoasteten Toast. Ein himmelweiter Unterschied! Doch Gasreichtum bedeutet nicht Strom & WiFi–Reichtum, also führte uns der Weg in die Bücherei, wo wir inmitten von unzähligen fleißigen Studenten die Akkus füllten.

Durch den Albert Park spazierten wir um 20:00Uhr zurück und kochten uns dann das gleiche wie gestern. Ach nein, nicht ganz: um wirklich alles zu verwenden, gaben wir heute noch etwas Curry hinzu. Schließlich haben wir ja nicht mehr viele Abenden in Neuseeland und wir wollen natürlich möglichst wenig ins free food stellen. Wir schauten noch „Good Will Hunting“ zu Ende und sahen dann, unserem ausgeklügelten Prinzip (dem Alphabet) folgend „Jack Ass“ an. Oh man, krank, was einige Menschen für Geld machen. Puh. Der Akku war leer, also mussten wir unsere nächtliche Wanderung zum Klo in der Queen Street antreten. Ja Leute zu Hause, wir hoffen, ihr schätzt es wert, dass euch bei nächtlichem Harndrang ein zehn Sekunden Weg im Warmen und nicht ein 15 Minuten Weg durch die Kälte, Hügel hinauf und hinab bevorsteht. Doch immerhin gibt es überhaupt Toiletten, also konnten wir entspannt einschlummern.

10Juni
2013

Stay

Happy Birthday nachträglich

Wieder einmal eine zu kurze Schlafphase. Doch da Michèl und Florian um 11:00Uhr am Flughafen sein wollten <Kopfschüttel> und wir alle sowieso eigentlich um 10:00Uhr auschecken mussten, standen wir so um 9:00Uhr auf uns räumten das Zimmer. Chris setzte sich in die Küche, um die Fotos der letztem zwei Tage auf Florians Laptop zu überspielen, während Viola getoasteten Toast mit dem restlichen Schinken von gestern belegte. Michèl und Florian trudelten auch irgendwann ein und wir aßen noch zusammen Schokomuffins. In Michèls steckte sogar eine blaue Partykerze, die jedoch nicht wirklich beeindrucken waren. Dann packten wir unsere sieben Sachen und fuhren zum Flughafen – ist doch Ehrensache, dass wir sie noch dorthin bringen. Schließlich ist jede Sekunde mit ihnen wertvoll. Der Abschied fiel ihnen vielleicht leichter als uns, wenn man sie die ganze Zeit „Fidschiiii!“, aber wer weiß Wir werden sie mal wieder sehr vermissen… Doch wir sind schon zum Karneval 2014 in Bonn verabredet. Falls Lukas auch dabei ist, feiern wir auch noch in Kölle. Bitte vergesst die Postkarte nicht!! Es war so schön mit euch. Man lernt nicht alle Tage so liebenswerte Menschen kennen.

Auf dem Weg zurück nach Auckland sahen wir zufällig eine Bücherei und hielten dort. In der city würden wir nur wieder Parkplatzprobleme bekommen. Und so waren wir wieder stundenlang in einem Zentrum von Wissen gefangen. Dankt es uns endlich mit Kommentaren zum Blog!!!!!!! Der Eintrag zu diesem Tag sah auch eigentlich nicht soooo aus. Die Rohfassung lautete:

Wir mögen Michèl und Florian!!!!! Und sie vermissen uns sehrrrrrrrrr……NICHT!!! Weil sie in Fidschi sind111e1ji#

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Weil sie in Fidschi sind111e1ji#

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A<

 

Nehmt diesen kleinen Ausbruch nicht persönlich, Jungs. Hier in der Psychiatrie ist es schön. Die Leute sind sehr nett und es gibt immer was zu Essen! Und auch manchmal Katzen, die wir streicheln. Tja, lasst es euch gut gehen zwischen den Kokospalmen und Haien! Oooooops! Yeah nah, bros. Have fun! Keep on eating chocolate muffins with party candles!!

Aber das verträgt sich nicht gut mit panischen Eltern, darum also noch die zivilisierte Fassung.

Im Auto mussten wir dann erst Mal das Mittagessen nachholen (18:00Uhr). Dazu machen wir Porridge und aßen in der Wartezeit ein Schinkentoast. Die letzten Tage werden wir noch verschwenderisch? Weit gefehlt! Die Gaskartusche ist bezahlt und passt nicht mehr ins Reisegepäck. <schnüffel, schnüffel> ein Blick unter den Topfdeckel: Ach du dickes Ei! Mal wieder angebrannt. Was soll’s.

Nach dem Essen fuhren wir vollends in die Innenstadt und parkten beim Civic Builing nahe des Aotea Centre. Wir saßen erst betrübt auf den Sitzen. Schon wieder allein <seufz>. Menno!! Wir hatten gehört, dass Lina und Jule Lukas auf der Farm besucht hatten, wir wollten doch auch!! Och man. Michèl und Florian räkelten sich in der fidschianischen Sonne am Strand mit einem Glas Kokosnussmilch. Puh. Tiefpunkt. Aber wir lassen uns so leicht nicht unterkriegen, ein Film würde uns ablenken. Also kuschelten wir uns in unsere Schlafsäcke und schauten gespannt auf Matt Damon in „Good Will Hunting“. Leider war mal wieder der Akku vor dem Filmende am Ende. Mist. Und jetzt? Chris schlief ein und wachte nach ner Stunde wieder auf. Dann kochten wir Reis mit zwei (!) Brühwürfeln, Zwiebeln, Knoblauch und einem Apfel. Als Verfeinerung fügten wir noch Sesam und Oregano hinzu. Das Klo war weit weg. Dazu musste man zur Queen Street zu Maccas oder bis 23:00Uhr ins IMAX. Und 418 Sit-Ups (die von gestern kamen noch dazu) warteten noch darauf vollzogen zu werden, bis wir um 1:30Uhr dann den Schlaf der gerechten schliefen.

09Juni
2013

(K)eine Verschnaufpause

Italienischer Nudelauflauf Florian Michèl pustet am Wahl,Wahrheit oder Pflicht-Pfeil Gustav und Sandra Gustav und Sandra Unser lieber Belgier Gustav Violchen, nicht so streng! Es gibt Happa-Happa! Schlafe, mein Kindchen...Wer rastet, rostet. Also schwinget die vier Buchstaben und auf geht’s. Wie bitte? Es war 7:00Uhr morgens, wir hatten keine drei Stunden geschlafen und sollten aufstehen? Kommt davon, wenn man sich vornimmt zum car fair in Ellerslie zu fahren, um 35$ Standgebühr zu zahlen, im Regen dort auszuharren und hin und wieder sein Auto einem potentiellen Käufer anzupreisen. Na gut, wir fanden wenigstens noch die Zeit um zu frühstücken. Es waren wahrlich nicht viele customers hier und fast davon waren fast keine Backpacker. Ein Paar schaute sich unseren Wagen an, jedoch kam nicht wieder, ebenso eine Maori-Familie. Dann waren da noch ein Chinese und drei suspekte Männer, die höchstens 1500$ boten. Das Höchstgebot kam 5 Minuten vor Schluss: 2000$ von einem Autohändler, der laut Visitenkarte Auto nimmt, egal, ob sie „dead or alive“ sind. Wir kannten ihn schon von damals, als wir hier waren und den Van gekauft hatten. Er wird’s dann wahrscheinlich. Und nicht nur ihn kannten wir, nein, auch Laura vom Vineyard aus Blenheim verkaufte mit ihrer Freundin ein Auto. Sie war nicht mehr mit Antoine zusammen. Schade… Allerdings hatten die beiden richtig Druck ihr Auto zu verkaufen, denn ihr Flug würde bereits morgen gehen.

Wir fuhren dann also zurück. Michèl und Florian warteten im YHA international auf uns, wo wir zusammen wohnen würden. Sie hingen unten im TV-room rum uns schliefen. Auch sie waren müde. Wir gesellten uns dazu. Nach ner Weile wurde es Chris zu langweilig, weil sie nicht einschlafen konnte und ging stattdessen duschen – ziemlich lange. Schließlich musste der Dreck von neun Tagen abgerubbelt werden. Sie ging danach wieder zu den anderen und schaute mit Florian fern. Nichts allzu spannendes lief im Bezahlkanal Sky. Mittlerweile zeigte die Uhr auch schon 16:20Uhr. Puh… was für ein Tag. Chris war es wieder zu langweilig und beschloss deshalb in die Küche zu gehen und ein Brot zu backen. Es gab reichlich rosemary im freefood. Viola ging derweil duschen, Florian saß am Laptop und Michèl half beim Teig kneten, indem er gelegentlich Mehl hinzufügte. Als alle mit allem fertig waren, gingen wir los zur Queen Street zum New World. Wir beide wollten heute nämlich noch ein verspätetes Geburtstagsessen für Michèl zubereiten. Und was sollte es geben? Nudelauflauf!! Lecker, lecker. Dazu besorgten wir 1kg Nudeln, 400g champagne ham, noch eine Dose chopped tomatoes, eine Dose Erbsen, und 300ml cream (Sahne). Thunfisch hatten Michèl und Florian noch vorrätig und wir den Käse. Unsere Freunde kauften dazu Multivitaminsaft. Wann hatten wir das letzte Mal Saft getrunken? Keinen blassen Schimmer.

Mit unseren eingetüteten Einkäufen ging es zurück zum Hostel, wo wir direkt zu kochen begannen. Michèl wollte auch den Kochlöffel schwingen und so standen wir zu dritt am Herd und füllten ein tiefes Backblech mit Nudeln, Soße, Käse und Sahne und packten es in den Ofen. Ein herrlicher Geruch entströmte von nun an und ließ uns das Wasser im Mund zusammenlaufen. Gustav kam auch zu Abendessen und so saßen wir zu fünft am Tisch und genossen den leicht scharfen Nudelauflauf (Chili-Pulver!). Hmm… Gustav hatte einige Dosen alkoholisierte Softdrinks mitgebracht. So saßen wir gemütlich beisammen und quatschten. Die drei freuten sich schon sehr auf Fidschi. Toll. Und wir saßen derweil in Auckland. Später kamen noch Lenaique und Sandra dazu und wir zogen ins nächste Hostel, denn unsere Taiwanerin wohnte eine Straße weiter im YHA city. Dort gab es für jeden noch zwei Flaschen Carlsberger. Das ist schon cool mit Leuten aus aller Welt an einem Tisch zu sitzen und sich zu unterhalten. Zum Beispiel war Lenaique, der Belgier schon auf diesem Megafestival namens „Tomorrow Land“ In Belgien gewesen und konnte uns was darüber erzählen. Sandra berichtete davon, wie es so in Taiwan war und naja, alles Mögliche. Chris nickte immer mal wieder ein, sie hatte den Nachmittagsschlaf nicht gehabt. Gegen drei Uhr ging jeder wieder seiner Wege. Wir vier ins YHA, wo wir noch zusammen auf einem Sofa saßen, die Uhren an der gegenüberliegenden Wand anschauten und zwei Videos auf Youtube ansahen. Chris war so müde, sie bekam von letzterem nichts mehr mit. Neeeein! Nicht aufstehen! Doch das Sandmännchen wollte die Kinder in die Heia bringen und so schliefen wir nach langer Zeit wieder in einem richtigen Bett. Gute Nacht, bonne nuit!

 

 

08Juni
2013

E Ihoa Atua

Im Eden Park Die All Blacks präsentieren einen Haka Großes Spektakel! Die Viola, Chris & Yeji Gustav, Lenaique & Michèl Coole Typen 

Damit wir nicht vom Parkdauerkontrolleur geweckt werden würden, stand Chris kurz vor 8:00Uhr auf uns schmiss 3$ in die Parkscheindruckmaschine, woraufhin wir bis 11:00Uhr hier stehen konnten. Das war echt nett. Unter der Woche kostet eine Stunde schon so viel. Ehm ja, nach Aufstehen sah das bei Viola noch nicht aus, sodass Chris sie schlafen ließ und stattdessen bastelte. Schon wieder? Oui, oui. Aber kein „For Sale“-Schild sondern ein Willkommensschild für Michèl und Florian, die wir nämlich heute vom Flughafen abholen wollten. Und dafür muss das Empfangskomitee auch richtig ausgerüstet sein.

9:30Uhr, wir frühstücken hastig, denn es gab noch viel zu tun: Rugbyspiel-Karten im Aotea-Center abholen, Toast im Countdown und die Gaskartusche im Warehouse besorgen. Das Aotea-Center ist der größte Konzertsaal in Auckland und befindet sich am Aotea Square direkt an der Queen Street Als wir hinein gingen bekamen wir sofort Lust mal wieder in ein Konzert zu gehen und allein das Foyer weckte Erinnerungen an die Bonner Oper in uns. Ach wäre das schön… Nur hätten wir eh nichts zum Anziehen, denn unsere „Ausgehschuhe“ sind ganz normale Sneakers, die ihre besten Tage schon hinter sich haben. Alternativ hätten wir noch Flip-Flops und Trekkingschuhe im Angebot. Ob man damit überhaupt reingelassen werden würde?

Nachdem wir also alles bekommen hatten, was wir brauchten setzten wir uns ins Auto und fuhren zum Flughafen, welcher circa 16km südlich des Stadtkerns liegt. Wir stellten uns auf den Fastfood-Parkplatz und vertrieben uns die Zeit bis zur Landung mit Lesen und Mittagessen. Zwischendurch bekamen wir SMS von Michèl, der uns mitteilte, dass ihr Flug Verspätung hatte. So warteten wir noch eine Weile bis es kurz nach zwei war und parkten um auf den short term-carpark. Warum wir nicht die ganze Zeit dort gewesen waren? Weil es unmenschlich teuer ist. Die ersten zehn Minuten zum Abholen oder Absetzen sind zwar kostenlos, doch danach geht es richtig zur Sache: 10-20min kosten 5$, 20-30min 6$, 30-60min 10$. Wie gemein! Dafür kann man in der Stadt einen ganzen Tag parken. Wir machten uns also mit dem „Welcome Michèl und Florian“-Schild unter dem Arm auf zur Arrival-Hall. Ein Blick auf die Anzeigetafel… Departure Christchurch… gab‘s nicht. Weder bei Air New Zealand noch bei Jetstar. Hä? Sie sollten doch eigentlich 13:35Uhr hier ankommen und hatten sich um eine halbe Stunde verspätet. Aber warum schien niemand davon zu wissen? Wir warteten noch ein bisschen und schauten dann nochmal bei Jetstar, wo am Förderband gerade viele Leute nach ihrem Gepäck Ausschau hielten. Und tatsächlich – dort standen sie! „Michèl! Huhu!!“. Er richtete den Blick auf uns. Keine Reaktion. „Äh, hallo?“. Chris hielt das Schild hoch. „Neeeein!“, langsam dämmerte es ihnen. Sehen wir so fürchterlich aus, dass sogar Freunde uns nicht mehr erkennen?! Wie dem auch sei. Wir umarmten uns heftig und freuten uns sehr uns wieder zu sehen. So cool!



Erzählend fuhren wir nach Auckland. Es klärte sich auch,
warum wir ihren Flug nicht gefunden hatten. Sie kamen aus Queenstown her, nicht
Christchurch. Kein Wunder also… Sie checkten ins ACB ein und wir verabredeten
uns für gleich, denn wir mussten noch das Auto parken. Dann gingen wir zu
Domino’s, wo plötzlich nicht nur zwei bekannte Gesichter warteten, sondern
drei! Gustav, den wir in Kaitaia kennengelernt hatten (Michèl kannte ihn schon
aus der Schule), war auch dort. „Er wohnt im Zimmer gegenüber!“. So was. Und
mit dem Zufall nicht genug, nein, auch er würde Montag auf die Fidschi-Inseln
fliegen. Zusammen mit ihm gingen wir zum Britomart, dem Bus- und Bahnhof von
Auckland am Ostende der Queen Street. Dort waren schon viele Leute, die in
bester Stimmung waren. Schwarze All Blacks T-Shirts, durchmischt vom
französischem blau-weiß-rot und den „Poulettes“ auf einigen Köpfen. Wir folgten
dem Strom in die Bahn, welche uns vier Stationen später am Eden Park wieder
ausspuckte. Der Eden Park liegt westlich vom Mount Eden und ist das
Sportstadion von Auckland. Wenn hier nicht gerade Cricket gespielt wird, dann
die andere Lieblings-Sportart der Kiwis: Rugby. Und obwohl man bei 60.000
Menschen leicht den Überblick verlieren kann, mussten wir erneut feststellen,
wie klein Neuseeland doch ist. Denn vor dem Eingang wartend sahen wir auf
einmal Sylvain, den wir aus Kaitaia kannten. Und wer war seine Freundin? Sarah,
die wir bei Jordi im Albatros kennengelernt hatten. Oh man!!

Der Anpfiff rückte immer näher und wir nahmen unsere Plätze ein. Wir saßen zwar leider nicht nebeneinander, aber dafür im gleichen Blog, was auch nicht schlecht war. Oha! Da zogen die zwei Mannschaften ein: Die neuseeländischen All Blacks und Frankreich. Es erhoben sich alle, die Nationalhymnen wurden gesungen und dann konnte es auch schon fast losgehen. Nur eines fehlte noch: der Haka. Wir haben euch ja schon mal davon geschrieben. Es ist ein Kriegstanz, der den Gegner eischüchtern und die eigene Gruppe zusammenschweißen soll. Jeder Maori-Stamm hat seinen eigenen, die All Blacks präsentieren einen vor jedem ihrer Spiele. Und tja, was soll man sagen? Es war einfach der Hammer. Ihr könnt ihn euch auch auf Youtube anschauen, wenn ihr diesem Link folgt: http://www.youtube.com/watch?v=SUFsL6o8y5s. Dann begann das Spiel. Jeweils 15 Männer, ein Ball, zwei Halbzeiten à 40 Minuten und jede Menge Regeln, die wir nicht erklären können. Zum Teil verstehen wir es nämlich selber nicht. Nette Sitzpartner konnten dabei allerdings manchmal aushelfen. Frankreich legte zwar mit 7:0 vor, doch am Ende gewannen die All Black smit 23:13. Wow, unser erstes Rugbyspiel. Michèl und Florian waren auch sehr begeistert gewesen. Coole Sache! Übrigens trafen wir noch zufällig den Belgier vom Mount Taranaki.

Wie das nach so Riesen-Events halt ist, brauchte es seine Zeit, bis wir in Menschenmassen (so viele Homo sapiens auf einmal hatten wir in Neuseeland noch nie erlebt) wieder Downtown waren. Dort gingen wir ins ACB, wo wir bei Gustav im Zimmer rumsaßen, etwas tranken und neue Leute kennen lernten: Eine Holländerin, Sandra aus Taiwan, Yeji aus Korea, Lenaique aus Belgien. Irgendwann wollte Gustav dann unbedingt n eine Karaoke-Bar und wir gingen los – mit zwei neuen dabei, die wir im Flur getroffen hatten. Aus der Bar wurde jedoch nichts, da ständig Leute abhanden kamen, auf die wir dann warteten. Auch wir gehörten dazu, denn wir mussten noch dringend zu McDonald’s, Abendessen holen. Letztlich landeten wir dann im „Globe“, einer Stundenten und Backpacker-Bar, zwei Meter neben dem Eingang des ACB… Ja… Mit Trekkingschuhen und unförmiger Kleidung waren wir zwar nicht aufs Tanzen eigestellt, aber wir hatten trotzdem Spaß. Florian war schon im Bett und als auch Michèl müde wurde gingen wir auch „nach Hause“ – ins Auto. Es war schon nach 4:00Uhr morgens, als wir einschliefen.

07Juni
2013

Back to the roots

Zwei neue Anfragen fürs Auto erschienen morgens auf dem Handydisplay, es scheint also noch nicht alles verloren. Wir frühstückten und setzten uns vor die bp –Tankstelle, um das WiFi zu nutzen, schließlich mussten wir die neuen Interessenten kontaktieren. Ebenso schickten wir die PayPal-E-Mail-Fakes an einen Kundenservice von PayPal für verdächtige E-Mails. Kurze Zeit später war klar: Wir hatten alles richtig gemacht, es war tatsächlich ein Betrüger! Also, liebe Backpacker: Seid, auch wenn die E-Mails noch so professionell und echt aussehen, vorsichtig und besteht darauf, erst das Geld sicher auf eurem Konto zu haben, bevor ihr euer Auto weggebt! Unser lieber „Interessent“ empfing alsbald eine bitter böse E-Mail von uns, doch er versuchte, seine Story aufrecht zu erhalten, also folgte eine zweite. Hoffentlich ist jetzt Ruhe im Karton! Zurück im Auto gab es dann eine kleine Baguette-Stärkung, dann wuschen wir uns die Haare und Körper, denn bald treffen wir liebe Freunde, da kann man sich dann auch mal etwas „herausputzen“. Wenig später waren wir blitzeblank und blümelig duftend <hust>, nur die Außenseiten unserer rechten Hände zeigten seltsame blaue Flecken auf. Nein, wir haben nicht versucht, einen Stein karatemäßig zu zertrümmern, stattdessen haben wir nur mit dem Kuli (einen Edding besitzen wir schließlich nicht) „For Sale“-Schilder fürs Auto gemalt. Die werden wir demnächst in Auckland spazieren fahren. Dorthin ging es dann auch bald. Es ist immer wieder komisch, sich nach wochenlangem Fahren durch einsame Gegenden auf einspurigen Straßen plötzlich im Schneckentempo auf einen dreispurigen motorway Richtung Großstadt fort zu bewegen. Rushhour-Verhältnisse gab es sonst nur, wenn man zwischen Dutzenden von Kühen auf der Straße stand.

Auckland gefällt uns aber wie eh und je. Zuerst fragten wir in unserem Lieblings-YHA-Hostel nach einer Unterkunft, buchten schon einmal für Sonntag, parkten unser Auto und liefen dann die Queen Street hinunter, eigentlich, um zum Gaskartuschenkauf zum warehouse zu gehen, doch wir kamen nach Ladenschluss an, denn eine mitreißende Trommel-Performance von zwei Afrikanern hatte uns in den Bann gezogen. Bald begannen auch die ersten zu tanzen, wir standen nur staunend da – wie kann man so krass schnell und lang trommeln?! Mega cool! Naja, das warehouse haben wir verpasst, also schlenderten wir noch so durch die Queen Street, kauften im Countdown einen Laib Toast und gingen zu unserem Auto. Bei Kerzenschein (tausend Mal heller als die Taschenlampe) aßen wir den Rest Baguette und toasteten uns Toast über dem Feuer. Wir schrieben Blogeinträge und schauten den Film „Bride Wars“. Unser Auto steht parenthetisch immens schief. Wir versuchten, tief und fest zu schlafen, morgen wird nämlich ein cooler Tag.

06Juni
2013

Fastfood-Tag

Nach dieser langen Nacht war erst einmal Ausschlafen bis 11:15Uhr angesagt. Naja, Chris war mal wieder früher wach und las ein Buch bis Viola aufwachte. Kleine Verwirrung: Essen wir jetzt Frühstück oder Mittag? Die Antwort war nach kurzem Überlegen eindeutig: Müsli zum Frühstück! Wir wuschen unser Geschirr ab – glücklicher als sonst, denn: unser Auto war so gut wie verkauft und zwar für mehr als wir gedacht hatten. War das nicht sagenhaft?

Jetzt musste mal wieder der aktuelle Stand der Dinge geprüft werden. Also gut, die BP-Leute hielten uns höchstwahrscheinlich für behämmert, darum zogen wir heute den Maccas vor. Unauffällig wie echte Spionageagenten des KGB lungerten wir vor der Eingangstür herum und starrten auf unsere Handys. Was wir nicht alles für schwere Fälle zu erledigen hatten. Die Observation war bald abgeschlossen, wir schüttelten zur Lockerung der Muskulatur unsere Beine aus – es muss ein seltsamer Anblick für die Fastfood-Gäste gewesen sein, vor allem mit Kommentaren wie zum Beispiel: „Es schwabbelt einmal durch mein ganzes Bein!“. Oh ja, diese Internetabhängigkeit lässt einen nur rumhocken und nicht viel bewegen. Wir allerdings bewegten uns schon, denn es war allmählich Zeit für das (Nach)Mittagessen. Und weil wir so glücklich waren (wir hatten nämlich gerade noch Tickets für das Spiel All Blacks vs. France am Samstag ergattert), gönnten wir uns einen allzu leckeren Sub, den wir im Auto verschlangen, während wir „Forest Gump“ guckten. Ein sagenhaft guter Film, der beste, den wir bis jetzt geschaut haben. Selten lacht uns weint man so viel. Es fehlten noch 45 Minuten, da wurde der Bildschirm plötzlich schwarz. Neeeein! Sofort packten wir Geldbeutel, Laptop und Schlafsack unter den Arm und rannten rüber zu McDonald’s, wo wir uns beide ein McFlurry kauften und kurz darauf heulend an einem Tisch saßen und den Film zu Ende schauten.

Nach Filmende waren wir immer noch da, wir warteten auf E-Mails unseres Käufers. Auf einmal kam die herbe Enttäuschung: 1200$ sollten wir überweisen, nur damit wir unser Geld bekamen. Nein, du Schwein! Wir sind doch nicht doof! Da ziehen weder irgendwelche Mitleidsnachrichten von wegen vergessener Kreditkarte, noch gefälschte PayPal-Emails, voll von grammatikalischen Fehlern! Für uns bedeutete das allerdings das alles bis jetzt erreichte zu nichte gemacht wurde und wir wieder von vorne anfangen mussten.

Wir mussten wohl ganz schön bedröppelt ausgesehen haben, denn immer wieder erkundigte sich ein junger Angestellter nach unserem Ergehen. „Ward ihr das, die heute Morgen gegen 3:30Uhr hier waren?“. Wir nickten. Herrjemine, ja wir waren die verrückten Raststättenbewohner. Der aufräumende Mann hieß Deebak und kommt aus Indien. So gutherzig wie er war, lud er uns zum Essen ein und besuchte uns nach Ladenschluss im Van mit Burgern, Pommes und Cola. Dankeschöön! Wir unterhielten uns ne Weile, vor allem üer Indien. Das muss ein spannendes Land sein. So gegen 0:00Uhr verfielen wir nach 202 Sit-ups (ja, wir haben seit Blenheim diszipliniert jeden Tag unsere Bauchmuskeln trainiert, immer um zwei Stück gesteigert) vollends in die Waagerechte und schliefen erschöpft ein.

05Juni
2013

Wir gehen Fischen

Unser Bettchen Alles wird ordentlich verstaut

Es war ein kalter, jedoch sonniger Mittwochmorgen, an dem wir aufwachten, frühstückten und das Auto aufräumten. Heute würde es nämlich unser Mannequin sein, da wir noch weitere Fotos auf unsere Internetanzeige stellen wollten. So räumten wir alles picobello auf. Es hätte einem Hochglanz-IKEA-Katalog (keine Schleichwerbung!!) entspringen können.

Mit den Fotos im Kasten gingen wir rüber zur BP-Tankstelle, in der es, wie wir aus eigener Erfahrung wussten, freies WiFi gibt. Wer hätte gedacht, dass wir die nächsten 13 Stunden hier verbringen würden? Wir jedenfalls nicht. Schuld daran war unser Auto, denn mittlerweile hatten wir zwei Interessenten an der Angel, die beide bereit waren den vollen Preis zu zahlen. Und damit nicht genug. Sie trieben gegenseitig den Preis in die Höhe, sodass wir von 3000$ ausgehend bei 3500$ ankamen. Wow! Wie cool! Und sie verlangten nicht einmal, dass wir den Steinschlag und den kaputten Scheinwerfer reparieren ließen. Krasse Sache. Allerdings zog sich diese krasse Sache allmählich und wollte gar nicht zum Ende kommen. Und hier taten wir etwas, was nicht vielen Menschen sinnvoll erscheinen mag, aber wir verkauften unseren Van nicht an den Meistbietenden, sondern an die andere Person, die uns irgendwie sympathischer erschien, da der Wagen wohl das Geburtstagsgeschenk seines Sohnes werden sollte. Und das wollten wir ja nicht kaputt machen. Für den Geldtransfer mussten wir jedoch noch ein PayPal-Konto einrichten, bei dem jedoch hohe Auslandsüberweisungskosten anfielen – doch auch die wollte unser Smith Collins übernehmen.

Wir hatten zwar ein Muffin uns zwei Stücke Kuchen gekauft, doch seltsam mussten wir schon wirken, wie wir die ganze Zeit hier herumhingen, halb verdeckt von der Zimmerpflanze. So gegen 3:30Uhr wurden auch wir müde und packten unsere Sachen. Subway? Zu. Weiter zu McDonald’s. Mist, die Tür war verriegelt. Grrr… Im Auto kochten wir also Nudeln mit Pumpkinsoße und Käse, bevor endlich, endlich um 4:00Uhr einschliefen.

04Juni
2013

Regenschirme in Hamilton

Wie ein Schatten verschwindet man morgens in der unerwartet großen Frühstücksgemeinde eines sehr bekannten Fastfood-Unternehmens. So schafft man es problemlos auch als Nicht-Kunde auf die Toilette (aber trotzdem fühlt man sich öfters mal unangenehm beobachtet, wenn man zielsicher an der Theke vorbei geht und das Klo ansteuert, vor Allem wenn dann noch eine Zahnbürste aus der Hosentaschen guckt). In Hamilton war das nicht anders, aber man gewöhnt sich dran.

Nach unserem weitaus gesünderem Frühstück fuhren wir ins City-center zurück und hielten erst nach dem I-Site und der Bibliothek Ausschau und danach nach einem Parkplatz und danch nach einem Parkplatz. Eine gefühlte Ewigkeit tourten wir die Victoria Street auf und ab und auf und ab. „Also, der Karte nach müsste es hier an der Ecke sein! Ich bin doch nicht blöd!“, meinte Viola, als sich partout kein grünes „i“ sehen ließ. „Da vorne!“, erwiderte Chris, der es zufällig Auge gefallen war. Kurz darauf  saßen wir heile in der großen Bücherei im ersten Stock und schauten aus dem Fenster hinunter auf den „Garden Place“, wo man von vorbei ziehenden Menschen nur ihre bunten aufgespannten Regenschirme sah. Genau, das Winterwetter setzte ein, auch wenn es immer noch eher nach Herbst aussah. Mit unseren Flip-Flops waren wir natürlich wettermäßig voll im Trend gekleidet, rutschten dauernd fast aus. Aber wie gesagt, wir waren ja sicher hier angekommen.

Nach der Blogaktualisierung stand etwas völlig Neues auf dem Programm: Auf der Internetseite www.gumtree.co.nz erstellten wir eine Anzeige für unseren Van. Ja Leute unser Lieblingsauto müssen wir bald zurücklassen. Hoffentlich geht es in gute Hände über.

Auf dem Weg zum Auto rutschten wir wieder ein paar Mal fast aus und konnten erfreut feststellen, dass wir kein Knöllchen bekommen hatten, obwohl wir mal wieder die erlaubte Parkdauer überschritten hatten. Worüber man sich nicht alles freuen kann! Wir checkten noch den PAK’n SAVE aus, wo wir zudem mince pies kauften (Chris‘ erster!) und genüsslich im Auto aßen. Etwas Warmes in der Kehle tat bei dem kalten Regenwetter sehr gut. Übrigens: Denkt bei „mince“ nicht an „Minze“, denn es bedeutet Hackfleisch. Als Englischlehrer würde man euch dies als „false friend“ einbläuen. Genug Weisheit für den Tag. Wir fuhren weiter gen Norden zu unserer Lieblingsraststätte in Bombay, 54km vor Auckland. Was wir dort taten? Mit Flachs weben und Filme schauen. Wir schauten „Déja Vu“ zu Ende und dann ging es weiter mit „Die Frau in Schwarz“, was uns nicht so gefallen hat, da es nicht gruselig genug war. Zum Abendessen machten wir uns ein große scharfe Portion Curryreis mit Apfel. Naja, es gibt besseres!!!

03Juni
2013

Waitomo Caves

glowworm sky Stalaktiten und -miten Zwei rosa Touris Das Wasser macht die Höhle aus

Morgens misteten wir ein wenig das Auto aus und fuhren dann los zu den Waitomo Caves, die um ca. 12 Uhr erreichten. Heute war Queen’s birthday, ein public holiday, deshalb hatten wir nicht damit gerechnet, eine geführte Tour durch die Höhlen zu machen, die so berühmt für ihre unendlich vielen Glühwürmchen sind. Der Name bedeutet auf maori: Wasserloch. „Wai“ bedeutet „Wasser“ und „tomo“ „Loch“. Im i-Site ließen wir uns beraten und entschlossen uns zu einer einstündigen Höhlenwanderung. Nachdem wir noch etwas im Auto gewartet hatten, trafen wir auf unsere Gruppe: ein Führer und ein Paar. Na, das war ja mal eine kleine Gruppe! Wir setzten uns in einen Van und fuhren ca. 10 Minuten bis zum Eingang der Höhle. Sie lag auf privatem Farmland und konnte erst nach einem kurzen walk durch native forest und nach vielen Stufen in die Tiefe erreicht werden. So standen wir vor dem Eingang, erfuhren Fakten über die Entdeckung der Caves, über die Bedeutung für Maoris und ein paar andere Infos. Bald drangen wir durch einen Gang mit einer niedrigen Decke ins Innere der Höhle vor. Unser netter guide zündete Kerzen an, damit sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnen konnten. Und bald kamen wir auch schon in einen ersten großen Raum, wo wir zwischen wunderschönen Stalaktiten-Formationen die ersten Glühwürmchen sehen konnten. Neben dem Weg plätscherte der Bach entlang, durch den die kleinen Insekten, die die Nahrung der glowworms sind, welche übrigens Mücken werden, in die Höhle gelangen. Über dem Bach an der Höhlendecke sahen wir Unmengen kleiner blauer Punkte leuchten. Wie ein Sternenhimmel! Immer wieder wurden alle künstlichen Lichter ausgeschaltet, sodass man so viele Glühwürmchen wie möglich sehen konnte. Schließlich erreichten wir die cathedral, den größten Raum in der Höhle, wo wir uns niederließen, den Anblick genossen und ein Butterbrot aßen – haha reingelegt!  Was wirklich geschah: Wir plauderten über Höhlen, Erdbeben und so weiter. Irgendwann war es Zeit für die Rückkehr. Die Höhle heißt übrigens Footwhistle Cave, benannt nach einer markanten Felsformation. Naja, mit viel Fantasie…

Wir gingen zurück zum Auto, unsere Gruppe war inzwischen aufgetaucht und wir stellten Fragen über die Farmer, das Land und weitere Höhlen. Ein spannender Ausflug! Wir wollten noch mehr sehen und fuhren zum Anfang des Tunnel Walks, wo wir alsbald durch Regenwald an einem Bach entlang wanderten, durch kleine Felsspalten in Höhleneingänge kletterten und nach 45 Minuten wieder zum Auto zurück kehrten, wo Brotzeit angesagt war. Wir wurden kurzzeitig unterbrochen, denn eine junge Maori-Großfamilie benötigte einen jump-start, den unser Auto natürlich hervorragend meisterte.

Nun ging es weiter nach Hamilton, wo wir verzweifelt nach einem McDonald’s suchten. Warum war es in dieser Großstadt so schwer? Das konnte doch nicht sein! Naja, wir fanden dann doch noch einen, bestellten uns Burger und nutzten Strom und WiFi. Im Auto schauten wir „Das Leuchten der Stille“ zu Ende. Der Film hat zwar seine Überraschungen, aber so der Burner ist er nicht. Wir hatten noch nicht genug, also begannen wir noch mit „Déja vu – Wettlauf gegen die Zeit“. Wir werden allmählich zu Fans von Denzel Washington!!

02Juni
2013

Pechmaries und Goldmaries an einem Tag

 Westfälisches Pumpernickel mit Jagdwurst Huka Falls Jetboot SpraaaaayNach einem wieder ungleichzeitigen Aufwachen (Chris wacht immer vor dem Wecker auf) und kleiner Orientierungslosigkeit („Wo sind wir? – Ach so, ich dachte felsenfest, wir seien in Rotorua!“), konnte der Morgen beginnen. Das Frühstück war wie immer, außer dass jetzt auch eine Viertel Walnuss mit drin war, die aber nur der Verstand schmeckte. Dann machten wir uns daran, die Windschutzscheibe abzukleben. Dieses Mal kamen als Abdeckmaterialien noch Frischhalte- und Alufolie dazu – perfekt! Leider war das Wetter nicht perfekt, es fing an zu tröpfeln. Och nee… Wir warteten eine Weile und konnten schließlich doch noch los legen. Doch heute waren wir vom Pech verfolgt, denn natürlich leerte sich die Spraydose schneller als das Auto blau wurde. Doppelter Mist! So blieb uns nichts anderes übrig, als in die Stadt zu fahren, um der Bibliothek einen Besuch abzustatten. Doch – wie hätte es anders sein können? – hatte sie sonntags geschlossen. Mennooooo!!! Dann eben nicht. So ging es weiter zum warehouse, wo wir eine neue Dose “ocean blue“ kaufen wollten. Doch leider vergaßen wir mal wieder unsere IDs im Auto, welche wir für dieses Item benötigten. Nur weil wir jünger aussahen als 21…

Nach dem letztlich doch erfolgreichen Einkauf wollten wir zur öffentlichen Toilette am Spielplatz, wo wir immer gewesen waren, als wir in Taupo gewohnt hatten. Doch es war abgeschlossen, sodass wir den Rückzug antraten. Bei McDonald’s konnten wir wenigstens aufs Klo gehen. Im Auto aßen wir dann zu Mittag. Wenigstens ein Lichtblick: Wir kosteten das Osterpaket-Pumpernickel mit der Osterpaket-Jagdwurst aus der Dose – Die Engel jubelten. Das Brot hat Geschmack!!! Nach sechs Scheiben mussten wir dann doch leider den 08/15-Toast essen. Bevor wir wieder zum Campingplatz fuhren, um den Rest des Autos zu beblauen, besuchten wir die weltberühmten Huka Falls, die wir die letztes Mal nur hören konnten. An diesem 9m hohen Wasserfall stürzt sich der Waikato River mit 200.000l Wasser pro Minute und leuchtet schön bläulich. Nicht schlecht, Herr Specht! Wie gesagt, der Van hat jetzt einen nagelneuen Anstrich – hübsch! Die sechste Flasche hat gerade so gereicht… Jetzt sind wir an einem See auf dem Weg nach Te Kuiti (gen Westen) Zum Abendessen gab es Nudeln mit Apfelsoße. Doch noch ein guter Tag!

01Juni
2013

Wird nicht verraten

Unser erster Gang heute führte uns in die Bücherei von Rotorua, wo wir allerdings nur kurz das Klo aufsuchten, um dann ins gegenüberliegende Geschäft zu gehen und dort ein wenig zwischen den Souvenirs zu stöbern. Das „ein wenig Stöbern“ weitete sich dermaßen aus, das wir schließlich als „longest customers ever“ bezeichnet wurden. Und nicht nur das, wir bekamen sogar jeder als Auszeichnung eine Jadekette geschenkt. Wir sagen’s doch immer: Warten lohnt sich!

Nun war es bereits Mittag und wir gingen wieder zurück zur Bücherei, wo wir Blogeinträge abschrieben und Fotos aussuchten, allerdings noch nichts ins Internet stellten, da es kein kostenfreies Internet gab. So müsst ihr euch wohl noch etwas gedulden. Da unser Essensvorrat im Auto bereits schrumpfte und ein neuer Monat angebrochen war – das bedeutet: ein neues Budget, das vom Mai hatten wir überschritten – ging es zum örtlichen PAK’n SAVE. Einen Teil der Einkäufe verspeisten wir auch direkt an Ort und Stelle. Irgendwann war es Zeit weiter zu fahren, denn wir wollten einen weiteren Shop aufsuchen, bei dem wir uns damals schon vorgenommen hatten, wieder zu kommen. Die halbe Stunde vor Ladenschluss verbrachten wir hier, dann fuhren wir die altbekannte Strecke nach…Taupo! Wir sind wieder da! Vor den Toren der Stadt bogen wir links ab zum freedom-Campingplatz, wo wir nach dem Maori-Abend auch gestanden hatten.

Unser Abendprogramm bestand aus Flachsen, der aufwändigen (liegt daran, dass wir weder einen Tisch noch ein Nudelholz besitzen) Zubereitung von Tortillas mit Avocadocreme und einem Film. Zuerst unsere selbst gedrehten, dann begannen wir mit dem so hoch gelobten “Das Leuchten der Stille“. Amanda Seyfried prägt momentan sehr unser Filmprogramm. Wir sind gespannt wie es weiter geht, denn bis jetzt leuchtet uns noch nicht ein, was der Titel bedeutet.