01April
2016

Kein Pfand aber Strand in Neuseeland

Heute sollte unser Strandtag sein. Hier in der golden Bay gibt es mit die schönsten Strände Neuseelands. Der blick in den Himmel verhieß allerdings nichts Gutes. Dicke graue Wolken sind das Badewetter schlechthin! Vorbeikommende Anwohner warnten uns immer wieder vor dem heavy rain heute Nachmittag und heute Nacht. Bis jetzt handelte es sich jedoch eher um kleine Schauer, also hielten wir an unserem Plan fest.

Wir brachen also zum Farewell Spit auf. Dies ist eine 28 km lange Landzunge ganz im Norden der Südinsel, die durch die Meeresströmungen immer weiter wächst und ein einzigartiges Habitat für eine Vielzahl an Vogelarten bildet. Ohne Führung darf man nur die Anfänge der Landzunge betreten und wir entschieden und für einen anderthalb stündigen Walk. Dieser bot mal wieder eine Abwechslung wie die nur Neuseeland bieten kann. Zunächst ein Strand voller schöner Muscheln, dann ein Teebaumwald, im Anschluss die Küste auf der anderen Seite. Große Sanddünen aus grau goldenem San formten eine faszinierende Landschaft, das hellblaue Meer brach weiß und tosend an seinen Ausläufer. In Gischt und Nebel gehüllt waren die angrenzenden Felsformationen, die mit Palmen bewachsen waren. Ein wunderbarer Anblick. Ohne das sympathische Muschelsammlerehepaar hätte n wir diesen Anblick wohl noch länger gehabt, denn wir fanden den schlecht beschilderten Weg, der uns als bald durch dichte Regenwälder und später über grüne Schafsweiden mit ganz vielen Flauscheschafen führte, nicht.

Am Parkplatz gab es das wohlverdiente Mittagessen während es draußen zu regnen begann. Wir wissen nun, was aus geschmolzener Margarine wird, wenn sie wieder abkühlt, glaubt uns – nichts Gutes! Über eine gravel road fihren wir nun zum Wharariki Beach. Wir bewunderten die sportiven Jungs, die scheinbar zu trainingszwecke hierhergekommen waren und dem regen ohne Schuhe und Regenjacken trotzten. Wir hingegen kauerten im Auto und zögerten den Aufbruch hinaus. Als wir schließlich einsahen, dass es so bald nicht würde aufhören zu regnen und auch die Jungs zurück gekehrt waren, machten wir uns auf den Weg. Ein 20-minütiger Walk führte uns zum Strand. Wow! Was für eine bezaubernde Landschaft! Schwarz-goldener Sand, noch coolere Dünen als eben, türkisenes Wasser, Felsen, durch die das Wasser Tunnel und Höhlen gespielt hatte, Robben. Der Wahnsinn – trotz des nicht strandtauglichen Wetters! Wir waren eh bereits durchnässt, deshalb machten uns die paar Wellen, die höher als erwartet waren nichts mehr aus, als wir unsere Beine im weichen Wasser badeten. Ein einzigartiger Ort! Wir machten noch einen kleinen Erkundungsspaziergang und bewunderten die tausend verschiedenen Grüntöne des Wassers. Dann lösten wir uns langsam, denn die nassen Körper sehnten sich nach trockenen Klamotten.

Die sollten sie bekommen, doch das Auto ist nun, wenn die Heizung wie kurze Zeit später läuft, eine Dampfsaune. Ob das jemals alles wieder trocken wird? Wir fuhren zurück an unseren Schlafensplatz von gestern und widmeten uns endlich wieder einer Tätigkeit, die wir damals in Neuseeland voller Hingabe ausgeübt hatten: das Flaxen. Noch einigermaßen flüssig gingen uns die Sterne von der Hand. Wie cool und entspannt das war.

Draußen im Dauerregen kochte derweil eine riesen Portion Milchreis vor sich hin, der Reis muss schließlich weg. Bei TKKG wurde diese dann verputzt. In einer Mini-Regenpause erbauten wir das Zelt und entkamen so den Mücken und der Feuchtigkeit unseres Autos. Was wohl die heavy rains und thunderstorms diese Nacht bringen werden?

Farewell Spit Schäfchen Wharariki Beach bei bestem Strandwetter