29Dezember
2012

Wir auf dem Ninety-Mile-Beach

Heute, wieder mit Musik im Ohr, verlief die Arbeit deutlich schneller als gestern, auch wenn wir wieder mit großer Hitze zu kämpfen hatten. Direkt im Anschluss fuhren wir mit dem Bier in der Kühltasche zum Strand, um uns dort mit den anderen aus dem Hostel zu treffen. Heute hatten sie sich einen neuen Ort ausgesucht, da auch die Angler dabei waren. Um diesen Ort, den absoluten Anfang des Ninety-Mile-Beach zu erreichen, muss man allerdings mit dem Auto auf den Strand. Michèl saß am Steuer und versuchte unsere angespannten Nerven zu beruhigen. Wir fuhren also los und alles klappte hervorragend; stark, heroisch und kraftvoll glitt unser Auto über den Sand – und blieb stecken. Na toll, das war ja irgendwie klar gewesen. Unter großem Gelächter schoben wir also an und erreichten bald den festen Sand am Wasser und fuhren die paar letzten Meter zum „Parkplatz“. Nun hatten wir also auch diese must-do von Neuseeland erledigt. Wir besuchten nun die Angler, an deren Leinen bald schon ein erster Fisch zappelte. Zwei kräftige Schläge auf den Kopf und tot war er. Auch das Ausnehmen war überaus interessant. Ein Fisch hatte eine kleine Hai-Flosse in seinem Magen! Vor allem Michèl hatte seinen Spaß mit den großen Fischen – Kindergartenfischalarm! Er sprach zu dem Fisch, ließ ihn antworten, erschreckte andere Menschen, das Übliche halt. Schließlich gingen wir wieder zu unseren Autos zurück und machten uns dann erst einmal auf die Suche nach einem Klo auf dem angrenzenden Camping ground, die allerdings scheiterte. Es hatte inzwischen abgekühlt und so gingen nur die Härtesten ins Wasser, also nur wir zwei. Das Umziehen danach gestaltete sich allerdings mehr als schwierig, denn man konnte sich niemals unbeobachtet fühlen. Da waren der alte Mann, der von seiner Terrasse aus angelte (was genau das sollte haben wir nicht durchschaut, die Angelschnur reichte nämlich nur in das Gras vor seinem Haus) und außerdem noch die ganzen Jungs aus dem Hostel. Obenrum waren wir schon wieder vollständig bekleidet, untenrum schütze uns nur ein Handtuch, als sie plötzlich alle auftauchten. Als sie erkannt hatten, in welcher Situation wir uns befanden, gingen sie nicht etwa wieder außer Sichtweite, nein der Platz vor unserem Auto schien auf einmal ungeheuer interessant zu sein. Unser Problem war, dass wir sandige Füße hatten und nicht die zweite Regel in unserem Auto, nämlich es niemals mit dreckigen Füßen zu betreten, brechen wollten. Schließlich sahen wir allerdings keinen anderen Ausweg mehr und nutzen unser Auto als Umkleidekabine, während draußen der Kindergarten weiter ging, worunter wir und unser Auto zu leiden hatten. Immerhin ist von dem ganzen Geschüttel des Autos nicht wieder eine Lampe herausgefallen.

Als es Abend wurde, brachen wir langsam auf, diesmal fuhr Viola (sie hatte dieses Mal als Fahrerin den Kürzeren gezogen und bekam kein Bier, bei der Weihnachtsfeier war es Chris, es gleicht sich also alles aus!) und wir konnten den Strand ohne weitere Zwischenfälle wieder verlassen.

Zu Hause wurden noch Reste verspeist und Obst für morgen vom free food abgestaubt und schon Mal in unseren Essenskisten gebunkert.