12Juni
2013

Was kräucht denn da?

Giraffen wollen nicht im Zoo sein Die große Giraffe hat Hunger-seelenverwandt Shhhh-Kiwis sind nachtaktiv Kiwi, Kiwi, Kiwi Ein Kea fliegt davon Die Orang-Utans lesen Zeitung?

8:00 Uhr aufstehen, anziehen, wegdüsen. So ein Stress am Morgen. Aber wenn man keine Parkplatzgebühren bezahlen möchte, unvermeidbar. Wir stellten uns auf den 30 Minuten – Parkplatz und gingen zum ACB, um Lenaique zu verabschieden. Er fliegt heute nach Belgien zurück. 08:45 Uhr <klopf, klopf> Natürlich machte keiner auf, alle schienen noch im Traumland versunken zu sein. So schrieben wir einen kleinen Abschiedsgruß und schoben ihn unter der Tür durch. Zurück ging es zum Auto und schon cruisten wir auf dem MWY 16 gen Osten. Auch wenn wir an unserem Zielort zuerst frühstückten, war dies nicht unser eigentlicher Beweggrund gewesen, hierher zu kommen. Nein, wir standen vor dem Auckland Zoo und warteten, dass jener seine Pforten öffnete. Bald standen wir dann schon vor dem Giraffengehege. „There’s a baby giraffe!“, sagte ein kleiner Junge und wir lächelten ihm zu. Jaja, eine Baby-Giraffe. Klar, war ja auch echt wiiinzig, das Tier. Naja, ist ja auch noch klein, das Kind. Sekunden später mussten wir feststellen, dass er wohl mehr von dieser Spezies verstand als wir, denn aus dem hinteren Teil des Geheges stolzierte elegant ein noch viel größeres Exemplar in unsere Richtung. Hupsi, warum sind die Kinder hier alle so verdammt schlau?!

Wir wanderten immer weiter durch den Zoo, sahen „the big five“ und weitere Tiere der Savanne, echt immer wieder atemberaubend, was da so der Schöpfung entsprungen ist. Nun kamen wir in den Neuseeland-Teil, unser eigentliches Ziel. Nun?, fragt ihr euch. Wir sind 7 ½ Monate durch das Land gereist, haben so gut wie jedes Tal, jeden Gipfel, jeden See und jeden Wald gesehen und wollen uns nun noch einmal nachgestellt in einem Zoo anschauen? Ähhhm, stimmt. Wir haben einiges mit den Sinneszellen unserer Augen erfasst und an den fur seals, den Pinguinen (es waren eh grad keine im Gehege) und der Albatross-Nachbildung konnten wir zügig vorbei gehen, doch trotz mehrfacher intensiver Versuche der Vogelbeobachtung, fehlten uns noch die Wahrzeichen Neuseelands. Als erstes das Highlight: der Kiwi. Wir betraten ein dunkles night house, bald waren unsere Augen „adjusted to the darkness“ und plötzlich sahen wir sie. Den brown kiwi, bald sogar zwei, krochen schüchtern aus ihrem Unterschlupf hervor. Cool, wir sahen echte Kiwis!! Und groß waren sie! So richtig trauten sie sich nicht in den helleren Teil vor der Scheibe, sodass die meisten Besucher schnell weiter gingen. So nicht wir, wir harrten aus, verfolgten den Kiwi auf Schritt und Tritt und tatsächlich: er kam in unsere Nähe, das Warten hatte sich gelohnt! Sogleich übernahmen wir den Job der volunteers, indem wir ihnen und den Besuchern die aktuelle Position des Kiwis im dunklen Unterholz beschrieben. Nicht „longest customer ever“, „longest visitor ever“ hätte die heutige Auszeichnung heißen müssen.

Es musste aber voran gehen und so konnten wir auch Tui und Kea abhaken. Nun haben wir echt alles gesehen oder fällt euch noch etwas ein? Wir schlenderten durch den Rest des Zoos, unterhielten uns mit Papageien, die uns mit „hello“ oder „hello captain“ antworteten. Wir haben uns nicht geändert, wir sind immer bis zum Schluss da, so auch heute. Hinter uns wurden die Tore geschlossen, als wir zum Auto gingen und Mittag aßen. Dann ging’s zurück nach Auckand City, und dort in die Bücherei, der Strom…

Dann wurde gekocht, Reis mit Brühwürfel-Soße, Zwiebel und Trockenfleisch. Es läuft hier übrigens alles ein bisschen anders ab, oder zieht man sich bei euch, wenn man auf der Suche nach einem Topflappen ist, eine Socke aus? Wir machten einen kurzen walk zum Aotea Square, von wo Gesang erschallt war und stellten fest, dass wir ein Event verpasst hatten, warfen einen kurzen Blick in die town hall und setzten bzw. legten uns vor die Glotze. „Kill Bill“ war an der Reihe. Mit einem glücklichen „Wir haben einen Kiwi gesehen!“, legten wir uns schlafen.