13Juni
2013

Hoola-hoop und Limbo

The Domain Wintergarten Pohutukawa im Winter?

Obwohl bereits öfters in Auckland, kennen wir immer noch nicht viel mehr als die Queen Street und unseren Parkplatz. Das wollten wir heute ändern. So fuhren wir ca. zehn Minuten weg vom City Centre gen Westen zur großen Grünanlage von Auckland, der Auckland Domain. Wir besuchten nicht das bekannte Auckland War Memorial Museum und da wir zu diesem Zeitpunkt eh noch davon ausgingen, dass es für uns Eintritt kosten würde, au0erdem hatten wir nur einen begrenzten Zeitraum von ca. 45 Minuten zur Verfügung – wahrlich nicht genug für einen Museumsbesuch. Also gingen wir über Sportfelder, den Skytower immer im Blick, hinüber zu den Winter Gardens. Sehr interessiert und entzückt begutachteten wir jedes Pflänzchen und jedes Pflanzenmonstrum, echt schaaade, dass wir das Tropenhaus aufgrund der Schwüle schon bald verlassen mussten. Wir machten noch einen kurzen Spaziergang durch die fernery, wie damals am Anfang in Whangarei. Es drehte sich alle im Kreis. Nach einem Plausch mit dem lustigen Gärtner, gingen wir über kleine Umwege zurück zum Auto. Die Zeit wurde langsam knapp. Wofür? Tatsächlich, wir wollten heute in ein Kammermusikkonzert gehen. Wir hatten die perfekte Veranstaltung für uns gefunden: kostenlos und ungezwungen (heißt: unsere „Ausgehschuhe“ sind akzeptabel). Die Rede ist von den sogenannten „lunch time concerts“, die kurz nach 12 Uhr in der Bücherei in Auckland stattfinden.  Heute stand ein Quintett auf dem Programm. Noch genau sieben Minuten hatten wir, um vom Parkplatz die Queen Street runter zur library zu kommen. Sportiv und voller energetischen Kondition sprinteten wir durch die Menschenmenge und kamen vor einem leeren Konzertsaal an. Abgesagt, erfuhren wir wenig später. Wie schade! Da wir aber schon einmal hier waren, konnten wir dann auch etwas WiFi zapfen, bzw. nur Chris, denn sobald Viola einen Finger im Netz rührte, ging gar nichts mehr.

Nun liefen wir noch zum unteren Ende der Queen Street, genauer gesagt zum Nomads Fat Camel, wo wir unsere Schlafplätze für die letzten zwei Nächte in Neuseeland sicherten. Vom Hunger getrieben, wollten wir zum Auto, kauften noch Toast beim Countdown, Viola konnte einem 5$-Kebab nicht widerstehen und schon saßen wir getoasteten Toast mampfend im Van. Wir verwarfen aufgrund des Wetters den Plan heute zum Skytower zu gehen und statten stattdessen Twain, Fabian und Kai einen Besuch ab, um ihnen noch einige Accessoires für Twains Auto zu geben. Twain hatte Kai gerade sein Auto abgekauft und wir brauchten unser Zeug ja nicht mehr. Als wir gerade wieder gehen wollten, wurden wir von einem Typen auf die ladies night im „globe“ aufmerksam gemacht, free drinks until 9pm. Okay, wir hatten eh noch keinen Plan, also warum nicht!? „Free“ ist immer gut! Noch kurz im Auto die nicht mehr ganz taufrischen Haare gemacht und los ging’s. Wir machten erst noch eine kleine Erkundungstour durch die Nebenstraßen der Queen Street und gingen dann in den Club. Viel war noch nicht los, aber alleine waren wir auch nicht. Zwei Freigetränke später war 21 Uhr auch schon durch, doch wir blieben, denn nun sollte das „battle oft he sexes“ stattfinden. Ah so. Der Barkeeper meinte, das sei „fun“, also standen wir wenige Minuten später den Hoola-hoop-Reifen um unsere Hüften kreisend auf der Tanzfläche. Joa, so vier Sekunden schafften wir es, ihn oben zu behalten. Tja, die Männer haben anscheinend den besseren Hüftschwung, jedenfalls gewannen sie dieses Spiel haushoch. 15 Minuten danach war Limbo angesagt. Es war knapp, doch komischerweise stand es bald 2:0 für das männliche Geschlecht. Wir lernten bald die anderen Clubgänger kennen und saßen in einer großen Runde an der Bar und hatten unseren Spaß. 22:30 Uhr, der Spielstand war nur 2:1, wir mussten gehen.

Der Inder aus Bombay (NZ) hatte sich unbedingt mit uns treffen wollen, also wollten wir uns um 22:45 Uhr am IMAX sehen. Er war nicht da, wir unterhielten uns stattdessen mit Twain, Kai und Fabian, die im Kino gewesen waren. Deepak kam nicht, sagte, wir sollten in einer halben Stunde da sein. Obwohl wir eh keine Lust auf das Treffen hatten, warteten wir, doch als er dann immer noch nicht da war, wurde es uns zu blöd, wir brachten Kai zum YHA und dann Twain und Fabian zu ihrem Hostel, wo wir noch lange redeten. Nun gingen wir zurück ins „globe“ und tanzten, bis der Laden geschlossen wurde. Wir quatschten noch eine ganze Weile mit den Leuten und gingen dann ins Auto, wo wir kochten (das Übliche der letzten Tage) und um 5:30 Uhr endlich schlafen konnten. Puh, waren wir müde.