25Februar
2013

Tongariro Northern Circuit: Endspurt

Lower Tama Flyer-Kappe Geschafft!

Letzter Tag! Ein nasses Zelt hielt uns davon ab, früh und motiviert aufzubrechen. Es trocknete vor sich hin, während wir frühstückten, während wir gegen die Sandflies kämpfen, während wir packten, während wir weiterhin gegen die Sandflies kämpften- es trocknete langsam! Gegen 9:45 Uhr brachen wir dann doch auf. Der heutige Weg führte uns zwischen Mt. Ngaurahoe und Mt. Ruapehu hindurch, durch eine hügelige Graslandschaft und vorbei an kleinen Flüssen. Wir waren noch nicht weit gelaufen, da machten wir auch schon eine Pause, doch nicht etwa um uns zu erholen, sondern um uns die alte Waihohonu Hut anzuschauen. Das war eine alte Berghütte, in der Männer und Frauen noch getrennt schliefen. Die Männer, die Memmen, hatten einen Ofen, um sich zu wärmen, den Frauen wurde lediglich ein Spiegel zur Verfügung gestellt. Nach dieser kulturellen Unterbrechung ging es dann weiter durch die Steppenlandschaft, die Hügel rauf und wieder runter. Schließlich kamen wir an einem Abzweig zu zwei Bergseen an. Na, eine Dusche wäre mal wieder angebracht so nach neun Tagen, also nichts wie hin! Wir schafften es nur bis zum 10 Minuten entfernten Lower Tama, dessen blaues Wasser uns so in den Bann zog, dass wir uns direkt an den Abstieg dort machten. Ein Geröllweg, wie wir ihn momentan zu oft hinab rutschten, dann über den breiten Asche-Sandstrand hinüber zum See. Wir tunkten einen Zeh ins kühle Nass-und zückten zurück, das war WIRKLICHJ kühl! Aber was soll’s! Wenn man nicht in ein Hostel will, um Körperhygiene zu betreiben, muss man halt mit dem Vorlieb nehmen, was man so kriegen kann. Und wir hatten uns ja extra das Kathmandu-Shampoo gekauft! Chris schaffte es relativ schnell ins Wasser, was daran lag, dass sie unfreiwillig hinein fiel, da sie im Sand einsank. Viola brauchte ihre Zeit und es dauerte etwas, bis sich ihre Atmung im eiskalten Wasser normalisiert hatte. Schnell alles gewaschen, sogar Violas Schlafanzug musste dran glauben, und ganz fix wieder raus. Wir wunderten uns eine ganze Weile über diese komische Kälte die unseren Körper befiel, so ganz tief im Inneren, scheinbar für immer dort bleibend. Doch bei Salami- und Nutellabroten wärmten sich unsere Körper langsam wieder auf. Als wir zwei Stunden später die Senke, in der der See lag, wieder verlassen hatten, packte uns doch der Ehrgeiz, den noch höher gelegen Upper Tama zu sehen. Wir ließen unser Gepäck unten stehen und kamen so in den Genuss ohne die schwere Last auf de, Rücken die Berge zu besteigen. Wie einfach das plötzlich sein kann! Oben genossen wir noch kurz die Aussicht, stellten noch mal beeindruckt fest, dass wir tatsächlich oben auf dem riesigen Vulkan gestanden hatten, und machten uns wieder an den Abstieg. Die Sonne stand bereits etwas tiefer, sodass sie uns direkt ins Gesicht schien. Chris hatte keine Sonnenbrille dabei, also mussten wir backpackerhaft kreativ werden. Ein Flyer auf den Kopf, mit einem H.A.D.-Tuch befestigt, schon war die selbst gemacht Kappe fertig.

Unsere Beine wurden schon langsam schwer, doch der Weg bis nach Whakapapa Village zog und zog sich. Da, in der Ferne war es schon zu sehen, doch viele weitere der beiden Bergriesen mussten überquert werden, bevor wir uns abklatschen und sagen konnten: „Geschafft!!!“. Überglücklich kamen wir an unserem Auto, das zu unserer Freude noch unversehrt war, an und fuhren bald zurück um den Lake Taupo nach Taupo. Dort werden wir noch zwei bis drei Tage bleiben, morgen früh findet hier nämlich unser super krasses Mega-Event statt. Die Aufregung steigt.! Nach einer leckeren Avocadocreme mit Crackern vielen wir in einen sanften Schlaf auf unseren weichen Matratzen, aus dem uns nur die juckenden Sandfly-Stiche reißen konnten.  Doch davon abgesehen, können wir sagen:“ Wir sind stolz, unseren ersten Great Walk gemeistert zu haben, das hat sich wirklich gelohnt!“.