26Februar
2013

Da fällt man ja aus allen Wolken!

Chris fällt aus dem Flugzeug Chris kann fliiiegen! Schaut mal, wie hoch wir sind! Wie coool! Da stehen wir mit unseren Tandemmastern Kopfüber gehts los - nach unten! Nicht die verzerrten Gesichter beachten! Daumen hoch! Awesome!

Der Wecker klingelte, riss uns (fast) aus dem Schlaf und langsam begann unser Puls zu steigen. Ihr wisst es ja schon: Wie aus unseren letzten Worten zu entnehmen ist, heute stand uns ein Sprung aus 15,000 ft bevor. Eine Minute freier Fall. Auf so etwas bereitet man sich nicht oft in seinem Leben direkt nach dem Aufstehen vor. Auch wenn der Blick in den strahlend blauen Himmel alles sagte, mussten wir um 8:50 Uhr zum weather-check zum i-Site. Ja, der skydive würde wie geplant stattfinden. Um Punkt 9 Uhr stand auch schon der Taupo Tandem Skydiving-Bus vor der Tür, der uns zum Flugplatz brachte.

Dort angekommen, hieß es nach einen kurzen Einweisung erst einmal warten, wir waren erst in der zweiten Runde dran. Somit schickten wir mit dem free Wifi unsere letzten Worte in die Welt und schauten den anderen beim Starten zu. Dann wurde es langsam ernst. Wir zogen uns die passenden Anzüge an, bekamen eine Rettungsweste umgeschnallt, wurden von den Gurten, mit denen wir an unserem Tandempartner festgemacht wurden, ganz eng zusammen geschnürt, und bekamen eine zweite Einweisung mit Angaben wie wir uns während des Fluges verhalten müssen. Ob man daran wirklich noch denken kann, wenn man mit über 200 km/h auf die Erde zurast? Wir waren uns da nicht ganz sicher, aber unsere Tandemmaster, die wir nun trafen, versicherten uns: „Ihr könnt nichts falsch machen!“. Puh. Ein letzter Wink in die Kameras, die uns begleiteten, und schon saßen wir im kleinen gelben Flugzeug. Wir beide ganz vorne, ganz nah an der Tür, wir würden als Erste springen. Die Räder des Flugzeugs lösten sich vom Boden, und steil ging es in die Lüfte. 20 Minuten würden wir brauchen, bis wir die volle Höhe erreicht hätten.  Nach ca. 10 Minuten wurde unsere Ausrüstung vervollständigt. Stylische Kappen wurden uns aufgesetzt, wir atmeten Sauerstoff über so Plastikteile ein und zu guter Letzt bekamen wir noch beine Brille auf die Nase gequetscht. Dann ging plötzlich alles ganz schnell. Und damit meinen wir ganz schnell. Die Tür ging auf, der Begleitflieger mit der Kamera auf dem Helm klammerte sich spidermanartig außen ans Flugzeug, und schon hing Viola am Bauch ihres Tandemmasters aus der Tür heraus. Bitte Lächeln! Und schwups, war sie weg. Kopfüber in den Himmel. Unter sich nichts außer Luft und ganz weit weg der Erdboden. Chris folgte zügig. Fliiiiiegen!!! O mein Gott, ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie das ist, einfach zu fallen. Es ist sooooooooooo amazing, krass, geil, hammer, unbeschreiblich, so was von genial, ach, das kann man nicht in Worte fassen, ihr müsstet es erleben!!!  Koordinationslos wabbelten unsere Beine und Arme  über der Welt herum, anstatt wie geplant die „Bananenform“ einzunehmen. Wir versuchten ein bisschen für die Kamera zu posen, machten Faxen, und hatten unseren Spaß dabei, mann, sahen wir fesch aus. Und nicht zu vergessen: unsere Herkulität! Cheers! Unerwartet öffnete sich dann der parachute, der Fallschirm, und von der Waagerechte änderte sich unsere Lage in die Senkrechte. Das Adrenalin strömte durch unsere Körper, noch bevor es zu Ende war, wären wir am liebsten noch einmal gesprungen! Wow. Wie weit man sehen konnte. Dank der klaren Sicht konnten wir die Vulkane im Süden sehen, den Mt. Taranaki an der Westküste und theoretisch Coromandel und die Ostküste, aber das hatten wir während des Fluges vergessen. Alles war so winzig klein! So segelten wir noch eine Weile umher, winkten uns zu und genossen die Aussicht. Viola durfte sogar selber lenken, cool oder? Und dann war leider auch schon alles wieder zu Ende. Beine ausstrecken uuuuuuund landen! Alles Roger? Ja, klar! Zum Abschluss drehten wir noch eine Abschiedssequenz und dann suchten wir uns noch ein schickes T-Shirt aus, bevor uns der driver wieder nach Hause zum Auto fuhr. Wenn ihr euch das alles noch mal in live anschauen wollt, so folgt einfach nur dem Link: (Hier sollte er stehen, aber anscheinend haben die das noch nicht ins Internet gestellt. Schaut einfach in den nächsten Tagen auf youtube unter Taupo Tandem Skydiving 26.02.13 Load 2.)

Nach diesem spannenden Auftakt mussten wir erst einmal was essen. So gingen wir also zum geliebten Pak’n save und kauften uns u.a. ein riesiges Brot, 1kg Käse und ein Fass Butter. Damit marschierten wir zum See und aßen gemütlich zu Mittag. Ach, konnte das Leben schön sein!

Bis zum Abend passierte nichts mehr, außer dass wir unsere Premiere im Milchreiskochen feiern konnten. Lecker! Er hatte uns allerdings sehr müde gemacht, sodass wir schon fast eingeschlafen wären. Da allerdings morgen nicht IRGENDEIN Tag sein würde, rafften wir uns noch mal auf, und folgten ein paar Leuten aus der Skydiving Crew in die Element Bar des Base Hostels. Pünktlich um 00:00 Uhr kamen wir an und fielen uns um den Hals. Happy Birthday, liebe Chris! Ende- Gelände. Keine jungen 18 Jahre mehr….die 19 steht vor der Tür! So feierten wir ihren Geburtstag mitten in der Mitte der Nordinsel Neuseelands, Kilometer weit entfernt von der Heimat, im schönen Taupo. Die Party war gar nicht so schlecht, wir haben neue Leute kennen gelernt, mal wieder nichts für die Getränke bezahlt und sind um ca. 03:30 Uhr totmüde in unserem mobilen Zuhause eingeschlafen.