01Mai
2013

Kay, die DOC-Rangerin

Unsere Schlafsäcke hatten uns gut durch die kalte Nacht gebracht, nur unsere Näschen hatten etwas gefroren. Noch bevor wir frühstückten, verließen wir den Rastplatz und fuhren das letzte Stück bis Te Anau, wo wir dann zwischen dem Mitre 10 und dem fresh choice (wann gibt es endlich mal wieder einen PAK’n SAVE!?) parkten und erst Lukas Gasflaschen kaufte und wir dann dem Supermarkt einen Besuch abstatteten. Nun konnten wir endlich frühstücken. Te Anau liegt am Rande des Fjordlands, das wir unbedingt besuchen wollten. Um uns zu informieren, gingen wir in die Bücherei, wo wir nach langer Zeit endlich mal wieder freies Internet hatten, wenn auch nur 30 Minuten pro Person. Das reichte uns jedoch, um eine bzw. keine Entscheidung zu treffen. Wie wir so sind, halfen uns auch viele Argumente nicht zu einem Entschluss für einen der beiden “Sounds“, also beschlossen wir, beide zu besuchen. Wir buchten für den Doubtful Sound eine 8 1/2 – stündige Tour von Te Anau aus, schrieben dann Rezepte aus Kochbüchern ab und liefen dann zum Infocenter, um da die Bootstour auf dem Milford Sound zu buchen. Da wir einen Gutschein noch aus Auckland hatten, konnten wir nur telefonisch eine Reservierung machen. Lukas kaufte sich beim Asiaten Fish’n Chips und wir aßen wenig später im Auto unser Mittagessen. Den Nachmittag verbrachten wir aufgrund des schlechten Wetters im Auto, was auch viel Spaß bedeuten kann. Irgendwann wollten wir uns auf den Weg zum DOC-Campingplatz machen und fuhren vorher noch beim Bankautomaten vorbei, um Geld abzuheben. Gerade, als wir wieder im Auto saßen, Viola hatte schon die Kartoffeln zum Schälen auf dem Schoß, hörten wir eine Stimme und eine Frau mit blond-roten Haaren kam auf uns zu. Sie war eine DOC-Rangerin und wollte wissen, wo wir schlafen würden. Wir hatten noch nicht einmal ausgeredet, da bot sie uns an, bei ihr zu Hause zu schlafen. Wie nett war das denn!? Sie wohnte nur eine Straße weiter und so parkten wir bald auf ihrem Grundstück. Sie lud uns direkt ins Haus ein und fragte, ob es okay sei, wenn wir im Kinderzimmer schliefen. Ja krass, dann würden wir für lau endlich mal wieder in einem Bett schlafen. Okay, Lukas musste es sich auf dem Boden bequem machen, aber wir beide hatten Betten mit bunt bezogenen Bettdecken zur Verfügung. Wir wurden auch direkt aufgefordert die Küche zu benutzen, also kochten wir Kartoffeln, die wir mit Käse und Salat gemütlich auf dem Sofa im Wohnzimmer aßen. Die DOC-Rangerin ist zwar schon 66, aber immer noch total abenteurlich. Die Wände sind gepflastert mit Postkarten aus Ländern, die sie schon bereist hat, man findet kaum einen Ort, an dem sie noch nicht war, außerdem gibt es Urkunden von Skydiving und Ähnlichem. Sie war erst heute vom Kepler Track zurückgekommen, wo sie die letzten 10 Tage hut warden gewesen war. Sie hatte sich noch gar nicht richtig zuhause eingerichtet, und trotzdem lud sie uns zu sich ein. Die sind echt super, die Neuseeländer! Wir bekamen noch jeder eine Portion Eis in die Hand gedrückt und gingen nach einer heißen Dusche ins Bett. Danke Kay!