02Mai
2013

Milford Sound

Die Stirling Falls Gruuuuselig Fur seals auf den Felsen Kleine Wasserfälle Im Nebel sind die Milford Sounds doch sehr überzeugend, nicht? Der Gewinner-Kuchen

Morgen um 7:20 Uhr (die Sonne war noch nicht aufgegangen) machten wir uns auf den Weg zum Milford Sound. Im Fiordland Neuseelands, das sich im Süd-Westen des Landes befindet, findet man viele dieser „Sounds“. Ein Fjord entsteht durch das Abschmelzen der Gletscher und nachfließendes Meerwasser in die so freiliegenden Täler zwischen den Bergen. Der Milford Sound ist 15km lang und reicht bis zur Tasman See im Westen. Felswände an den Seiten fallen aus Höhen von bis zu 1200m ins Wasser. Die höchste Erhebung ist der Mitre Peak, der aussieht wie einen Bischofsmütze 1600m. Da wir uns immernoch westlich der neuseeländischen Alpen befanden, wunderten wir uns nicht über den Regen an diesem Tag. Wir hatten gehört, dass hier durchschnittlich ein Niederschlag von 8000mm/Jahr runter geht. Zwei Stunden und 120km, die wir bis zum Hafen durchgerast waren, kauften wir uns Tickets für die 1 ½-stündige Bootstour mit Juicy über den Milford Sound. Keine Sorge, an alle, die Bescheid wissen, dass die Milford Road (die Straße von Te Anau zum Milford Sound) zu den schönsten Strecken der Welt gehört, auf der Rückfahrt würden wir uns ganz viel Zeit dafür lassen!

So cruisten wir dann mal los. Zunächst (und die ganze Fahrt über) bedienten wir uns am „complementary coffee and tea“, die vor allem dazu dienten unsere Finger warm zu halten, denn es war ganz schön frisch und windig! Draußen nieselte es die ganze Zeit, doch wir blieben meistens tapfer draußen auf dem Deck stehen, um die fabelhafte Landschaft zu sehen. Die Berge waren in geheimnisvollen Dunst getaucht, von Sonnenschein keine Spur. Wir machten einen Abstecher zu den fur seals, die auf dem Felsen hockten und chillten, auch den Mitre Peak und die Stirling Falls ließen wir uns zeigen. Zur Halbzeit erreichten wir das offene Meer, dass wir jedoch nicht befuhren. Insgesamt war das Wetter jetzt nicht so bombig, aber es hatte auch was für sich und Regen ist in den Fiordlands normalerweise eh an der Tagesordnung. Wusstet ihr eigentlich, dass es im Milford Sound Korallen gibt? Das Wasser wird durch Gerbstoffe, die vom Boden über den Regen ins Wasser gelangen, so dunkel getrübt, dass sich Flora und Fauna täuschen lassen und Biozönosen wie in der Tiefsee vorzufinden sind.

Nach der Mittagspause starteten wir dann die Touri-Milford-Road-Tour. Auf der Strecke liegen schöne Naturwunder und immer wieder erhascht man Blicke auf die umliegenden Berge, teilweise mit Schnee auf den Gipfeln. Sehr bekannt sind auch die Mirror Lakes, in denen sich die Berge spiegeln, doch leider spiegelte sich bei uns nur eine Wolkendecke. Auch das Eglinton Valley, das auch der morgendlichen Hinfahrt noch so toll ausgesehen hatte, ließ uns jetzt eher enttäuscht dreinblicken, denn die Berge, die sich bis weit in die Ferne zogen, konnte man nicht wirklich sehen. Cool waren jedoch die kleinen Wasserfälle, die an einigen Felswänden hinab strömten, wir Wassermalfarbkleckse, die man auseinander pustet. Diese dünnen Ströme gibt es nur nach Regenfällen, joa, die hatten wir.

In Te Anau angekommen, wollten wir noch kurz zur Bücherei, um Fotos hochzuladen. Dort trafen wir auf Tobi und Daniel, die dort rumhingen. Wir quasselten noch ne Weile, auch als sich die Pforten der Bibliothek bereits geschlossen hatten und erzählten vom glücklichen Zusammentreffen mit Kay. Wir versprachen zu fragen, ob sie auch kommen könnten. Dann gingen wir beim fresh choice einkaufen und zu unserer DOC-Rangerin nach Hause, wo wir Abendessen kochten (Nudeln mit Tomatensoße und Salat). Natürlich stimmte Kay zu, sodass die beiden auch bald da waren. Kay indes war im Restaurant mit ihren Kollegen. Um den Backofen auch wirklich genutzt zu haben, backten wir Brot, Anzacs und einen gedeckten Apfelkuchen, der im contest stand mit dem Apfelkuchen mit Streuseln von Tobi und Daniel, die für solche Anlässe immer einen Apfelkuchen als Dankeschön backen. Trotz kleiner Komplikationen wurde unser Kuchen natürlich sehr viel leckerer, sodass wir gewannen. Leider hatte es keinen Wetteinsatz gegeben. Nun denn, wir redeten noch lange, lange, wann hatten wir uns das letzte Mal gesehen? Es war schon fast ein halbes Jahr her am Cape Reinga, ganz oben im Norden. Krassomat 3000!!