14Mai
2013

Der schönste Nationalpark

Doppelte Welt Ein Traum in blau Herbst und Berge Im Hooker Valley Hooker Lake und Aoraki/Mt. Cook

Die ersten, die kamen, die letzten die gingen – so lautete unser Motto für diesen Campground. Während Lukas und Chris Bücher lasen, schlummerte Viola konsequent bis 11:00Uhr weiter. Eile ist ein Begriff, der uns momentan mehr und mehr abhandenkommt. Es gab wie immer Müsli zum Frühstück und einen Ansac biscuit hinterher, Lukas futterte seinen Reis von gestern. Wir putzten noch vorbildlich unsere Zähne, erschlugen ein paar lästige Sandfliegen und machten uns auf den Weg zum Aoraki/Mt. Cook National Park, der sich östlich gleich hinter den Franz Josef und Fox-Gletschern befindet. In diesem wunderbaren Nationalpark, sind sage und schreibe 22 Berge, die die 3000m Grenze überragen. Der bekannteste unter ihnen ist Aoraki (der maorische Name)/ Mt. Cook und der Mt. Tasman. Schon von weitem konnten wir unglaublich lange 180°-Panorama-Bergketten erkennen, alle waren sie Schneebedeckt. Was für ein Anblick, ehrlich! Solche Berge… Wir blieben oft stehen, um ein paar der Abermillionen Blicke auf diese Naturwunder zu genießen und festzuhalten. Wow, einfach nur wow. Dann der Lake Pukaki. Sein Wasser sah irgendwie milchig türkis aus. Eisig kalt ruhte er vor uns; doch seine Klarheit dadurch, dass keine Pflanzen ins Wasser hingen, war magisch.

Wir kamen bei dem Dörfchen Aoraki/Mt. Cook an, dass eigentlich nur aus Touristen-Unterkünften und einem Informationscenter besteht und wo wir letzteres als erstes aufsuchten um Infos zu Wanderwegen zu bekommen. Einer schloss sich schon aus, denn dafür brauchte man zu dieser Jahreszeit Steigeisen, Eispickel und vor allem genügend Kenntnis im Umgang damit. Heute wollten wir den dreistündigen Track durchs Hooker Valley zum Hooker Gletscher und Mt. Cook machen. Vorher ließen wir uns jedoch noch durch die Ausstellung im Infocenter über die Berge, Gletscher, Bergsteiger und vieles mehr treiben.

Nach einem kurzen Hanuta-boost (unser Mittagsessen) konnte es auch schon losgehen. Über gut ausgebaute Wege liefen wir durchs Tal, links der Mount Sefton und seine Gletscher, vor uns Lake Mueller und Mount Cook in der Ferne. Nach einigen Swingbridges und Fotos kamen wir an. Vor uns der Lake Hooker, samt Eisbrocken, die im Wasser schwammen, weiter rechts der Gletscher und der majestätische Berg. Fabulös! Es war teilweise auf dem Weg sehr, sehr windig gewesen und auch hier entging Viola nur knapp einem Rückwärtssalto von der Mauer auf welcher sie stand, als eine kräftige Böe sie ins Wanken brachte. Aber es ging alles gut und wir machten uns auf den Rückweg.

Dort wo wir losgegangen waren, lag auch der DOC-Campingplatz, wo wir die Nacht über stehen blieben. Es gab eine Küche, die Arbeits- und Sitzflächen, sowie fließendes Wasser am Waschbecken bot, Spültoiletten und – das war’s auch schon für 10$. Das Blöde war, dass schon um 19:00Uhr das Licht ausgeschaltet wurde, gerade dann, wenn es schon stockdunkel war! Ab dem Zeitpunkt mussten wir also immer die Wackelkontakt-Taschenlampe mitnehmen. Chris konnte übrigens zaubern und kleine Funken an den Fingerspitzen erzeugen, wenn sie über den Fleece-Pulli fasste. It’s a kind of magic! Tja, zum Abendessen machten wir uns Kartoffelsalat bei dem Lukas erstaunlicherweise nicht mitessen wollte. Stattdessen bereitete es sich Reiskartoffeln mit Pfeffersoße zu. Yummy!

Auf Wunsch von Lukas werden wir mit traurigen Herzen wehleidig darauf verzichten unsere hochverehrte Leserschaft darüber zu informieren, welche Nahrungsmittel er zu jeder Tages- und Nachtzeit zu sich nimmt. Fertig!