24März
2016

Bad in blauer Milch

Wie es die Tradition so wollte, folgten wir nicht gleich dem Ruf des Weckers, sondern drehten uns nochmal um, bevor wir uns fürs Frühstück erhoben (es gab Haferflocken mit Wasser, dazu je sechs Rosinen und Nüsse) und danach das das teils nasse Zelt zusammen legten. In der Nacht hatte ein ziemlicher Sturm gewütet und unser Tarnzelt hin und her gerissen. Zum Glück war noch alles dran

Nun gings los gen Süden. Dabei bot sich uns unentwegt ein Wechsel an Naturschönheiten. Zunächst regnete es noch ziemlich und am Horizont sah man nur eine dicke Nebelfront. Dann jedoch verzogen sich die Wolken du vorsichtig lugten die ersten Sonnenstrahlen zwischen ihnen hervor. Wir blickten auf grüne Schafswiesen, die sich über seichte Hügel erstreckten. An einem Lookout trafen wir einen neuseeländer, der schon mehrmals in Köln war und mit dem wir uns kurz und nett unterhielten. Danach ging es auch schon weiter, denn wir hatten heute noch viel vor uns. Immer an der Spitze der Autokolonnen fuhren wir weiter gen Westen zum Lake Tekapo. Die kleinen Hügel wuchsen nun zu bräunlichen samtfaltigen Bergen, die wir ringsum bestaunten. Am Horizont zeigten sich schon die Neuseeländischen Alpen im leuchtenden Blau. Am See angekommen, machten wir gemütlich eine Mittagspause mit Blick aufs Wasser und die Berge dahinter. Einfach nur wunderschön! Da wir ja nicht rosten wollten, rasteten wir nicht allzu lang und nahmen wieder Fahrt auf. Kurz darauf erreichten wir den Lake Pukaki, der milchig blau zu unseren Füßen lag. Ein wahrer Traum! Es sah so unbeschreiblich aus, dass wir viele viele Fotos machten und uns sogar zu einem Bad im kühlen Nass hinreißen ließen... Und irgendwie unecht…

Als nach und nach dunkle Wolken aufzogen, flohen wir schnell ins Auto und düsten weiter.  Die weite Ebene mit Tussockgras leuchtete golden im langsam aufkommenden Abendlicht. Sie wich nach und nach schluchtartigen Felsen, die unsere Straße umklammerten. Das warme Licht tauchte das Land in idyllische Atmosphäre und der Nebel im Horizont setzte das mystische i-Tüpfelchen drauf. Wir näherten uns nun Queenstown. Es war schon dunkel als wir schließlich in Te Anau ankamen. In einemabgelegenen Winkel der Straße, die zum Milfordsound führte, schlugen wir unser Lager auf und machten Tortillas mit Guacamole. Gegen Mitternacht und ca. 600 km später lagen wir im Bett.

Wenn Autisten einkaufen gehen Lake Pukaki und wir Hübschen