25März
2013

Zeit, die schnell vergeht

 Bitte, bitte! Wir wollen arbieten! Wieso arbeiten wir heute denn nicht?...

Heute sollte also die Woche beginnen, in der wir „very busy“ sein würden wie es unsere Supervisor letzte Woche bekannt gegeben hatten. „Very busy“ war es dann allerdings nicht an der railway station – eher absolut leer! Ein Verantwortlicher von der Arbeit, der doch dort war, sagte uns nun, dass der pick gecancelt ist. Verdammt. Das passte nicht in die Rechnung, die wir aufgestellt hatten, und die uns gesagt hatte, dass wir bei diesem Job bleiben sollten. Wir waren nun wieder am Zweifeln, ob das nun richtig war und stellten uns erst einmal auf den Countdown-Parkplatz um nachzudenken. Doch zum PAK’n SAVE? Oder vielleicht zum anderen vineyard, der uns ein Jobangebot gemacht hatte? Wir telefonierten, rechneten und kamen zu dem Schluss, die Entscheidung auf morgen zu vertagen. Dann würden wir wissen, ob das Harvesting bei uns losgeht und wann bei Fromm (der andere vineyard). Es war leider noch nicht abends, noch nicht mal Mittag, nein, nicht einmal Smoko-Zeit, also mussten wir uns eine Beschäftigung suchen. Da kam uns das öffentliche Klo gerade gelegen. „Okay“, fragt ihr euch jetzt wahrscheinlich, „Sind die jetzt total durchgeknallt?! Als Beschäftigung ein Klo?“. Es handelte sich um das Musik-Klo. Und da wir uns vorstellen können, wie brennend es euch zu Hause interessiert, wie die wirklich so sind, dachten wir uns, wir könnten doch einen Film darüber drehen! Regie und Drehbuch: Chris und Viola. Kamera: Chris, Hauptrolle: Viola. Start in den Heimkinos Sommer 2013. Ihr könnt also gespannt sein! Und in unserer absoluten kreativen Hochphase wurde auch direkt der nächste Blockbuster produziert: Ein Einkauf ohne Geld im Countdown. Da wir nicht mit dem Manager sprechen wollten, filmten wir so unauffällig wie möglich. Doch die somit etwas schiefe und wackelige Kameraführung hat auch ihren eigenen Reiz.

Punkt 10 Uhr aßen wir unser Mittagessen und beschlossen dann Sport zu machen. Wir fuhren nach Hause, um uns in Schale zu werfen. Wir wollten mit Jave zusammen in die Muckibude, um weiter an unseren Bodybuilder-Stahlkörpern zu arbeiten, und dann für die Kondition ins angrenzende Schwimmbad. Gemeinsam mit Jave fuhren wir zum Fitnessstudio und begannen mit dem heutigen Workout. Für Chris standen die Beine auf dem Programm, Viola trainierte die Arme. Und der Bauch würde bei uns beiden durch massenhaft Sit-ups an Form gewinnen. Begleitet wurde das alles durch das erschöpfte Stöhnen der anwesenden Muskelmänner unter ihren Megagewichten. Auch Jave konnte Eindruck schinden, als er die 35Kg-Hanteln in jeder Hand erbarmungslos immer wieder in die Höhe stemmte. Chris ging nun schon mal vor ins Schwimmbad, während Viola noch blieb, um ihr Training zu beenden. Wir zwei an unterschiedlichen Orten? Seltsam. Und wenn wir diesen Zustand nicht von selbst schleunigst ändern, so braucht es eben eine höhere Kraft, die uns in Sekundenschnelle wieder zusammen fügt. Diese Kraft löste einen Feueralarm aus, kaum dass Chris den Raum verlassen hatte, und so standen wir nach der darauf folgenden Evakuierung des Gebäudes wieder vereint auf dem Parkplatz. Das war gar nicht schlecht, denn gerade hatte Felix (aus Kaitaia) geschrieben, dass er jetzt für eineinhalb Stunden in Blenheim ist. Er hat mit Lukas zusammen in Motueka gearbeitet und muss jetzt nach Christchurch, um dann nach Australien zu fliegen. Wir machten uns also sofort auf den Weg zur Bücherei, um ihn dort zu treffen. Er sieht schon anders aus, denn er hat jetzt ganz kurze Haare, aber sonst kam es uns nicht so vor, als hätten wir uns zwei Monate lang nicht gesehen. Viele lustige Geschichten von Pommes und Pizza im Mülleimer, über die Duschgewohnheiten von Backpackern bis hin zu Autounfällen wurden erzählt und die Zeit verging wie im Flug, sodass wir uns schon bald wieder verabschieden mussten. Bye, bye Felix! Man sieht sich in Deutschland, genauer gesagt in Bonn! Viel Spaß weiterhin!

Vom vielen Winken noch nicht entkräftet gingen wir doch noch ins Schwimmbad (es hatte kein Feuer gegeben) und zogen eine Stunde lang unsere Bahnen bis unsere Augen vom Chlor so weh taten, dass wir damit aufhören mussten. Wir chillten noch eine Weile in einem heißen Becken (warum vergeht da die Zeit viel schneller?) und duschten uns dann um wieder nach Hause zu gehen.

Am Abend gab es mal wieder eine Delikatesse. Sechs Bratäpfel wurden bald in den Ofen geschoben, gefüllt mit Rosinen, Mandeln und Honig. Dazu gab es eine selbst gemachte Vanilleessenz-Soße und Hokey Pokey-Eis. Köstlich! Um 21 Uhr klingelte Stefano an die Tür, um sich zu verabschieden, denn bis zum nächsten Samstag macht er den Queen Charlotte Track und dann verlassen auch er und Ale Neuseeland gen Australien. Also auch euch eine gute Reise, vielen Dank für das Essen, die Duschen, die ganzen weiteren Geschenke und die schöne Zeit mit euch!! Mit einem TKKG-Hörspiel im Ohr schliefen wir bald ein.

Bratapfel mit Vanillesoße und Hokey Pokey - die Herbstzeit bricht an!