10April
2013

Wie man sich darüber freuen kann, zu Tode erschreckt zu werden

In wohliger Wärme nach  einer bitterkalten Nacht für Chris‘ Füße erwachten wir gegen 8:00Uhr morgens in Havelock direkt an der Werft. Superschön ragten die Berge aus dem Meer heraus und versprachen kurvenreiche Ausblicke, wenn man zwischen ihnen entlang fuhr. Wir wurden auch gleich von einem freundlichen Mann auf eine Bootstour eingeladen, die wir dankend ablehnten, da wir ja schließlich heute noch eine wichtige Verabredung hatten. Nachdem wir gemütlich unser altbewährtes schmackhaftes Brot zu uns genommen hatten machten wir noch eine freudige Entdeckung: Es gab bei den Klos öffentliche duschen! Wie cool ist das denn?! Schnurstracks schnappten wir uns unser Duschzeug und stellten uns unter das kalte Wasser (für warmes musste man Bares haben).  So konnte unsere Reise höchst erfrischt und mit aufgeräumten Auto losgehen. Auf nach Nelson!

Die Fahrt war nicht sonderlich spektakulär, außer den Überholmanövern an monströsen Trucks vorbei. Das Einfahren in die Stadt erinnerte uns an Taupo. Dort fährt man am Lake Taupo entlang, gier an der Tasman Bay. Wir hielten auf einem Parkplatz und aßen zu Mittag den rest des Brotes. Dann schrieben wir eine sehr lange Liste mit Gerichten, die wir in unserer Schlemmerwoche essen wollen, wenn wir wieder zu Hause sind. Als uns nach drei dichtbeschriebenen Seiten nichts mehr einfiel, packten wir unsere Touri-Sachen ein, um die Stadt ein bisschen unter die Lupe zu nehmen. Wir besuchten die Christ Church Cathedral auf dem Church Hill. Nelsons Kathedrale im neo-gotischen Stil. Felix hatte damals gesagt, dass es sie hässlich fand, uns jedoch gefiel sie sogar sehr gut, mit den schönen Glasfenstern. Nach dem Kirchenbesuch liefen wir zur Bücherei, wo wir die restlichen Blogeinträge abtippten und ins Internet stellten. Als dies getan war, hörten wir noch die Ohrwurmmusik von Benjamin und Esteban. Um 18:00Uhr war dann Ende Gelände und wir sagten: „Good bye Nelson, Motueka, wir kommen.“ In Motueka wartete nämlich ein anderer sehr guter Freund von uns: Lukas! Es war schon dunkel, als wir an unserem Treffpunkt (Maccas) ankamen, um uns dort nach langer Zeit (über zwei Monate waren seit Auckland vergangen) mal wieder zu begegnen. Und wie wir uns begegneten! Nichts ahnend saßen wir in unserem Auto herum, als er plötzlich ans Fenster kam und uns fast zu Tode erschreckte!! Hilfe!  Doch der Schreck ließ bald nach und wich überschwänglichen Umarmungen. Oh mein Gott! Viel hatten wir uns zu erzählen. Er berichtete von seiner Zeit mit Felix in Christchurch und wie sie zu viert mit Lina und Jule gereist waren. Wir zeigten ihm unter anderem unser Skydive Video.

Als es Zeit für’s Abendessen war, fuhren wir zu einem Campingplatz auf dem man zwei Tage stehen durfte (es war der falsche Ort, wie sich später heraus stellte) und machten im Auto Tortillas mit Petersilien-Guacamole. Und ja, sie schmeckten dem kritischen Lukas. Wir freuten uns (naja, Viola ärgerte sich über ihre verschnupfte Nase) und hingen daraufhin noch  eine Weile auf dem Bett herum, bis es an der Zeit war unseren Freund zu seinem Campingplatz zurück zu bringen. Wir nutzten dort noch heimlich das Bad und verabschiedeten uns von ihm unterm klaren Sternenhimmel. Auf dem Rückweg fanden wir zufällig den richtigen Ort zu schlafen, wo wir es uns gemütlich machten. Es war ein schöner Anfang für eine gemeinsame Reise.