26April
2013

Wanakaputt

Blue Pools Und die Bruecke ueber den Blue Pools Dalmatiner-Auto Eeeetwas chaotisch Was fuer ein Durcheinander! Lake Wanaka Lake Wanaka

Da die Auscheckzeit war 10:00Uhr war, konnten wir den Morgen nicht so langsam angehen, wie die letzten Tage. Das war der Plan. Der Wecker klingelte auch um 8:00Uhr, doch bis wir uns aus unseren Betten erhoben und mit einer riesen Essenstasche in der Küche befanden, war es bereits kurz nach neun. Pancakezeit! Lukas machte sich Rührei, während wir den Teig anrührten und aß, als wir einen Pancake nach dem anderen in der Pfanne formten und beim Wenden wieder zerstörten. Er war mal wieder etwas schneller als wir. Aber wenn man die Frage: „So viele Pancakes! Ist das eure Tagesration?“ einer anderen Küchennutzerin hört, kann man sich vielleicht denken, dass wir nicht jeder nur zwei aßen. Wir antworteten selbstverständlich mit „Nein! Das ist nur unser Frühstück“ und „Wir haben immer Hunger!“. Zum Essen der Apfel-Birnen-Pancakes blieb uns dann nicht mehr so viel Zeit, doch mit etwas Hektik schafften wir es fast noch den Motorpark pünktlich zu verlassen. Wir tankten noch einmal teuer aus und kletterten dann langsam in vielen Kurven übers Gebirge mit Kurs nach Wanaka. Es regnete mal wieder in Strömen, das sind wir ja inzwischen gewöhnt. Doch ist es so nicht gerade einfach sich aus dem Auto zu begeben um sich Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke anzuschauen. Dementsprechend lange dauerte es, bis wir uns aufrafften den 30min-Walk zu den Blue Pools, einem leuchtend blauen Fluss in einer Felsschlucht zu begehen. Das Wasser hatte tatsächlich eine faszinierend blaue Farbe! Auf dem Rückweg trafen wir ein weiteres Mal, wie gestern schon ein Mädel von der Arbeit in Blenheim sowie James, der dort öfters mal bei uns in der Wohnung zu Besuch war.

Im Trockenen saßen wir dann zu dritt in unserem Auto rum, bis wir – natürlich wieder jeder in unserem Auto – das letzte Stück in Angriff nahmen. Mal wieder ging es durch wunderschöne Natur, durch kahle Berglandschaften, vorbei an einem riesigen See (dazu Viola: „ Hä? Wieso ist hier das Meer? Ich dachte wir fahren landeinwärts…“) zum wunderschön in einem Tal mit See gelegenem Wanaka.

Doch so idyllisch es hier ist, so unidyllisch sollte unser Aufenthalt hier beginnen. Denn auch wenn man gerade gar nicht damit rechnet und man in bester Stimmung ist, kann innerhalb weniger Sekunden plötzlich alles anders sein. Das mussten auch wir feststellen. Wir hatten gerade freudig beschlossen, das Kino zu suchen, wendeten und warteten auf Lukas, dass auch er seinen U-turn macht und sahen sein Auto plötzlich im Rückspiegel mitten auf der Fahrbahn mit einer komplett zerstörten vorderen rechten Seite stehen. Oh nein, ihm würde doch nichts passiert sein! Wir rannten zu seinem Auto und stellten erleichtert fest, dass ihm nichts fehlte, der Schreck stand uns doch allen ins Gesicht geschrieben. Er hatte wohl ein von hinten kommendes Auto übersehen, dass ihn dann gerammt hatte. Mit Hilfe von Passanten wurden die beiden Autos an den Straßenrand gebracht und dann in der typisch neuseeländisch-entspannten Art die Versicherungsdetails ausgetauscht. Doch was jetzt? Lukas Auto war aufgrund verbogener Pedalen nicht mehr fahrtüchtig, doch wir hatten mal wieder Glück im Unglück. Der Fahrer des anderen Autos – ein Kiwi wenig älter als wir – rief seine Mutter an, die dann mit ihrem starken Geländewagen die Autos nacheinander zu einer Werkstatt schleppte. Wir hatten vorher alles aus Lukas Auto in unseres umgeräumt, er würde erst mal bei uns einziehen. Bei der Werkstatt ist bis Montag niemand, also klebten wir alles, wo es bei der total verbogenen Fahrertür reinregnen konnte mit Folie ab und ließen es dort stehen. In unserem Auto herrschte komplettes Chaos, doch das interessierte uns herzlich wenig, zu erleichtert waren wir, dass nichts schlimmes passiert war und zu frustriert, dass Lukas sein Auto wohl verloren hatte.

Wir wussten nicht genau nicht genau, was wir nun tun würden also fuhren wir erst mal an den See, wo wir von der wunderschönen Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel über dem Lake ganz überwältigt waren. Kurz darauf stellten wir fest, dass die zwei Filme im Kino nicht so unser Geschmack waren und wir beschlossen uns mit einem Film im Auto abzulenken. Vorher mussten allerdings noch unsere Mägen gefüllt werden, also kam es zu unserem ersten Subway Besuch in Neuseeland und dem zweiten in unserem Leben. Das fiel auch dem Verkäufer auf, als er belustigt fragte: „Have you ever been to Subway before?“, als wir ratlos vor den Soßen standen. Unsere Subs schmeckten hervorragend, doch satt waren wir nicht, also gingen wir noch zum New world, wo sich Chris Chips, Viola 1kg Joghurt und Lukas 2l Schokomilch kaufte.

Wir parkten in der Nähe der Werkstatt in einer einsamen Straße und kuschelten uns zusammen, um uns zu wärmen – s wird jetzt nachts recht kalt – und schauten „Der Mann, der niemals lebte“. Etwas nachdenklich, doch positiv in die Zukunft schauend schliefen wir ein.