22März
2016

Von der Sonne zur blauen Brücke

Viola verschlief, Chris hingegen wurde von übermotivierten Zimmernachbarn um 6 Uhr morgens geweckt, als diese das Zimmer verließen. Um Chris‘ Gepäck aufs Schiff zu bringen, wollten wir uns eigentlich treffen, um dann gemeinsam mit dem Shuttle Bus zum Anleger zu fahren Jedoch verpassten wir uns,sodass Viola am YHA stand und Chris am Hafen. Zum Glück begegneten wir beide den joggenden Schiffskollegen, die uns dabei halfen uns zu finden.

Als wir dann irgendwann auf der „Sonne“ waren, zeigte Viola Chris kurz das Schiff, bevor wir in der Messe zu Mittag aßen. Es gab Nudeln mit Gulasch und Tomatensalat, als Nachtisch, bzw. Vorspeise eine nordische Kirschkaltspeise. Gut gesättigt führten wir die Schiffstour fort und genossen die warmen Sonnenstrahlen auf dem Deck in Liegestühlen. Man konnte von dort aus direkt auf Wellingtons City schauen. Zwischen unübersichtlichen Bauten verschiedenster Größe und Gestalt, lugte das „Beehive“ hervor. Wer erinnert sich noch an das Bienenstockartige Parlamentsgebäude?

Da wir noch einiges für unsere Campingausrüstung besorgen mussten, machten wir uns so langsam auf den Weg. Der Aufbruch wurde durch Anzug und Kostüm tragende Menschen verzögert, die sich auf einmal an Deck tummelten. Es fand ein Empfang für den neuseeländischen Forschungsminister und die deutsche Botschafterin statt. Es war sehr nett sich mit dieser Dame zu unterhalten, doch schließlich entzogen wir uns diesem Kreis aus wichtigen Persönlichkeiten und gingen wieder unseren Pflichten nach.

Per Shuttle durchquerten wir die Hafenanlage und liefen in Richtung Innenstadt, wo wir zunächst im Vodafone-Shop eine neuen SIM-Karte mit Guthaben kauften. Unsere alten SIM-Karten waren leider abgelaufen, aber wir hatten sie bis heute aufbewahrt. Leider kannten wir hier momentan noch keinen mit einer neuseeländischen Nummer, den wir hätten kontaktieren können, außer Timo in Takaka, den wir besuchen würden.

Nun denn, da wir bei Abschluss unserer letzten Reise leider all unsere Kochuntensilien verschenkt hatten, mussten wir uns erstmal komplett neu einrichten, was komplizierter war als zunächst gedacht. Wir streiften durch die Stadt von Outdoorladen zu Warehouse zu Outdoorladen und setzten nach und nach unsere Ausrüstung zusammen: ein Schneidebrett, zwei Löffel, ein Messer, ein Gaskocher, eine Gaskartusche und supercoole Aluminiumtöpfe, bzw. eine Pfanne. Im Bivouac hatten sie sogar 20 % Rabatt auf alles, was uns sehr gefreut hat, als wir auf einmal weniger bezahlen mussten als gedacht. Daraufhin blieben wir mal wieder als longest customer bis Ladenschluss dort, um noch mehr zu kaufen!

Immerhin war die Ausrüstung nun komplett und wir konnten uns auf den Rückweg zum Schiff machen. Eigentlich dachten wir, dass wir noch mit den anderen Wissenschaftlern in der Stadt etwas essen gehen würden, jedoch war man nicht motiviert genug, beziehungsweise in kleinere Gruppen aufgeteilt, sodass wir beschlossen auf dem Schiff das Abendbrot zu uns zu nehmen.

Im Anschluss haben wir uns erstmal in Violas Kammer verkrümelt, um letzte Reisevorbereitungen zu treffen, wie Packen, Hausarbeit fertig schreiben, Wäsche einmal ohne und einmal mit aschpulver zu waschen, ein letztes Mal für eine ganze Weile duschen. Als alles erledigt war, gesellten wir uns zu den anderen aufs Sonnendeck und genossen die letzten Stunden auf dem Schiff unter all diesen netten Leuten. Gegen Mitternacht löste sich die Veranstaltung dann auf, es blieb uns also noch Zeit für einen Mitternachtssnack! Eine Stunde später riefen wir dann das Shuttle und gingen entgültig von Bord.

Wir checkten bei der Fähre ein. Schon wieder auf See! 2:30 Uhr legten wir ab und fuhren hinaus durch den Hafen von Wellington. Viola schaute etwas traurig zurück auf die Sonne, doch diese wurde immer kleiner und so wandten wir unseren Blick nach vorne: Vor uns liegt eine neue Reise durch Neuseeland, viele Abenteuer erwarten uns, wir sind wieder on the road!

Ein Blick auf Wellingtons Hafen