03Dezember
2012

Unser erster "Arbeitstag"

Avocado-Pickers    Viola pfückt AvocadosUnser Frühstück war mal wieder Müsli, es war jedoch nicht zu vegleichen mit dem Haferschleim, den es sonst immer gab! Hier gab es köstlichen Rhabarber aus dem Garten mit selbstgemachtem Müsli, wheet-bix (Vollkornstangen, die man sich in das Müsli reinbröselt) und dazu Joghurt und Milch. Außerdem standen noch getoastetes (!) Toastbrot auf dem Tisch mit leckerem Honig und Limettenmarmelade. Das Vegemite, von dem wir nicht genau wissen was es war, es sah braun uns cremig aus, hat ziemlich ekelig geschmeckt. Gegen Ende des Frühstücks stieß Louisa zu uns, ein Mädchen aus der Nachbarschaft, die hier die nächsten paar Wochen im Garten und dem Haushalt hilft. Während sie zusammen mit Kathy die Küche sauber machte, sollten wir mit Roger eines ihrer beiden Autos putzen. Unglücklicherweise war das Auto bereits sauber, sodass es nach dem Waschen und polieren eher schmutziger als vorher aussah, vor allem die Fensterscheiben. Wenigstens der Innenraum war jetzt, nach stundenlangem Saugen, komplett staubfrei, ganz besonders die Fußmatten schützenden Fußmatten. Die Fußmatten für die Räder des Autos in der Garage haben wir dann aber doch nicht reinigen müssen. Trotz des äußerlich nicht sichtbaren Unterschiedes (konnte man vorher nicht noch durch die Scheiben durchschauen??) war Roger begeistert von unserer Arbeit und lobte uns unentwegt. Damit wir uns nicht überanstrengten, gab es 10:30Uhr bereits Teabreak. Bei Fruchtsaft und Käsecrackern, wurde sich amüsiert, bevor es wieder an die Arbeit ging. Um die Mittagszeit waren wir fertig mit dem Auto und somit auch mit der Arbeit für den heutigen Tag. Nun kam das Vergnügen. Komisch, dass es mal wieder ums Essen geht! Ersteinmal bekamen wir gezeigt, wie man Avocados von den riesigen Bäumen pflückt. Man hat hierzu eine lange Stange, an deren einem Ende ein Netz befestigt ist. Man peilt die gewünschte Avocado an und mit einem kräftigen Zug an einer Leine, die eine Schere über dem Netz betätigt, schneidet man sie ab. Ganz schön anstrengend! Die geernteten Avocados wurden dann auch sogleich für das Mittagessen verwendet. Zusammen mit Kathy bereiteten wir eine kalte, superleckere und erfrischende Avocadosuppe vor. Selbstverständlich kamen auch hier sämtliche Zutaten aus dem eigenen Garten.

Nun war es Zeit, die Gegend ein wenig zu erkunden, weil wir um fünf wieder zu Hause sein wollten um das Abendessen, welches wir heute für unsere Gasteltern kochen wollten, vorzubereiten. Bei bestem Wetter fuhren wir zum Mount Maunganui, ein 232m hoher Berg direkt an der Küste. Ihn können wir von unserem Zimmer aus sehen. In sportlichem Tempo ging es direkt ohne Umwege hoch zum Gipfel. Wie man diesen steilen Berg jedoch hoch joggen kann, wie es einige bewundernswerte Kiwis taten, bleibt uns ein Rätsel. Auch beeindruckte uns, dass Kathy den Berg vor ein paar Jahren dreimal am Tag hoch und rutner lief, um sich für eine Reise in den Himalaya vorzubereiten. Uns genügte die einmalige, etwas langsamere Besteigung und wir genossen so recht entspannt die wirklich schöne Aussicht von da oben. Der Kontrast zwischen dem nicht gerade kleinen Tauranga und der wunderschönen Natur ist hier bemerkenswert. Um nicht zu spät nach Hause zu kommen, machten wir uns schon bald wieder an den Abstieg und kamen auf die Minute pünktlich zurück!

Zügig begannen wir mit den Vorbereitungen für unser Dinner, denn hier ist man es gewohnt bereits um sieben Uhr zu Abend zu essen. Der erste Gang sollte eine Lauchsuppe sein (das unser Lauch nicht mehr ganz so schön war, verschwiegen wir lieber mal), als Hauptgericht sollte es schwäbische selbstgemachte Käsespätzle mit Tomatensalat geben und den krönenden Abschluss bildete ein gedeckter Apfelkuchen. Drei Gerichte gleichzeitig zu kochen, war eine Herausforderung für uns, noch dazu in einer fremden Küche. Letzten Endes klappte jedoch alles (ok, ein bisschen Lauch war angebrannt und Kathy musste ihn retten) und wir konnten mit unseren Kochkünsten beeindrucken. Wenn sich die Kiwis eins zulegen sollten, dann waren das größere Mägen, denn die beiden mussten bei unserem deftigen Essen schon ganz schön kämpfen. So wurde der Kuchen auf später verschoben und ein kleiner Walk eingelegt. Wir besuchten Freunde in der Nachbarschaft, die aus Südafrika stammen und einen äußerst hyperaktiven Hund besitzen. Falls wir am Ende unseres work & travel Jahres doch noch nach Australien fahren sollten, hätten wir nun dort bereits einen Schlafplatz, denn die Töchter der Familie leben dort und würden uns Unterschlupf gewähren. Man sieht, wie wichtig es ist, in Kontakt mit den Menschen hier zu kommen! Bald ging es zurück durch die Straßen vorbei an den ganzen Häusern ("That one over there is 500,000$ and that one 1,000,000$") in unser Heim, wo der überaus leckere Apfelkuchen auf uns wartete. So hatten wir die Herzen unserer Gasteltern entgültig erobert. Joghurt schmeckt zu Kuchen übrigens sehr lecker! Nun liegen wir wieder in unserem King-size-Bett und freuen uns auf den morgigen Tag!Mount MaunganuiPohutukawaBlick auf ocean Beach und Tauranga