23Februar
2013

Tongariro Northern Circuit: Gipfelfieber

Doppeltes Gipfelfoto auf dem Mt. TongariroCoole WanderinRed CraterEiner der Emerald lakesMan sieht die Anstrengung in den Gesichtern der Menschen

9:20 Uhr: Heute ging es an die zweite Etappe unseres großen Walks. Von der Mangatepopo Hut machten wir uns ein drittes Mal an den Weg am Bach vorbei und über die Devil’s Staircase hinauf zu dem Plateau, wo die verschiedenen Abzweigungen losgehen. Den Mt. Ngaurahoe ließen wir rechts liegen und wandten uns dem Mt. Tongariro zu. Es war zwar nicht ohne dort hochzukraxeln, aber wesentlich besser als gestern. Man ging eher lange am Berg seitlich entlang und musste nur am Anfang und kurz vorm Ende steile Stellen bewältigen. Nach 40 Minuten waren wir oben und wurden wieder einmal mit einer tollen Landschaft belohnt. Hoch oben, über den Gipfeln, legten wir dann eine gemütliche Mittagspause ein. Es war perfekt- bis auf eine dumme Biene, die immer in die unmöglichsten Stellen flog: zwischen die Brotdosen, unter deren Deckel, auf unsere Beine, zum Toast… Wir hatten schon fast das befremdliche Gefühl, sie sei betrunken. Tzz…

Nachdem das obligatorische Gipfelfoto geschossen wurde, die Rucksäcke wieder aufgesetzt und die müffelnden Schuhe angezogen waren, machten wir uns wieder auf den Abstieg. Unten angekommen, ging es dann weiter mit dem Ziel: Oturere Hut, unserer Unterkunft für diese Nacht. Zuerst mussten wir noch ein bisschen weiter gehen um zum Red Crater zu kommen, einem roten Krater mit grotesken Steinformationen. Von dort aus konnte man auch den höher gelegenen Blue Lake und die zwei tieferen Emerald Lakes sehen. Lange konnten wir die Aussicht jedoch nicht genießen, da uns die biestigen Sandflies dazu zwangen weiterzugehen. Boah, sind die nervtötend! Mal wieder rutschend und schlitternd ging es einen Abhang hinab mitten hinein in die „Volcanic Flying Rock Zone“, wo man nicht stehen bleiben durfte, das wurde auf dem Schild eindeutig gesagt. Natürlich hielten wir uns ordnungsgemäß nicht daran, schließlich wollten wir noch mediale Erinnerungssequenzen aufnehmen. Wenn Steine durch die Luft fliegen würden, würden wir das noch rechtzeitig bemerken. Als wir genug gesehen hatten, und nun in die Ferne schauten, konnten wir nicht viel erkennen. Eine karge Landschaft voller Sand und Felsen, mit flachen, knorrigen, blassgrünen Büschen stand uns also bevor. Wo war denn nur die Hütte? Weit und breit nicht zu sehen. Vielleicht dort hinter dem nächsten Hügel? Wir überwanden jedoch Hügel um Hügel ohne auch nur die leiseste Spur eines Hauses zu sehen. Oh man, wann waren wir denn endlich da?! Dieser Psycho-Weg zog sich eine ganze unerträgliche Weile bis wir endlich endlich Zelte und eine Berghütte sahen! Juhuu!

Angekommen, bauten wir unser Zelt auf, zerstörten dabei die romantische Sonnenuntergangsstimmung. Der Mt. Ngaurahoe zeigte sich dabei in seiner prächtigsten Weise: die orange-rot getauchten Wolken, die um seine Spitze waberten täuschten einen stummen Vulkanausbruch vor. Hübsch, hübsch.

Zum Abendessen packten wir alle nötigen Zutaten  für ein gekonntes  Chili-con-Carne aus: Reis und Kidney Bohnen-basic eben! So langweilig wie es sich anhört, so langweilig schmeckte es auch. Aber naja, wir wurden satt davon. Und so ging auch der letzte Abend, nach einer Waschung am Wasserfall (der Wasserhahn war tot), zu Ende. Nach insgesamt 8 Stunden Wandern schlummerten wir auch bald ein (wenn es auch eine Nacht wurde, in der wir oft aufwachten, warum auch immer).