17Februar
2013

Sonntags-Duft und Rotorua-Mief

Rotorua-Lake Trauertanz Rotorua Museum of Art and History, es war früher ein Badehaus PukekoNanu? Wem begegneten wir denn da im Badezimmerspiegel? Zwei ordentlich gekleidete, sauber von Kopf bis zu den Zehen gewaschenen junge Frauen blickten uns entgegen. Heute gingen wir zur Kirche - das erste Mal seit drei Monaten. Nach einem gesunden Frühstück (inkl. Der von uns geschälten, geschnittenen und gekochten Äpfel) folgten wir Kathy in unserem Auto. Die Fahrt erinnerte an jene Verfolgungsjagden mit Tim, denn auch Taurangas Hügel stellten eine Herausforderung für unseren Light Truck dar.

Unsere Gastgroßeltern sind sehr engagiert in dieser Methodistengemeinde, an diesem Morgen waren wir also schon eine halbe Stunde eher da, damit sie alle begrüßen konnten, die den Gottesdienst besuchten. Besonders an dieser Messe war, das wir extra begrüßt wurden <hihi> und vor allem, das ein Ehepaar aus Fidschi, das gerade geheiratet hatte, heute noch einen besonderen Segen bekam. Zur Feierlichkeit sang ein Chor bestehend aus Fidschis ein Lied, was wir beide sehr cool fanden, da die Menschen wirklich Spaß dabei zu haben schienen. Wir würden auch mal gerne wieder in einem Chor singen… nach der Messfeier wurden wir noch zum gathering eingeladen; bei einer Tasse Tee kamen wir mit Gemeindemitgliedern ins Gespräch. Leider war niemand in unserem Alter dabei. So war es dann auch bald Zeit zum Abschied nehmen. Wir gaben Kathy noch ihre Genesungskarte und bedanken uns noch einmal  für das Gemüse aus ihrem Garten, das wir geschenkt bekommen hatten.

„Lass mal nach Rotorua fahren!“, dachten wir uns und schon befanden wir uns auch schon auf der Hauptstraße 29 nach Rotorua. Na gut, ganz so spontan war’s nicht gewesen, aber naja. Endlich durchbrachen wir den ewigen Zirkel um Auckland herum. 60km weiter südlich war es dann auch so weit. Und natürlich stieg uns auch schon ein merkwürdiger Mief in die Nase. Man muss wissen, dass diese Stadt für seine Geothermalquellen uns blubbernden Schlammgruben bekannt ist. Neben den Spa-Angeboten trifft man also auch auf schwefligen Gestank nach faulen Eiern. Baah! Für heute hatten wir uns vorgenommen, die Stadt zu erkunden, so dass wir als erstes zur St. Faith’s Anglican Church gingen, welche zu einem Maoridorf gehört. Deshalb ist die Kirche auch maorisch geprägt mit kunstvollen Schnitzereien und einem Jesus im Maorigewand, der einen von einer Fensterscheibe aus anschaut, welche einen wunderbaren Blick auf den dahinter liegenden Rotorua-Lake freigibt. Auf dem Platz vor der Kirche entdeckten wir etwas Seltsames: Die Steine des Bodens wiesen Risse auf, in denen es brodelte und aus denen Qualm empor stieg. Wir hingen noch im Giftshop herum und verliebten uns in eine Fotoalbum, dessen Cover aus Kauriholz geschnitzt und mit Paua-Shells verziert war. Leider kostete eines der Unikate 90$, weshalb wir uns mit seinem Anblick begnügen mussten.

Danach liefen wir am See entlang. Man konnte vor der Insel Mokoia Wassersportler sporteln sehen, Helikopter und Wasserflugzeuge von Touri-Touren über die Vulkanlandschaften zurückkehren und außerdem scheinbare Möwentrauertänze und Versammlungen um eine tote Kameradin in ihrer Mitte beobachten. Wir gingen weiter zum Government Garden, wo die ganzen Thermalbäder sind und sich ein Miniaturengland samt schneeweiß bekleideter Golfspieler und akkurat geschnittener Rasenbowlingflächen befinden. Komisch war neben den hübschen Blumenbeeten, die Petersilie, die da wie ein Prachtgewächs spross. Doch nicht nur diesen Part sahen wir, sondern auch am See entlang die stinkend qualmenden Schwefellöcher, die uns manchmal dazu brachten nur ganz flach zu atmen und unentwegt unentspannt zu sein.

Auf dem Weg zum Auto, das wir nahe eines Parks abgestellt hatten, machten wir noch im i-Site halt, wo wir noch in Flyern stöberten und uns schon die Tickets für morgen kauften… Wofür? Wird noch nicht verraten! Begonnen mit dem gesunden Frühstück beendeten wir den Tag mit einem leckeren Salat, wobei wir wohl Interesse bei einem Pukeko (Das ist DER Vogel neben dem Kiwi) geweckt hatten der neugierig vorbei stakste. Jetzt liegen wir im aufgeräumten Auto (Sonntagsklamotten längst verstaut) und mampfen gleich noch Weihnachtsplätzchen. Wir wissen noch nicht, dass ir gleich einen ganzen Stollen essen werden…