03April
2013

Pimp our car

Pimp my car!Geburtstage kann man nicht oft geung feiern!Florian serviert das Dinner

Am Bahnhof bekamen wir die schlechte Nachricht. Auf die Frage „Do you want to go to Herzog again?“, bekam Alan, unser Boss, nur rein vierfaches gequältes Lächeln aus unserem Auto zurück. Mit einem „Thank you!“ quittierte er dieses. Oh nein, wir müssen also schon wieder zu unserem absoluten nicht beliebten Bio-vineyard. Laura aus Frankreich, die auch mit uns da war, konnte heute schon wegen ihres kaputten Rückens nicht mehr zur Arbeit antreten. Etwas erwärmte aber unsere Herzen. Denn als wir Alan erzählten, dass wir gestern keine 15 Minuten Smoko bekommen hatten, die uns ja eigentlich bezahlt zustehen, zückte er sofort empört sein Handy und rief den Herrn Herzog an, um ihn zurecht zu weisen, wie er mit seinen Leuten umzugehen hatte. Er sagt uns auch, dass wir ihn sofort anrufen sollten, falls es wieder nicht regelkonform zugehen sollte. Das ist doch mal ein guter Chef, einer, der sich um seine Leute sorgt!

Also fuhren wir nun zum vineyard und pflückten dort unter unmotiviertem Stöhnen die Trauben ab. Anstatt der Smoko mussten wir jedoch ein weiteres Feld ernten. Die Smoko-Zeit bekamen wir aber (natürlich nur nach extra Aufforderung) auf unserem Zeitzettel gut geschrieben.

Nachdem wir nun zusammen mit den Franzosen und Antoine, dem Belgier, eine Pause gemacht hatten, fuhren wir zu dem orchard, wo der Rest der Erntetruppe war. Inzwischen hatte es angefangen zu regnen und so warteten wir ab, bis er schwächer geworden war. Zwischendurch bekamen wir nochmal besorgte Fragen bezüglich der Smoko von Phod, dem Supervisor gestellt. Nach einer halben Stunde Arbeit war dann das Ganze auch schon wieder vorbei, wir waren übrigens auf dem Orchard, wo wir damals das sinnlose thinning gemacht hatten. Die sehen jetzt wirklich ganz anders aus die Trauben – nicht. Wir konnten jedoch noch nicht nach Hause fahren, da der vineyard auf einem Hügel lag und der Weg dorth    in steile Stellen besaß,. Diese waren auf Grund des Regens „very dangerous!“ und mussten erst noch von Alan begutachtet werden. Schließlich konnten wir dann doch losfahren, „very slowly“, Meter für Meter  tastete sich die Kolonne voran.  Wir standen also im vineyard im Stau. Unter dem wachsamen Blick fachkundiger Männer fuhr jedes Auto einzelnd den steilen Abgrund hinuter. Die Autos, die unten stecken blieben wurden von den durchs Trauben ernten sehr muskulösen Armen angeschoben.  Wir belamen noch einige Extrawarnungen nachdem unsere Reifen gesichtet waren. War das aufregend!  Irgendwann waren wir dann an der Reihe, ir schauten dem Tod bereits ins Augo und winkten noch ein letztes Mal der Menge zu, die um uns herum stand und machten uns ans Werk.  Doch bevor es gefährlich wurde, stand unser besorgter „Papa“ Alan shon neben uns und bot uns an, unser geliebtes Gefährt sicher nach unten zu bringen.  Fahrerwechsel und los geht’s!  Ohne Mördercrash, Schlitterpartien oder Steckenbleiben schafften wir es. Dankeschön!

Wir brachten die Jungs nach Hause und fuhren auf direktem Wege zum Tyre-Shop, um dort endlich unsere zwei neuen Ersatzreifen anbringen zu lassen. Ein paar freundliche Männer umscharten alsbald unser Auto und kamen kurz darauf mit zerknirschten Gesichtern auf uns zu. Einer unserer Ersatzreifen hatte die falsche Größe. Na, das war ja irgendwie klar gewesen, dass das Ganze nicht glatt ablaufen wird. Einiges hin und her später, nach Anrufen und wildem Herumgedeute, wurde beschlossen: der große Ersatzreifen nach links vorne, der kleine nach links hinten, ein neuer großer Secondhandreifen nach rechts vorne und der Reifen rechts hinten bleibt wo er ist. Also gleich drei neue Reifen. Puh, das würde teuer werden. Die linken wurden angebracht und dann sagten uns die Mechatroniker, wo wir für den neuen Reifen hinfahren mussten. Okay…Dann machen wir das mal. Hmm…warum mussten wir nicht bezahlen? Tja, wir fragten mal lieber nicht noch einmal, was w ir genau machen sollten, wir grinsten stattdessen und winkten zum Abschied. Genau das taten die Männer. Sollten wir jetzt zum Reifenanbringen zurückkommen und dann zahlen? In der Werkstatt wurde der Reifen jedoch direkt angeschraubt und wir zahlten 85$ dafür. Das geht ja. Wir fuhren nun noch einmal verwirrt zur ersten Werkstatt und fragten wegen des Geldes. Wir mussten tatsächlich nichts zahlen, dabei hatten sie, als wir vor zwei Wochen schon einmal gefragt hatten, gesagt, dass es 20$ pro Reifen kosten würde. 15:20 Uhr waren wir zu Hause und backten nach dem Duschen Müsliriegel und kümmerten uns um den Blog.

Um 20 Uhr holten uns Michèl und Florian zum Einkaufen ab, heute würden sie nämlich noch ein verspätetes Geburtstagsessen zubereiten! So streunten wir (Chris mit einem Kuschelkissen aus deren Auto) durch den PAK’n SAVE, um alle Zutaten für eine geschmackvolle Spaghetti Carbonara zusammenzusuchen. In der Wohnung stellten sich zur Abwechslung mal die Jungs an den Herd und wir machten tollen Salat. Wir bestaunten eine ganze Packung Bacon, die in die Soße wanderte und natürlich die Chefköche, wie sie dann richtig professionell das Essen und den Wein servierten. Ausdruck der Freude! Und damit nicht genug!!! Es gab zum Nachtisch einen Applepie mit unserem Hokey Pokey-Eis und Zimt! Und zu guter Letzt noch mal ein Geburtstagslied zu einem überdimensionalen Schoko-Muffin mit Wunderkerzenkerzen. Voll schööööööön. Merci beaucoup à vous deux! Zum Ausklang nuckelten wir alle noch an einer Tasse Tee und redeten noch stundenlang weiter über dies und jenes, bis es Zeit war für unsere Lieblingsgäste zu gehen. Morgen ist nämlich immer noch arbeiten angesagt! Ab in die Kojen!