19Juni
2013

Pain? No, no... - aua!

Es war an einem heißen Mittwochmorgen, als wir das erste Mal nach siebeneinhalb Monaten wieder im Haus von Chris‘ Großeltern in Johor Bahru in Malaysia aufwachten. Die Kinder waren bis auf die jüngsten seit 6:30Uhr aus dem Haus, um zur Schule zu gehen. Ein Schritt aus dem klimatisierten Zimmer ins Wohnzimmer – hola – ganz schön schwül. Der Frühstückstisch war schon gedeckt, es gab vor allem eins: Reis mit Hühnchen, frittierte Gemüsebälle, sowie Toast mit allerlei süßen Aufstrichen, sowie Käse. Besonders gerne mochten wir das Kaya, die Kokosnussmarmelade. Als Nachtisch bot uns A-kong noch eine halbe Wassermelone an. Yummy!

Gut gestärkt setzten wir uns dann mit den anderen ins Wohnzimmer uns schauten fern. Es waren hauptsächlich Cartoon-Serien, weil Asher die schauen wollte. Er ist sieben Jahre alt, Chris‘ Cousin und musste erst später zur Schule. Da wir bei der Hitze und dem dreckigen Dunst in der Luft (ganz Singapur und Teile von Malaysia sind von den Auswirkungen der Brandrodungen auf Sumatra betroffen) nicht rausgehen wollten, chillten wir halt au den neuen Holzsofas. Ihr denkt vielleicht, dass das ganz und gar nicht bequem klingt, ist es aber sehr! Auf einer Couch mit Lederbezug, würde man eh nur unnötig kleben bleiben. Wir bastelten für Aaron Himmel und Hölle-Spiele und ein kleines Schiffchen aus Papier, mit denen er fortan vergnügt spielte.

Als es Mittag wurde, kamen Carol und Clement aus der Schule zurück und A-kong lud uns beide und Clement in sein Teksi und fuhr uns zu einem Restaurant, wo wir chicken-rice, bzw. pork-mince mit mi aßen. Dazu tranken wir frischen Lemon Juice. Sooo erfrischend! Wir hatten zwar zuerst das Gefühl, dasss uns alle anstarrten, aber das ist verständlich, wir sind ja schließlich die Gäste im Land. Zurück zu Hause gab es später noch Mangos, die wir verputzen sollten. „Makan!“, also „esst!“ (die häufigste Vokabel, die wir hier hören). A-kong ist so lieb! Er gab sich sehr viel Mühe, uns all die guten Köstlichkeiten der Gegend zu zeigen.

Gegen 16:00Uhr stand Francis Wagen vor dem Tor, er hatte einen seiner Mitarbeiter kommen lassen, um uns zur indonesischen Massage zu bringen, für die er uns einen Termin besorgt hatte. So lagen wir kurze Zeit später mit dem Kopf in einem Loch auf einem Massage-Bett, umgeben von Vorhängen, schummrigen Licht, Entspannungsmusik, einem Hauch von Räucherstäbchen in der Lust und unseren Masseurinnen im Spa. Es ging los mit Hals und Rücken. Alles wurde gnadenlos durchgeknetet, Aaaah! „Pain?“ – „No, no… it’s all right“. Himmel. Wie sollte man sich denn dabei entspannen? Gedanken wie „Alle Muskeln werden verschoben!“ und „Ich muss mich aktiv entspannen!“, schossen uns durch den Kopf. Manchmal benutzen die Masseurin auch den ganzen Unterarm oder heiße Becher zum Massieren. Kein Fleckchen Körper wurde ausgelassen. Vom Kopf bis zu den Zehen wurde alles durchgeknetet, darauf rumgeklopft, daran gezogen oder verbogen. Angst hatten wir am Ende, als sie unsere Köpfe schief gelegt, „Relax!“ gesagt und ihn dann so schwungvoll gedreht hatten, dass unsere Nacken knacksten, als würde jemand ein altes verrostetes Spielzeugauto aufziehen. Die Panik  wuchs nach dem Schock, weil nun der Kopf in die andere Richtung geneigt wurde. So werden Vampire in „Twilight“ geköpft! Aber relaxen ist angesagt… Wenn man also nicht gerade das Blut in den Armen abgequetscht bekommen hatte, oder sonstige Schmerzen erlitt, waren das eineinhalb Stunden Tiefenentspannung mit anschließendem Tee gewesen. Leider taten unsere Schultern übelst weh danach. Wirkung verfehlt…

Wieder zu Hause gab’s auch schon leckeres Abendessen mit gebratenen Fischen und Hühnchen, zum Nachtisch Papaya. Davor hatten wir kurz noch Clement, Auntie Chin Nee und Ama Fotos aus Neuseeland gezeigt, danach saßen wir eine gute Weile mit Uncle Cornelius am Esstisch und redeten. Da wir morgen früh raus mussten, gingen wir nach der Dusche und einem kurzen E-Mail-Check ind Bettlein. Selamat Malan!