12November
2012

Noch kein Titel

Chris kam nicht aus dem Bett, also frühstückten wir spät, setzten uns neben unsere Leipziger Freunde  - Gruß an Nico, sie kennen In aller Freundschaft! Dann pflanzten wir aufs Sofa im gleichen Raum, wo Chris weiterschlief, während Viola sehr heroisch die Karte studierte (=sie tippte auf Chris Handy herum und löschte ihre bereits mühsam geschriebenen Mails, während Google maps im Hintergrund offen war).

So um die Mittagszeit verließen wir das Haus und gingen die Queen Street hinab, um Geld für das Auto abzuheben. Wir hatten uns nämlich entschieden, welches wir nehmen wollten, den zweifarbig gestrichenen (sogar mit Spritzern auf den Fenstern!) Toyota Hiace. Dabei sperrte Chris als erstes Mal ihre Postbankkarte, weil sie hartnäckig immer wieder den PIN für die Kreditkarte in den Bankautomaten eingab. Mist. Mittlerweile hatte es außerdem angefangen, in Strömen zu regnen. Nicht umsonst sagt man, dass in Neuseeland alle vier Jahreszeiten („four seasons“) an einem Tag auftreten können. Mit klitschnassen Füßen liefen wir die Straße wieder hinauf zu unserem Hostel, wo wir den Verkäufer unseres Wagens trafen, um einige letzte Checks am Auto durchzuführen. Es war im Grunde alles in Ordnung. Wir machten ihm eine Anzahlung von 50$, und besiegelten den Handel.

Einige Zeit später verließen wir unser Quartier und machten uns auf die Suche nach der Kiwibank und der Post. Auf dem Weg dorthin erfüllte uns ein seltsames Gefühl: Hunger! Nein, wir brauchten uns nicht lange quälen, ein Angebot sprang unserem geschulten Auge sofort in den Blick: zwei Kebabs für 10$ statt 20$. Das ließen wir uns nicht zwei Mal sagen und bestellten auch gleich die drei verschiedenen Soßen dazu. Was für ein Fehler!! Chris fand ihn unerträglich scharf, denn Satay, Chili und Tomatensoße waren zweifellos vom zweit genannten „Geschmack“ dominiert worden. Viola redete derweil von einer „Mundschärfe statt einer Hals- oder Lippenschärfe“. Aha.

Nach dem wir stundenlang vor der Kiwibank gestanden hatten, da der Chilitränenschleier alles vernebelt hatte, und wir einmal unnötigerweise die Straße bis zum Hafen gelaufen waren, liefen wir wieder hoch und fanden sie an jenem Ort, der zuvor unsichtbar für unser Auge gewesen war. Die IRD-number beantragten wir, für das Konto würden wir am Mittwoch wieder kommen.

Natürlich mussten wir, um zum Supermarkt zu kommen, die Straße wieder runterlaufen und dann parallel zum Hafen entlang gehen. 1 ½ Stunden dauerte unser Aufenthalt, aber nur weil nicht alle Lebensmittel, die zur gleichen Sorte gehören (z.B. Eier) an einem zentralen Ort zu finden waren und wir deshalb immer wieder neu die Preise der Produkte vergleichen mussten, wenn irgendwo im Laden mal wieder ein neuer Gegenstand auftauchte.

Um auch den Sport nicht zu vernachlässigen, gingen wir zügig den Berg zum Hostel hinauf, wo Tian auch schon wartete, um mit uns Essen zu gehen. Sie lud uns dieses Mal zum Muscheln und Fleisch essen in Mission Bay ein. Es war ein „Belgian Beer Restaurant“, was total voll war, aber auch zu Recht. Viola bestellte zwei Lammhaxen, Chris ein Meatloaf und Tian Hähnchen. Dazu gab es passend auserlesenes Bier und für Seafood-Liebhaber mussels, also Muscheln. ­­­Diese waren sehr lecker mit allen möglichen Gewürzen  und Gemüse, sowie Käse überbacken.

Es war ein  sehr schöner Abend. An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei Tian und ihren Eltern bedanken, die uns so großzügig zum Essen eingeladen haben und vor allem bei Tian, die sich so unendlich lieb um uns gekümmert und sich so viel Zeit für uns genommen hat! Dankeschön!!!