15Februar
2013

Moss Creek Walk

Unser Zelt ohne Fly (Überzelt) Nach einem erfrischenden Flussbad Da kamen wir her: voll die Wnaderpros!

„12 Stunden sind uhuuum!“, flüsterte Chris in die Dunkelheit. Zeit zum Aufstehen? Nee, bei weitem nicht. Doch nicht, wenn man nichts sieht. Man hörte nebenan schon, wie unser Nachbar sein Zelt zusammenpackte und den Zeltplatz verließ. Stunden später war es erst wirklich 8 Uhr morgens und wir hatten einen halben Tag im Zelt liegend verbracht. Das war die doppelte Dosis Schlaf, als die, die wir unter der Woche gehabt hatten, als wir noch bei Bell’s gearbeitet hatten. Wir schafften es nicht einmal mehr uns zum Frühstück zu erheben, aßen stattdessen wie die Römer im Liegen dekadent unseren Käse mit Brot. Kurz trockneten wir noch unsere Zeltplanen in der Sonne, dann ging es auch schon los. Moss Creek Circuit wir kommen!

Laut Schild sollten es noch drei Stunden bis zum Kauaeranga roadend sein, wir hatten also nicht so viel vor wie an den vorangegangenen Tagen. Zu unserem Grauen bewahrheitete sich allerdings die Beschreibung unseres Zeltnachbarn, der den Weg gestern gegangen war: very steep. Sehr lange ging es sehr steil hinab, so wie gestern nur extremer. Wie war er nur hier hoch gekommen? Hilfe! Und trotz des stetig absteigenden „Pfades“ hatten wir nicht das Gefühl, dem Tal näher zu kommen. Irgendwann kamen wir an einen Punkt, es soll nicht dramatisch wirken, aber ja, wir hatten uns verlaufen. Wo waren die orangen Pfeile?! Viola durchforstete rechts und links das Gestrüpp, Chris ging noch mal ein Stückchen zurück und nahm einen anderen Weg, der auch an die gleiche Stelle führte. Nach stetem Suchen aber die Lösung! Verborgen hinter Lianen und anderen Pflanzen entdeckte Chris einen Wegweiser. Hier entlang! Erleichtert führten wir die Wanderung auf dem vorgesehenen Weg fort, welcher im Übrigen nicht mehr so steil war wie am Anfang.

Wir hatten angeblich nur noch eine Stunde zu gehen, als wir wieder vom Weg abkamen (das war aber auch dicht bewachsen hier!) und an einer breiten Stelle des Flusses landeten. Auf und ab liefen wir auf den Steinen im Fluss um am Waldrand eine Stelle zu finden, an der der Weg weiterging. Viola erblickte schließlich den Wegweiser, Chris dagegen eine Möglichkeit endlich den Schweiß der vergangenen Tage loszuwerden: Flussbad! Da mussten wir nicht lange überlegen, Klamotten runter und in Unterwäsche schrubbten wir uns von Kopf bis Fuß ab, auch wenn das Wasser eisig kalt war.

Sauber wie nie zuvor nahmen wir die letzte Stunde in Angriff. Wir kamen am Auto an, beglückwünschten uns selbst, räumten auf und machten uns irgendwann auch mal vom Acker, wieder mal nach Thames zum Pak’n Save-Hunger quälte nämlich unsere Mägen. Unsere Vorräte waren nämlich bis zum letzten Krümel perfekt aufgegangen, sind wir nicht großartige Drei-Tages-Wanderer-Allesesser?

Jetzt sitzen wir in einem uns bereits bekannten McDonald’s in Paeroa, tanken Strom, ernähren uns außerordentlich gesund und füttern euch mit unseren Berichten. Mal sehen, wohin es uns als nächstes verschlägt. Das war jedenfalls unsere Zeit in Coromandel:begonnen mit drei Tagen Strand, fortgeführt und beendet mit drei Tagen Wandern in der Coromandel Range.