31Januar
2013

Kumaras und Karaoke

Lecker!

Bei der Arbeit gab es neue Entwicklungen. Viola gesellte sich zu den Kumara-Harvestern. Dabei steht man mit sechs Leuten auf einem Harvester, ein Anhänger, auf dem Leute draufstehen. Mit Hilfe einer Fräse werden über ein Fließband die Kumaras mitsamt großen schweren Erdbrocken und Gestrüpp nach oben zu den Arbeitern transportiert, an denen sie mit rasender Geschwindigkeit vorbeiziehen. Sie würden hinten wieder herunterfallen, wenn man nichts tun würde. Aber: Flinke Hände tun etwas dagegen. Reißen, übelst unter größter Anstrengung im Überstress, oha! Die Kumaras von den Wurzeln ab, sodass sie von der nachfolgenden Person auf das darüber liegende Fließband erhoben werden (nicht werfen!!). Die dritte Person auf einer Seite muss dann oben die ganzen Triebe so abknipsen und schauen, was der Vorarbeiter übersehen hat. Also seine Augen ÜBERALL haben. Und hinten fallen die Kumaras in die besagten bins. Ach ja, man bleibt nicht gerade sauber bei der Arbeit, der Staub findet seinen Weg überall (wirklich überall!) hin!

Derweil war Chris mit Jule, Lina und Gerry unterwegs. Johnny, ein anderer Supervisor war auch dabei. Die ersten zwei Stunden arbeiteten sie auf dem Feld mit den Rockmelons, mussten Kisten schleppen, in die Gerry und Johnny die Melonen legten. Das war anstrengender als es sich anhört, vor allem für denjenigen, der den Kistennachschub liefert und übers gesamte Feld hechten muss, damit genug Kisten zum Befüllen da sind. Nach der Smoko wurden wir auf einem Wassermelonenfeld eingesetzt. Doch anstatt sie wieder herumzuwerfen, mussten wir uns erst einmal damit begnügen sie in Reihen zu legen. Sehr spannend. Nach der Mittagspause-nein, immer noch kein Werfen. Endlich, nach der zweiten Smoko, es waren mittlerweile schon ein paar Jungs da, durften wir auch ran an den Spaßteil. Melonenwerfen!! Ja, auch wenn John, der Sohn von Allen, dem Chef, uns anscheinend nicht für geeignet hielt (er sprach immer zu Felix, was er uns, den „girls“ sagen wollte, sodass er es uns übersetzte, als ob wir kein Englisch verstehen würden), machte es uns Spaß.

Nachdem wir uns Pizza gemacht hatten, ging es los: ein letztes Mal in die Taverne zum Karaoke. Wir trafen dort auch Matt und Dilz von der Arbeit. Matt spendierte uns gleich mal die Drinks und wir suchten sofort den Ordner mit der Liedauswahl auf. Nach einiger Zeit hatten wir uns für zwei Songs entschieden: Wonder Wall von Oasis und Dancing queen von Abba. Beides hatten wir noch nie in unserem Repertoire, so wurde kurzzeitig noch auf der Toilette ein Konzept überlegt und kurz geprobt und dann ging es auch schon fast los. Erst einmal jedoch lauschten wir noch Dilz bei seiner Darbietung und hatten dabei schon mächtig Spaß. Wie immer war es jedoch so, dass wir die einzigen dabei waren. Die restlichen neun Tavernenbesucher aus dem Hostel standen hinten in der Ecke und vor allem die männlichen hatten mal wieder Angst vor den Maoris. Memmen! Naja, dann wurden wir aufgerufen und gaben erst mal wonderwall zum Besten. Oha, so tief?? Und warum wat Chris so leise? Hmm, naja es war vielleicht nicht die beste Performance des Abends, aber immerhin haben wir so unsere Freunde aus der Ecke gelockt. Bei Dancing queen kamen sogar noch Lina und Mareike auf die Bühne und die Stimmung im Saal kochte fast über! Ab dann ging’s echt ab im Club. Es wurde getanzt, gelacht, mitgegrölt.. Das wird wohl das letzte Mal für eine längere Zeit gewesen sein, dass so viel Bewegung in der Taverne war, denn unsere Hostelfamilie reist ja jetzt ab. Um eins wurde dann die Musik abgedreht und wir verließen den Pub, verabschiedeten uns von unseren Kollegen und gingen dann, nachdem wir noch ne Weile im Hostel rumsaßen ins Bett.