08Februar
2013

Karangahake Gorge

Ausblick in die Schlucht Glow worm Hängebrücke Chris als Minenarbeiter spektakulärer Wasserfall Tramway

Wir haben es gestern Abend tatsächlich noch geschafft, uns von der Raststätte zu lösen und sind aufgebrochen Richtung Coromandel. Tief in der Nacht fanden wir unseren Schlafplatz auf dem Parkplatz eines McDonald‘s in Paeroa. Hier gab’s wieder free wifi! Wir aßen noch unsere restlichen Laugenbrötchen und das Aioli auf und gingen dann direkt ins Bett. Ok, eigentlich mussten wir nur noch unsere Körper in die Waagerechte bringen, denn wir hatten ja schon im Bett gegessen.

Nächster Morgen: Zum Frühstück machten wir uns einen luxuriösen Obstsalat mit Kokosraspeln, Mandeln, Rosinen, einer Mango (!), Bananen, Äpfeln und Mandarinen. Klingt gut, oder? Wir saßen dabei im Park auf unserer Emirates-Decke, wie bei einem richtigen Picknick. Nach diesem idyllischen Frühstück, folgte der peinliche Teil. Unter befremdlichen Blicken schlichen wir uns unauffällig direkt an der Theke vorbei, versteckt hinter einem Berg von Geschirr auf die Toilette des Maccas. Im Waschbecken hatten wir also nicht nur unsere Füße gewaschen, die wir danach unterm Handföhn trockneten, nein, auch unserem Geschirr wurde hier zu neuem Glanz verholfen.

So, nun fuhren wir zum visitor-centre, um uns Informtaionen über die Karangahake gorge einzuholen. In dieser Schlucht wollten wir nämlich heute wandern. Mit Karten und Infos ausgestattet machten wir uns auf den Weg, es waren 5km östlich aus der Stadt heraus. Am Parkplatz mussten wir erst einmal die Karten studieren und die verschiedenen Wanderwege verstehen. Das war nicht ganz einfach, irgendwann hatten wir uns jedoch für zwei verschiedene walks entschieden. Als erstes wollten wir uns auf den etwas kürzeren windows-walk begeben. In dieser Schlucht wurde bis vor____ Jahren Erz abgebaut, da sich darin Gold und Silber befand. Die Mine war die drittertragreichste in ganz Neuseeland. Die Tunnel, die in den Fels gehauen wurden, existieren noch und können bei diesem Weg erkundet werden. Windows-walk heißt er, da man immer wieder durch größere Felslöcher eindrucksvolle Blicke in die Schlucht hat.

Wir machten uns also, ausgestattet mit einer Taschenlampe auf den Weg, lasen uns vorbildlich alle Informationstafeln bis ins letzte bisschen durch, diskutierten immer nochmal darüber, bis wir auch alles verstanden hatten und erreichten schließlich den ersten Tunnel. Aha, spektakulär! Wofür bitte braucht man hier eine Taschenlampe? Es war recht hell im Tunnel, man hatte ja die windows. Aber schon bald tauchte plötzlich neben uns ein schwarzes Loch auf. Eine Tunnelabzweigung direkt in den Berg hinein. Mutig wie wir sind, traten wri in die Dunkelheit. Unsere Taschenlampe ließ alles taghell erscheinen. Nicht. Dafür sahen wir an der Decke kleine leuchtende grüne Punkte. Glow worms! Jetzt konnten wir sie auch ml richtig anschauen. Wir leuchteten sie an und waren überrascht! Ganz dünne schleimige Würmer, die inmitten von schleimigen Bindfäden hängen. Faszinierend, die Fauna in diesen Tunneln. Wir tasteten uns bis zum Ende des Tunnels vor und mussten, als die Taschenlampe aussetzte  uns den Weg mit Hilfe des Blitzes der Kamera erhellen. An alle besorgten Eltern, die jetzt glauben, dass wir unvorbereitet uns in eine lebensgefährliche Situation gebracht hätten: Die Taschenlampe funktionierte ab und zu mal und man hätte den Weg auch mit der Lampe der Videokamera leuchten können, aber das wäre lange nicht so gruselig und adventureous gewesen, wir das immer wieder aufflackernde Licht! Nach vielen weiteren Tunneln, einer Brücke über den Fluss in der Schlucht und noch mehr glow worms, kamen ir schließlich wieder in der Nähe des Parkplatzes an. Dort machten wir eine Brotzeit, es gab unser nicht mehr ganz frisches Brot mit Nutella und jeweils eine Banane. Bevor wir uns zur zweiten Runde aufmachten, stand erst Mal ein Fotoshooting mit einem  Pappminenarbeiter aus, dessen Kopf wir ersetzten. Das sah echt echt aus!

Nun war es Zeit weiter zu gehen. Wir wollten den Rail tunnel loop machen. Das Spektakulärste daran war ein ein Kilometer langer gerader Tunnel. Dort fuhren früher die Transportfahrzeuge von den Goldcompanies entlang. Heute ist er ausgeleuchtet, sehr kalt und ab und zu tropft es von der Decke. Wir wollten danach noch nicht wieder direkt zurück, also entschieden wir uns noch weiter bis zu einem Wasserfall zu gehen. Die Erwartung eines riesigen Wasserfalls, trieb uns dazu an, den als 1 ¾ h walk ausgeschriebenen Walk, innerhalb von einer halben Stunde zurück zu legen. Hmm. Wasserfall? Es war eher ein Rinnsal, was an der Felswand herunter tröpfelte. Aber egal, es war unser eigener privater Wasserfall, mitten im tiefsten Dschungel, circa 300m vom Hauptweg entfernt. In aller Ruhe aßen wir unseren Apfel, der seltsamerweise hart, aber nicht knackig war, spielten mit unseren Kameras und genossen die Abgeschiedenheit, während die Vögel um uns herum zwitscherten. Auf dem Rückweg überkam uns plötzlich das Karnevalsfieber und wie die Jecken trällerten wir Karnevalslieder vor uns hin. Einen Zwischenstopp legten wir noch am Fluss ein, setzten uns direkt in die Mitte auf große Felsen und entspannten in der Abendsonne.

Wir hatten auf dem Weg einen Ast eingesammelt, in weiser Voraussicht, denn nun wollten wir professionell unseren Autospiegel reparieren. Damit man mehr als nur den Boden sehen kann, klemmten wir den Stock als Stütze hinter den Spiegel, um ihn aufzurichten und befestigten ihn mit Tape. Es hält wunderbar, sieht nur etwas seltsam aus! Bevor wir weiterfahren wollten, kochten wir noch unser Abendessen. Wir hatten ja massenhaft Gemüse, was bietet sich da besser an, als eine Reispfanne? Richtig: Reis mit Soße und Gemüse dazu! So wurde erst der Reis gekocht, dann Zucchini, Zwiebel, Knoblauch und Paprika angebraten, dann Blumenkohl gekocht und schließlich noch unsere erste eigene helle Grundsoße hinzugegeben. Sehr lecker und sehr sättigend.

Es war mal wieder sehr spät, als wir endlich weiter gen Norden fuhren. Unser Ziel war Thames, wo wir auf dem Parkplatz des Pak’n save, des McDonald‘s (wifi!), des warehouse und des KFCs parkten. Ein Traumstandort! Würden wir es schaffen, morgen die ersten im Pak’n save zu sein?