23November
2012

Gumdigger‘s Forrest

 Kauri-Kunst  100.000 Jahre altes Kauriholz

In Awanui besuchten wir den Ancient Kauri Kingdom Showroom. Dort staunten wir über die Kunstwerke aus altem Kauriholz. Kauris sind seit dem Auseinanderdriften des großen Urkontinents Godwanaland in Neuseeland endemisch, sie liefern unglaublich schönes Holz und sind daher sehr begehrt in aller Welt. Es gab alles von chinesischen Essstäbchen, Weinhaltern, Brieföffnern, Kreiseln, Skulpturen, Sofas und nicht zu vergessen der größten Wendeltreppe im originalen Kauribaumstamm mit einem Rekorddurchmesser von 3,5m. Kauris gehören zu den größten Bäumen der Welt. Ihre Geschichte begann vor 200 Millionen Jahren in den Kauriwäldern. Dort wuchsen sie schön vor sich hin, bis eine Katastrophe fast alle von ihnen zerstörte und umkippen ließ. Man geht entweder von einem Asteroideneinschlag, einem Vulkanausbruch, einem Tsunami oder Hurrikan aus, der dafür verantwortlich sein könnte. Mit dem Anstieg der Meere bildeten sich Sümpfe, die die Baumreste konservierten. Der Wasserpegel senkte sich jedoch wieder, sodass neue Bäume auf der Erde wachsen konnten. Jedenfalls sich die heute ältesten Funde ca. 100.000 Jahre alt. Die Gegenstände (Unikate!) wurden alle aus 45.000 Jahre altem Kauriholz gefertigt. Im Obergeschoss schauten wir uns noch eine Galerie an, wo wir ein Panoramabild von einer Bucht fanden, die wir auf dem Weg von Whangarei nach Paihia gefunden hatten. Erinnert ihr euch? Dort hatten wir einen Felsen erklommen.

Wie verließen den Shop und gingen zum Parkplatz zurück. Ein Bild des Schreckens tat sich auf: Ein Teil unseres Autos fehlte!! Wir inspizierten die rechte hintere Wand zwischen Heckscheibe und Seitenfenster. Hmm. Eine schwarze Abdeckung war uns unterwegs wohl abhanden gekommen. Naja, ein bisschen Tape drüber und schon konnte es weitergehen.

Unser nächstes Ziel war der Gumdigger‘s Park Ancient Burried Kauri Forest abseits vom SH1 (State Highway 1). Dort wird gezeigt, wie die Gumdiggers von 1880 bis 1950 ihre Arbeit verrichteten. Sie gruben Löcher und suchten darin nach dem ehemaligen Harz, der nun zu versteinertem Kauri-Kopal (Bernstein) wurde. Veranschaulicht wurde das Ganze an einem Naturlehrpfad, der auch alte freigelegte Kauristämme und nachgebaute Gumdigger Wohnhütten zeigte. Nebenbei lernte man noch einiges über die heimische Flora und Fauna, v. A. über die Teatrees (Manuka) aus deren Blättern Captain Cook und seine Siedler Tee gemacht hatten. Insgesamt fanden wir die Anlage sehr informativ und anschaulich.

Nach Beendigung unseres lehrreichen Trips durch die Kauriwelt machten wir uns auf gen Norden nach Pukenui und Houhora. Im Käffchen von Pukenui gönnten wir uns nach ewiger Zeit endlich mal wieder Fleisch – in Form von Steakhamburgen (für Viola noch mit Spiegelei). Mjammjam. Außerdem kauften wir uns für 4$ zwei Tüten Avocados am Straßenrand. Ein Schnäppchen! Gut, dass wir rechtzeitig beim Supermarkt ankamen, denn um 18Uhr ist hier schon Schicht im Schacht.

Die Nacht verbringen wir auf der Campervan-Wiese des Houhora-Tavern. Gleich nach dem Aussteigen aus dem Auto bemerkten wir eine weitere Veränderung am äußeren Erscheinungsbild unseres Gefährts. Vorne rechts hing ein Scheinwerfer aus der Halterung. Panzertape war jedoch noch nicht mal nötig, um sie wieder zu richten. Was für ein Glück!

Umgeben von Vogelgezwitscher, getaucht in das Licht der Abendsonne und dem weitschweifenden Blick auf den Südpazifik geht unser Tag zu Ende.

Ach ja, eine lustige Geschichte gibt es noch zu erzählen. Als wir den Besitzer der Bar (und der Wiese) fragten, ob wir unsere Handys aufladen könnten, fragte er uns, ob wir „päähr“ bräuchten. Päähr? Was sollte das denn sein? „Könnten Sie uns das bitte aufzeichnen?“ Ratlose Blicke auf beiden Seien. Dann setzte er erneut an und sprach ganz deutlich: „Power!“. Ach so! Power! Ja, das Wort war uns bekannt. Schmunzelnd steckte er also unsere Ladekabel in die Steckdose…Spricht für sich