29Januar
2013

Geschundene Körper

Wie Zombies laufen wir durch Kumarareihen und suchen nach UUUUnkraut

Wie immer fing um 8 Uhr die Arbeit an. Bis zur Mittagspause zupften wir unter Ächzen weiter Unkraut. Danach jedoch stand uns eine neue Aufgabe bevor. Ach so: Uns bedeutete: Lina, Jule, Mareike, Deborah, unsere Supervisorin Gerry und unsere Wenigkeit. Allen, der Chef, hatte uns zum Butternut-Feld (Kürbis) zitiert.  Pumpkin-cutting war also angesagt! Mit je einer kleinen Heckenschere bewaffnet machten wir uns ans Werk. Die Aufgabe hieß: schneidet die Kürbisse oben am Stiel ab und legt sie dann auf die Plastikfolienbahnen, die das Feld durchziehen. Man läuft also wieder in gebückter Haltung durch pieksieges Unkraut, das meterhoch um einen herumwuchert, drückt mit beiden Händen die Schere zu und zwickt den harten Stängel ab. Und dann knallte auch noch die Sonne auf einen runter. Mamma Mia, das war anstrengend! Aber trotzdem noch besser als weeding, denn man hat eine sinnvollere Aufgabe dabei. An den Seite des Feldes muss man das stachelige Unkraut regelrecht durchforsten um auch die letzten versteckten Kürbisse zu finden. Und wenn man mal halt einen übersieht…kommt Gerry und weist einen zurecht. Ach ja, man sollte sich das nicht zu Herzen nehmen. Jedenfalls endete der erste Arbeitstag dieser Woche für uns sechs Mädels zerkratzt, juckend und mit diversen Schmerzen im Rücken, im Nacken, in den Beinen etc..

Im Hostel war folglich erst mal Duschen angesagt. Erholt vom physischen Stress lungerten wir noch eine Weile bei Moritz und Ludwig im Haus herum, wo wir erfuhren, dass Isi und Oli heute 12 Stunden arbeiten mussten, von 6 bis 18 Uhr! 12! Die beiden arbeiteten auf einer honey & oysterfarm und kamen immer von Honig verklebt zurück.

Mittlerweile sitzen wir am Tisch vor der Küche, schreiben den Blog, lernen nebenbei Cockney von Oli, ertragen Lukas‘ gewaschene Käsefüße, unterhalten uns mit Esther, betrachten Isis merkwürdigen kleinen Zeh, der neuerdings orange ist, versuchen mit Mos Hilfe Violas Kamera-Speicherkarte zu repariern und riechen köstliche Düfte aus der Küche. Mmmhh…da erinnern wir uns, dass Michèl ja heute für uns kochen wollte. Wird er es wirklich machen? Ein Kochwettbewerb als Zeitvertreib wäre vielleicht wirklich nicht die schlechteste Idee. Wir sind überzeugt, dass Stefano und Alessandra gewinnen würden mit ihrer italienischen Glanzkochküche. Als Abschlusssatz bleibt nach diesem inhaltlichen aufschlussreichen Nachmittag: „Liv‘ lor a Duck! On Sundays i go ter church. Know what i mean?“