22November
2012

Ein Tag im Nebel

  Terrakotane Froschfüße Rainbow Warrior Memorial und Viola davor Wir wachten morgens neben der „manipulative sportsklinik“ auf. Daraufhin verließen wir den Parkplatz, um die große Erkundungstour durch Kerikeri anzufangen. Der erste und letzte Punkt davon war der old-stone-store, der ein Versorgungshaus für die Mission war und später als Waffenlager diente, dem Maori Hono Heke im Kampf gegen die Pakeha. Zuerst jedoch hielt uns der Regen davon ab, das Haus aufzusuchen und wir warteten stattdessen im Auto auf Wetterbesserung - vergebens. Allerdings wurden wir währenddessen Zeugen von spektakulären Hahnenkämpfen unter unserem Auto. Nach einiger Zeit rissen wir uns zusammen und trotzten dem unablässigen Regen, liefen zum Haus, in dem sich heutzutage im Erdgeschoss ein Laden befindet, der eingerichtet ist wie vor 180 Jahren. In den oberen Stockwerken ist eine Ausstellung, die die ersten Begegnungen zwischen Maori und den ankommenden Siedlern darstellt, mit besonderem Bezug auf das Kerikeri basin. Diese war uns leider zu teuer.

Danach sind wir weiter zur Matauri Bay gefahren. Diese war nicht  ganz leicht zu finden. Stundenlang kreisten wir im Kreisverkehr herum, da wir nicht die richtige Ausfahrt kannten und auch die Karte bei diesem Gedrehe nicht angemessen studieren konnten.  Deshalb ließen wir die Glücksfee entscheiden. Wir legten uns Tarotkarten und machten uns einen Zaubertrank, der uns in eine stimulierende Trance versetzte, die uns gleichermaßen leichtsinnig und äquivalent werden ließ. Obwohl der Reiskocher nicht aus dem Fenster geflogen war, führte uns sein Schweif in glänzender Manier zielstrebig in eine Richtung – zurück nach Kerikeri!! Irgendwie schafften wir es dann zur Matauri Bay zu gelangen, doch weitere Hindernisse stellten sich uns in den Weg. Dicke Nebelschwaden erschwerten uns die Sicht. Alle Schwierigkeiten gemeistert kamen wir an. Gegen den Wind kämpften wir uns zum Meer vor, wo wir nicht lange verweilten, da wir das Rainbow Warrior Memorial suchten. Dieses erinnert an das vom französischen Geheimdienst zerstörte Greenpeace-Protestboot gegen die französischen Atomtests im Pazifik, welche auch nach dem Atomteststoppabkommen 1963 durchgeführt worden waren. Wir fragten die Frau an der Tankstelle nach dem Weg, die uns mit einem Blick auf Chris' Schuhwerk (Flip-Flops) sagte:“ It might be slippery.“ Schnurstracks machten wir uns auf den Weg und mussten sehr bald den Satz der Frau berichtigen zu „It is so was von slippery!“. Der steile Weg war ein einziger Matschberg, doch wo wir schon mal hier waren, ließen wir uns nicht davon einschüchtern. Viola kämpfte mit den Lehmbrocken, die sich um ihre Schuhe bildeten und Chris besaß keine Schuhe mehr, da diese nicht zum Matschklettern gedacht waren. Nach einem intensiven Anstieg erreichten wir den Gipfel und damit das Monument. Dort fanden wir die Inspiration zu einem Neandertaler-Film. Alsbald hatten wir genug des Spaßes und wollten noch mehr Spaß: den Berg sind wir herunter geschlittert, haben einige grazile Pirouetten gemacht und lustige Frosch-/Ziegelsteinfüße bekommen. So müssen sich die Wildschweine in der Waldau fühlen. Nach einer großen Säuberungsaktion fuhren wir nach Mangonui, ein altmodisches Dorf mit zweistöckigen Gebäuden mit Holzveranden, einem lebendigen Fischerhafen und nicht zu vergessen: das traditionelle Lebensmittelgeschäft auf Pfählen im Meer. Ach, wie bezaubernd! In dem traditionellen Lebensmittelgeschäft gönnten wir uns für 2,49$ einen tollen Kräuterfrischkäse. Endlich wieder mal was käsiges (abgesehen von unseren Füßen ;)). Die Nacht verbringen wir auf einem Parkplatz direkt am Meer in der Doubtless Bay.

Ein nahrhaftes Abendessen