08Juni
2013

E Ihoa Atua

Im Eden Park Die All Blacks präsentieren einen Haka Großes Spektakel! Die Viola, Chris & Yeji Gustav, Lenaique & Michèl Coole Typen 

Damit wir nicht vom Parkdauerkontrolleur geweckt werden würden, stand Chris kurz vor 8:00Uhr auf uns schmiss 3$ in die Parkscheindruckmaschine, woraufhin wir bis 11:00Uhr hier stehen konnten. Das war echt nett. Unter der Woche kostet eine Stunde schon so viel. Ehm ja, nach Aufstehen sah das bei Viola noch nicht aus, sodass Chris sie schlafen ließ und stattdessen bastelte. Schon wieder? Oui, oui. Aber kein „For Sale“-Schild sondern ein Willkommensschild für Michèl und Florian, die wir nämlich heute vom Flughafen abholen wollten. Und dafür muss das Empfangskomitee auch richtig ausgerüstet sein.

9:30Uhr, wir frühstücken hastig, denn es gab noch viel zu tun: Rugbyspiel-Karten im Aotea-Center abholen, Toast im Countdown und die Gaskartusche im Warehouse besorgen. Das Aotea-Center ist der größte Konzertsaal in Auckland und befindet sich am Aotea Square direkt an der Queen Street Als wir hinein gingen bekamen wir sofort Lust mal wieder in ein Konzert zu gehen und allein das Foyer weckte Erinnerungen an die Bonner Oper in uns. Ach wäre das schön… Nur hätten wir eh nichts zum Anziehen, denn unsere „Ausgehschuhe“ sind ganz normale Sneakers, die ihre besten Tage schon hinter sich haben. Alternativ hätten wir noch Flip-Flops und Trekkingschuhe im Angebot. Ob man damit überhaupt reingelassen werden würde?

Nachdem wir also alles bekommen hatten, was wir brauchten setzten wir uns ins Auto und fuhren zum Flughafen, welcher circa 16km südlich des Stadtkerns liegt. Wir stellten uns auf den Fastfood-Parkplatz und vertrieben uns die Zeit bis zur Landung mit Lesen und Mittagessen. Zwischendurch bekamen wir SMS von Michèl, der uns mitteilte, dass ihr Flug Verspätung hatte. So warteten wir noch eine Weile bis es kurz nach zwei war und parkten um auf den short term-carpark. Warum wir nicht die ganze Zeit dort gewesen waren? Weil es unmenschlich teuer ist. Die ersten zehn Minuten zum Abholen oder Absetzen sind zwar kostenlos, doch danach geht es richtig zur Sache: 10-20min kosten 5$, 20-30min 6$, 30-60min 10$. Wie gemein! Dafür kann man in der Stadt einen ganzen Tag parken. Wir machten uns also mit dem „Welcome Michèl und Florian“-Schild unter dem Arm auf zur Arrival-Hall. Ein Blick auf die Anzeigetafel… Departure Christchurch… gab‘s nicht. Weder bei Air New Zealand noch bei Jetstar. Hä? Sie sollten doch eigentlich 13:35Uhr hier ankommen und hatten sich um eine halbe Stunde verspätet. Aber warum schien niemand davon zu wissen? Wir warteten noch ein bisschen und schauten dann nochmal bei Jetstar, wo am Förderband gerade viele Leute nach ihrem Gepäck Ausschau hielten. Und tatsächlich – dort standen sie! „Michèl! Huhu!!“. Er richtete den Blick auf uns. Keine Reaktion. „Äh, hallo?“. Chris hielt das Schild hoch. „Neeeein!“, langsam dämmerte es ihnen. Sehen wir so fürchterlich aus, dass sogar Freunde uns nicht mehr erkennen?! Wie dem auch sei. Wir umarmten uns heftig und freuten uns sehr uns wieder zu sehen. So cool!



Erzählend fuhren wir nach Auckland. Es klärte sich auch,
warum wir ihren Flug nicht gefunden hatten. Sie kamen aus Queenstown her, nicht
Christchurch. Kein Wunder also… Sie checkten ins ACB ein und wir verabredeten
uns für gleich, denn wir mussten noch das Auto parken. Dann gingen wir zu
Domino’s, wo plötzlich nicht nur zwei bekannte Gesichter warteten, sondern
drei! Gustav, den wir in Kaitaia kennengelernt hatten (Michèl kannte ihn schon
aus der Schule), war auch dort. „Er wohnt im Zimmer gegenüber!“. So was. Und
mit dem Zufall nicht genug, nein, auch er würde Montag auf die Fidschi-Inseln
fliegen. Zusammen mit ihm gingen wir zum Britomart, dem Bus- und Bahnhof von
Auckland am Ostende der Queen Street. Dort waren schon viele Leute, die in
bester Stimmung waren. Schwarze All Blacks T-Shirts, durchmischt vom
französischem blau-weiß-rot und den „Poulettes“ auf einigen Köpfen. Wir folgten
dem Strom in die Bahn, welche uns vier Stationen später am Eden Park wieder
ausspuckte. Der Eden Park liegt westlich vom Mount Eden und ist das
Sportstadion von Auckland. Wenn hier nicht gerade Cricket gespielt wird, dann
die andere Lieblings-Sportart der Kiwis: Rugby. Und obwohl man bei 60.000
Menschen leicht den Überblick verlieren kann, mussten wir erneut feststellen,
wie klein Neuseeland doch ist. Denn vor dem Eingang wartend sahen wir auf
einmal Sylvain, den wir aus Kaitaia kannten. Und wer war seine Freundin? Sarah,
die wir bei Jordi im Albatros kennengelernt hatten. Oh man!!

Der Anpfiff rückte immer näher und wir nahmen unsere Plätze ein. Wir saßen zwar leider nicht nebeneinander, aber dafür im gleichen Blog, was auch nicht schlecht war. Oha! Da zogen die zwei Mannschaften ein: Die neuseeländischen All Blacks und Frankreich. Es erhoben sich alle, die Nationalhymnen wurden gesungen und dann konnte es auch schon fast losgehen. Nur eines fehlte noch: der Haka. Wir haben euch ja schon mal davon geschrieben. Es ist ein Kriegstanz, der den Gegner eischüchtern und die eigene Gruppe zusammenschweißen soll. Jeder Maori-Stamm hat seinen eigenen, die All Blacks präsentieren einen vor jedem ihrer Spiele. Und tja, was soll man sagen? Es war einfach der Hammer. Ihr könnt ihn euch auch auf Youtube anschauen, wenn ihr diesem Link folgt: http://www.youtube.com/watch?v=SUFsL6o8y5s. Dann begann das Spiel. Jeweils 15 Männer, ein Ball, zwei Halbzeiten à 40 Minuten und jede Menge Regeln, die wir nicht erklären können. Zum Teil verstehen wir es nämlich selber nicht. Nette Sitzpartner konnten dabei allerdings manchmal aushelfen. Frankreich legte zwar mit 7:0 vor, doch am Ende gewannen die All Black smit 23:13. Wow, unser erstes Rugbyspiel. Michèl und Florian waren auch sehr begeistert gewesen. Coole Sache! Übrigens trafen wir noch zufällig den Belgier vom Mount Taranaki.

Wie das nach so Riesen-Events halt ist, brauchte es seine Zeit, bis wir in Menschenmassen (so viele Homo sapiens auf einmal hatten wir in Neuseeland noch nie erlebt) wieder Downtown waren. Dort gingen wir ins ACB, wo wir bei Gustav im Zimmer rumsaßen, etwas tranken und neue Leute kennen lernten: Eine Holländerin, Sandra aus Taiwan, Yeji aus Korea, Lenaique aus Belgien. Irgendwann wollte Gustav dann unbedingt n eine Karaoke-Bar und wir gingen los – mit zwei neuen dabei, die wir im Flur getroffen hatten. Aus der Bar wurde jedoch nichts, da ständig Leute abhanden kamen, auf die wir dann warteten. Auch wir gehörten dazu, denn wir mussten noch dringend zu McDonald’s, Abendessen holen. Letztlich landeten wir dann im „Globe“, einer Stundenten und Backpacker-Bar, zwei Meter neben dem Eingang des ACB… Ja… Mit Trekkingschuhen und unförmiger Kleidung waren wir zwar nicht aufs Tanzen eigestellt, aber wir hatten trotzdem Spaß. Florian war schon im Bett und als auch Michèl müde wurde gingen wir auch „nach Hause“ – ins Auto. Es war schon nach 4:00Uhr morgens, als wir einschliefen.