12Dezember
2014

Dort, wo die Sachsenklinik steht

An einem schönen Freitagvormittag machten wir uns jeweils auf den Weg zum Bahnhof. Viola in Bremen und Chris in Marburg. Und wohin sollte es gehen? Na, dorthin, wo die Sachsenklinik steht! Nach Leipzig sollte es gehen! Und warum? -Hallo?! Mal in den Kalender geschaut?! Es war der 12.12.14! Also auf den Tag zwei Jahre her, dass wir Lukas, Michèl und Florian in Kaitaia kennen gelernt hatten! Wenn da mal nicht höchste Eisenbahn war, sich wieder zu sehen! Und da Michèl mittlerweile in Leipzig studiert, tuckerten wir via Zug, Mitfahrgelegenheiten und Tram gen Osten, dort, wo man so komisch spricht, oder? Ja, des iss waa!

Chris wurde so gegen 17 Uhr von Michèl an der Haltestation der Tram abgeholt. Und was soll man sagen? Es war als hätten sie sich erst gestern das letzte Mal gesehen. Es wurde sich umarmt und gelacht. "Hey, den Pulli hast du doch in Auckland gekauft!..." Zusammen gingen sie zu Michèls nahe gelegener Wohnung, wo sie auf Dustin trafen, ein Freund von Michèl, der drei Wochen bei ihm gewohnt hatte. Chris bestaunte die Wohnung. "Ihr habt so viel Platz!!!" Ja, in Marburg konnte sich fast niemand so große Zimmer leisten. Da hat der Osten doch schon was Gutes an sich ;) Viola kam circa eine Stunde später an und die große Umarmungszeremonie ging weiter.

Wir gingen vom Bahnhof gar nicht erst wieder in die Wohnung, schließlich musste was zu Essen her! Im Supermarkt kauften wir alles für eine glorreiche Lasagne! Oh lecker!!! Zurück in der Wohnung (5. Stock wohlgemerkt!) machten wir uns unter der fachmännischen Kochanleitung von Dustin ans Werk. Herrlich duftete es auch schon bald durch die Küche als der Käse anfing zu schmelzen... Mit der Zeit schmolz das Kunstwerk etwas sehr dahin, was wir erst bemerkten als wir zischende Laute hörten, die vom tropfenden Frischkäse herrührten, der nach und nach auf den Backofenboden tropfte. So eine Sauerei. Michèl versuchte das Ganze zu retten, indem er Backpapier auf den Boden des Ofens legte, und gerade noch bevor dieses komplett verschmorrt war, konnten wir den Ofen aus und uns über die Lasagne her machen. Was soll man sagen - köstlich. Dazu gabs ein gutes Sternburger Bier, wir erweitern auch hier unseren Horizont. Zwischendurch bekamen wir Besuch von Josh, einem Freund von Michèl, der tatsächlich auch Takaka kannte, ja richtig, ihr erinenrt euch, der kleine Ort in Neuseeland an der Golden Bay, wo wir unseren Kaffeklatsch mit unseren Lieblingsmädels hatten.

Es war mittlerweile recht spät geworden, und so langsam war es Zeit für den nächsten Kaitaianer einzutrudeln. Ole hatte seine strapaziöse Fernbusfahrt von Frankfurt aus überstanden und betrat nun auch Leipziger Grund. Wir holten ihn an der Haltestelle ab, gingen nocheinmal kurz zurück in die Wohnung und dann in den Staubsauger gleich um die Ecke. Hä? Wundert euch nicht, die Leipziger sind nur kreativ bei der Namensgebung ihrer Bars. Dustin war nicht mehr mitgekommen, er würde morgen für ein Seminar früh aufstehen müssen, aber stattdessen trafen wir hier wieder auf Josh und weitere Freunde Michèls. Die interessierten uns aber in dem Moment nicht so, schließlich mussten allerlei Neuigkeiten ausgetauscht werden. Die Erkenntnis des Abends: Viola ist äußerts erleichtert, damals in der fürchterlichen Zeit des Studienplatz-suchens sich nicht für das Studium der Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt entschieden zu haben. Und Ausdruckstanz ist genauso verstörend wie hypnotisierend.

Irgendwann war Schluss mit lustig und wir gingen heim, schließlich wollten wir ja morgen ausgeschlafen Lina und Lukas in die Arme schließen können. In einem gemütlichen Isomattenlager, zersägten unsere Schnarcher die Stille der Nacht.