16März
2013

Die Suche nach dem Sinn

Heute gab es zum Müsli sogar Tee, ja, wir genießen es sehr in einem Haus aufzuwachen, die Uhrzeit dagegen immer noch nicht. Wir freuten uns auch sehr über die kleine Dankesnotiz von Jave für den Kuchen.

Die Fahrt zur heutigen Traubenplantage war länger als üblich, ebenso die Einweisung, was heute zu tun sei. Die Aufgabenstellung lautete nämlich nicht, einfach wie sonst alles abzuschneiden, bis auf die schlechten, sondern war etwas komplizierter. Es wurde einmal erklärt und dann wurden alle, die es noch nicht verstanden hatten aufgefordert zur nächsten Traubenpflanze weiterzugehen. Alle gingen zur nächsten Pflanze mit. Also, das sollten wir tun: Im Prinzip thinning, also das, was wir bei den Mandarinen gemacht hatten, nur auf eine sehr seltsame Art und Weise. An jeder Weinrebe insgesamt 15 Traubenbündel entfernen. Als erste die, die an sogenannten shortcuts wachsen, also Ästen, die von der Beschneidungsmaschine abgeschnitten wurden, dann jene, die zu hoch wachsen und dann noch dort, wo zu viele an einem Ort wachsen. Erscheint zunächst ja eigentlich sinnvoll. Wenn man aber sieht, dass bereits alle Trauben fast reif sind, beginnt man schon an dieser Arbeit zu zweifeln. Und wenn man dann, wenn nur drei Bündel an einem Strauch wachsen, alle entfernen muss (eigentlich sollten es ja 15 sein, also dann wenigstens drei), dann beginnt man sich doch zu fragen, wo dahinter der Sinn steht. Naja, wir machten uns dann also an die Arbeit zusammen mit unseren thailändischen Partnern Dui und Di und arbeiteten uns voran. Es begann schon bald etwas chaotisch zu werden, dann waren hier mal zu viele Arbeiter, dort zu wenige, dann fehlten die bins, die Boxen, wo die Trauben reinkommen, insgesamt recht verwirrend alles. Zum Glück war bald Smoko-time und wir konnten uns mit einem Apfel stärken. Die Zeit bis zur Mittagspause verbrachten wir auch mit arbeiten, doch ebenfalls viel mit Pause machen, denn irgendwo war die Organisation heute besonders schlecht, so dass wir zum Teil 20 Minuten auf die bins warten mussten. Naja, solange wir dafür bezahlt werden, ist das ja ganz spaßig. Wir unterhielten uns ein bisschen mit unseren jeweiligen Partnern, was jedoch schnell wieder aufgegeben werden musste, da deren Englisch leider recht schlecht ist. Redefreudig sind stattdessen die Menschen aus Samoa. Nach einer sehr chaotischen letzten Reihe, in denen wir eigentlich nur hinter den viel zu schnell arbeitenden Samoanern her rannten und hier und da mal eine Traube abschnitten, hatten wir Lunchbreak. Um 2:00 Uhr hatten wir dann schon wieder Schluss. Wir hatten auch genug von dieser sinnlosen Tätigkeit. Wir fuhren nach Hause, klauten uns auf dem Weg noch eine ganze Menge Trauben uns stellten noch erfreut fest, dass der neue Pak ‘n save bereits am 19.03 aufmacht. Juchu!

Zu Hause schauten wir dann "Sin City "zu Ende und dann noch "Chronicle" (der Film ist sogar gar nicht so schlecht) und dann war auch schon wieder Abend. Wir machten uns Nudeln mit einer braunen Soße und dazu Salat. Alle anderen Mitbewohner gingen noch aus, wir machten uns stattdessen einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher mit MTV und Musikvideos von 2007, dazu ein Stück Kuchen und ein Schlückchen Sekt. Auf unsere Arbeit und unser tolles Apartment!