07Juni
2013

Back to the roots

Zwei neue Anfragen fürs Auto erschienen morgens auf dem Handydisplay, es scheint also noch nicht alles verloren. Wir frühstückten und setzten uns vor die bp –Tankstelle, um das WiFi zu nutzen, schließlich mussten wir die neuen Interessenten kontaktieren. Ebenso schickten wir die PayPal-E-Mail-Fakes an einen Kundenservice von PayPal für verdächtige E-Mails. Kurze Zeit später war klar: Wir hatten alles richtig gemacht, es war tatsächlich ein Betrüger! Also, liebe Backpacker: Seid, auch wenn die E-Mails noch so professionell und echt aussehen, vorsichtig und besteht darauf, erst das Geld sicher auf eurem Konto zu haben, bevor ihr euer Auto weggebt! Unser lieber „Interessent“ empfing alsbald eine bitter böse E-Mail von uns, doch er versuchte, seine Story aufrecht zu erhalten, also folgte eine zweite. Hoffentlich ist jetzt Ruhe im Karton! Zurück im Auto gab es dann eine kleine Baguette-Stärkung, dann wuschen wir uns die Haare und Körper, denn bald treffen wir liebe Freunde, da kann man sich dann auch mal etwas „herausputzen“. Wenig später waren wir blitzeblank und blümelig duftend <hust>, nur die Außenseiten unserer rechten Hände zeigten seltsame blaue Flecken auf. Nein, wir haben nicht versucht, einen Stein karatemäßig zu zertrümmern, stattdessen haben wir nur mit dem Kuli (einen Edding besitzen wir schließlich nicht) „For Sale“-Schilder fürs Auto gemalt. Die werden wir demnächst in Auckland spazieren fahren. Dorthin ging es dann auch bald. Es ist immer wieder komisch, sich nach wochenlangem Fahren durch einsame Gegenden auf einspurigen Straßen plötzlich im Schneckentempo auf einen dreispurigen motorway Richtung Großstadt fort zu bewegen. Rushhour-Verhältnisse gab es sonst nur, wenn man zwischen Dutzenden von Kühen auf der Straße stand.

Auckland gefällt uns aber wie eh und je. Zuerst fragten wir in unserem Lieblings-YHA-Hostel nach einer Unterkunft, buchten schon einmal für Sonntag, parkten unser Auto und liefen dann die Queen Street hinunter, eigentlich, um zum Gaskartuschenkauf zum warehouse zu gehen, doch wir kamen nach Ladenschluss an, denn eine mitreißende Trommel-Performance von zwei Afrikanern hatte uns in den Bann gezogen. Bald begannen auch die ersten zu tanzen, wir standen nur staunend da – wie kann man so krass schnell und lang trommeln?! Mega cool! Naja, das warehouse haben wir verpasst, also schlenderten wir noch so durch die Queen Street, kauften im Countdown einen Laib Toast und gingen zu unserem Auto. Bei Kerzenschein (tausend Mal heller als die Taschenlampe) aßen wir den Rest Baguette und toasteten uns Toast über dem Feuer. Wir schrieben Blogeinträge und schauten den Film „Bride Wars“. Unser Auto steht parenthetisch immens schief. Wir versuchten, tief und fest zu schlafen, morgen wird nämlich ein cooler Tag.