15April
2013

Abel Tasman Tag 3: Vom Wasser aufs Land

Lukas, Grinsebacke :) Violaaaa Fotografin höchstpersönlich Kann jemand die Robben sehen? Gruppenbilder sind im Kajak nicht so leicht gemacht! Bei low tide übers Meer Chris muss noch die Füße entsanden 

8.45 Uhr krabbelten wir aus unseren Zelten und frühstückten an einem von Lukas entfachten Lagerfeuer. Wir packten unsere Sachen gemütlich zusammen und legten um 11 Uhr ein letztes Mal mit unseren Kajaks ab. Heute hatte Chris die Ehre, im Einer zu sitzen. Der Sonnenschein war wieder von Wolken verdrängt worden, doch immerhin regnete es nicht. Vorbei an der Mosquito Bay (hier legten wir vorsichtshalber nicht an) machten wir unseren Weg durchs Meer. Die Strecke heute war nicht besonders lang, also hätten wir eigentlich ganz entspannt schippern können. Wir beide waren auch entspannt, Lukas jedoch wurde durch Felsen, die man im glasklaren Wasser erkennen konnte, immer wieder zu entsetzten „Achtung – Stein!“ - Rufen bewegt. Alle Hindernisse wurden aber um- bzw. überfahren und wir erreichten Tonga island. Lang ruhten unsere Kajaks vor dem Ufer im Meer, während wir Robben beim Planschen im Wasser zuschauten. Komische Geräusche machen diese Tiere, aber lustig sind sie. Da unser Zielstrand schon in Sicht war, wir immer noch Zeit hatten bis unsere Kajaks abgeholt werden würden, chillten wir noch eine Weile, sanft von den Wellen geschaukelt, inmitten der Tasman Sea. Schließlich rafften wir uns doch dazu auf, das Anliegen in Angriff zu nehmen. In der Onetahuti Bay würden wir später unsere Wanderung beginnen, doch man kann sie aufgrund der Gezeiten erst ab 15.15 Uhr auf dem Landweg verlassen, so nutzten wir die Zeit, um unsere Kraftreserven aufzufüllen. Also entleerten wir die Kanus, packten unser Essen auf den Tisch, setzten uns mit hungrigen Mägen, holten das Brot aus der Tüte – und hielten entsetzt inne. Also wir haben ja schon viele interessante Brotkreationen hergestellt, aber an eines mit haarigen grünen Flecken konnten wir uns nicht erinnern. Was also war geschehen? So langsam dämmerte es uns: Man hatte uns nicht ein falsches Brot unter gejubelt, nein, es war, leider Gottes, verschimmelt. Das kann ja wohl nicht wahr sein! Dieses Brot hätte unser Mittagessen für zwei Tage sein sollen, na supi. Wenigstens war der Toast noch gut, also aßen wir diesen stattdessen. Immerhin müssen wir das Schimmelbrot nicht mit uns rumtragen, wir konnten unseren Müll nämlich mit den Kajaks, die um 14 Uhr abgeholt wurden, nach Marahau zurückbringen lassen.

Wir packten nun Sack und Pack und spazierten los. Den ganzen Strand entlang, dann Schuhe aus, durchs tidal crossing, Füße trocknen, Schuhe wieder an und los ging’s – und wie! Lukas gab das Tempo vor und da wir unseren gebuchten Campingplatz in Anapai vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wollten, war dieses Tempo eines der schnelleren Sorte. Durch regenwaldartig bewachsene Hügel wanderten wir bis wir das zweite tidal crossing erreichten. Auch hier kam man nicht trockenen Fußes auf die andere Seite und so mussten wir wieder barfuß über die zahllosen wunderschönen Regenbogenmuscheln laufen. Ein Blick auf die Uhr sagte uns, dass langsam Eile angesagt war. Darum steigerten wir die Geschwindigkeit. Lukas mit seinen langen Beinen sauste voran, wir beide kamen teils nur joggend hinterher. Riskierte man ab und zu einen Blick auf die Umgebung, konnte man wunderschöne kleine Buchten erkennen, eine wirklich bezaubernde Landschaft. So langsam brach die Dämmerung herein, der Weg wurde steiler und anstrengender, teilweise am Strand entlang und teilweise im dichten Wald und uns wurde bewusst, dass wir Anapai nicht mehr im Hellen erreichen würden. Da hatten wir und die Frau im i-Site uns wohl verkalkuliert. Gerade als es fast nicht mehr möglich war ohne zusätzliche Lichtquelle zu laufen, kamen wir in Totaranui an, wo es ebenfalls einen großen Campingplatz gibt. Da wir ja nicht verantwortungslos handelten, schlugen wir hier unser Zelt auf und hofften auf Verständnis beim DOC-Ranger, der morgen die Zelte checkt. Erschöpft bereiteten wir uns Reis mit Pfeffersoße zu und gingen schlafen. Im Dunkeln sind übrigens vorhin zwei Vögel an uns vorbei gerannt, die ganz stark nach Kiwis aussahen. Haben wir tatsächlich endlich das Nationaltier Neuseelands entdeckt?