12Februar
2013

2 an einem Tag

Auf dem Puku Hill in Tairua Wie im Kindergarten! Julian wird an Land gespült

Um pünktlich 8 Uhr standen wir alle auf. Unerlaubterweise standen wir schließlich in Tairoua auf einem Parkplatz auf dem freedom camping mit einem Bußgeld von 200$ bestraft wird. Nach Tims Wissen kamen die Ranger im so zwischen neun und zehn Uhr vorbei, um ungezogene Wildcamper in ihre Schranken zu Weisen. So auch heute. „Oha!“, dachten wir, als ein weißer Wagen am Straßenrand direkt vor unseren Autos hielt. „Jetzt müssen wir Lügen wie gedruckt!“, schoss es uns durch den Kopf. Diese unangenehme Angelegenheit übernahmen glücklicherweise Arek und Simon, die dem Ranger erzählten, wir hätten Kuotuno auf dem Campingplatz geschlafen und wären dann hierher zum Frühstück gefahren (das hätte stimmen können, wir hatten einen superschönen See vor der Tür, nur war besagter Campingplatz so weit weg, dass wir schon um 7Uhr dort hätten losfahren müssen. Ohne Frühstück…?!). Dass der Ranger uns die Story abkaufte ist demnach zu bezweifeln, jedenfalls kamen wir nochmal davon und machten uns rasch vom Acker, bevor sich doch noch die Bewohner der Häuser beschweren konnten.

Unser erstes Ziel war der Puku-Hill, der in der Stadt lag und von dem aus man, die fabelhaft schimmernden Wassertönungen beobachten kann. In der Ferne war sogar eine Pinguin-Insel. Leider konnten wir keine erkennen. So schnell wie wir oben waren, so schnell liefen wir wieder hinunter. Tims rasanter Fahrstil übertrug sich anscheinend auch aufs walken. Im Übrigen war es – mittlerweile 10Uhr- schon so heiß, dass man einfach nur noch zum Strand gehen konnte, um der Hitze etwas entgegen zu setzten. Exakt dies taten wir auch.

Am Strand chillten wir viele, viele Stunden. Vorbildlich cremten wir uns alle ein (Arek hatte von gestern komischen Fleckensonnenbrand auf dem Bauch), stürzten uns in die Wellen, ließen uns von ihnen mitreißen, wurden abgetrieben, kamen immer wieder erfrischt zum Handtuchlageplatz zurück, wo wir uns von allen Seiten bräunten. Es war ein sehr entspannter Vor- und Nachmittag! Irgendwann hatten wir auch wieder zu singen begonnen. Zuerst hatten wir Queens „we will rock you“ gerockt, geendet hatten wir dann mit dem romantischen „Can you fell the love tonight?“  von Elton John. Ach, wie schlecht unsere Stimmen doch in Form waren. Uuurgh… menno.

Um 16Uhr packten wir dann unsere sieben Sachen, hüpften rasch unter die Toilettenaußenwanddusche (wir probierten zum ersten Mal das biologisch abbaubare Waschmittel aus*)und mussten uns trauriger Weise schon nach zwei Tagen von Tim, Simon und Arek verabschieden. Die drei würden nach Auckland zurück fahren. Aus Wiederseeeeehen! Wir haben uns sehr gefreut euch nochmal zufällig <hust> zu treffen, war ne coole Coromandeltour und wir erwarten einen Berg an Nürnberger Würstchen, wenn wir euch besuchen kommen!!

Zeit für Zweisamkeit war noch nicht gegeben, denn sogleich riefen wir Julian zurück, der uns angerufen hatte. Wo waren er und Sebastian? Am Hot water Beach?! Ob wir auch kommen wollten? Und ob! Während die beiden also schon mal ein Loch in den Sand gruben, fütterten wir die Möwen während wir wegfuhren mit Brotkrumen und fuhren ca. 33km zurück.

Angekommen, bot sich uns ein skurriler Anblick: Ganz viele Leute, die in Sandlöchern hockten, wie damals im kindergärtnerischen Sandkasten. Wir entdeckten mitten derer Julians leuchtend orange Badehose und begrüßten ihn und Sebastian auch schon bald. Zusammen planschten wir also in einem Wasserloch mit heißem Wasser, das aus der Tiefe empor stieg – bis nach und nach die Flut kam und uns von hinten mit kaltem Meerwasser überwellte. Neeeeein! Wir waren so schön im Sand vergraben gewesen! Als wir leider auch kein verlassenes Wasserloch mehr fanden, suchten wir das Weite in der Weite des Meeres. Julian und Sebastian zeigten uns, wie man sich elegant von der Welle an den Strand tragen lassen konnte. Welle abwarten, früh genug springen und paddeln. So einfach geht’s. Wenn wir doch nur Badeanzüge unter den Bikinis tragen würden… Blöde Wellen! Die Strömung war recht stark, manchmal musste Sebastian uns ziehen, damit wir vorankamen. Nja, irgendwann ist jeder Spaß vorbei. So gingen wir zu unseren Autos zurück, ließen die beiden von unserem Lemon Curd probieren und verabschiedeten uns, denn die beiden wollten noch zur Cathedral Cove.

Wir indes brachten endlich die 63km hinter uns nach Thames. Dort hielten wir wieder auf dem Pak’n save Parkplatz, suchten erfolglos nach Steckdosen, kochten auf dem Bett unsere Lauchsuppe, tarnten Viola als Gesundheitsaktivistin im Maccas und schrieben unseren Blog. Gleich gehen wir schlafen; morgen müssen wir früh raus zum Wandern!

 

*es würde umsonst gewesen sein, aber lest selber weiter!