30März
2016

Arthur`s Passandflies

Der Blick aus dem Fenster zeigte uns von den Wolken verhangene Hügel. Das sieht zwar auch schön aus, doch für eine Passüberquerung bei der es um die Aussicht geht, ist das nicht unbedingt das was man haben will. Naja, warten wir mal ab. Der Weg begann äußerst vielversprechend! Die Beschreibung von goldgelben Bergen, die weite Ebenen einschließen durch de sich unsere Straße windet, habt ihr vermutlich in der letzten Zeit schon ein paar Mal gelesen, und doch hat diese Landschaft jedes Mal ihren eigenen Charme. Faszinierende Felsformationen erquickten Violas Geologenherz. Wir stiegen langsam n die Höhe und die Landschaft wurde nun von Südbuchenwäldern dominiert. An der höchsten Stelle machten wir in Arthurs pass Village halt. Wo wir schon all die Mehrtageswanderungen die es hier gibt, links liegen lassen mussten, wollten wir nun wenigstens einen kleinen Walk machen. Über Brücken und Stufen erklommen wir einen Berg und überholten dabei voller Stolz Kinder und Alten. Ziel war der Fuß eines 131 m hohen Wasserfalls, welcher uns zu tiefgründigen und philosophischen verleitete. Als die Nachzügler eintrafen stiegen wir wieder ab. Mittlerweile war die Wolkendecke aufgerissen und die Sonne erwärmte uns. Wir haben einfach unsägliches Glück mit dem Wetter! So konnten wir uns nun den Pullis entledigen und mit unserem Merchandise-T-Shirt zu unserem Kiwizone-Buch ein Fotoshooting neben den ganzen Werbetafeln machen, die hier erfreulicher Weise im ganzen Land aufgestellt sind. Nun hatten wir uns genug blamiert und verließen diesen Ort durch die steile Abfahrt des Passes, welche beeindruckende Aussichten in die Schlucht bot. Unten angekommen nahmen wir unser Mittagessen zu uns, leider begleitet von einem Haufen Sandflies, welche sich über unsere Körper hermachten. Als wir alle erlegt hatten ging es weiter über eine kleinere Straße. Am Lake Brunner genossen wir die wärmende Sonne an einem idyllischen Strand. Einfach wundervoll diese ganzen Seen in den Bergen. Doch auch hier verhinderten die Sandflies einen längeren entspannten Aufenthalt. Nervige Viecher!

Und weiter ging die Fahrt, begleitet von freudigen Gesängen unsererseits. Gute Stimmung und die tolle Aussicht machen die schon teils zermürbend langen Strecken, die wir im Auto zurücklegen, mehr als erträglich. Wir haben dieses Mal übrigens ein Radio, doch wir wissen nun, dass wir damals mit unserem Loch, wo eigentlich das Radio war, ähnlich viele Sender empfangen konnten wie jetzt. Man ist meistens einfach zu weit ab vom Schuss. Und ob man sich den sexual orientation wizard wirklich geben muss, ist auch zweifelhaft.

Einer Eingebung folgend machten wir einen Abstecher zum Lake Rotoroa. Man könnte meinen wir hätten genug Seen gesehen, doch auch dieser zwar bezaubernd und ja, wir wiederholen uns, die Sandflyschwärme sind unerträglich. Das Wasser war wundervoll klar, doch für ein Bad war es uns bereits zu frisch. Nach langer Überlegungsphase im Auto und in der der Sandflylage entsprechenden Kleidung begannen wir nun vor den sich im Abendlich rot färbenden Bergen unser Curry zu kochen, was wir auch dem Steg an so Tischen verzehrten.

Da wir morgen in Takaka sein wollten, mussten wir jedoch noch weiterfahren. Die Tankanzeige blinkte bereits als wir in Takaka eintrafen, doch unsere Kalkulation ging gerade auf, und wir schafften es wohlbehalten zur Tankstelle. Hier waren wir schon mal. Erinnerungen an unsere Zeit mit Lukas kamen auf, als wir die Hauptstraße herunter und auf unseren altbekannten Schlafplatz fuhren. Damals standen hier die verrücktesten Wagen mit den faszinierendsten Menschen, wisst ihr noch? Dieses Bild hat sich gewandelt. Ein Meer an weißen Riesencampingbussen breitete sich vor uns aus, Oha, scheinbar hat uns unser Eindruck nicht betrogen, dass die Dichte an Touris in Neuseeland deutlich zugenommen hat seit 2012. Ein Vorteil: Man kann sich mi unserem Miniauto gut dazwischen verstecken. Wir fühlten uns etwas weniger sichtbar als wir es in Wirklichkeit waren, als wir auf unseren Sitzen chillten und in den gegenüber liegenden Campervan schauten. Die Typen darin waren sich von auch nicht ihrem Unterhaltungswert bewusst, denn sie boten uns eine hervorragende Autokinovorstellung. Doch wie zur Hölle passen die drei Männer oben in ihren Schlafbereich? Ihre wohlgeformten Astralkörper, die sie anscheinend gerne fast unbekleidet darstellten, natürlich gut eingecremt, nehmen doch schon einiges an Platz ein. Das Kinopopcorn wurde durch den Wein ersetzt, den wir stilvoll aus der Flasche tranken. Schließlich fiel jedoch der Vorhang und so hieß es für uns Schlafenszeit.

Merchandise-Werbung Mittagszeit! Gangstaaaas am Lake Rotoraaaa